HW100 unter Druck lassen oder nicht?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 5.036 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Juli 2012 um 13:27) ist von Technixx.

  • Es gibt hier ja einige alte Themen wo darüber philosophiert wurde ob die HW100 unter Druck gelassen werden kann oder nicht.
    Diese Themen waren allerdings schon von 2006, viel was neueres hab ich nicht gefunden.

    Wer von Euch macht das System nach dem schießen drucklos bzw. wer lässt es unter Druck?

    Welche Langzeiterfahrungen gibt es bezüglich Schäden an der HW100 durch permanenten Druck auf dem System, oder Schäden an der Kartusche/Gewehr/Dichtungen durch das dauerhafte lösen und wieder festziehen der Kartusche?

    Gruß Micha

  • Hi Micha,

    ich glaube nicht, dass es dazu wirklich fundierte und repräsentative Antworten geben wird. Weil richtig vergleichbar getestet hat das sicher keiner und wenn mal bei jemand etwas passiert ist (Gewinde kaputt, Druckverlust), dann kann die Ursache vielfältig und zudem ein Einzelfall sein.

    Nach gesundem Menschenverstand würde ich sagen - und so praktiziere ich es auch - wenn ich es nicht absehen kann wann ich wieder schieße, dann dreh ich die Kartusche so weit raus, bis der Druck abbläst, lasse sie aber so im System. Das schont das Gewinde in so fern, als das beim Ansetzen am ehesten eine Beschädigung vorkommen kann.
    Weiß ich aber, dass ich morgen/übermorgen wieder schieße, dann lass ich sie unter Druck.
    Das gilt jetzte für mich bei QuickFill. Ohne QuickFill muss man die Kartusche ja ohnehin öfters ganz rausdrehen.

    Hast Du eine FSB? Da stört mich, dass man diesen QuckFill Stöpsel zum Ein/Ausdrehen der Kartsuche jedes mal entfernen muss :rolleyes:

    Gruß Lennart

    Ich habe keine Lösung,
    bewundere aber das Problem!

  • Wer von Euch macht das System nach dem schießen drucklos bzw. wer lässt es unter Druck?


    Ein HW100 habe ich zwar nicht, aber ein Anschütz und eine Steyr LP10. Die sind beide aus 2008 und stehen bei mir immer unter Druck, ich löse die Kartusche nur um sie aufzupumpen. Die Zeit in der zb meine Steyr LP10 drucklos war dürfte im Stundenbereich liegen über die Jahre. Auch eine Röhm Top die ich habe steht ständig unter Druck und das auch schon seit ca 2 oder 3 Jahren. Speziell bei bestimmten Anschlüssen wie zb dem der Steyr LP oder der Röhm ( fast identisch zu Steyr ) tut man sich mit dem leichten Lösen keinen großen Gefallen, da hier beim erneuten Festziehen gerne mal der O-Ring zerschnitten wird. Ist mir bei der Steyr einmal ganz zu Anfang passiert, seitdem lasse ich das. Das Problem tritt nicht auf wenn man die Kartusche vollständig abschraubt und richtig wieder aufsetzt, aber das teilweise lösen kann den O-Ring blöd erwischen.
    Negative Auswirkungen konnte ich bislang nicht feststellen. Das einzige was ich staunend bemerke ist die wohl nahezu völlig Dichtheit aller Waffen, denn Druck verlieren die scheinbar nicht. Das Anschütz stand mal 3 Monate mit randvoller Kartusche ungenutzt im Schrank, dabei ging offenbar bzw laut Kartuschen Manometer, kein Druck flöten, womit ich wirklich nicht gerechnet hätte. Auch die Steyr liegt öfters mal 1 bis 2 Wochen, bevor ich dann wieder einen Rappel kriege und zwei Kartuschen am Abend stoßweise Richtung Scheibe entlüfte :))

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Meine HW100 steht schon seit einigen Jahren permanent unter Druck. Da ich einen QuickFill Umbau habe, an dem ich die Kartusche nicht ohne weiteres rausdrehen möchte.
    Auch nach 12 Montaten und länger im Schrank hält sie den Druck und hat keinerlei Probleme.

  • Bei meiner HW100, welche ich eher selten schiesse, drehe ich die Kartusche soweit auf, bis der Druck entweicht. Bei der Steyr LP10, die zwei bis drei mal die Woche geschossen wird, lasse ich den Druck auf dem System. Bisher habe ich keine negativen Erfahrungen damit gemacht. Die HW100 stand auch schon mal ein paar Monate mit Druck auf dem System im Schrank. Da entwich auch nichts.

    Aktuell: Steyr LP10, S&W 686 .357, Crosman 1377c, QB78, div. Schleudern, Cold Steel Big Bore .625 Blasrohr, Feinwerkbau AW93, Pedersoli Le Page, Bearpaw Kiowa

  • Moinsen :^)

    Ja, ich löse die Kartusche nach dem Schiessen auch und mache das System drucklos. Habe bislang auch keinerlei Probleme, mit Gewinde oder Dichtungen, alles gut... :D

    Mit der Röhm Twin Top hatte ich allerdings auch das von Lt. Columbo beschriebene Problem mit dem O-Ring... ;^)


    dat---------------- 

    :S "Die Welt ist ein sch... Spiel, aber die Grafik ist geil" 8o
    Meine HP, schaut doch mal rein... Teddy-Trucker.de

  • Hab auch ein Quickfill... Kartusche bleibt auch immer am System.. Druck hab ich die letzten 4Jahre nicht abgelassen. hält immer noch dicht !!
    Weihrauch haält!!

