Schützenverein mit Nachwuchsproblemen

Es gibt 626 Antworten in diesem Thema, welches 68.040 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Januar 2018 um 09:58) ist von Akula.

  • Also ich muss sagen, mir geht die Vereinsmeierei so ein wenig auf die Nerven. Ich habe mir auch verschiedene angesehen. Bei dem ersten würde man verpflichtet, eine Tracht zu kaufen, für mehrere tausend Mäuse wohlgemerkt. Danke, und Tschüss. Beim nächsten muss man erstmal 2 Monate Mitglied sein und LG schießen, um an KK oder mehr ran zu dürfen. Dieses ganze Brimborium rundherum muss ich an sich nicht haben.

    Mir persönlich wäre ein offener, ungezwungener Umgang damit am liebsten. Mit dem Auto vorfahren, anmelden, zum Schießstand gehen. Waffe + Muni ausleihen gegen Leihgebühr inkl. Munitionszahlung. Und schon kanns losgehen. Auf Ringe, Klappziele, Stahlscheiben, Sodaflaschen - eben alles was Spaß macht, bis max. 150m, würde mir reichen. Da könnte man nach Feierabend mal eben etwas entspannen.

    Wenn das mit vernünftiger Aufsicht geführt würde kann man auch die Idioten mittels Standverbot aussortieren.

  • Beim nächsten muss man erstmal 2 Monate Mitglied sein und LG schießen, um an KK oder mehr ran zu dürfen.

    Kann ich verstehen. Ein Verein muß einen erst kennenlernen, ... Ob man verantwortungsvoll, ... ist. Das ist wichtig.

    Eine Tracht wäre für mich auch ein no go.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • @ Udo 1856 -

    Also ... Ich war letzten Sonnabend wieder 300 Meter Schießen - und trotz .308 Win hat dort niemand Loch in Loch geschossen. Ob man für die Entfernung genau das Kaliber braucht, sei dahingestellt - aber im Vergleich zum Beispiel zu .223 ist die Patrone weniger zickig, und einfacher auf die Waffe abzustimmen, ausserdem sind die Patronenpreise mittlerweile fast gleich ..
    Das die Waffen solche Präzision im Idealfall hergeben ist klar - aber Schießsport heißt nicht, die Waffe quasi einzuspannen und dann unter Labor Bedingungen 5 Kugeln ins selbe Loch zu setzen. Das macht man, um Waffe und Mun zu testen, und sich sicher zu sein, das man selbst die einzige Fehlerquelle ist. Unter realen Bedingungen sieht das deutlich anders aus, und wer denkt, das wäre easy kann sich gern Ende des Jahres als deutscher Meister outen ;)
    Und 100 Meter Ordonnanz wird stehend freihändig geschossen, die Herren - das ist mindestens ebenso kompliziert wie FT ;)

  • Glaube nicht dass du sowas finden wirst..und wenn, dann einfach nur selten..
    Ich würde auch keinem Fremden eine Waffe in die Hand drücken ohne ihn ein bisschen kennen gelernt zu haben..
    Mal eben ran fahren, Kohle hinlegen und mit ner Waffe samt Munition an den Stand abrücken lassen wäre für mich als Verantwortlicher zu ungemütlich.

    Bei einem von meinen Vereinen, wird sogar die Waffensachkunde vorausgesetzt um selbstständig KK schießen zu dürfen.
    Ansonsten, steht die ständig einer im Nacken und begutachtet jeden Griff den du machst. Was auch so sein muss.
    Und das wiederrum geht nur, wenn mehr als eine Aufsicht da ist oder sonst kein anderer schießt.

    Wenn alleine 3 deiner neuen Spaßschützen gleichzeitig da sind und schießen wollen, die du als Standaufsicht nicht kennst und die Verantwortung übernehmen sollst, dann will ich dich mal sehen wie du fleißig die Waffen mit Muni raus gibst.

  • Ja also das mit der 2 monatigen Mitgliedschaft finde ich auch sinvoll.
    Zumindest muss man sicherstellen können dass derjenige mit genereller Waffenhandhabung/Sachkunde vertraut ist und sich nicht sofort umdreht und alle Anwesenden erschiesst sobald er die Waffe in der Hand hat, zumal es ja auch unabsichtlich zu Unfällen kommen kann bei unsachgemäßer Handhabung.

