Fest verbaute NiCd gegen NiMH Akkus tauschen ?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 12.591 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Juli 2013 um 07:39) ist von Akula.

  • Ich habe mehrere dienstliche, etwa 10-12 Jahre alte Barcodeleser die in die Tastatur eingeschleift werden.
    Das Gerät besteht aus einer Basisstation mit Stromversorgung und einem Handgerät, daß ich schnurlos mitnehmen kann. Es kommuniziert per Funk über maximal 20m mit der Basisstation. In letzter Zeit sind die Akkus des Handgerätes sehr schnell erschöpft.
    Kann ich die verbauten NiCD Zellen, Bauform AA (LR6) einfach gegen moderne NiMH Akkus tauschen ? Mechanisch ist es kein Problem, aber kann das Basisgerät, das gleichzeitig auch als Ladestation fungiert diese Akkus auch korrekt laden ? Das Handgerät wird in die Basistation geschoben, eine rote Lampe geht an, sind die Akuus voll geht eine grüne Lampe an. Das Handgerät kann drinbleiben.
    Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe.

  • Nein, denn NiCd-Akkus werden bis zu einer bestimmten Spannung geladen, NiMH bis zum kurzzeitigen Spannungsabfall. Die brauchen daher ein anderes Ladegerät, damit sie nicht explodieren.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Da würde ich kein Problem drin sehen.

    Der Lader klingt nach einem Lader mit kleinem Ladestrom ohne Abschaltung auch da sehe ich kein Problem für heutige Akkus.

    Die AA´s kosten heute doch eh fast nichts mehr,mach 2 rein und teste es.

    Gute Akkus sind die Eneloop von Sanyo,die haben eine sehr geringe Selbstentladung.

    Gruss

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • Moderne, hochwertige Ladegeräte können beide Akkutypen laden.

    Ältere hingegen oft nicht. Bei Deinem 12 Jahre alten, eingebauten Ladegerät wäre ich skeptisch. Ich würde mir neue NiCd-Akkus besorgen. Sollten diese eine höhere Kapazität als die alten haben, ist dies kein Problem.

  • Nein, denn NiCd-Akkus werden bis zu einer bestimmten Spannung geladen, NiMH bis zum kurzzeitigen Spannungsabfall. Die brauchen daher ein anderes Ladegerät, damit sie nicht explodieren.


    Auch NiCd Zellen weisen den typischen Voltage Peak wie NiMH auf. Allerdings wird dieser Peak häufig nur bei hohen Ladeströmen von 0,5 bis 1C vom Lader korrekt erkannt. Übliches Verfahren für NiCd sind glaube ich 10mV Spannnungsrückgang pro Zelle. Eine andere Methode im Modellbaubereich ist über die Temperatur. Das wird aber in unserem Anwendungsfall wohl sicher ausscheiden.

    Alternativ kann man sie natürlich auch nur bis zu einer gewissen Spannung oder timergesteuert laden, riskiert aber je nach Ladestrom und Umgebungsbedingungen dann schäden, wenn mit mehr als 0,1C geladen wird. Bis 0,1C Ladestrom ist der Akku bei Überladung noch in der Lage die zugeführte überschüssige Ladung thermisch sicher abzuführen, darüber wird es schnell kritisch.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Ich sehe da kein Problem drin. NiCd und NiMH neigen nicht zu spektakulären Explosionen, wie es Lithiumakkus gern tun, wenn das Ladegerät nicht dafür abgestimmt sind. Die temperaturüberwachte Ladung ist erst bei Schnellladung und somit hohen Ladeströmen im Bereich I=Kap. sinnvoll. Wenn man ein einfaches Gerät mit der üblichem 1/10 Kap. x 14h oder noch geringer laden kann, werden die Akkus nicht heiss. Nur Schnellladungen würde ich lassen, die im Allgemeinen sowieso für viele Akkus auf Dauer nicht gesund sind. Sie trocken dann mit der Zeit aus.
    Ich baue zur Zeit auch ein Kleingerät und werde die NiMH Akkus mit Steckernetzteil und 1/20 Kap. laden lassen. Nach 4 - 5 Jahren sind die Akkus ohnehin wieder wechselreif.