  • Auch wenn wir Männer das nicht gerne machen aber manchmal sollte man einfach mal in die Bedienungsanleitung schauen.
    Bei den aktuellen Anschütz Gewehren zb steht das man das System nicht unter Druck lassen sollte !
    Bei den Walther ist das meines wissens nach kein Problem weil die Dichtungen so ausgelegt sind immer unter Druck zu stehen.

  • Bei den aktuellen Anschütz Gewehren zb steht das man das System nicht unter Druck lassen sollte !
    Bei den Walther ist das meines wissens nach kein Problem weil die Dichtungen so ausgelegt sind immer unter Druck zu stehen.


    Ansichtssache des Herstellers. Rein rational und konstruktionell ist es nicht begreiflich, warum das Walther es abkönnen soll und zb ein Anschütz nicht. Die Dichtungen sind vom Material her die gleichen, die Waffen vom der Funktionsweise her relativ identisch. Mein Anschütz steht seit vier Jahren nun unter Druck und ich sehe auch keinen Grund warum man das nicht so handhaben können sollte.
    Gelegentlich steht in Anleitungen halt auch nicht nur sinnvolles drin, das wäre ja nicht das erste mal... Papier ist halt geduldig :rolleyes:

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Ich seh das so, der Hersteller geht auf nummer Sicher wenn er sone Klausel (wenn auch technisch vieleicht unnötig) ins Handbuch schreibt und spart sich so eventuell den ein oder anderen Garantiefall.

  • Hi zusammen,

    seit einem halben Jahr steht meine HW 100 unter Dauerdruck. Mit Frischluft wird sie über den Quickfilladapter versorgt. Bisher funktioniert alles absolut problemlos. Ein Druckabfall ist auch nach längerer Lagerung (1 bis 2 Wochen) nicht feststellbar.

    Früher hatte ich durch dauerndes rein- und rausdrehen V° -schwankungen. Jetzt ist das Problem durch den Verbleib der Kartusche unter Druck behoben. Bei einem Fülldruck von max. 150 bar liefert die HW 100 konstant 8 Joule ab. So lange das so bleibt, wird nix geändert.

    Gruß, Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.


  • Früher hatte ich durch dauerndes rein- und rausdrehen V° -schwankungen. Jetzt ist das Problem durch den Verbleib der Kartusche unter Druck behoben. Bei einem Fülldruck von max. 150 bar liefert die HW 100 konstant 8 Joule ab.

    Interessant. Hast Du für die Vo-Schwankungen eine technische Erklärung? War die Schwankung dann auf einzelne Schüsse bezogen? Oder nach jedem Eindrehen quasi eine neue, aber konstante Vo?

    Versteh ich Dich richtig, dass Du die Kartusche auch nur auf 150 bar aufpumst? Gibt es eine lineraen Vo-Abbau duch den abnehmenden Kartuschendruck? Hast Du das vielleicht mal getestet?

    Danke und Gruß.
    Lennart

    Ich habe keine Lösung,
    bewundere aber das Problem!

  • Hi Stollentroll,

    jup, habe ich getestet. Es findet immer ein linearer Druckaufbau statt, der allerdings sehr! unterschiedlich ist. Zeitweise war es so, dass je nach Kartuschendruck und Eindrehvorgang V°-schwankungen je Serie von 147 m/sec bis 165 m/sec vorhanden waren. Also Schwankungen von nicht mal 7,5 J bis 9 J ( Bezogen auf JSB Heavy 0,67g). Demnach waren die Trefferlagen mal zu tief, mal viel zu hoch, je Serie . Das Problem muss irgendwo im Dichtungsbereich des Kartuschenadapters liegen. Die HW 100 ist eben eine kleine Diva!

    Hat man allerdings systematisch eine Vielzahl der Fehlerquellen ausgeschaltet, so kommen tolle Trefferbilder zu Stande ( habe vor 2 Stunden auf 35m 10 Schuss auf eine Alukappe einer Mineralwasserflasche versenkt. Alles lag innerhalb von 2cm! V° war zwischen 153,8 und 155,5 m/s Jsb Heavy out of the box.

    Bei zu hohem Kartuschendruch deutlich über 150 bar stellte ich innerhalb dieser Serien ebenfalls V°-schwankungen fest. Dabei waren immer die ersten 5 - 7 Schüsse um 3 - 4 m/sec schneller, als die restlichen Schüsse, die sich dann auf einem niedrigeren aber konstanteren Niveau einpendelten. Erst ab 150 bar Kartuschendruck abwärts war die V° konstant.

