Die "Platzdeko" Frage ?

Es gibt 158 Antworten in diesem Thema, welches 21.723 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Oktober 2021 um 22:08) ist von JMBFan.

  • Nur möchte sich keiner an den Markt trauen. Ssw Langwaffen sind und waren schon immer eine Absolute Seltenheit. Das war schon eine prämiere, fast schon Surreal als Gsg die Mp40 und das Stg44 rausbrauchten. Und nach etlichen Jahren und Versionen funktionieren die sogar. Aber das war's halt auch wieder. Es gibt keinerlei Pläne noch andere Ssw Langwaffen zu produzieren.

    :ptb: Gruß *SSW-Fan* :ptb:

  • Ja, im Moment sind SSW-Langwaffen seltene Exoten. Das könnte sich allerdings ändern. Dank Netflix, Amazon Prime und Co. wird ja nun auch in D wesentlich mehr gedreht, auch Actionfilme mit Waffen (Kriegsfilme, Crime und so weiter). Dafür werden Waffen benötigt, die knallen und auch einen Mündungsblitz erzeugen. Salutwaffen waren dazu nur sehr bedingt zu gebrauchen, wegen der vielen Schlitze und den meist blockierten Mündungen.

    Wenn ich also der Produzent von solchen Filmen / Serien wäre - was für Alternativen hätte ich?


    a) Ich kann Softair-Waffen nehmen, aber die knallen nicht und es kommt nur ein Kügelchen aus der Mündung. Natürlich kann man das Mündungsfeuer auch im Computer erzeugen, aber das erfordert viel Handarbeit = teuer.

    b) Ich kann versuchen, an die nunmehr registrierten Salut-Waffen zu kommen, leihweise natürlich, aber davon wird es nicht viele geben - plus, ich muss den WBK-Inhaber anheuern.

    c) Ich könnte natürlich auch scharfe Waffen nehmen und diese mit Platzpatronen laden, was aber einerseits ein Genehmigungs-Alptraum wäre und andererseits die Gefahr von Unfällen am Set inkludiert.

    Heute würde ich mich für Version b) entscheiden - aber sollte es auch SSW-Langwaffen geben, dann würde ich diese bevorzugen. Auch wenn sie teuer sind.

  • Man könnte natürlich auch die professionelle Variante wählen und einen Filmwaffenverleih inklusive Waffenmeister engagieren, der die gesamte Waffenlogistik übernimmt und alle Beteiligten einweisen und beaufsichtigen kann.

    Netflixproduktionen sind ja keine Youtubehinterhofhobbyproduktionen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Vfx-Software wie Fusion 17 kostet gut 300 €. Wenn man nicht gerade umfangreiche Feuergefechte verfilmt, hält sich der Zeitaufwand für die Nachbearbeitung in Grenzen. Gerade (wohldosiert!) überbetonte Effekte lassen sich damit kontrollierter erzeugen. Visuelle Effekte und Geräusche in professionellen Filmen sind fast immer intensiver und "realer", als in der Realität.

  • Und im Falle von Schüssen und Explosionen auch leiser.

    Wofür ich doch recht dankbar bin...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Vfx-Software wie Fusion 17 kostet gut 300 €. Wenn man nicht gerade umfangreiche Feuergefechte verfilmt, hält sich der Zeitaufwand für die Nachbearbeitung in Grenzen. Gerade (wohldosiert!) überbetonte Effekte lassen sich damit kontrollierter erzeugen. Visuelle Effekte und Geräusche in professionellen Filmen sind fast immer intensiver und "realer", als in der Realität.

    Die visuellen Effekte werden oft aber auch durch die verwendete Filmwaffe erzeugt.

    Gerade Mündungsfeuer lässt sich auch gut und erheblich "realistischer" als mit Software erzeugen.

    Hier z.B. mal ein paar Dinge über Filmwaffen:

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  • Wenn ich also der Produzent von solchen Filmen / Serien wäre - was für Alternativen hätte ich?

    Das ist genau das, was mich seit längerem beim Betrachten von Filmen aus Asylum-Produktionen und neuerdings auch leider aus höherwertigeren Ställen usw zum lachen bringt.

    Da werden AKs und M4 gezeigt, die weder gespannt noch entsichert wurden, sieht man an den Hebeln (AK)und die nicht geöffneten Auswurffenstern (M4/ M16) - die Darsteller rütteln an den Dingern herum und die Nacharbeitung zaubert dann Blitzeffekte an den Mündungen. Das ist also die Alternative, nach der gefragt wurde - sinnlose Nachbildungen, ohne Verstand eingesetzt und jede kleine Darstellerin rüttelt mal ein wenig an einer AK und man soll nun glauben, dass hier Schüsse simuliert werden. Man sollte denen mal einen Kursus spendieren, in dem sie richtige AKs oder M4 schießen. Damit sie mal richtig dran rütteln wie in echt.

    Beim Süchteln von Lucifer ist mir das vor kurzem auch aufgefallen, obwohl man sich dort mehr Mühe gibt - da wurde eine böser Bube dargestellt, der eine Beretta M9 als Bedrohung an den Kopf eines Opfers hält - ohne gespanntem Hahn und, noch wichtger, komplett gesichert. Wenn ich dort der Detective gewesen wäre, hätte ich wohl anhand dessen anders gehandelt...

    Diese Filmfehler fallen immer mehr auf, sie werden zur Kultur. Verarsche nennt man das wohl woanders.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Mündungsfeuer lässt sich völlig harmlos auch bei SSW durch ein bisschen Mehl in der Mündung erzeugen. Das fliegt raus und macht einen gelben Feuerball.

    Da kann absolut nichts passieren, so lange man damit keinen beschiesst.

