Diabolo Kopfmaße

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juli 2005 um 10:30) ist von Ulrich Eichstädt.

  • Hallo,

    da ich meinen neuen digitalen Messschieber mal Ausprobieren wollte,
    habe ich bei verschiedenen Diabolos den Kopfdurchmesser gemessen.
    Hier die Ergebnisse :

    H&N FTT 4,51 = 4,50 mm
    Exact 4,51 = 4,47 mm !
    RWS blau 4,5 = 4,50 mm
    RWS gelb 4,5 = 4,49 mm
    Frankonia Glatt 4,5 = 4,50 mm
    Gamo Pro Match 4,5 = 4,53 mm !
    Gamo Pro Magnum 4,5 = 4,40 - 4,48 mm


    Auffallend ist, dass meine Schulz Exact wohl untermaßig sind.
    Kein Wunder, dass ich nichts treffe . *lol*
    Wer die Möglichkeit hat, bitte mal die Exact nachmessen.

    Gruß Kante

  • Und als nächstes wird der Krümmungsgrad von Bananen vermessen...

    Tut mir leid, das war eine höchst unsinnige Aktion.

    4,5 mm ist immer nur das Nominalkaliber. Diabolos werden grundsätzlich in verschiedenen Kopfdurchmessern hergestellt und auch absichtlich so verkauft (siehe Bodenaufkleber der Dosen), von 4,48 bis 4,51 oder gar 4,52 mm - eben weil es auch höchst unterschiedliche Laufinnendurchmesser gibt (obwohl auch da frecherweise "4,5 mm" oder auch .177 draufsteht).

    Dann kommt noch dazu, daß sich RWS und H & N in den Kopfmaßen um ein Zehntel unterscheiden. RWS 4,48 sind wie H & N 4,49 usw. Und "wer mißt, mißt Mist" - soll heißen, daß selbst ein digitaler Meßschieber zur exakten Feststellung ungeeignet ist, weil die Zangen hart und das Blei eben weich sind. Sind denn alle Exact "untermaßig", oder nur einzelne (was fast ebenso schlimm wäre)?

    Unterschiedliche Kopfmaße innerhalb einer Dose sollten natürlich nicht vorkommen, aber mit deiner mitschwingenden Forderung, doch gefälligst alles exakt auf 4,50 mm zu trimmen, würdest du hier im Forum eine ganze Reihe von Leuten todunglücklich machen (und die Diabolohersteller pleite)... :laugh:

    Als Crashkurs empfehle ich den mehrteiligen Beitrag von MOA über Diabolo-Ballistik, den er dankenswerterweise :huldige: für die FT-Website geschrieben hat


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Tut mir leid, das war eine höchst unsinnige Aktion.


    :evil:
    Hallo Ulli,

    mir ist durchaus schon zu Ohren gekommen, dass es unterschiedliche Kopfmaße gibt. Aber es sollte doch ungefähr das in der Dose sein was drauf steht. Wo habe ich denn gefordert, dass alle Diabolos 4,5mm haben müssen ? So lang ist der Text doch garnicht.

    Und ja meine Exact sind alle gleich untermaßig ! Die Werte der anderen Diabolos bestätigen dies wohl.

    OK. ich geh jetzt Bananen messen.

    Gruß Kante

  • Hmm,

    messen im Grenzbereich ist wirklich schwierig,

    Schau Dir mal die Ergebnisse einer anderen Messung an.

    Gruß Jochen

    Einmal editiert, zuletzt von Acerbus (28. Juli 2005 um 19:06)

  • Hab`s grad auch probiert ( das Messen ) geht mit Messschieber nicht.
    Der feine Rand am Kopf lässt keine exakte Messung zu. Wenn mit Bügelmessschraube messen . Wer es denn genau wissen will.
    Oh Gott welch popliger vorschlag gegen das was Musashi da gemacht hat. :huldige:

    Einmal editiert, zuletzt von HaPfco2 (28. Juli 2005 um 19:15)

  • Zitat

    Oh Gott welch popliger vorschlag gegen das was Musashi da gemacht hat

    Danke !!

    Ich kann die Meßergebnisse genau reproduzieren, natürlich braucht man dazu etwas Feingefühl.Das ganze sollte nur zeigen, dass die Exact wohl zu klein sind !!!!
    Die Messungen von Musashi kenne ich auch.


    Gruß Kante

  • Zitat

    Die Messungen von Musashi kenne ich auch.


    Nur hat der was anderes rausgefunden, da waren die JSBs nämlich nicht alle gleichmäßig untermaßig.

    Ich habe es mit dem Messschieber gerade auch versucht und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass ich entweder zu dicke Finger habe oder die Dias zu weich zum messen sind. Allein den Diakopf senkrecht zwischen die Messbacken zu bekommen ist schon ein Glücksspiel.

    MOA

  • Musashi hat in seinem Test den Schürzen- und Kopfdurchmesser berührungslos gemessen (sowieso die einzig mögliche Methode) mit einer Abweichung (Fehler) von +-0,003mm.
    Der Preis eines solchen Präzisionsmessgerätes steht mit mehreren 100.000 Euro in einem gradezu lächerlichen Verhältnis zu einem 30 Euro Digitalmessschiebers dessen Ungenauigkeit ich nur erraten kann und der von regelmässiger Kalibrierung ungefähr soviel gehört hat wie ein Eskimo von einer Gefrierkühlkombination :ngrins:
    Gruß
    Ralph

  • Hey Kante nich böse sein. :nuts:
    Aber durch die kleine und weiche Bleinut die der Kopf aufweist lässt sich das mit einen Messschieber nicht nachmessen.Und das Zeug das Musashi da zu Verfügung hatte, habe ich noch nicht mal in den einschlägigen Katalogen gesehn.

