Warum haben Revolver keine Sicherung?

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 14.896 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. April 2010 um 12:44) ist von Golden Gun.

  • Warum sollte das gefährlich sein? Niemand wird einen gespannten Revolver tragen.. das höre ich zum ersten mal. Es gibt auch viele Pistolen die keine Sicherung haben ausser eine Fallsicherung. Die beste und sinnvollste Sicherung ist eh der Abzugsfinger. Wer so blöd ist und bei nem Revolver ne Sicherung benötigt der sollte Waffen erst garnicht anfassen.

    Gruß, David

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  • Es gab zwar einige wenige Revolver, wo der Hahn auf dem Zündhütchen lag, aber die sind inzwischen Geschichte.
    Die meisten klassischen Revolver verfügten über eine Sicherheitsrast, wo der Hahn nur wenig gespannt und etwa vom Zündhütchen entfernt war.
    Diese Rast war auch nicht durch den Abzug auslösbar.

    Alle modernen Revolver verfügen über Fallsicherungen, der Hahn erreicht das Zündhütchen unabhängig von seinem Spannzustand nicht, wenn der Abzug nicht hinten ist.

    Folge dem ersten Link in meiner Signatur, da ist viel erklärt.


    Stefan

  • Zitat

    Original von Golden Gun
    Hallo zusammen meine Frage lautet warum Revolver eigentlich keine Sicherung haben?


    Sicherungen sind gesetzlich überhaupt nicht vorgeschrieben. Nur wenn sie dran sind, müssen sie auch funktionieren.
    Das gilt uneingeschränkt auch für scharfe Waffen. Sogar die technische Richtline zur Ausschreibung der Beschaffung von Dienstpistolen für Zoll und Polizei schreibt ausdrücklich keine Sicherungen vor. Daher hat die Walther P99 und die H&K P2000, P30 usw. keine vom Schützen bedienbare Sicherungen.

    Man muss aber bei Sicherungen zwwichen automatischen und manuellen Sicherungen unterscheiden.
    Waffen gänzlich ohne irgendeine Sicherung sind selten. Waffen für Patronenmunition haben mindestens eine Fall- bzw. Schlagbolzensicherung. Das gilt auch für den Revolver. Lediglich im Vorderladerbereich sind Sicherungen jeglicher Art an so gut wie allen Waffen unüblich.
    Eine weitere automatische Sicherung wäre beispielsweise eine Magazinsicherung. Ohne eingelegtes Magazin kann man nicht feuern. Die Walther P22 in .22 lfb hat so eine.

  • Wenn ein Sicherheitsrast / Fallsicherrung vorhanden ist nicht, da der Hammer den Schlagbolzen nicht ohne durchgedrückten Abzug erreichen und somit auch keine Patrone zünden kann.
    Manche Waffen haben auch noch zusätzlich einen Trägheitsschlabolzen der das Zündhütchen nur erreichen kann wenn der auf ihn wirkende Impuls groß genug ist. Das soll verhindern, das eine Patroe gezündet wird wenn der schlagbolzen von etwas Anderem hineingedrückt wird.
    Viele moderne Polizeipistolen haben mittlerweile sogar nur noch einen DAO Abzug da ein höherer Abzugswiderstand beim Verteidigungsschießen als eher vorteilhaft angesehen wird und so die Pistole mit den entsprechenden Sicherheitseinrichtungen fertiggeladen geführt werden kann.
    Für die Beamten hat das dann den Vorteil, da sie die Waffe nicht unterladen führen oder im gespannten Zustand nicht noch umständlich eine Sicherrung bedienen müssen um die Waffe sicher zu führen.
    Der reine Single-Action Abzug war wie schon gesagt bei früheren Konstruktionen bedienungstechnisch dahingehend oft ein Problem, da die Waffe unterladen geführt, manuell gesichert oder von Hand entspannt und dann vor dem Schuss wieder gespannt geführt werden musste.
    Kein Mensch würde z.B. auf die Idee kommen einen DA Revolver gespannt zu führen. Bei Pistolen war das konstroktionsbedingt oftmals nötig was eine Sicherrung erforderte die sich bis heute gehalten hat.
    Bei Revolvern würde das wohl nie für wirklich nötig gehalten.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

  • Sicherungen machen eine Waffe erst gefährlich, wer sich auf eine Sicherung verläst lebt gefährlich.

