Die "Platzdeko" Frage ?

Es gibt 158 Antworten in diesem Thema, welches 21.786 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Oktober 2021 um 22:08) ist von JMBFan.

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    Snif, schade um das gute Stück. Hätte ich gern in meiner Sammlung. Passende rote WBK ist vorhanden.

    Hatte mich damals auch gewundert wie liberal die abgeändert war.

    Hatte auch einen Kar98k welcher ähnlich liberal abgeändert war. Beide Waffen normal bei ZIB gekauft. Mit Zertifikat usw.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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  • Bis dato und noch bis zu 2 Jahre nach der BKA Raute gab es sogar noch leere funktionstüchtige Griffstücke samt Inhalt bei Frankon... und Co. usw. zu kaufen. Immer mit dem Hinweis das diese bald nicht mehr verfügbar wären. Manche Händler haben "unter dem Tisch" sogar noch etwas an Lagerbestand länger verkauft zum selben Preis. Uns als "schon" WBK Schützen war das ja dann egal da man mit dem nötigen Eintrag alles duplizieren konnte ohne weiteren Eintrag. Wichtig war nur das das Modell schon mal in der WBK eingetragen war. Dann konnte man auf den diversen Messen oder beim BüMa alles nochmals als "Ersatzteile" mitnehmen ohne Registrierung. Sorry wollte ich natürlich so nicht schreiben. ;)

  • Ist jetzt sowieso egal, da der Markt ja tot ist.

    Also soo tot ist der Markt noch nicht. Die Altdeko-Revolver ohne BKA Raute erzielen immer noch Preise um die 500 Euro, sofern der Schlossgang noch intakt ist.

    Kennt sich wer mit der hartnäckigen Legende aus, dass die alten Dekos von vor 1979 weiterhin Bestandsschutz hätten? Damals wurden oftmals die Trommeln noch nichtmal bestiftet.

    Meine größte Angst: Dass ich irgendwann sterbe und meine Frau meine Revolver zu den Preisen verkauft, die ich ihr mal gesagt habe.

  • @
    Hatte mich damals auch gewundert wie liberal die abgeändert war.

    45 Grad Winkel Abfräsung kam später. Wesentlich später. Die ersten von Brüggemann als Carcano, Terni, Garibaldi, Mannlicher usw. waren nur im Patronenlager mit Blei ausgegossen. Später kamen die drei aufeinander folgenden Bohrungen im Patronenlager. Es gab aber noch Laufrohlinge nicht zu vergessen. Manche Gewehre waren hinterher besser als im Original Zustand. Fast schon Großwild tauglich. Dann kamen die Salut. FN Herstal hat ja den K98 nach Kriegsende in Kal. 308 für Israel gefertigt. Erlesenes Material. Mehr muß ich nicht sagen. Mit dem alten Davidstern/Israel Emblem auf der Systemhülse. Die wurden Anfangs verschmäht und sind bei den Salut gelandet. Haben aber jeden mittleren/späteren WH K98 ( nach 1937 Nußbaum, Schmale Kolbenkappe ) locker in die Tasche gesteckt. Vor allem war der Verschluß schon auf 308 eingemessen. Birnenlauf ist Jagdgewehr. Und das 308 Ovigal steckt die 8x57 IS locker in den Sack und macht ihn zu.

  • Also soo tot ist der Markt noch nicht. Die Altdeko-Revolver ohne BKA Raute erzielen immer noch Preise um die 500 Euro, sofern der Schlossgang noch intakt ist.
    Kennt sich wer mit der hartnäckigen Legende aus, dass die alten Dekos von vor 1979 weiterhin Bestandsschutz hätten? Damals wurden oftmals die Trommeln noch nichtmal bestiftet.

