Nachdem ich auf Youtube über Larry Potterfield (Chef und Gunsmith von "Midway USA" - mit eigenem Youtube-Kanal) gestolpert bin, ließ mich das Thema Checkering nicht mehr los.
Wem Checkering nichts sagt, sollte sich das hier mal reinziehen...
Gunsmithing - Hand Checkering Tools - What They Are and How To Use Them
https://www.youtube.com/watch?v=QV5mi603uYU
und
Gunsmithing - How to Checker a Gunstock Presented by Larry Potterfield of MidwayUSA
https://www.youtube.com/watch?v=4lbK3us_JCY&t=863s
Also habe ich mir Werkzeug gekauft. Und das allein war schon die erste Hürde. Wer in D so etwas machen will ist hier verlassen und verkauft. Selbst Brownells-Deutschland (oder auch Östereich) kannst Du vergessen. Und über den großen Teich was kommen lassen, kannst Du knicken.
Letztendlich bin ich in Russland (über ebay) fündig geworden.
Hier meine erworbenen Feilen, gleich mit dem ersten Projekt: Schofield-Schalen.
Dem geneigten Interessenten, welcher auch insbesondere obiges Viedeo (das 1.) angesehen hat, dürfte aufgefallen sein, daß es diese Feilen mit 60° und 90° Zähnen gibt. Ich habe in Russland nur die 90° bekommen. Nur durch Zufall dann doch noch einen 60° Single Line Cutter.
In der Regel wird mit 60° vorgeschnitten bzw. -gefeilt. Dann mit ebenfalls 60° auf Tiefe gefeilt. Mit den 90° wird dann die Endform erreicht.
Hier mal der Vergleich, links 60°, rechts 90°:
Und der 60° von der Seite:
Dummerweise sind die Zähne der russischen Feilen alle nach vorn gerichtet. Aber damit mußte ich leben. Auch konnte ich nicht wählen zw. eng stehenden und weiter auseinanderliegenden Zähnen... Aber zumindest hatte ich den 60° Cutter zum Vorschneiden/-feilen. Geht mit den 90° auch, aber für einen Anfänger wie mich war es so leichter.
Ich habe mir erst mal noch eine Halterung gebaut. Da läßt sich auch ein Gewehrschaft einklemmen. Diese ermöglicht die Drehung des Werkstückes während der Arbeit.
Aber zuvor habe ich mir Reste zum Üben vorgenommen.
Umrandung gezeichnet, vorgeschnitten mit dem 60° Single Line Cutter. Mit dieser Schablone die Master-Lines angezeichnet und diese dann wieder mit dem 60° Cutter gefeilt.
Ausgehend von den Master-Lines werden dann mit mit den folgenden Feilen die weiteren Linien parallel gefeilt.
Man hat die Wahl: entweder die linke oder die rechte Seite mit Zähnen. der glatte Teil dient zur Führung in der schon gefeilten Linie.
Links ist ein kleiner V-Stechbeitel zu sehen (auch 90°) für die ganz kleinen Ecken bzw. kurzen Linien. Rechts ein Short-Cutter in 90°.
Weitere Linien lassen sich auch mit dem linken Cutter (gibt es auch mit 3 und 4 Reihen - zumindest in Amerika) feilen. Mit der rechten Feile kann die Umrandung gefeilt werden - eine abgerundete Linie.
Nach den obigen Übungen habe ich mir eine Ausschuss-Griffschale zum Üben vorgenommen - und ja, auf einer Rundung ist es noch mal schwerer, die Linien, trotz Führung parallel zu
halten. Über das Ziel schießt man auch gern hinaus. Mangels 60°-Short-Cutter habe ich dann die Puck and Pull-Technik mittels des "großen" 60° Single-Cutter gemacht und habe ab da erheblich weniger über den Rand gehauen.
Ziel war nur auf einer Rundung zu feilen. Danach habe ich mich dann an meine neuen Schofield-Schalen getraut.