Visier scharf sehen bei LP?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 6.237 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Oktober 2011 um 20:23) ist von Carsten-Patriot.

  • Hallo,

    ich habe das Problem, dass ich bei ner Luftpistole das Visier nicht wirklich scharfgestellt bekomme. Ansich sehe ich auf die Entfernung alles scharf, brauche keine Brille. Aber wenn ich versuche über ne LP zu zielen wird das Visier sehr unscharf. Daraus resultierend schiesse ich einen Schnitt von ca. 8.1. Gestern habe ich jetzt versucht eine Lesebrille aufzuziehen mit 1 Dioptrien. Nun sehe ich das Visier scharf - nur leider die Zielscheibe nicht mehr. Das ist ein mehr oder weniger verwaschener Punkt. Aber ich schiesse damit immerhin nen 9er Schnitt.

    Was könnt ihr mir empfehlen? Kann man das "scharf sehen" irgendwie trainieren? Oder ist so ein "Lesebrillenpatch" durchaus üblich? Oder gibts noch ganz andere Optionen?

    Gruß
    Roger

  • Willkommen im alter ;)
    Ich bin zwar Brillenträger habe aber früher keine Probleme gehabt alles scharf zu sehen.
    Irgendwann begann dann die Altersweitsichtigkeit zu zuschlagen.
    Mein Tipp wäre ein Besuch beim Augenarzt !
    Eventuell ist es noch mit einer richtigen Brillen zu richten ( Bei mir leider nicht )


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Es gibt auch noch die Möglichkeit eine Lochblende zu benutzen. Damit erhöht man die Tiefenschärfe, um Korn und Ziel schärfer zu sehen, es geht aber viel an Helligkeit verloren.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Brille ist ok. Visier muss scharf sein. Ganz besonders die Kimme.
    Damit auch das Ziel noch einigermaßen scharf wird ist eine
    Irisblende unbedingt erforderlich. Klebe ein Papier mit ca. 2mm Loch
    auf die Brille. Dann siehst du den Effekt.

    Gruß Klaus

  • Hmmmm ....

    ok, aber wieso kann ich denn im normalen Alltag alles scharf sehen? Ich brauche ansich keine Brille und habe eine Sehkraft von 120 / 150%.

    Irisblende? Das sind dann diese Brillen mit vorgeschraubter Konstruktion, oder? Das mit dem 2mm Loch teste ich auf jeden Fall mal. Aber dazu muss ich mir ja jetzt erstmal ne Brille kaufen.

    Roger

  • Im Alter verliert das Auge zunhemend die Fähigkeit der Tiefenschärfe. Das wird aber gebraucht, will man die 50 cm entfernte Visierung zusammen mit dem 10 m entfernten Scheibenspiegel einigermaßen scharf sehen, was wiederum eine Voraussetzung zum sauberen zentrieren des Zieles ist.
    Der Fotograf kennt das. Man vergrößert den Tiefenschärfebreiche durch Vergrößerung der Blendenzahl, was eine Verkleinerung der Blendenöffenung ist. Im Schützensport gibt es zum gleichen Zweck verstellbare Irisblenden, die nichts anderes als die verstellbare Blendenöffenung eines Objektives sind. Das gibt es entweder als Vorsatz zum Diopter für das LG oder als Brillenvorsatz für Kurzwaffenschützen. Eine Schießbrille muss ja nicht zwangsläufig korrigierende Gläser haben. Sie können auch als Trägergestell für die Irisblende und Sichtblende für das nicht zielende Auge dienen.
    Hier ist eine interessante Seite zum Thema Schießbrille:
    http://www.mueller-manching.de/warum.htm
    http://www.mueller-manching.de/skirisfu.htm

  • Huhu,

    ja, danke. Habe mir die Seiten auch vorhin ergoogelt und mal drin gestoebert. *seufz* Wenn man weiss nach was man suchen muss, ists eigentlich ganz einfach :)

    Also wieder Geld sparen fürs nächte Cyberware Upgrade :)

    Danke Euch.

    Roger

  • Beim Zielen mit der LP sollte das Korn gestochen scharf sein und die Kimme relativ scharf. Der Spiegel ist am unwichtigsten. So ist die Reihenfolge - Korn, Kimme, Scheibe. Auf keinen Fall beginnen während dem Zielen mit dem Auge hinaus auf die Scheibe zu springen... man ist da zwar oft versucht, aber man ruiniert sich den Schuss.