    Also für mich kommt jetzt nur noch ein Steel Cop zum tragen auf Kl.Schein in Frage. Die alten Zeiten sind dahin. Vergessen und vorbei. Die "Legende" besagt eigentlich das alle alten Abänderungen sofern sie nachvollziehbar wären noch rechtlich Bestand "hätten". Aber dazu wissen Leute wie Floppyk bestimmt mehr. Für mich wäre es eine rechtliche Grauzone. Und da muß ich nicht mehr hin. Habe passendes in "scharf" aus dem Baujahr von der Detroit Police in meinem Sammelsurium. Wäre das putzen nicht, würden sie mal öfter mit auf den Stand raus müssen. Trotzdem würde ich mal gerne was von den alten Platzdeko Geschichten sehen.

  • PTB 257...

    In dem Thread geht es um die PTB 257, unter der Enfield und Webleyrevolver vertrieben worden sind. Hier ist mein Enfield:

    Meine größte Angst: Dass ich irgendwann sterbe und meine Frau meine Revolver zu den Preisen verkauft, die ich ihr mal gesagt habe.

  • Warum hat man dann keine Besitzstandwahrung zugelassen und sogar eine Bedürfnisregelung gemacht, die man kaum erbringen kann?Bei Alt-Dekowaffen hat man Altbestand berücksichtigt, bei Salut in keinster Weise.

    Wie gesagt, bei den LEPs hatten wir dieselbe Situation. Da waren auch keine Bedürfnisregelungen im Gesetz vorgegeben. Man hat den Altbesitzern 6 Monate Zeit gegeben, die Dinger anzumelden. Die meisten LEP-Besitzer gingen damals davon aus, dass man ihnen keine WBK ausstellen würde.

    Innerhalb dieser sechs Monate hat dann aber der BMI ein Schreiben an die Behörden gerichtet mit der Bitte/Weisung, ein wirtschaftliches Bedürfnis anzuerkennen und bei vorhandener Zuverlässigkeit eine WBK auszustellen. Dies geschah wohl auch auf Anregung der Polizeigewerkschaft, die eine Registrierung korrekterweise für sicherer hält als ein Abtauchen der Waffen in der Illegalität.

    Es wird ansonsten wohl kaum eine wertvolle Salutwaffe einfach abgegeben. Da verschenkt oder verkauft man sie lieber rechtzeitig an jemanden, der sie haben will und auf Legalität nichts gibt. Zum Stichtag sind dann alle betroffenen Waffen in den Händen von Menschen, die nicht mal im Traum daran denken die Dinger abzugeben oder anzumelden.

    So würde es ja auch Sinn machen. Die weniger gefährlichen Altdekos können ohne WBK behalten werden, die Salutumbauten müssen registriert werden und erfordern dann auch die Aufbewahrung in einem zertifizierten Waffentresor.

  • Moin, da mich das Thema auch interessiert: im Egun steht grad eine PP von CDS. Ist das etwa so eine ? Mir kommt die Beschriftung so merkwürdig nach Lasergravur vor...

    Gruß
    Michael

    Salut hat nichts mit dem KWS zu tun ,der gilt nur für :ptb: .

    Doch von ihm gab es auch Pistolen mit PTB ,er hat auch PPs der Bayrischen Polizei umgebaut.

  • Moin, da mich das Thema auch interessiert: im Egun steht grad eine PP von CDS. Ist das etwa so eine ? Mir kommt die Beschriftung so merkwürdig nach Lasergravur vor...

    Gruß
    Michael

    Jab, das sind die PP bzw. PPK Busch oder CDS Umbauten. Die gehen locker 4 stellig weg. Sehr krass wieviel die Leute bereit sind dafür zu zahlen.

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  • Hatte vor Jahren mal ne Sauer&Sohn Doppelflinte.
    Irgendwo müssten hier im Forum noch Fotos rumgeistern.
    War aber ne SALUT.

    Denke auch das nun die Waffen leider in die Falschen Hände geraten wenn bald das neue Gesetz in Kraft tritt und sie nun auf die schnelle an "Interessierte" verhökert werden. ||

  • Wie gesagt, bei den LEPs hatten wir dieselbe Situation. Da waren auch keine Bedürfnisregelungen im Gesetz vorgegeben.

