Hallo Zusammen,
angefixt von den ganzen tollen Bautagebüchern von @Sakrileg1606 und @Ferrobell, möchte ich als Trittbrettfahrer auf diesen Zug aufspringen.
Ich habe ende letztes Jahr bereits eine Haenel III-60 wiederbelebt, hier war es aber kein so doller Aufwand. Lauf und System hatten auf Grund der guten Lagerung meiner Schwiegeroma nur Flugrost der mit Stahlwolle und Ballistol schnell Geschichte war. Ich glaube das Gesamtergebnis war nicht ganz das was die "Haenel-Fetischisten" sehen wollten, da es keine Aufbereitung auf Originalzustand war. Den Schaft hatte ich grün gebeizt und die Schaftkappe und den Abzug in Hammerit-Hammerschlag-Grün lackiert. Die Verschleißteile hatte ich auch getauscht. So sah das Ergebnis dann aus:
Jetzt war ich länger auf der Suche nach einer komplett verranzten FWB300S, leider gehen auch solche Exemplare nicht für unter hundert Euronen raus. Das war mir eindeutig zu viel, wenn man bedenkt wieviel Aufwand man rein steckt und was man auch an Ersatzteilen investieren muss.
Über Ferrobells Tagebücher bin ich auf @RS100 aufmerksam geworden. Er hat da ein Konvolut an alten Gewehren gezeigt. Außerdem war er sehr aktiv in dem 3D-Drucker bereich.
Ihn hab ich also angeschrieben mit der Frage ob er mir ein Parallaxenrad gegen einen Obulus drucken würde und ob ich ein "Projekt" von ihm ergattern könnte.
Es enstand eine tolle Konversation mit tollem Informationsaustausch. Gestern kam dann mein "Projekt" an. Eine Diana 25 aus 1955. Ein einfaches Gewehr ohne Schnick-Schnack. Aber mit mehr Potential zum restaurieren. So sah es aus:
Da es nicht das erste mal ist, dass ich ein LG auseinander nehme ging es recht flott von der Hand. Nach nicht mal zehn Minuten war alles zerlegt und sauber in meine Sortimentsboxen einsortiert.
Toll finde ich bei diesem Teil, dass der Spannbügel nicht genietet ist, sondern geschraubt. Da fällt das Zerlegen leichter und man läuft nicht Gefahr etwas zu zerstören.
Mein Anspruch und was ich hier zeigen bzw. diskutieren möchte:
- Austausch der Verschleißteile (Feder - ca.3 cm gesetzt, Kolbendichtung - zwei tiefe Risse und Laufdichtung - die ist platt)
- entrosten von Lauf, Spannbügel und Systemhülse mittels Elektrolyse - ist für mich das erste mal
- neu brünieren des Systems - das soll eine Brüniererei in meiner Umgebung übernehmen
- aufbereiten des Schaftes - soll ein Ölschaft werden, ohne Beize
Mit dem zeitlichen Ablauf habe ich mich nicht festgelegt, aber in zwei Wochen beginnt meine Elternzeit, in der ich unter anderem dem widmen möchte.
Ich hoffe hier nun, dass ich niemanden langweile und auf nützliche Tipps für alle die ähnliche Projekte vor haben.