Tulammo Munition: der (fast-) GAU jetzt auch bei mir....

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 9.451 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. September 2015 um 15:19) ist von ulli s.

  • 9x19 habe ich 5 Schuss in CZ 75 SP-01 Shadow ausprobiert. Gibt einen schönen Feuerball aus dem Lauf, wie es generell bei der Tulammo oder Wolf Munition so ist. Funktioniert zwar, streut aber ganz böse :S
    Die ist weder günstiger, noch besser als S&B oder Geco mit Messinghülse, muss ich nicht haben.

    In .223 sieht meine Molot Vepr nichts anderes und schießt damit ganz anständig. Nach mehr als 200 Schuß kann es passieren, dass sich die Hülse im ungereinigten Patronenlager stecken bleibt. Dann muss man den Verschluss kräftig aufreißen, danach läuft sie wieder. Macht halt viel Dreck.

    7,62x54R aus dem Mosin: Präzision ganz ok. Nach nur 5 Schuss muss man auf den Verschluss draufhauen, damit er aufgeht. Hülse bleibt oft stecken. Hatte auch mal 2 Hülsen, die am Hals gerissen sind.
    S&B Munition läuft einwandfrei. Wollte mal die Surplus Munition probieren.

    Gruß
    basay

    Imperare sibi maximum imperium est

  • Also bei Frankonia gibts doch die ab und an im Angebot zu 7€ (Einzelpreise auch bei nur einer Schachtel!), somit kann man schon ordentlich sparen.
    Ansonsten wäre mir jetzt kein Grund eingefallen, von der S&B Abstand zu nehmen, jedenfalls bei 9mm.

    Wolf höchstens noch für 50ct/Patrone bei 7,62x54R (Frankonia), da die ja keine wesentlich billigere Surplus haben...

  • Dieser Schaden schockt und darf einfach nicht vorkommen. Gerissene Hülsen, insbesondere Bodenreißer sind gefährlich und gefährden die Schützensicherheit!
    Meine Vermutung:
    .308 Win und 7,62x51 Nato sind eben nicht gleich, wie sich auch die verwendeten Läufe und damit die Patronenlager leicht unterschiedlich sind. Das Messing einer Hülse passt sich an und ist weit tolerabler als eine Stahlhülse. Kommt dann vielleicht noch ein weites Patronenlager hinzu, könnte da der Grund in den Hülsenrissen sein.

    Ich lasse die Finger von russischer Munition. Ein Schützenkamerad schenkte mir mal zwei Packungen .223 Rem. Als ich diese in meiner SL-8 verschießen wollte, wusste ich warum er unzufrieden war. So gut wie jede Patrone musste ich zweimal abschlagen. Offenbar extrem hartes Zündhütchen. Bei einem Selbstlader sehr nervig, weil man die Patrone erst raus repetieren und neu laden muss. Mit keiner anderen Munition hatte ich in der SL-8 Probleme. Da das natürlich das präzise Schießen schon im Ansatz zu Nichte macht, kann ich keine Aussagen zur Präzision machen.
    Überhaupt sind mit Stahlhülsen unsympathisch. Sie stehen im Ruf bei heiß geschossenem Patronenlager die Hülsen fest backen zu lassen, sowie den Auszieher zu beschädigen. Zudem sind diese Hülsen für den Wiederlader wertlos und im gesammelten Messingschrott stören sie.
    Wer sparen will soll (brauchbare Hülsen) wiederladen und das Russenzeugs nicht kaufen.

  • Naja, so kann man das nun auch nicht ganz stehen lassen. Die Militär russen Munition ist 1a. Ich selbst verschieße die Tula 7,62x39 in Stahlhülse lackiert im Selbstlader.
    Selbst nach 400 Schuss hintereinander ( der Lauf flimmert schon ) hab ich nicht einmal eine Krücke dabei gehabt. Kein Klemmer oder Festbrenner und auch nie ein Hülsenriss. Das gleich gillt für die BXN Tschechei Munition und auch für die ungarische und chinesische.
    Mitunter liegt es vielmehr an der Waffe und die Beschaffenheit des Patronenlagers.