    Nicht ganz. Es wurde das Bedürfnis in Form der vormals scharfen Waffe gefordert.

    Innerhalb dieser sechs Monate hat dann aber der BMI ein Schreiben an die Behörden gerichtet mit der Bitte/Weisung, ein wirtschaftliches Bedürfnis anzuerkennen und bei vorhandener Zuverlässigkeit eine WBK auszustellen.

    Nach meinen Infos ist das im § 8 und dem wirtschaftlichen Interesse anderes zu sehen und betrifft eigentlich ein gewerbliches Interesse und nicht eine Erhaltung eines privaten Wertes.
    Wie auch immer, das muss man nun abwarten.

    Es wird ansonsten wohl kaum eine wertvolle Salutwaffe einfach abgegeben.

    Es werden niemals alle betroffen Waffen vollständig damit erfasst werden können. Noch heute tauchen vormals freie Flinten oder Flobert Gewehre auf, die früher frei verkäuflich waren. Gleiches für bestimmte Vorderlader (z.B. Tingle und Verwandte), wie auch SSW ohne PTB. Aber wie ich schon sagte, wird man speziell nach Ablauf der Meldefrist diese Waffen entschädigungslos ohne weiteres einsammeln dürfen.Aber ohen Frage, werden Salutwaffen auch in 20 Jahren immer mal wieder auftauchen und das auch ohne bösen Vorsatz des Besitzers. Er wird immer Besitzer geben, die von neuen Regelungen im Waffenrecht nichts mitbekommen.

  • Achja herrlich diese Kriminalisierung der Bürger. :thumbdown:

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  • Leute ihr gefallt mir. Einfach herrlich solche Bilder zu sehen. Da wird einem richtig Warm ums Herz. Ich fühle mich schon wieder 40 Jahre jünger. ;)

    @Schultz

    Ja so eine ähnliche Flinte hatte ich auch. Hatte eine ( Mod. ? Belgisch ? ) mit zwei aussenliegenden Hähnen. 250,- DM hatte die gekostet. Hätten mir aber jede X-Beliebige scharfe Flinte aus dem Regal gegen Vorrauszahlung umgebaut gegen Aufpreis.
    Ich hatte meine Altdeko und Salut, Platzdeko Geschichten einem älteren Freund überlassen der nie eine WBK oder einen JS hatte. Aber fast jedes Deko Exponat was auf dem Markt verfügbar war. Bei uns gab es damals einen BüMa der hatte Regalweise auf Salut umgebaut. Mein Freund ging bei Gelegenheit immer mit auf den Stand wo er als Gast mit dem K98 schießen konnte vom Verein. War selbst Mitglied und hat dort viel geholfen als Handwerker. Für zu Hause hat ihm seine Sammlung gereicht. Das war eine schöne Zeit und ein "Zwischending" zwischen Interesse an alten Schußwaffen und trotzdem dabei sein. Auch ohne WBK. So habe ich mit 15 Lenzen auch mit meinem GK Hobby angefangen. Man konnte alles zerlegen und hat die Technik verstanden. Unvergessen das "Grand Malheur" wenn beim K98 die Sicherung nicht in Mittelstellung war beim zerlegen vom Schloß. Au weia. Aber nur so lernt man. Und das verbietet man heute den Leuten, nur weil andere schlechtes im Schilde führen. Schade. Nicht der Gesetzgeber ist schuld, sondern diejenigen die ihre persönliche Freiheit nicht zu schätzen wissen. Leider.

