Schweißgerät und Schmelzsicherung = Problem...

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 6.947 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Mai 2014 um 20:20) ist von germi.

  • Eine Frage an die Elektriker unter uns:

    Ich habe ein altes gewickeltes Elektrodenschweißgerät, 160 Ampere Spitzenleistung, 230V.

    Nun wollte ich bei mir in der neuen Wohnung mal was schweißen, aber es ist sofort die Sicherung geflogen. Diese sind noch die alten Schmelzsicherungen.

    Das Schweißgerät lässt sich normal einschalten und läuft auch wunderbar im Leerlauf. Aber sobald ich schweißen will, brennt die Sicherung durch. Selbst auf gering eingestellter Leistung, zB. 60 Ampere.

    Ich brauche das Gerät hin und wieder und kann nicht immer irgendwo hinfahren, wo es eine "haltbare" Stromquelle gibt.

    Was kann man tun, dass das Gerät auch in Verbindung mit den alten Sicherungen nutzbar ist?

    Gruß Lupo

    Es war schon immer so.

  • Kabeltrommel abrollen weiss ich, aber ansonsten ist der Tipp gut :)

    Typ C gibt es doch nur bei FI Schaltern oder?

    Es war schon immer so.

  • Die 160 A bzw. 60 A sind wohl der Elektrodenstrom auf der Sekundärseite. Was für eine Leistung zieht das Gerät dabei auf der Primär- (230 V) Seite? Gibt es da eventuell ein Typenschild?

    Grüße - Bernhard

  • waffenmeister: Ach so, das wusste ich nicht. :)

    Bernhard: Ein Typenschild gibt es leider nicht, Aber ich kann dir sagen, dass ich das Gerät in Österreich immer auf einer normalen Dose betrieben habe, die auch mit 16 Ampere abgesichert war. Allerdings mit FI. Und ja, die 40-160 Ampere sind der zum schweißen zur Verfügung stehende Strom auf Elektrodenseite

    Es war schon immer so.

  • Die Ausgangsspannung von den Geräten liegt so in der Gegend von 48V (jedenfalls bei meinem 25-140er)
    Bei einem Ausgangsstrom von 60A macht das 2880W, oder ohne Verluste auf den Eingang umgerechnet 12,5A, sollte also eigentlich passen
    Nun hat man hier aber eine Induktivität, die beim Beinahekurzschluss (Schweißstart) kurrzeitig eine gegenläufige Spannung erzeugt, die den Strom dann natürlich ordentlich hochtreibt.

    Sicherungsautomaten lösen bei kleinen Stromspitzen nur thermisch aus, ein 16A-Automat kann für 16,5A gerne auch mal Stunden brauchen.
    Magnetisch wird erst jenseits der 48A oder so getrennt, solange man da mit dem Gerät im Einschaltmoment nicht drüberkommt, bleibt die Sicherung drin.
    Nimmt man einen D-Automaten, so können das dann auch 160A sein.

    Eine Schmelzsicherung ist da nicht so wählerisch.
    Dafür kann sie aber auch wesentlich größere Ströme trennen.


    Stefan

  • @ Waffenmeister: Ja klar habe ich einen Ein/Ausschalter. Steht auch im Fragepost. Und wie gesagt, Automaten kann ich nicht nehmen, da ich einen alten Kasten mit Schmelzsicherungen verbaut habe.

    @HW Junkie: Danke für die tolle Erklärung, da verstehen sogar Elektrodeppen wie ich das :thumbsup:

    Übrigens, der Schweißinverter (elektronisch) läuft an meinen Steckdosen, ist aber zu schwach, da er nur maximal 80A leistet...

    Deshalb muss ich zwangsläufig das andere Gerät benutzen.

    Es war schon immer so.

  • Dann versuch mal das Gerät "anzuschalten" und danch den Stecker in die Steckdoe zu stecken Meistens ist es ja nur der kurze Einschaltstrom, der Probleme macht.

    Mfg
    Fabian

  • airgunner,

    Es gibt viele gute Sachen, aber die Frage war, was ich tun kann, um MEIN Gerät an meiner Steckdose zu betreiben. Und sie steht immer noch im Raum :)

    Es war schon immer so.

  • Vielleicht hat Germi eine Antwort auf dein Problem.

    Ich habe vieles vergessen. Wir hatten ein viel stärkeres Schweissgerät das hat mal die 16 Ampere Schmelzsicherungen rausgeschmissen, mal nicht.
    Das hing tatsächlich auch davon ab wie lang die Zuleitung war.
    Als dann Automaten eingebaut wurden sind die ständig raugesprungen. Da ist es umgedreht wie bei den Schmelzsicherungen. Je länger, desto schneller löst der aus.
    Seit wir ein Schutzgasgerät haben ist nie wieder was passiert.
    Für das alte habe ich wieder eine Steckdose mit Schmelzsicherungen.

    Aber die neuen Automaten gibt es ja wohl in verschiedenen Charakteristiken.

    Ich kann trotzdem nicht verstehen warum ein 160 Ampere Schweisstrafo die Schmelzsicherungen so zuverlässig abbrennt. Ändere doch mal die Marke.
    Und wenn es nicht anders geht müssen halt Automaten ran.

    Wenn es dicht tröstet: Bei einem Schmied den ich kannte war in der Werkstatt ein schwarzer Streifen an der Wand. Da hing früher die Zuleitung zu seinem Schweissgerät.
    Dem ist auch immer die Sicherung raus. Dann hat er sich eine aus Kupfer gedreht und den Elektromeister geschimpft warum die Sicherungen nicht gleich aus Kupfer gemacht werden. 8)

  • Mit 'alten Schmelzsicherungen' sind sicherlich Diazed, ggf. auch Neozed Schmelzeinsätze gemeint.
    Da kommt es auch die Auslösecharakteristik an - die sind im Laufe der Jahr(zehnte) immer flinker geworden.
    Es gibt bei der Herstellung allerdings auch starke Schwankungen.

    Will sagen - man kann Glück oder auch Pech haben, natürlich hängt das auch stark von den Leiterquerschnitten bis zur Dose ab.
    Mit ein bisschen Glück findest Du noch einen alten E-Schrauber der noch G oder sogar L Typen hat, die sollten halten.
    Die sollte man sich aber 'für gut halten' - zurücktauschen wenn man nicht schweißt.

    Die bessere Alternative ist mit Sicherheit - man sorge für eine anständige Zuleitung. 8)


    PS: http://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzsi…_Betriebsklasse
    Gib mal laut, welches Bauform Du brauchst, vielleicht geht dann ja noch Jemand auf die Pirsch...

  • Für die alten Diazed gibt/gab es auch Schraubautomaten!
    Passen halt nicht immer unter die Abdeckung.
    Ob die noch zulässig sind weiss ich nicht. Würde mal nach gebrauchten in ebay schauen.