  • Ja, Wiederladen von Stahlhülsen ist so eine Sache - ich hab aber schon Videos gesehen, da haben Amis Stahlhülsen mit Berdanzündern wiedergeladen - das mit dem Entzündern habe ich auch mal ausprobiert, mach braucht wirklich nur einen Holzklotz, einen 7er Bohrer, einen Bohrer mit dem Aussendurchmesser des Hülsenbodens, einen etwa kalibergroßen Dorn, einen Hammer, eine Tasse Wasser und eine Badehose :D - geht schneller als mit jeder Berdanzange etc ..

    Aber sagen wir mal, bei Preisen um 25 - 35 Cent für den Schuss und ein Spaßgewehr lohnt sich der Aufwand nicht wirklich. Und die Munition läuft aus meinen Gewehren recht passabel (Nagant M44, M1891 in 7,63x54R, Zastava M77 in .223. Das man mit selbstgeladener Munition besser schießt, ist zumindest jedem Wiederlader klar.

    Dennoch erklärt die Stahlhülse nicht den zu hohen Gasdruck, der sich in dem platten Zündhütchen und letzten Endes dem gerissenen Hülsenboden dokumentiert Ich hatte auch schon Hülsenreisser bei Messinghülsen, speziell im Schulterbereich, wenn der Hülsenhals nicht ordentlich geglüht war (auch Billigmun ...). Ich denke, das es sich hier um eine sehr ungünstige Kombination aus Patrone und Patronenlager handelt, das warden wir aber erst wissen, wenn Vanguard noch ein paar Infos herausfindet.

  • SM verkauft meißtens Ungarn Militärmunition. Gut ist die schon. Aber dran denken danach den Lauf mit viel Wasser und Seifenlösung reinigen.
    Irgendwann nach paar Tagen kann es passieren das sich leichter Flugrost bildet.

  • Ich glaube das die 308 von Thomas von MEN war.

    Wenn ich 223 knattern will dann kaufe ich auch S&B. Solange die 308 von DAG noch günstig war (<=45 Euro / 100 Schuss) habe ich die im Selbstlader genommen. Beim SL7 war die Hülse durch das geflutete Patronenlager danach sowieso mehr oder weniger im Eimer.

    Aber selbst in mein Mini 14 stecke ich keine lackierten Stahlhülsen, auch wenn das Ding noch so grottig ist.

  • Man kanns nicht verallgemeinern. Manche Modelle kommen mit lackierter Stahlhülse halt gut zu Recht. Liegt mitunter daran das manche Modelle eigens dafür konzipiert sind.
    In meine MK 762 kommt nix anderes rein. 1000 Schuss für 170 Euro is halt wirklich günstig. Und nach ca. 3000 Schuss noch nicht ein Problem damit gehabt.

  • Ja, auch zu hoher Gasdruck, wie an den Hülsen zu sehen war. Wäre nur mal interessant, ob das an der Ladung oder einer zu geringen Setztiefe des Geschosses lag. Wie gesagt, Matchläufe haben manchmal einen extreme kurzen Übergangskonus, der bei grenzwertig langen Patronen ebenfalls zu einem überhöhten Gasdruck führt,

  • So....hier bin ich noch einige Antworten schuldig. Eine Patrone wurde mit Textmarker versehen und 3 mal in das Patronenlager hinein und wieder heraus repetiert. Die schwarze Farbe des Textmarkers ist an einigen Stellen leicht ab, aber das Material des Geschosses ist kratzerfrei.
    Mittlerweile habe ich auch einen Händler gefunden, bei dem ich .308 Surplus von DAG oder MEN per Selbstabholung in akzeptabler Entfernung bekommen kann. Da hatte ich bei ca. 40 Schuß bisher keine nennenswerten Störungen; ein Schuß hat wirklich übel gestunken - was das wieder war: keine Ahnung.
    Übrigens habe ich auch die .223 von Wolf/Tulammo mal probiert - nächster Ärger. Aber dazu gibt's bei Gelegenheit einen eigenen Thread.
    Anbei noch ein paar Bilder...

  • Hmmm - die Maße sind ok ....

    Ich habe jetzt mal 200 Tulammo in .223 mit 63 Grs Hohlspitz verschossen - gingen alle problemlos, waren zwar kein Präzisionswunder, aber bei 5 Euro für 20 Schuß war´s ok.