  • Heute wären die Büchsenmacher froh, wenn sie ohne größeren rechtlichen Aufwand Deko aus scharfen Waffen herstellen dürften. Deswegen gehen unglaublich viele Waffen in den Schrott und werden vernichtet. Allerdings stammt das Meiste auch Nachlässen und das ist auch Schrott. Will keiner mehr haben. Ausgelutschte Flinten mit Doppelabzug und weil fester Choke auch nicht Magnum, geschweige denn stahlschrottauglich. Alte Jagdbüchsen, die mit aufgelöteten Montagen und einem 4x30 ZF Uraltversion auch keinen mehr interessiert. Das kann man auch nicht einmal einem Jungjäger geschenkt andrehen.
    Ich denke mal, der Markt für Deko, erst recht für Salut wird einschlafen. Das auch, weil sich kaum noch Betriebe finden werden, die eine Zulassung dafür anstreben. Zu groß ist der Aufwand, zu gering die zu erwartende Marge.

    Weiß eigentlich jemand wie der Weg einer nun hergestellten Deko aus einer vormals scharfen Waffe genau ist und wer das nötige Zertifikat für diese Waffe ausstellt?

  • Naja, wie gesagt, der Umbau einer Salutwaffe in ein scharfes Modell ist SO viel einfacher als der Rückbau einer Dekowaffe. Es ist ja alles noch "heil" - nur der Lauf muss getauscht werden. Dank Billigdrehbank von Aliexpress heute sicher keine Herausforderung mehr.

    Kauft man einen Deko-98er, dann ist der Verschluss schräg abgeflext, schon seit Jahrzehnten. Das gleiche Ding als Salut und alles ist noch in Ordnung. Das war schon immer schwer nachzuvollziehen.

    Vor ein paar Jahren war die Walther G22 in Salut der Renner auf egun. Das Ding war ja eigentlich eine P22 als Langwaffe verkleidet und ich nehme an, man konnte (kann?) sie recht leicht in eine scharfe .22er Pistole zurückbauen. Das ist eine echte Gesetzeslücke und es ist kein Wunder dass diese nun gestopft wird.

    Ich gehe davon aus, dass ein recht erklecklicher Anteil an Salutwaffen wieder scharf gemacht wurde.

  • Genau das ist ja der Grund neuer Restriktionen. Angeblich sind scharfe Waffen aufgetaucht, die aus LEP Waffen rückgebaut wurden. Das insbesondere, weil es da Büchsenmacher gab, die den Lauf nur mit Heißkleber eingebaut haben. Da brauchte es nur eines Backofens, um diesen wieder zu entfernen. da darf man sich nicht wundern, wenn der Gesetzgeber das neu bewertet.
    Es ist auch keine Frage, ob man Deko- oder Salutwaffen wieder rückbauen kann. Der Aufwand ist entscheidend und letztlich auch niemals unmöglich.
    Es ist auch für mich einleuchtend, dass man EU-weite einheitliche Regeln schaffen muss. Über EU-weite Umwege war es möglich gleiche Waffen zu sammeln und mit relativ wenig Aufwand durch Austausch und kleiner Bearbeitung der Waffenteile daraus vollständige Waffen zu bauen. Das ist ja auch durch den Wegfall der Grenzkontrollen innerhalb der EU erleichtert worden.
    Das wird man niemals vollständig unterbinden können, aber das kann auch kein Gesetz in den meisten Belangen.
    Dass die deutschen Anforderungen einer Dekowaffe sinnvoll waren sieht man an der Tatsache, dass diese Regeln in der EU weitgehend übernommen wurden. Es ist eigentlich nur die Einstufung des vollautomatischen Langwaffengehäuses geändert worden. Das hatte nun zwangsläufig die Folge, dass die Umbauten aus Kriegswaffen nun auch verboten wurden. Neu hinzugekommen ist das Zertifikat.
    Aber letztlich mag es für einige ärgerlich sein, aber das Gesetz ist nun einmal da und wird diesbezüglich ab Sept. wirksam.
    Der Markt für Salutwaffen wird dann tot sein, wie es auch schon für LEP und weitgehend für 4mm Waffen bereits so ist. Mal schauen was mit Dekos passieren wird.