    Aber das mit der Tracht ist einfach ... ich nenne es mal altbacken um es nett zu formulieren.

  • haha tracht ...für mich ist das heutzutage keine tracht mehr, sondern ein kostüm... :D

    übrigens hatten wir drei so schützenvereine im ort, die sind immer mit den klamotten und spielmannszügen durch den ort beim schützenfest.

    hintendran eijn heuwagen für besoffene opas .

    gibts seit 20 jahren nicht mehr weil alle sich totgeschrumpft haben mit ihren kostümzwang....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Ja gut, man kann ja nochn extra Anfängerstand machen, für Leute die noch nie geschossen haben. Da muss dann halt wirklich jeder Griff begutachtet werden mit Anleitung, das ist klar. Aber so könnten die Leute wieder mehr mit dem Thema in Berührung gebracht werden. Mag sein das ich hier naive Vorstellungen habe, macht mir aber nix. ^^

  • Tracht finde ich überflüssig. Eventuell wegen Brauchtumspflege als gesetzlichen Anerkennungsgrund. Aber man muß es dann nicht übertreiben. Vorsicht und Verantwortung sind essenziell. Ich würde keinem, den man noch nicht kennt, eine Waffe in die Hand geben. Einmal rumgefuchtelt oder die Sicherheitsregeln nicht beachtet und schwubs ist das Problem da.

    Glücklicherweise ist das Risiko nicht so hoch wie z.B. beim Kontaktsport / Schwertkampf-Training. Hier kann trotz Aufpassen, Schutzklamotten, ... immer was passieren. Das ist dann auch keine Tracht sondern notwendiger Schutz vor sehr ernsten Verletzungen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Bei uns in der Region gibt es in fast jedem kleinen Dorf einen Schützenverein. Ich habe manchmal dass Gefühl die laufen auch in ihrer Freizeit in der Tracht rum. Es verlassen auch immer mehr und mehr Mitglieder diese Vereine weil diese nurnoch aus einem Haufen alter Bekannter/Freunde bestehen, die niemanden mehr zu sich lassen der einen nicht in den Kram passt.

    Mit dem Schützenkönig auf unserem Dorf habe ich zusammen gelernt, er war 2 Lehrjahre unter mir. Der war von der Sorte der einem am Arbeitsplatz an der Maschine sein bestes Stück gezeigt hat und sich noch den Rest des Tages darüber kaputtgelacht hat. Ansonsten findet man ihn Sturzbesoffen auf jeder Dorfete oder Weihnachtsmarkt.

    Wenn solche Leute die Schützenvereine repräsentieren, nagut dann selbst Schuld wenn keine neuen Leute mehr nachkommen, ganz ehrlich ...

  • die tracht ist kugelfest und hilft auch im vollkontaktkampf gegen idioten beim trachtenumzug buahaha

    ehrlich ich fand schützenumzüge schon damals 1977 als veranstalltung wie von mutantgen von einem andren stern....

    das war mir und andren jugendlichen extrem fremd, völlig abtörnend und wir wären nie in einen solchen verein gegangen , schon damals nicht.

    in meiner freizeit sind alle gleich und diese menschen da haben sich einer selbstgewählten hierarchie da untergeordnet
    wie ein pseudomil,itär.

    das ging echt nicht.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Mir persönlich wäre ein offener, ungezwungener Umgang damit am liebsten. Mit dem Auto vorfahren, anmelden, zum Schießstand gehen. Waffe + Muni ausleihen gegen Leihgebühr inkl. Munitionszahlung. Und schon kanns losgehen.

    Geht ja, auf kommerziellen Stännden, z.B. hier.
    http://www.mszu.de/de/
    Dir fehlen dann natürlich die Voraussetzungen um selbst eine WBK zu erhalten, aber schießen darf in D jedermann, obs den Gutmenschen nun passt oder nicht.

    Also ich muss sagen, mir geht die Vereinsmeierei so ein wenig auf die Nerven. Ich habe mir auch verschiedene angesehen. Bei dem ersten würde man verpflichtet, eine Tracht zu kaufen, für mehrere tausend Mäuse wohlgemerkt. Danke, und Tschüss. Beim nächsten muss man erstmal 2 Monate Mitglied sein und LG schießen, um an KK oder mehr ran zu dürfen.