    Da man über das verwendete Treibmittel nichts weiss, können wir nur spekulieren. 2-basige Pulver können bei Lagerung bei hohen Temperaturen sehr giftig werden. Ansonsten, wenn man das richtige Pulver einfüllt (davon gehe ich selbst bei einer russischen Fabrik mal aus), ist eine "Überladung" der .308 an sich nicht möglich. Eine Ladung mit zuwenig Pulver kann ebenfalls zu einem sehr hohen Gasdruck führen ( da durch die dann nur halb gefüllte Hülse jedes Pulverkorn gleichzeitig anfängt zu brennen). Aber da könnte man lediglich "verdächtige" Chargen mal delaborieren und das Pulver wiegen (beim Schütteln der Patrone müsste man an sich hören, ob die Hülse nur halb voll ist, oder leerer als andere Hülsen).

  • Ich glaube, wir brauchen uns keinen Kopf mehr zu machen, ob die seinerzeit benutze Waffe eine Mitschuld an der Misere trägt...
    Ich war heute zusammen mit einem zweitem Schützen und einer neuen Langwaffe auf dem Schießstand: ein K98, der einen Lauf in .308 Win verpasst bekommen hat (Norwegen-Heimkehrer).
    30 Schuß Surplus von DAG - keinerlei Probleme.
    10 Schuß aus der 50er Schachtel von S&B - keine Probleme.
    Dann Tulammo - diesmal mit Schutzbrille. Beim dritten Schuß wieder heiße Gase die nach hinten ausgepustet worden im Gesicht: Hülsenreißer wie auf den bereits eingestellten Fotos.
    So, meine lieben Munitionshersteller in Russland...sorry, aber ich denke ihr bastelt da echt Scheixxe zusammen... :thumbdown:
    Da kann man auch gleich das Zeug benutzen, was in der Grenzregion Pakistans auf den Hinterhöfen zusammengeklöppelt wird... :cursing:

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Hmm...prüfen die von Amts wegen oder erst wenn Unregelmäßigkeiten bekannt und gemeldet werden?
    Ich bin mittlerweile soweit, das ich denen mal eine angefangene Schachtel zukommen lassen würde und die das mal prüfen können. Allerdings auch nur, wenn ich das nicht noch bezahlen muss... ?(

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Hmm...prüfen die von Amts wegen oder erst wenn Unregelmäßigkeiten bekannt und gemeldet werden?
    Ich bin mittlerweile soweit, das ich denen mal eine angefangene Schachtel zukommen lassen würde und die das mal prüfen können. Allerdings auch nur, wenn ich das nicht noch bezahlen muss... ?(


    Das kann ich nicht sagen. Aber wenn es eine offizielle Prüfstelle ist, müssen die Hinweisen nachgehen. Zumal du das ja gut belegen kannst.
    Im Sinne nachfolgender Schützen wäre das ein guter Zug von dir. Schließlich ist das richtig gefährlich.

  • 7,62x54R aus dem Mosin: Präzision ganz ok. Nach nur 5 Schuss muss man auf den Verschluss draufhauen, damit er aufgeht. Hülse bleibt oft stecken. Hatte auch mal 2 Hülsen, die am Hals gerissen sind.
    S&B Munition läuft einwandfrei. Wollte mal die Surplus Munition probieren.

    Hab mir die Hülsen mal aufgehoben, sind von Wolf, kommen aber aus der gleichen Fabrik. Die Risse sind durchgehend (siehe Bilder)
    Habe noch 2-3 Packungen von der 7,62x54R Tulammo/Wolf

    Die .223 Rem 55 und 62 gr. von Tulammo läuft aber ganz anständig selbst im AR 15 Klon Proarms MK3

    Gruß
    basay

  • Die Nagant - Hülsen sind aber nicht wegen zu hohem Gasdruck gerissen. Solche Risse im Hülsenhals hatte ich auch schon, auch bei alten Messinghülsen. Grund ist hier der bei Militärwaffen weite Bereich des Hülsenhalses, und sprödes Hülsenmaterial in Kombination. Bei mir kam aber zumindest bei den Halsreissern kein Gas am Verschluss raus, der Hülsenkörper selber hat gut abgedichtet.