Hakim

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 12.323 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. September 2006 um 11:10) ist von Dr.König.

  • Hallole,

    vor Jahren soll einmal ein Artikel über das Hakim in einer Zeitschrift erschienen sein. Weiß jemand mehr darüber?
    Weiß jemand eine Möglichkeit, mit dem damaligen Importeur Bernd Bote Kontakt aufzunehmen?

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Ja, ich. Ich hab den Artikel geschrieben.


    Titel: Schafe im Wolfspelz

    Zwei Trainings-Luftgewehre im Militär-Look: Tyrol Üb01 1959, Anschütz Hakim 1954

    Rubrik: Im Visier
    Code: Vergleichstest
    VISIER | Jahr 88 | Heft 12 | Seite 60
    (Heft leider vergriffen)

    Kann als Farbkopie beim VISIER-Leserservice bestellt werden.

    Die Firma Bernd Bote ist seit Ende der 90er Jahre nicht mehr existent, Bote hat seine Händlerzulassung verloren und verkauft jetzt Uhren (Militär- und andere) auf Uhrenbörsen.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • so ein Hakim Gewehr hab ichn noch nie gesehen. Also Hakim schon aqber nicht als Druckluftgewehr. :(

    Taugen die was?

    wo bekommt man die?

    Ich bin echt interessiert an einer Hakim

  • Schönes Teil. Wo bekommt man so etwas denn noch, weil bei Egun, Militariaweb und wie sie alle heissen, habe ich so etwas noch nie gesehen?

    ----------------------- Jäger der verlorenen Erma's ------------------------
    --
    - Waffen- & Munitionssachverständiger, Spezialgebiet Erma ---
    ------------ bitte hier mithelfen, damit es hier weitergeht ------------

  • Tja, da tritt man in Konkurrenz zu Sammlern weltweit. Laut "Blue Book of Airguns" wurden 1954 um die 2800 Stück gebaut und alle zunächst nach Ägypten exportiert. Preisangabe für ein Exemplar mit 30 % Erhaltungszustand um 150 Dollar, mit 90 % (bessere gibt's offenbar nicht mehr) sollen um die 450 Dollar unter Sammlern kosten. Da kam halt Ende der 80er Jahre mal ein Schwung aus irgendeinem Arsenal zurück nach Deutschland, und die wurden über Börsen und vom Händler Bote aus verkauft.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Klar sind die gut. Die Teile sind aus dem Vollen gefräst, sauschwer und für die Ewigkeit gebaut.
    Ursprünglich hatten die Gewehre über 7,5 J, daher wurden bei den in Deutschland verkauften Exemplaren die Feder gekürzt und ein F eingestempelt.
    Die Schussleistung ist trotzdem gut - obwohl man mit diesen Sammlerstücken eigentlich nicht schießt.
    Problem: Alle sind in festen Sammlerhänden - eins ging mal bei egun für 800€ weg

    collector

  • Schade :( könnt ich mir dann auch nicht leisten wenn 800€. Blöd das so tolle replikas nicht mehr hergestellt werden. Solche schönen Sachen wie z.B. M1 Garand, M1 Carabine oder M14 gibt es ja nur noch als Soft Air.

  • Zitat

    Original von Pellet
    Soweit ichs verstanden habe, hat Bote die Hakims aus
    USA bekommen. Ist im DWJ 12/88 erwähnt.
    Gruß Klaus

    Wie heißt der Artikel?

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Der Artikel heißt: "Schießimpresssionen" von Hans-Peter Lohmann.
    Er handelt vom scharfen Hakim und vom Trainer.
    Die schon oben genannte Info über die Herkunft, der in .de
    verkauften Hakims, ist neben ein par technischen Daten die
    einzig nennenswerte in dem kurzen Abriss.

  • Zitat

    Original von Pellet
    Die schon oben genannte Info über die Herkunft, der in .de
    verkauften Hakims, ist neben ein par technischen Daten die
    einzig nennenswerte in dem kurzen Abriss.

    Danke. Steht da etwas darüber drin, wann genau Herr Bote die Hakims aus den USA zurückgeholt hat? "Man" sagt Anfang der 80er, aber in den USA heißt es, daß Navy Arms ("der" US-Importeur der Hakims) die Hakims erst Mitte der 80er aus Ägypten gekauft hätten.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von Churchill
    Ja sieht wirklich interessant aus. :n1: Ob sie auch so schön schießt?

    "Man" sagt: Hervorragend. Ich selbst bin ein zu schlechter Schütze, um dazu etwas brauchbares sagen zu können

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von Ulrich Eichstädt
    Ja, ich. Ich hab den Artikel geschrieben.

    Die Welt ist klein ... ;)

    Zitat

    Titel: Schafe im Wolfspelz
    Zwei Trainings-Luftgewehre im Militär-Look: Tyrol Üb01 1959, Anschütz Hakim 1954

    Danke! Na, das paßt ja, gleich auch etwas über die andere Rarität.