  • Berlin -> Rastatt etwa 700 Km

    Da würde ich mir auch keine Sorgen machen :)

    Mehr als so 20 Kilo Tonnen TNT werden die Akkus nicht entsprechen.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Kann ich die verbauten NiCD Zellen, Bauform AA (LR6) einfach gegen moderne NiMH Akkus tauschen ? Mechanisch ist es kein Problem, aber kann das Basisgerät, das gleichzeitig auch als Ladestation fungiert diese Akkus auch korrekt laden ? Das Handgerät wird in die Basistation geschoben, eine rote Lampe geht an, sind die Akuus voll geht eine grüne Lampe an. Das Handgerät kann drinbleiben

    Hallo,


    Du kannst die alten AA-Akkus bedenkenlos gegen zeitgemäße Zellen ersetzen. Zeitgemäß wären entladungsarme NiMH wie die Sanyo eneloop 2000 mAh.

    Ansonsten ist es selten empfehlenswert, Akkus mit in Geräten integrierten Ladefunktionen zu laden. Insbesondere bei alten oder billigen Geräten gibt es nur veraltete zeitgesteuerte Ladeprogramme mit niedrigen Ladeströmen. Die Laden meist entsetzlich lang und machen die Zellen schneller kaputt als nötig.

    Empfehlenswert ist, die Akkus in separaten Ladegeräten mit Prozessorsteuerung zu laden. Aktuelle Ladeprogramme können Akkus relativ schonend und trotzdem schnell laden.

    Der Ladestrom darf nicht zu hoch sein, weil die Akkus sonst überfordert werden und sie die Schädigung an den Zellen in Form starker Erwärmung bemerkbar macht (Erwärmung bis max. 45 °C wird als akzeptabel angesehen).

    Der Ladestrom sollte aber auch nicht zu niedrig sein, weil das ewige rumnuddeln die Zellen auch streßt. Mehr als vier Stunden sollte das Laden nicht dauern, und da sind früher oft empfohlene geringe Ladeströme (100-250 mA) nach heutigem Wissen ungenügend.

    Eine schonende Schnelladung erfolgt ab 1/4-1/3 der Nennkapazität (C) und dauert für die eneloop 2000 mAh mit 500-700 mA Ladestrom 3-4 Stunden, je nach Ladeverfahren. Wenn man eine verkürzte Lebensdauer akzeptiert, kann man den Herstellerangaben solche hochwertigen NiMH-Zellen sogar mit der Nennkapazität von 1 C oder 2 A in einer guten Stunde volladen.

    Es gibt viele gut Ladegeräte, und so manche sind auch baugleich. Ich weiß nicht, ob Dir 4 x AA/AAA Ladegeräte reichen, oder wie viele Zellen Du auf einen Schlag laden mußt, aber für den Hausgebrauch haben sich bewährt:

    1. LaCrosse BC-700 oder baugleich Voltcraft IPC-1L

    optimiert auf volle Akkus (Ladeverfahren - delta U),
    optimaler Ladestrom 500 mA für AA, deswegen BC-900 nicht nötig,
    Initialladung mit 200 mA möglich,
    Reaktivieren ist mir noch nicht gelungen,
    gute Bedienung und Anzeige der Meßwerte: große Tasten, wählbare Anzweigewerte, Berechnung der geladenen Kapazitäten auch bei partieller Ladung.

    2. MEC AV4m (verbesserte Version des bauähnlichen IVT AV4)

    optimiert auf schonende Ladung (Ladeverfahren PVD),
    optimaler Ladestrom 700 mA für AA,
    keine Initialladung mit geringen Strömen möglich (min. 700 mA),
    Formieren/Reaktivieren funktioniert mit hoher Erfolgsquote,
    Bedienung und Anzeige der Meßwerte nicht optimal: Schiebeschalter für Strom an der Gehäuseseite, winzige Funktionstasten, Kapazität wird nur nach vollem Zykls Entladen/Laden angezeigt.

    Die Temperaturüberwachung ist bei beiden Geräten nur eine Notabschaltung und wird nicht zur Steuerung eingesetzt (wie bei fast allen anderen Consumer-Geräten auch). Beide Geräte funktionieren in der Praxis unterm Strich vergleichbar gut.