    Das sind einige meiner Ergebnisse, die dazu geführt haben, möglichst viele Variablen nicht zu ändern und die Kartusche nicht zu lösen, den Druck nicht über 150 bar aufzubauen, nach Befüllung der Kartusche nicht sofort zu schießen, sondern einige Zeit zur Abkühlung der Luft verstreichen zu lassen.

    Ich nenne diese Maßnahmen `Feintuning´. :^)

    Gruß, Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Technixx (20. Juli 2012 um 11:52)

  • Ich habe selber keine HW100, kenne aber eine ganze Reihe von Leuten damit. Von sowas was du da beschreibst habe ich bei denen noch nie gehört. Da stimmt bei deiner Waffe was nicht.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Hi,

    die HW 100 war bereits bei Weihrauch zur Überprüfung - alles war angeblich in bester Ordnung. Es ist auch nicht so, dass ich mit dem jetzigen Zustand nicht leben könnte, meine jedoch, dass einige Systemteile bei der HW 100 wohl sehr empfindlich sind und der besonderen Beachtung bedürfen. Mal abgesehen davon finde ich, dass dieses Gewehr ( Carbine ) ein ganz tolles Teil ist.

    Mein Verdacht ist, dass der Regulator eventuell auftretendes Kondensat nicht besonders mag. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass ich mit der Pufftlumpe von Gehman befülle. Kann`s daran liegen? ?(

    Gruß, Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Technixx (5. Juli 2012 um 17:57)

  • Das von dir beschrieben Verhalten wäre für auf jeden Fall nicht akzeptabel für mich.
    Wenn du so starke Schwankungen in Abhängigkeit vom Kartuschendruck hast, kanns eigentlich fast nur am Regulator oder der Regelventilbuchse bzw. der Abdichtung der beiden Komponenten liegen (ist alles nichts weiter als ein simples Tellerfederpacket, das über einen Kolben ein Ventil vor der Kartusche definiert öffnet/schließt).
    Eventuell ist der O-Ring am Regelkolben oder in der Ventilbuchse defekt, um ein Zerlegen kommt man nicht herum, wenn manns genau wissen möchte.

  • Hi zusammen,
    ich möchte zunächst die These untermauern, die ich oben als Anleitung für die Minimierung von angeblichen Leistungsschwankungen bei der HW 100 angemerkt hatte. Nach einigen Wochen der Schießabstinenz nun fogender Versuch:
    1. Die HW 100 stand nun ca. 3 Wochen unter Dauerdruck bei 150 bar. ( HW 100 7,5 J Carbine )
    2. Verschossen werden je 5 Diabolos JSB Exact Heavy in den Gewichtsbereichen 0,667/0,678g, 0,670g, 0,672g, 0,674g, 0,676g.
    Diese Gewichte sind ein repräsentativer Durchschnitt der Gewichtsstreuung aus einer 10.000er Charge von Holme.
    3.Bei jeder Serie wurde die Geschwindigkeit mit einem Chrony Master gemessen und anschließend, im Bezug auf das Geschossgewicht, die abgegebene Geschossenergie Eo errechnet.
    Hier nun die ermittelten Werte:

    JSB Exact 0,667g 157,5 157,6 157,7 157,6 157,6 m/sec. Mittlere Energieabgabe: 8,287 Joule

    0,670g 157,2 157,1 157,4 157,1 157,2 8,282

    0,672g 157,0 157,2 157,1 157,0 156,8 8,287

    0,674g 156,9 156,7 156,7 156,6 156,7 8,278

    0,676g 156,2 156,6 156,5 156,6 156,5 8,282

    Aus diesen Resultaten kann man schlussfolgern, das die Vo Schwankungen von ca.1,5 m/sec ausnahmslos auf das Konto der Munition gehen. Da diese verwendete Charge eine sehr hohe Gütequalität aufweist, ist es sehr wahrscheinlich, das deutlich höhere Vo Schwankungen von bis zu 3-4 m/sec. bei ungetesteten Losen gut möglich sind. In keinem Fall ist die Waffe allein für Schwankungen verantwortlich. Es lohnt sich immer, einmal etwas genauer hinzuschauen.
    P.S. Die Dias wurden geölt verschossen aus einem Gemisch aus 7 Tropfen Nähmaschinenöl und 5 Tropfen Caramba-Super Spray / 500 Dias. :thumbup:

    Gruß, Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Der Regulator der HW100 (Druckregelkolben ich nenn den jetzt mal eben so) arbeitet im direkten Zusammenspiel mit der eingeschraubten Kartusche (also auch deren Abstand zu dem Druckregelkolben und auch den Tellerfedern...) somit ist eine V0 Schwankung bei Kartuschenwechsel sicherlich denkbar und hat wenig mit einem Defekt zu tun sondern eher mit den bautechnischen Gegebenheiten.

    Katuschenwechsel kommt meiner Meinung nach einer kurzen Demontage des Druckreglers gleich da die Kartusche bzw deren Ventil in der Druckregelung beteiligt ist!

    Minimalste Differenzen im Volumen der Druckregelkammer (zwischen Kartusche und Druckregelkolben) können bei dem enormen Druck bereits eine große Rolle spielen.

    Also wer kann garantieren, dass er die Karusche immer mit gleichem Drehmoment anzieht...??!!