    Zitat

    Die Firma Bernd Bote ist seit Ende der 90er Jahre nicht mehr existent, Bote hat seine Händlerzulassung verloren und verkauft jetzt Uhren (Militär- und andere) auf Uhrenbörsen.

    :-(( Hartes Schicksal. Wissen Sie zufällig wo er wohnt?

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von collector
    Klar sind die gut. Die Teile sind aus dem Vollen gefräst, sauschwer und für die Ewigkeit gebaut.

    Ja, sie sind recht stabil, noch alte deutsche Wertarbeit, was aber im harten Militäreinsatz auch bitter nötig war (und auch nicht so sehr geholfen hat).

    Zitat

    Ursprünglich hatten die Gewehre über 7,5 J,

    Angeblich um die 10 J.

    Zitat

    daher wurden bei den in Deutschland verkauften Exemplaren die Feder gekürzt und ein F eingestempelt.

    War wegen des Erwerbs aber nicht nötig da vor 1970 gebaut, nur zum "privaten" Schießen.

    Zitat

    Die Schussleistung ist trotzdem gut - obwohl man mit diesen Sammlerstücken eigentlich nicht schießt.

    Och, es gibt sicher Altertümer, die man nur betrachten sollte (oder kann), aber das Hakim ist ebenso wie die VZ, das Tyroli Üb01 und die Haenel 33 unverwüstlich und problemlos zu benutzen.

    Zitat

    Problem: Alle sind in festen Sammlerhänden - eins ging mal bei egun für 800€ weg

    Tatsächlich? Der höchste Preis, der mir bekannt ist, liegt bei 600,.-. 800,- ist schon etwas happig, aber Angebot und Nachfrage bestimmt den Preis ...

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

    2 Mal editiert, zuletzt von Dr.König (16. Mai 2006 um 19:31)

  • Zitat

    Original von Ulrich Eichstädt
    Tja, da tritt man in Konkurrenz zu Sammlern weltweit. Laut "Blue Book of Airguns" wurden 1954 um die 2800 Stück gebaut und alle zunächst nach Ägypten exportiert. Preisangabe für ein Exemplar mit 30 % Erhaltungszustand um 150 Dollar, mit 90 % (bessere gibt's offenbar nicht mehr) sollen um die 450 Dollar unter Sammlern kosten.

    Naja, Beeman und seine Zahlen .... Ich kenne mich nur in einem sehr kleinen Bereich aus (halt der, der mich interessiert), aber da sind die Beeman´schen Angaben im BlueBook mit "sehr lückenhaft" noch sehr positiv bewertet. In den USA ist er entgegen der Eigenwerbung auch keineswegs unumstritten - häufig trifft man auf die Meinung, daß insbesondere seine Bewertungen aus der Luft gegriffen seien und er wohl auch seine eigene Sammlung ("Referenz") pushen möchte. Ich traue seinen Angaben (die überdies, was ich ihm aber nicht vorwerfen will, USA-fokussiert sind) mittlerweile nur so weit, wie ich ihm bequem den Blinddarm herausnehmen könnte.
    Zum Hakim speziell gilt, daß aus Ägypten überhaupt keine gut erhaltenen Exemplare zurück- bzw. in die USA kamen. Wenn man heute ein "gut erhaltenes" Exemplar sieht, dann ist es überarbeitet - was man auch sehr gut anhand eines Vergleich der Fingerrillen mit einem "abgegriffenen" Exemplar mit sichtbarer Geschichte erkennen kann. Ob man dies nun sehr wertschätzt oder genau das Gegenteil ist Geschmackssache - aber zweifellos sieht ein gut überarbeitetes Exemplar wirklich "super" aus.

    Zitat

    Da kam halt Ende der 80er Jahre mal ein Schwung aus irgendeinem Arsenal zurück nach Deutschland, und die wurden über Börsen und vom Händler Bote aus verkauft.

    Ich kenne die Geschichte so, daß Navy Arms ("der" Hakim-Importeur in den USA) alle Exemplare aus Ägypten angekauft und in den USA auf den Markt geworfen und Herr Bote sich dort bedient habe.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

    2 Mal editiert, zuletzt von Dr.König (16. Mai 2006 um 19:43)

  • @Dr. König
    (Anfang nach PN editiert)

    Die Bewertungen im BBAG werden nicht von Beeman allein festgehalten, nicht einmal führend. Zuständig für diesen Bereich ist John Allen, was ich nun ziemlich sicher weiß, da ich mehrfach für das BB geschrieben habe und mit ihm Produktionszahlen, europäische und US-Wertangaben verglichen habe.

    Die mir bekannte Angabe über die gefertigten und nach Ägypten ausgelieferten Modelle weicht mit 2700 statt 2800 Exemplaren kaum von der Beemans ab - meine stammt von Dieter Anschütz, und der war bei der Abnahme in Ulm dabei. Die Bote-Lieferung erfolgte erst Ende der 80er Jahre, Bote hatte zum Zeitpunkt des VISIER-Artikels gerade die ersten 200 verkauft (und uns sein Privatexemplar geschickt). Auch die hier mehrfach genannten Preise weichen doch nicht von Beemans Angaben ab, die liegen sogar noch darunter (weil sicher mehr Hakim-LG's in den USA als in D sind).