    Hi Ralph das mit den digi messschiebern ist nicht ganz richtig. Die messen schon genau, kommt nur drauf an was. Und 1/1000 zu messen ist mit den meisten nicht möglich und auch nicht gewollt. Von solchen tolleranzen wie Musashi`s labormesszeug ganz zu schweigen. Aber ein " normal messer " wird auch in den seltensten fällen eine wirkliche 1/1000 messung / bearbeitung hinbekommen.
    Die Genauigkeit kann man prima mit Parallel Endmaß überprüfen. Und das Kalibrieren kostet ca. 6,00 € für einen 150mm Messschieber.

    2 Mal editiert, zuletzt von HaPfco2 (28. Juli 2005 um 23:00)

  • Man kann das schon messen... oder sagen wir mal
    vergleichen. Der Messschieber wird dabei als Lehre
    genutzt. Er wird eingestellt und dann wird geschaut,
    ob die Dias durchrutschen oder gerade hängenbleiben
    wenn man sie mit der "Lehre" vorsichtig aufnimmt.

  • Sorry, Kante, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Aber zum einen bestätigen die "Nachredner" durchweg meine These, daß man mit einem Meßschieber kein Weichblei messen, sondern es nur verbiegen kann. Zum anderen hast du zwar bei zwei Sorten die zweite Kommastelle angegeben und ich ja auch eingeräumt bei der Exact, daß die nicht sooo untermaßig sein sollen.

    Mir war (und ist) aber immer noch nicht klar, was du bei Angaben wie

    Zitat

    RWS blau 4,5
    RWS gelb 4,5
    Frankonia Glatt 4,5
    Gamo Pro Match 4,5
    Gamo Pro Magnum 4,5

    erwartet hast - das sind eben die von mir erwähnten Nominalkaliber, zumal es sich durchweg um Trainingsqualitäten handelt (falls mit RWS blau und gelb die Meisterkugeln und nicht etwa R 10 gemeint waren).

    Und Trainingsdiabolos sind eben weder vom Gewicht noch vom Kopfdurchmesser einheitlich, sondern werden aus Kostengründen bunt gewürfelt verpackt. Sollte also statt "4,5 mm" 4,50 mm auf einem Aufkleber stehen und ein anderes Kopfmaß drin sein, wäre eine Beschwerde berechtigt. Aber selbst dann ist sicher die herstellerinterne Messmethode bei der Einstufung das ausschlaggebende Sortierkriterium (daher mein Hinweis, daß RWS und HN ihre Diabolos unterschiedlich messen, H&N etwa mit einem Lochblech mit präzise gebohrten Löchern, in die der Kopf sanft reinrutschen muß - exakter geht es da nun mal nicht zu).

    Generell muß man, um derlei Thesen aufzustellen, über ein weitaus aufwändigeres Testequipment verfügen, wie es etwa Musashi hatte (auch VISIER könnte das nur mit fremder Hilfe). Das ist ähnlich wie Schlußfolgerungen, die auf der Meßgenauigkeit eines Combro basieren, wenn es um ein, zwei Meter Unterschied geht: gut gemeint, aber statistisch nicht haltbar.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Hallo Kante,

    messen, genau bzw. ultragenau messen ist nur eine seite der Medalie, die richtigen Schußfolgerungen daraus zu ziehen ist das eigentlich Wesentliche daran.

    Und die wichtigsten Schlußfolgerungen des letzten Winters waren:

    1. das gleichmäßige Gewicht ist das wichtigste >
    alles was zu schwer oder zu leicht ist kommt nicht in den Lauf. Die zu schweren haben Unwuchten durch Materialüberstände + einen tieferen POI und die zu leichten habe Unwuchten durch Lufteinschlüße + einen höheren POI.

    2. Über das richtige Kopfmaß entscheidet kein Meßgerät sondern nur der Lauf und das wird am besten über Streukreise ermittelt.

    Somit waren wir nach all der Messerei genau so schlau wie unsere Väter vor uns und hatten wahrscheinlich genausoviel Spass wie diese daran uns eine bekannte Wahrheit neu zu erarbeiten. Da wir dabei aber eben auch viel geschoßen haben hat es doch was gebracht.

    Gruß Jochen

    Einmal editiert, zuletzt von Acerbus (29. Juli 2005 um 00:31)

  • Hallo,

    ich danke euch....es ist alles gesagt. Ich habe nichts hinzuzufügen.

    ...und das macht Freude! Ich habe mich also nicht umsonst bemüht ;)

    Viele Grüße

    Musashi

  • Bei den H+N Final Match steht auf der Dose "handsortiert"

    Wie genau kann man sich das vorstellen? Werden die von Hand durch diese Bleche "gedrückt" ?

    Das hat mich immer schon interessiert.

    Danke dmeenzer

    "Also das perlt heute ja wieder"
    "Des ist en roiner Titan"
    Dittsche

    Einmal editiert, zuletzt von dmeenzer (29. Juli 2005 um 09:22)

  • Nee, die Serie läuft (jedes Dia einzeln) über eine Spezialwaage und dann über ein Band, wo flinke Augen und Finger einen Beschädigungs-Check machen sollen. Inwieweit das was nützt, wage ich auch nicht zu behaupten.

    Es ist allerdings so, daß ich früher als Trainer oft durch die Fertigung bei H & N oder RWS gelaufen bin, da hat's mich nicht interessiert. Und seitdem ich das beruflich für VISIER mache, darf ich bei beiden Firmen nicht mehr ins "Allerheiligste" rein... :crazy3: :new16:

    Bei so engen Marktverhältnissen (vor allem im 10-m-Bereich, wo weltweit am mesiten läuft) müssen beide halt auf die winzigen Technologievorsprünge vor den anderen achten.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...