Diabolo einem Luftgewehr zuordnen ?

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 4.183 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Juni 2012 um 18:08) ist von Roland3278.

  • Hallo,
    Ich würde gerne wissen ob man, wie bei einer Waffe die Projektile mit Treibladungen verschiesst,
    ein Projektil das von einer Luft/Gaspistole verschossen wurde ebenfalls einer solchen Waffe zuordnen kann ?
    Mfg
    Roland

  • Natürlich kann man das. Jeder Lauf ist anders von der Struktur und hinterlässt am Diabolo einen Fingerabdruck.

    Gruß, David

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  • Das Feld/Zugprofil eines jeden Waffenlaufes ist immer einzigartig wie ein Fingerabdruck. Ist ein Vergleichsgeschoss vorhanden, lässt sich relativ einfach die Zuordnung zur Waffe herstellen. Das macht dann die kriminaltechnische Untersuchung - KTU.

  • ich hab nichts angestellt....

    das hat mich nur interessiert da die diabolo beim aufprall ja so extrem verformt wird da sie aus einfachem blei gefertigt ist und dieses numal sehr leicht verformbar ist

    Edit: aus einer anderen quelle habe ich soeben erfahren das:
    1. Die Form des Diabolo ist so gestaltet, dass nur ein sehr kleiner Teil des Geschosses am Lauf anliegt. Dadurch werden die zur Identifizierung erforderlichen Merkmale des laufes nicht an das Geschoss übertragen.
    2. Das Diabole ist aus weichem Material und wird beim Auftreffen im Ziel sehr stark deformiert. Durch die geringe Masse belibt nicht genug Material, um eine Laufmerkmal zu "speichern"

  • War auch nicht böse gemeint ;^)

    Nach der Verformung wird es nicht einfach sein, besonders wenn die Teile richtig platt sind.
    Ein halbwegs intakter Kelch mit Laufspuren wird aber sicher genügen um eine Zuordnung zu machen.

  • Hi Roland

    Nun, es kommt halt darauf an auf was Geschossen wurde. Schießt man auf Stein dürfte vom Diabolo nicht genügend übrig sein, schießt Du auf etwas weiches wird das Geschoss natürlich nicht so stark deformiert und die Laufspuren bleiben deutlich zu sehen. Deswegen schießen die Balistiker der KTU auch ins Wasser damit das Geschoss unverformt bleibst. Sprich, schießt Du deiner Nachbarin die Wäsche von der Wäschespinne kaputt und sie findet die geschosse wird man das noch sehr wohl feststellen können.

    Gruß
    Thomas

  • Im Behördendeutsch würde man sagen: "Es müssen genügend vergleichsfähige Restfragmente zur Verfügung stehen."

    Aber heutzutage würde ich mich nicht mehr darauf verlassen, dass man Diablos nur durch Laufspuren zuordnen kann. Jeder Lauf dürfte ein einzigartiges "Klima" haben, eine Mischung aus verschiedenen Bleisorten, die bisher verschossen wurden, eine Mischung aus bisher verwendeten Reinigungsmitteln, usw. Je nach dem wo das Gewehr stand, vielleicht noch Polleneinpressungen im weichen Blei, die sich auch im Lauf finden lassen.

    Bleibt halt im Einzelfall immer nur, ob sich das auch rechnet. Kommt dann sicher darauf an, was passiert ist und ob die Zeit für derlei Analysen bleiben.

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Nicht zu vergessen das es theoretisch möglich wäre DNS proben vom Diabolo zu nehmen, da du das Diabolo direkt mit den Fingern anfasst und in den Lauf schiebst, wobei Schweiß und Hautpartikel im Kelch hängen bleiben könnten.
    Wird jedoch niemenad machen solange du kein größeres "Verbrechen" mit deinem LG verübt hast......

  • Virgil: Nein mir hat jemand in die fensterscheibe geschossen und nun wollte ich wissen ob sich dieser behördliche aufwand lohnt da es ein altes fenster ist (keine doppelverglasung ungefähr 20 jahre alt (GaragenFenster)
    es befindet sich nur ein loch in der scheibe

    Einmal editiert, zuletzt von Roland3278 (21. Juni 2012 um 18:55)

  • Zum Post oben
    Die Diabolo habe ich bisher noch nicht gefunden die garage ist relativ groß und zugestellt wie sieht es da mit der verformung aus ? Wenn sich das nicht lohnt sie zu suchen bzw anzuzeigen dann belasse ich es bei einem loch in meinem fenster...