    Navy Arms war bis in die 90er Jahre zusammen mit Interarms (Sam Cummings) der weltweit größte Händler von Surplus-Waren zwischen den Ländern. NA-Chef Val Forgett war zu der Zeit mindestens drei, vier Mal pro Jahr in Deutschland. Was stört also daran, daß Bote die Waren von ihm erhalten hat? Es hat meines Wissens auch niemand behauptet, Bote habe die Gewehre im persönlichen Ringkampf dem Pharao entwendet.

    Jetzt ist mir noch glatt die Anschrift von Bote wieder entfallen, sorry... :confused2:


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Original von Churchill
    Schade :( könnt ich mir dann auch nicht leisten wenn 800€.

    Wie gesagt sind mir Verkäufe von 800,- nicht bekannt, aber vielleicht war es ein besonders schönes Exemplar und/oder der Leidensdruck (=Nachfrage) besonders groß. Ich kenne hierzulande Preise zwischen 400,- und 600,-. Das ist zwar auch noch viel Geld, aber man bekommt auch viel Luftgewehr dafür (fast 5 kg, 1,15m) und natürlich ein wirklich einmaliges Aussehen. Nach meinem Eindruck ist auch weniger der Zustand entscheidend/preisgeben sondern die aktuelle Nachfrage. Der Schaft ist meistens recht "abgegriffen" (manche sehen aus wie nach einem Handgranatenangriff), aber das sind "ehrlich" erworbene Verletzungen, das gehört m.E. zur Geschichte dieses Militär-Trainers. Manche gibt es nur ohne Korntunnel (der läßt sich aber vergleichsweise einfach ersetzen) und bei manchen Exemplaren haben die Vor-Eigentümer dieses nur optischen Zwecken dienende "Verschlußkopf"(?)-Imitat vor dem Visier entfernt, um ein ZF montieren zu können

    Zitat

    Blöd das so tolle replikas nicht mehr hergestellt werden. Solche schönen Sachen wie z.B. M1 Garand, M1 Carabine oder M14 gibt es ja nur noch als Soft Air.

    Früher gab es so etwas. Nachbildungen des M1 Garand und Carbine wurden in den 80er Jahren in Fernost (Korea) hergestellt, aber leider nur dort (sowie Australien und Neuseeland) vertrieben. Wer Koreanisch lesen und schreiben kann ist da im Vorteil ... Dann gibt es noch das M1-"Übungsgerät" Tyrol Üb01 (abgekürzt) von Tyrolia (Österr.) aus den späten 50ern (wurde hier schon einige Male beschrieben). Zahlenmäßig hier in D etwas seltener als das Hakim, tatsächlich aber so selten im Angebot, daß man meinen würde, es gibt gar keines mehr. Preise von 800,- bis 1.200,- sind normal - falls überhaupt jemand verkauft (es gibt einen Händler, der hortet wenigstens 5 Exemplare, ist aber so wenig zum Verkauf bereit, daß er nicht einmal eine Zahl nennt). Ist für C02 bestimmt, geht aber auch mit Preßluft, und als Halbautomat zum Schießen bestens geeignet. Angeblich sehr robust und nicht totzukriegen. Crosman hat in den späten 60ern das M-1 angeboten, das sehr dem M1 Carbine nachempfunden ist - zwar stimmt die Gesamtlänge, aber der (Vorder)Schaft ist etwas kürzer und das Magazin "geschrumpft". Vorgesehen für BB 4,5mm und schußtechnisch mit ca. 90 m/s für den ernsthaften Schützen nicht geeignet, für´s Zimmerschießen aber sehr, für den Sammler und M1-Freund aber ein unbedingtes "Muß" - wenn auch kaum zu beschaffen, da es in D m.W. (wohl auch wegen des "Anscheinsparagraphen") nie verkauft wurde. Crosman hat später (80er, soweit ich mich erinnere) das A*I*R*17 verkauft, eine Nachbildung des AR15, aus dem bekanntlich das M16 "hervorging". Wie das M-1 nicht so sehr an den ernsthaften Schützen gerichtet (im Vergleich etwa mit den Jackal von Sussex Armoury/AirArms ein rechtes Kinderspielzeug), aber auch hier: Für den Sammler und Freund militärisch aussehender Luftgewehre ein "Muß" aber wie das M-1 hier m.W. nicht zu beschaffen.
    Ja, seit den 50ern wurde in D kein militärisch aussehendes Luftgewehr gebaut und auch im Ausland sieht es mau aus. Anscheinend ist der Käuferkreis viel zu klein dafür, obwohl es m.E. doch nicht so aufwendig sein kann, ein "Standard"-Preßluftsystem in einen alten oder auf alt getrimmten Schaft einzupassen und das System von außen anzupassen (beim M-1 besteht die "echt" aussehende Hülle des Systems lediglich aus einer simplen Attrappe). Aktuell gibt es wohl nur die Yunker, aber deren Schußleistung ist, wenn man den Berichten Glauben kann, miserabel.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König