    Zusätzliche Tiefenschärfe läßt sich wie schon erähnt mit einer Blende erzeugen, diese erfordert aber zwingend sehr viel Umgebungslicht. Wie hell ist es auf dem Stand auf dem Du schießt? Ich frage das weil ich da als Schütze schon die eine oder anderen Dunkelkammer gesehen habe. Da gibt es Schützen die stehen in stockfinsterer Nacht und halten gegen eine blendend ausgeleuchtete Scheibe. Da würde es mit einer Blende eher noch deutlich schlechter werden. Bedenke daß Du von Deinem Auge Höchstleistungen forderst, das geht nur wenn es richtig schön hell ist. Bei einer richtig hellen Umgebung blendet zb auch Deine Iris schon stark ab, weshalb das etwas besser werden sollte. Probier es vielleicht mal aus.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Stimmt, das hatte ich vergessen zu erwähnen.
    Der Tiefenschärfegewinn wird mit Helligkeitsverlust erkauft. Daher muss man bei der Kamara auch länger belichten, je kleiner die Blendenöffnung ist, da dann weniger Licht einfällt.
    Analog dazu muss man ein helleres Ziel haben, je weiter man die Irisblende zudreht. Alles halt ein Kompromiss.

  • Huhu,

    naja, die Helligkeit vom Schiessstand kann man ja nur als Anhaltspunkt nehmen. Er ist würde ich sagen "Mittelhell". Aber bei Meisterschaften ist man ja eh immer woanders - und dort sollte es ja dann auch noch funktionieren .-)

    Gruß
    Roger

  • Hallo Lt. Columbo,
    genauso mache ich es auch. Man sollte dazu vielleicht noch erwähnen, dass es ein wenig komfortabler ist, wenn man den Spiegel
    nicht direkt aufsitzen läßt, sondern ein wenig "Luft" zwischen Korn und Spiegel läßt. Ich habe mal schnell ein Bild zusammengefriemelt.
    So etwa sieht das bei mir aus. Aber wie schon erwähnt, ist das Scharfhalten des Korns sehr wichtig.
    Und natürlich der Stand! Wenn das Korn nicht schon "von allein" unterm Spiegel sitzt, immer erst die Fußstellung korregieren (Augen zu und
    zielen, nach einem Moment wieder Augen auf - Wo ziele ich hin?).

    Meine Augen lassen altersbedingt auch schon nach, aber auch die jüngsten Adleraugen können niemals Kimme, Korn und Spiegel scharf sehen.
    Es ist also normal, in den Nebel zu schießen!

    Ein guter Tipp ist es außerdem, den Augen vor einem Wettkampf ein wenig Ruhe zu gönnen, also wenn möglich 2 Stunden keine Bildschirmarbeit,
    Fernsehen oder Ähnliches. Und wenn der Schießstand wirklich ein wenig dunkel ist, sollte man sich einfach mal 5-10 Minuten Zeit lassen,
    bis man loslegt. Nicht umsonst haben viele Schützen dieses "Ich pack jetzt in Ruhe aus und baue mir meinen Schießplatz" Ritual...

    Viel Erfolg!
    Bernhard

  • Das Bild von bzeidler ist schon fast Lehrbuchverdächtig.
    besser kann man es nicht erklären.
    Zum Thema Irisblende, da darf man dann auf jeden Fall nicht den Fehler machen
    das nicht zielende Auge mit einer hellen Blende abzudecken. Die sollte dann
    schon dunkel sein.
    Die meisten Trainer raten aber von der Benutzung einer Irisblende ab da die
    Gefahr steigt mit dem Auge zwischen Visierung und Scheibe zu Springen.
    Sitzt man nämlich mit dem Auge auf der Scheibe geht der Schuss mit hoher
    Wahrscheinlichkeit daneben da man die "Lichtspalten" neben dem Korn nicht
    mehr richtig registriert.

    MfG Nico

    AGB:
    1. Da der Autor dieses Schrifstückes Künstler ist fallen alle ortographischen Fehler unter die Künstlerfreiheit.
    2. Betreffend der Grammatik - siehe 1.

  • Hallo,

    bin ein Kunde vom Optiker Müller aus Manching.

    Hat sich bei mir eine gute Stnde zur Schiessbrillenanpassung genommen. Habe seine Dynamic-Schiessbrille.

    Wenn ich mir das so durchlese, was du schreibst, bist du leicht weitsichtig, deshalb hat die Korrektur mit der Lesebrille ja auch den Effekt mit Scharfstellung von Kimme und Korn.
    Diese Scharfstellung von Kimme und Korn ist eigentlich der 'Normalfall' bei Normalsehenden.