    Viele Grüße

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von kreuzbogen (3. Juli 2013 um 16:50)

  • Erstmal danke für die schnellen Antworten :thumbsup: auch wenn ich jetzt nicht wirklich viel schlauer bin ?( .
    Nicht böse sein, ich brauche Euch: Einige von Euch haben leider die Worte "FEST VERBAUT" überlesen. Ich kann das Handgerät aufschrauben und die Akkus ohne löten entnehmen, daß ist aber bei fünf Geräten die alle zwei Tage geladen werden müssen nicht machbar. Ich kann das, aber für die Mitarbeiter ist das nicht machbar und mein Arbeitsplatz ist ganz woanders.

    Wir müssen uns deshalb mit der Ladetechnik zufrieden geben, die entweder ins Handgerät oder in der Basisstation eingebaut ist, ich vermute letzteres. Da da eine Anzeige von rot auf grün umspringt scheint das auch gar nicht so unintelligent zu sein.
    Wie haben es schon mal mit NiMH Akkus probiert. Wir haben den Eindruck, daß die Akkus nicht richtig geladen wurden und irgendwann völlig tot waren. Das könnte aber auch mit den Tücken der Basisstation zusammenhängen, die ist manchmal etwas kontaktunsicher. Es könnte auch ein Problem des "Testgerätes" sein.

    Privat nutze ich die schon erwähnten eneloops AA (für Fenix + Garmin etrex) und AAA (camcoder), als Ladegerät habe ich ein Techno-line
    BC-900.

    Übrigens ist das Angebot an NiCD Akkus bei ebay sehr begrenzt und teuer, da die Dinger im Prinzip nicht mehr verkauft werden dürfen. Außer für z.B. für medizinische Geräte und auch Akkuschrauber und solches Zeug.

  • Wie haben es schon mal mit NiMH Akkus probiert. Wir haben den Eindruck, daß die Akkus nicht richtig geladen wurden und irgendwann völlig tot waren. Das könnte aber auch mit den Tücken der Basisstation zusammenhängen, die ist manchmal etwas kontaktunsicher. Es könnte auch ein Problem des "Testgerätes" sein.

    Wenn es keine andere bezahlbate Option gibt, dann nimm doch mal zwei Satz eneloop und zwei andere Testgeräte.

    Vielleicht waren es ja nur minderwertige Akkus, oder das Testgerät hatte andere Probleme.


    Viel Erfolg

    Andreas

  • Hi,

    da fest eingebaut mit Lötfahnen kann ich nur von einer Bestückung mit NIMH abraten.
    zumal NIMH eine größere Selbstentladung haben... Zyklenbelastung ist für beide typen gleich unktritisch, bei NICD muß man die wegen Memoryeffekt auch mal richtig leer machen..
    nach 12 Jahren scheint das aber nicht die Ursache des Problems zu sein, sondern da sind die Zellen aufgrund der ANzahl der Zyklen hin.

    die NIMH haben wie bereits gesagt ein anderes Ladeverfahren und wenn man die wie nen NICD behandelt, dann wechselt man in 1-2 Jahren grad nochmal... das taugt nicht, mehrfach selbst erfahren und auch bei Kunden mitbekommen, die Akkupacks neu bestückt, aber dann nie wirklich voll bekommen haben.
    die NIMH haben das nicht lange mitgemacht.

    NICD bekommste noch beim Reichelt oder Conrad mit Z-Lötfahnen.
    die Eneloop sind zwar gut, aber für den Anwendungsfall nicht wirklich die beste Wahl... Sanyo oder Panasonic Industriezellen... kosten nen Euro mehr, sinds aber auch wert..

    was anderes:
    was für ein PC hängt am Scanner?
    USB oder PS/2?

    wir bräuchtne in der Firma auch sowas, wissen aber nicht, ob ein USB-Gerät unter W2000 oder XP wirklich wie ne 2te Tastatur gesehen wird und die EIngabe auch in der WaWi landet... (WaWi ist ein altes Dbase 4 im Dos-fenster...
    haste da eventuell nen Tip oder nen Erfahrungswert parat?

    Gruß, Wolfi
    (etwas in Eile, daher sicher jede Menge Tippfehler mit drinne..)

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Mach es einfach und fass ab und zu mal an die Zellen,wenn Sie so heiß werden dass es weh tut nicht weiter laden (sehr unwahrscheinlich) .
    Wir bauen auch Ladegeräte, allerdings viel komplexer und nicht für solche mickrigen Zellen/ Spannungen.
    Bis zu 80 Volt und über 100 A.
    MfG

  • Immer das Gehäuse öffnen um die Temperatur zu checken ?