    Wir haben aus Jux mal ein Western-Duell so nachgedreht, das sah spektakulär aus.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Btw, ersma ordentlich Schnupftabak bestellt :thumbsup:

    Green & Original von McChrystals aus GB ist aktuell mein Favorit!

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    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Wbk für eine Dekowaffe beantragen damit man sie legal behalten darf, klingt wie ein schlechter Witz. Klar ich weiß, Gesetz ist Gesetz, ich finde es trotzdem lächerlich wie bei euch in D das Waffengesetz wegen Salutwaffen verschärft wurde.

    Kann mir jemand erklären was der Grund dafür war?

    Ich habe es am Rande mitbekommen dass es diese Verschärfung in D gab, die einzige Begründung die mir einfallen würde wäre dass man verhindern will dass solche Dekowaffen wieder scharf gemacht werden können.

    Nur bei allem was ich zum Thema Salutwaffen bis jetzt gehört habe ist es meines Wissens nach so gut wie unmöglich für einen Laien sowas zu bewerkstelligen.

    Bei einem Umbau zur Salutwaffe gab es doch Vorgaben die gesetzlich verpflichtet waren für den Büchsenmacher ein Gewehr so umzubauen dass es nicht mehr möglich war die Waffe wieder scharf zu machen. Da waren so Dinge wie Lauf verschließen, Verschluss unbrauchbar machen usw dabei.

    Bei all diesen bereits vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen bzgl Dekowaffen finde ich es schon heftig dass sie trotzdem verboten bzw wbk pflichtig gemacht wurden.

    Da frage ich mich, was ist als nächstes dran?

    Kann mir gut vorstellen das diese Gesetzesänderung nur der Anfang von etwas viel größeren ist

  • Genau einfach nachlesen hier mit der Suchfunktion im Forum. Oder wenn zu faul bist schau hier:

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  • Also, Salutwaffen waren wirklich eine Gesetzeslücke. In der Regel waren nur die Läufe blockiert und gegen den Ausbau gesichert. Verschluss, System etc. war alles unverändert. Ein Schloss für einen 98k einzeln war (und ist) nur mit WBK zu bekommen, weil es ein wesentliches Teil ist. Kaufte man dagegen einen Salut-98er, war das Schloss völlig unverändert dabei und ging einfach so über die Ladentheke. Es war nur eine Frage der Zeit bis diese Lücke geschlossen wurde.

    Eine nach den aktuellen Verordnungen umgebaute Dekowaffe dagegen ist an ALLEN wesentlichen Punkten komplett zerstört. Man müsste ALLE wesentliche Teile (Lauf inkl. Patronenlager, Verschluss, Rahmen) neu anfertigen. Das können nur absolute Experten mit wirklich professionellem Werkzeug.

  • Naja die Salutwaffen, zumindest die neueren, waren auch derart verschandelt, das man soviel können und Werkzeug gebraucht hätte um die wieder scharf zu machen, das man auch gleich eine komplette Waffe hätte selber bauen können. Da waren ja die Läufe verschweißt und zerbohrt, ebenso wie das Patronenlager.

    Das Salut und Dekowaffen verbot kam ja, weil einer mit wieder Scharf gemachten Dekowaffen einen Amoklauf verübte. Aber soviel ich verstanden habe, wurden diese nicht nach den strengen deutschen vorgaben abgeändert.

    Also war es so oder so eine illegale Waffe. Und diejenigen die ein Verbrechen vorhaben, die halten sich so oder so nicht an Verbote.

    Alles in allem einfach wieder deutscher Bullshit.

    :ptb: Gruß *SSW-Fan* :ptb:

  • Alles, was man tun musste, war den zerstörten Lauf zu entfernen und gegen einen neuen Lauf auszutauschen. Da die meisten Verbrecher keine Präzision brauchen, hat man einen neuen Lauf einfach aus einem nahtlosen glatten Stahlrohr gebaut, den man in allen Größen bei ebay bestellen konnte. Mehr ins Detail möchte ich hier nicht gehen, aber schwierig war so ein Umbau bis zuletzt nicht. Alle anderen Teile der Waffe waren ja völlig original geblieben.

  • Das klappt jedoch nur bei schwachen Kurzwaffenkalibern. Eine kräftige Langwaffenpatrone (was ja Salutwaffen i.d.R betrifft, bis auf die KK Langwaffen) in 7,62*39mm und aufwärts hält kein unbehandeltes Nahtlosrohr ohne vernünftiges Patronenlager zusammen.

    Dennoch gab und gibt es Kriminelle, die auf ausgereifte Werkzeugmaschinen und Know-How Zugriff haben. Das geschah/geschieht im großen Stile, europaweit.

  • Eine kräftige Langwaffenpatrone (was ja Salutwaffen i.d.R betrifft, bis auf die KK Langwaffen) in 7,62*39mm und aufwärts hält kein unbehandeltes Nahtlosrohr ohne vernünftiges Patronenlager zusammen.

    Doch, wenn man ein glattes Rohr ohne Züge nimmt, dann hält das offenbar ganz gut. Natürlich nicht sehr lange, aber Kriminelle brauchen nicht viele Schüsse. Die ziehen ja nicht in den Krieg mit den Dingern.

    Ist ja jetzt sowieso egal, die Salutwaffen sind WBK-pflichtig und alle jetzt noch nicht registrierten Exemplare sind unheilbar illegal. Es kommt nicht mehr darauf an ob sie nun scharf gemacht werden können oder nicht. Die meisten dieser Waffen sind nun für immer in der Versenkung verschwunden. Der Gesetzgeber hätte mit einer großzügigen Altbesitz-Regelung (Registrierung ohne Bedürfnisnachweis) einen Großteil unter Kontrolle bringen können. Diese Option wurde verspielt, zum Nachteil der Sicherheitslage in diesem unserem Lande.