    Beim BDS, BDMP und der DSU findest du keine Tracht, hier wird geschossen, auch LG findet sich da eher selten, haben wir bei uns gar nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von John Matrix (2. Januar 2018 um 23:08)

  • @edwin2

    Das kann ich voll nachvollziehen.
    Ich würde das ganze Traditionswesen aber auch nicht in den Dreck ziehen wollen, für viele ist es sicherlich spassig.
    Aber daraus Pflicht für die Mitglieder zu machen oder jemanden zu benachteiligen der da nicht mitmacht ist echt lächerlich.
    Zudem schreckt es ab.

  • Geht ja, auf kommerziellen Stännden, z.B. hier.
    http://mszu.de/de/
    Dir fehlen dann natürlich die Voraussetzungen um selbst eine WBK zu erhalten, aber schießen darf in D jedermann, obs den Gutmenschen nun passt oder nicht.

    Wow, mal eben 200,-€ für ne Stunde 100m Schießkino mit Waffe disqualifiziert das Angebot für den wöchentlichen Feierabendspaß. 8o
    Die Gutmenschen dürfen sich selbstverständlich gern auch mal dran versuchen.

  • Ja gut, man kann ja nochn extra Anfängerstand machen, für Leute die noch nie geschossen haben. Da muss dann halt wirklich jeder Griff begutachtet werden mit Anleitung, das ist klar. Aber so könnten die Leute wieder mehr mit dem Thema in Berührung gebracht werden. Mag sein das ich hier naive Vorstellungen habe, macht mir aber nix. ^^

    Ganz wichtig bei vielen Dingen im Leben ist die Frage, WARUM sollte jemand das für mich machen. Genauso wie nach einem extra Anfängerstand könnte ich fragen, ob mir nicht einer den Schnee vor dem Haus wegschippt oder kostenlos den Rasen mäht. Forderungen an Andere und eigener Beitrag sollten sich im Mittel die Waage halten, dann ist in der Regel alles gut. Ein Verein ist keine (kostenfreie) Bespaßungseinrichtung; wer das sucht, darf sich über die Kosten auf kommerziellen Ständen nicht beschweren. Und wer schon mal Anfänger bei den Großkalibern betreut hat, weiß, daß das oft richtig Arbeit ist. Natürlich kann man am Anfang vieles nicht selber organisieren. Aber zumindest mit etwas Höflichkeit und Wertschätzung der Betreuung sollte man es doch versuchen, dann klappt das auch meistens.

  • Valsana, wohl wahr. Anfängerbetreuung ist Arbeit, die jemand machen muss.

    Für nicht wenige Schützenkollegen ist es schon eine Herausforderung, den Schießstand nach der Benutzung sauber zu hinterlassen.

    Hülsen bzw. Zündhütchen zusammenfegen? Soll die Standaufsicht machen.

    Standaufsicht? Sollen die anderen machen.

    Anfänger betreuen? Soll der Vorstand machen.

    Vorstand? Sollen die anderen machen.

    Kommerzieller Schießstand? Boah, zu teuer.

    Deshalb gibt es bei uns ein Arbeitspfand in Höhe von jährlich 200 EUR zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag, damit alle an den Lasten - zumindest monetär - beteiligt sind.

  • Wow, mal eben 200,-€ für ne Stunde 100m Schießkino mit Waffe disqualifiziert das Angebot für den wöchentlichen Feierabendspaß. 8o Die Gutmenschen dürfen sich selbstverständlich gern auch mal dran versuchen.