    Schau doch mal bei Amazon, dort kosten passende NiCd Akkus ca. 2,5 €
    Wenn die alten Akkus so lange gehalten haben würde ich da keine Experimente machen.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Danke für dieses Thema! :^)

    Ich habe das selbe mit den Akkus meines Braun Rasierers vor. Der funktioniert seit 13 Jahren tiptop, nur die Akkus wollen jetzt nicht mehr so. Obwohl das Alter für NC - Akkus auch echt gut ist.

    Gruß Patrick!

    Field Target im SC :W: ernsdorf

  • was für ein PC hängt am Scanner?
    USB oder PS/2?

    wir bräuchtne in der Firma auch sowas, wissen aber nicht, ob ein USB-Gerät unter W2000 oder XP wirklich wie ne 2te Tastatur gesehen

    Das dürfte kein Problem sein wenn der USB Scanner HID Mode unterstützt, aber das ist ja eigentlich Standard bei dieser Art von Geräten.
    Ich selber baue RFID Kartenleser, zum Teil auch mit USB Tastaturemulation, das läuft problemlos auf allen Geräten die eine USB Tastatur erlauben.
    Auf PCs ab W2K habe ich das auch schon im Mischbetrieb mit PS/2 Tastaturen probiert. Du kannst da am Rechner soviel Tastaturen und Mäuse gleichzeitig anschließen wie du handeln kannst.
    Wen du dir trotzdem unsicher bist stecke doch einfach mal eine billige USB Tastatur parallel zur PS/2.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • NICD bekommste noch beim Reichelt oder Conrad mit Z-Lötfahnen.

    Da fällt mir ein, daß ich vor einigen Jahren selbst noch 4 x AA Akkupacks für alte Sharp-Peripherie gekauft habe. --- Da man Panasonic- und Sanyo-Industriezellen offenbar immer noch ohne weiteres preiswert bei eBay oder genannten Fachhändlern bekommt, läßt sich das Problem so am einfachsten lösen, ganz abgesehen davon, daß sie für den Zweck in der Tat besser geeignet sein dürften.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Ich selber baue RFID Kartenleser, zum Teil auch mit USB Tastaturemulation, das läuft problemlos auf allen Geräten die eine USB Tastatur erlauben.

    hehee, feini...
    Das hilft mir schonmal ein Stück...

    Problem ist bei uns nur, daß die WaWi in ner Dos-Box läuft und nicht Sichergestellt ist, daß die Übergabe der Info aus einer Unicode (oderwasauchimmerUmgebung) auf ne 437er Codepage stabil läuft. wobei Barcodes überlicherweise keine Umlaute enthalten. bei RFID-Tags sollten ja auch nur Nummern übertragen werden, oder? also streßfrei?

    wennde mal Antennen für RFID brauchst, ich weiß da ne Quelle, hab wegen sowas auch schon mal "Eisenbahn" gespielt, schließlich muß ja jeder Waggon genau erfaßt werden, nicht nur die Gitterbox oder das Teil in der Gitterbox oder der Stapler der die Box in den Waggon lädt...

    Gruß, Wolfi

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Nachtrag:
    Ich habe die NiCd Akkus gekauft und eingebaut. Das betroffene Gerät läuft seit knapp drei Wochen einwandfrei. Danke nochmal für Eure Hilfe.

    Gestern müßte übrigens ein solches Gerät bei uns umprogrammiert werden, dazu habe ich die Doku aus der großen alten Kiste gekramt. Damals gab es noch zu einem solchen Gerät eine Papier und Papp Doku dazu.
    :anon: Zufällig habe ich bei der Suche nach der richtigen Seite diese Seite aufgeschlagen. :anon:


    Was ich bezeichnend finde, abgesehen von meiner Blindheit, ist die vielfältige Energieversorgung dieser Geräte.
    Wenn ich an die Akku´s unserer 40 ach so modernen Funk MDE´s denke wird mir schlecht. :kotz:
    4 * AA NiMH, irgendwelche Elektronik drin, Gehäuse verschweist, 70 Teuro pro Stück, Standzeit 1-2 Jahre.