    Nun muss ich aber meinem Vorschreiber widersprechen, was das 'Springen' zwischen der Scheibe und der Visierung angeht.
    Diesen Effekt hat man nur ohne Irisblende, da das Auge beim Zielen versucht das Ziel scharfzustellenn und der Schütze wiederum versucht die Visierung scharfzustellen.
    Durch die Irisblende erhöht man die Tiefenschärfe. Das Springen ist für das Auge nicht mehr notwendig.
    Die Abdeckung des nichtzielenden Auges muss bei der Irisblende, wie schon vom Vorschreiber erwähnt dunkel sein.
    Viele Trainer meinen, sie müsse transparent sein, da sie dies früher (meist vor Einführung der Irisblende) so gelernt hatten (was ohne Irisblende auch richtig ist).

    Der weitere Vorteil von Abdeckung und Irisblende ist, dass das nichtzielende Auge nicht geschlossen werden muss (ist ja abgedeckt) und so die Gesichtsmuskulatur absolut entspannt bleibt.
    Auch ermüden die Augen nicht so schnell, da durch die Tiefenschärfe, wie bereits gesagt das Auge nicht mehr zwischen den Entfernungen 'springt'.
    Bei mir hat das z.B. die Auswirkung, das ich problemlos an einem Abend auch 3, 4 und zum Teil auch 5 Serien a 40 Schuss mt der LuPi machen kann ohne dass meine Augen zu stark ermüden.

    Ich benutze die Dynamic-Schiessbrille auch zum Billardspielen, da sie sehr hoch sitzt, besser aussieht als Snookerbrillen im allgemeinen und habe den Anteil meiner ausgeschossenen Spiele deutlich erhöht. :) (Kurzsichtig, knapp 2 Dioptrien)

    Und das beste war, dass ich die Brille nach einer halben Stunde Wartezeit (beim Müller gibbet in der Zeit espresso :) ) gleich ,mitnehmen konnte.
    Gekostet hat mich der Spass mit dem Dynamic Titangestell, dem Irisblendenaufsatz, dem Alu-Schächtelchen und den Gläsern 526,--€.
    An dem Tag, als ich die Anpassung hatte waren auch 2 Kunden aus Belgien da.
    Ist international bekannt als Spezialist für Schiessbrillen.
    Ich habe das Glück, dass ich 'nur' 90 km entfernt wohne.

    "He, who trades freedom for temporary security, deserves neither freedom nor security."
    ("Jene, die Freiheit aufgeben, um eine vorübergehende Sicherheit zu erwerben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.") --- Benjamin Franklin

  • Einspruch...

    ist zwar ein eher subjektiver Eindruck, aber ich habe mal versuchsweise
    mit einer Irisblende geschossen und konnte mich öfters dabei ertappen
    wie ich mit dem Fokus zwischen Korn und Scheibe gewechselt bin. Man merkt
    es allerdings nicht so stark da ja der Schärfeunterschied zwischen Korn und Scheibe
    durch die Irisblende sehr gering geworden ist.
    Muss natürlich nicht heißen das es bei anderen auch so ist aber ich neige
    mit Iris deutlich mehr zum Springen als ohne.

    Ein großer Vorteil ist aber das man sich z.B. bei Rundenwettkämpfen
    besser auf die eigene Scheibe konzentrieren kann da man im allgemeinen
    Sichtfeld doch etwas eingeschränkter ist.

    Gruß Nico

    AGB:
    1. Da der Autor dieses Schrifstückes Künstler ist fallen alle ortographischen Fehler unter die Künstlerfreiheit.
    2. Betreffend der Grammatik - siehe 1.

  • Hallo Leute
    Ich glaube nicht, daß außer bei Jägern und Anglern, so viele schöne Geschichten erzählt werden wie bei den "Schießbrillen-Trägern" :thumbsup:
    und jeder hat auf seine Weise Recht. Es gibt kein Auge, das in der Tiefe drei Punkte gleichzeitig scharf sehen kann,
    der junge Mensch, mit der hoch elastischen Hornhaut glaubt, er kann es, weil sein Auge leicht und locker zwischen den Punkten
    springt. der Alte, mit der "müden" Pupille muß einsehen, das dem nicht so ist. Auch die Helligkeit wird individuell empfunden,
    ich zB. habe ein Glas mit 50% Grautönung, weil ich auf den nach Sportordnung ausgeleuchteten Schießstätten spätestens
    nach 20 Schuß Kopfschmerzen bekomme. Ich bin ca 1,2 Kurzsichtig und trage meine Brille nur zum Auto-Motorradfahren,
    ohne Brille sehe ich meine Visierung perfekt, 10m LP Scheibe ungenügend, so daß ich eine Schießbrille mit ca 0,5 Dioptr. benutze
    ( ausgetestet mit einem Fielmann-Optiker ), auf 25m komme ich wieder ohne Brille aus.

    Ich hoffe, ich konnte ein wenig zur Verwirrung beitragen.. :rolleyes:

    Gruß EL LOBO