    Tja, Schiesssport ist, insbesondere im GK-Bereich, leider nicht das allergünstigste Vergnügen.
    In einem normalen SchiesskIno liegt man schon bei gut 100€/h.
    Das MSZU ist eine der modernsten Anlagen in Deutschland und ein 100m Kino auch nicht normal. Die Betriebskosten für ein Schiesskino mit scharfem Schuss sind auch nicht zu verachten. Die Leinwand muss regelmäßig erneuert werden, Belüftung, Heizung, im Fall von Müller und anderen professionellen Ständen auch eine bezahlte Standaufsicht, bei unerfahrenen Gästen evtl sogar zusätzliches Personal...
    Aber üblicherweise teilt man sich die Kosten mit mehreren Personen, denn die Preise gelten ja für das Kino und nicht pro Person. Eine Stunde schiesst man eh nicht am Stück durch.
    Und auch Waffen kosten gutes Geld.
    Du kannst nicht die billigsten Knarren hinstellen, weil die ja auch ordentlich belastet werden. Also kannst du für eine Büchse mit ZF schon 4000€ rechnen, dazu deutlich höhere Wartungs- und Reparaturkosten, weil viel durch fremde Hände geschossen, die nicht immer wissen, was sie tun.
    Dazu will und muss ein Betrieb wie Müller, anders als vereinseigene Stände, auch Gewinne erwirtschaften.
    Und wenn man einige Alleinstellungsmerkmale wie Indoor-Wurfscheibenanlage oder 100m-Schiesskino hat, darf man auch die Marge ein gutes Stück höher ansetzen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich kann das jetzt nur von (meinem) Mikroskopie-Verein sagen:
    Jemand muß 1 Std. vorher da sein, alles aufschließen, alle Schränke öffnen, die Mikroskope, Verbrauchsmaterial herausholen, ... Neue und Alte begrüssen, Neulinge an die Hand nehmen, auf- und wegräumen, alles abschließen, defekte Geräte reparieren, der Vortragende muß sein Thema vorbereiten, Vortrag, alles was für den Praxisteil notwendig ist, Chemikalien, ...... eine Anleitung drucken, .....

    Und Alles kostenlos, ohne Dank und ohne Entgeld. Der Gast, muß noch nicht einmal Mitglied sein und auch Nichts zahlen da der Besuch völlig kostenlos ist, bekomnmt sogar ein Mikroslop als Leihgabe mit! Im Wert von ein paar hundert Euro. Wir müssen auch noch die Raummiete stemmen, ... Planung, .... Themen oder Vortragende finden. ...

    Nur mal so, wie sich manche den A..... auf.reißen.

    Daher kann ich voll verstehen, wenn Vereine auch eine gewisse Dankbarkeit oder Höfflichkeit erwarten. Im Verein zu arbeiten ist in der Regel immer undankbar.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich hatte jahrelang unterbewusst wohl eine unbegründete Abneigung weil ich auch dachte ne Tracht Lederhosen und gamsbart ist nix für mich.

    Also ich hab noch niemanden in Tracht gesehen, keine Lederhosen kein nix.

    Das wäre für mich aber auch ein Möglichkeit genauso wie z. B. gemeinsame Gottesdienste oder ähnliche Themen.

    Das alles habe ich aber in unserem Verein nie gesehen.

    Und 2 Monate Luftdruck schiessen finde ich nicht so schlimm.

    Bei uns hat der Sportleiter sich die Zeit genommen sich mal auf dem GK/Kk stand zusätzlich zur normalen standaufsicht dazuzustellen damit ich auf meinen Wunsch hin mal sehe wie sich das anfühlt. Ansonsten schiessen ich im Moment Luftpistole.

    Da ich mit der lupi mittlerweile bei stabil 300 ringen angekommen bin, wollen wir ein paar Termine kk sportpistole einschieben, da steht dann der Sportleiter zusätzlich dabei und hält Pfötchen. Das finde ich super gut.

    Hab neulich einen coolen Spruch gehört : da geht einer Maulwurf jagen. Wir haben einen halboffenen 25m Stand mit grün dazwischen. Der schützen Kollege hat sofort GK pistole angefangen ohne jemals den Ablauf zu lernen. Der füttert die Erde und den schiessstand mit Blei.

    Da hat der Spruch "Geld verpulvern", "Geld in den Wind blassen' gleich eine ganz andere Bedeutung wenn man den Preisunterschied zwischen diabolos und 9mm para sieht.

    Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ich möchte als Schütze auf einem scharfen munitionsstand wissen das mein Nachbar verantwortungsvoll mit dem Teil in seiner Hand umgehen kann oder beaufsichtigt wird.

    Davon mal abgesehen hat ein Verein Kosten die er auf alle umlegen muß. Da darf ich als Mitglied erwarten das er mit dem Geld und den personellen Ressourcen ( Standaufsicht) verantwortungsvoll umgeht.

    Extra standaufsichten zur BeSpaßung von Freizeit GK / Kk schützen gehört da sicherlich nicht dazu. Wenn der Sportleiter oder andere das tun sollte man es als das ansehen was es ist eine großzügige Leistung denn die tun das alle Ehrenamtlich in ihrer Freizeit.