  • Auch wenn du das Diabolo findest-es gibt ja keine Datenbank,wo man die Waffe ermitteln könnte.Da müsste man schon nen Verdächtigen haben,und ob man dem so ohne weiteres die Polizei nach Hause schicken kann,um dort freie Waffen zu beschlagnahmen....naja,wird zwar wohl gemacht,aber mit Recht und Demokratie hat das nix mehr zu tun....

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Vergleicht man den entstandenen noch sehr geringen Schaden mit dem Aufwand und den vermutlichen Kosten so einer Untersuchung, ist wohl klar, dass sich das nicht rechnen wird.
    Ich denke da wird man schnell bei mehreren 10tausend Euro sein. Das lohnt sich vielleicht bei einem Mordfall...

    Mit ner Anzeige wirste wohl auch nicht weit kommen. Selbst wenn der Nachbar ein LG haben sollte, wie beweist man ihm, dass er auch für die Tat verantwortlich war.

    Woher weißt du, dass der Schaden von einem Luftgewehr stammt und nicht von einem Stein, etc...?

  • Ich weis wer bei uns im Dorf solche Waffen besitzt und diejenigen wurden damit auch schon gesehen,
    aber da ich nicht eindeutig sagen kann das es jmd. von denen war möchte ich keine falschen Anschuldigungen machen.

    Ich besitze selber ein Luftgewehr und möchte somit auch keine Vorurteile gegenüber anderen machen,
    da mir solche selber bekannt sind und natürlich gegen jeden gehegt werden der solch eine freiverkäufliche Waffe besitzt... unmöglich aber leider wahr...

  • Virgil: Nein mir hat jemand in die fensterscheibe geschossen und nun wollte ich wissen ob sich dieser behördliche aufwand lohnt da es ein altes fenster ist (keine doppelverglasung ungefähr 20 jahre alt (GaragenFenster)
    es befindet sich nur ein loch in der scheibe


    Also der Aufwand dürfte hier wohl in keinem finanziellen Verhältnis zum Schaden stehen. Zudem bleibt von einem Bleidiabolo nach einem Schuss auf hartes Glas auch nicht mehr viel übrig was man verwerten könnte. Aus Jucks habe ich selber mal bei uns alte Fenster mit dem LG entlüftet, bevor sie in den Container gewandert sind. Da bleibt nichts übrig was einem Diabolo ähnlich sehen würde. Wenn es ein kleines Loch ist, wie von einem Steinschlag, dann würde ich überdies viel eher auf eine 4,5mm Stahlkugel tippen, die dann ebenso gut noch draußen vor dem Fenster liegen kann, obwohl das Loch berewits durch die Scheibe ist.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Ich erinner mich da an was bei meiner alten Berufschule. Das war vor über 20 Jahren da schoß irgend so ein Hirni aus seiner wohnung (hochhaus auf die Schule und zerdepperte da die äußere Scheibe der Doppelverglasung. An Hand der Schußbahn wurde der Schuldige überführt.

    Also für DNA spuren ist so ein Diabolo zuklein genau wie Fingerabdrücke, wobei in so einem Fall eher die Schuldumkehr angewandt wird. Dh der Angeklagte muß beweisen das er Unschuldig ist. wie bei den meisten Prozessen in Deutschland.

  • Hallo an Euch,

    vor einigen Wochen wurde in Bayern ein LG - Schütze aufgrund der in knapp 10 Katzen gefundenen Geschosse identifiziert und wegen Sachbeschädigung verurteilt ! :wow:

    Gruß vom Tegernsee

    Rolf

  • Hi, :^)

    ja, wegen einem Loch in der Fensterscheibe würde ich gar nichts machen. Das Problem ist ja, dass sich irgendwelche Nachweismethoden nicht rechnen würden, ganz davon abgesehen, dass vermutlich die Grundlage fehlt, überhaupt solche Nachweismethoden einzusetzen. Sprich ein Ermittlungsverfahren.

    Das Problem ist ja auch, dass man dem Schützen nachweisen muss, dass er absichtlich auf die Scheibe geschossen hat. Fahrlässige Sachbeschädigung ist nicht strafbar und wenn er sagt, der Schuss hat sich gelöst, als ich unabsichtlich an den Abzug kam... Schon ist es nur eine zivilrechtliche Sache: Schadensersatz. Absichtlich hat dann keiner geschossen.

    Bei der Katze ist der Fall natürlich klar, keiner trifft unabsichtlich zehn Mal eine Katze. :evil:

    Ich würde auch auf eine Stahl BB tippen.

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.