    Für mich ist ein ausenliegender Hahn in Kombinationmit einem DA die beste Sicherung.

    Das gilt für Pistolen und Revolver.

    Eine Sicherung am Revolver wäre unsinnig.

    Gruß
    Hubert

  • @ Stefan

    Angenommen der Revolver fällt unbeabsichtigt zu Boden. Funktioniert die Fallsicherung des Revolvers auch dann, wenn der Hahn zuvor (zum Schuss) gespannt wurde? Oder nur bei ungespanntem Hahn, wenn die Waffe entsprechend auf dem Boden aufschlägt?

    VGs FFox :)

  • Eine Fallsicherung blockiert den Schlagbolzen. Dazu gibt es Konstruktionen sowaohl bei der Pistole als auch beim Revover. Diese wird erst deaktiviert, wenn der Abzug gezogen wird. So kann sich (hoffentlich) kein Schuss lösen, wenn der Hahn durch einen Fall einen Schlag bekommt. Das auch unabhänbgig davon, ob er gespannt war oder nicht.

    Mir fällt ein. Wenn ich mich Recht erinnere, hatte die Uzi keine Fallsicherung. Zudem aufschießendes System, dass sie automatisch in Serie feuern ließ, wenn sie fällt.

  • Zitat:"Fallsicherungen:
    Sie sind meist unabhängig von zusätzlichen Sicherungen.
    Hahnrast:
    Der Hahn liegt in dieser Rastposition kurz vor dem Schlagbolzen. Diese Rast stoppt auch einen fallenden Hahn, denn dieser bleibt an der Hahnrast hängen, wenn der Abzug nicht betätigt ist.
    TransferBar (nur Revolver):
    Die Verbindung zwischen Hahn und Schlagbolzen wird durch ein Metallstück hergestellt, welches sich nur bei betätigtem Abzug in der richtigen Position befindet. Die Funktion erfolgt automatisch.
    Hammerblock:
    Die Umkehrung des TransferBar. Der Hahn wird durch ein Sperrstück vor Erreichen des Schlagbolzens (bei direkt schlagendem Hahn vor Erreichen des Hülsenbodens) gestoppt, das Sperrstück wird bei betätigtem Abzug aus dem Weg gezogen. Die Funktion erfolgt automatisch.
    Hahnrückzug:
    Der Hahn wird beim Loslassen des Abzugs vom Schlagbolzen (bei direkt schlagendem Hahn vor Erreichen des Hülsenbodens) weggezogen und blockiert.
    Hammerblock und Hahnrückzug sind nahe Verwandte und werden auch zusammen verwendet. Einzeln betrachtet ist der Hammerblock sicherer, da er näher am Anschlagpunkt des Hahns wirkt."

    An meiner RG 69 ist so eine Art Platte vor dem Schlagbolzen. Ist das ein Hammerblock? Oder eine Transferbar?

  • Zitat

    Original von Floppyk
    Mir fällt ein. Wenn ich mich Recht erinnere, hatte die Uzi keine Fallsicherung. Zudem auf zuschießendes System, dass sie automatisch in Serie feuern ließ, wenn sie fällt.

    Richtig. Im Landser-Jargon darum auch "32-schüssige Handgranate".
    *lol*

    Fördermitglied des VDB.

  • Zitat

    Original von FFox
    Hui, entschuldigt bitte, eure Antworten waren so schnell, dass ich nicht mitgekommen bin. :)


    Hehe, ich sorge dafür, dass dieses noch mindestens bis morgen hier stehen bleibt. So hast Du genug Zeit zum lesen :ngrins:

  • Danke für eure vielen Antworten :new11:
    Ein Freund von mir meinte nur ob das nicht gefährlich ist mit einem Double action Revolver rumzulaufen denn wenn man ja an den Abzug kommt kann sich ja auch ein Schuss lösen da muss man ja nicht vorspannen. ???

  • Na bei einem DA Revolver musst aber im ungespanntem Zustand tüchtig ziehen. Das geht nicht so ohne weiteres aus Versehen. Bei den Amis gilt daher aus Produkthaftungsgründen ein eher schwerer Abzug.

    Hast noch nie einen DA Revolver geschossen? Kannst gerne vorbei kommen.