Selbst-Brünierung mit Öl vs. Schnell-/Kaltbrünierer

Es gibt 98 Antworten in diesem Thema, welches 36.618 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juni 2018 um 21:24) ist von Unfallchirurg.

  • Edelstahl lässt sich wunderbar anodisieren.
    Steht aber auch in keinem Verhältnis zu einer Schraube, also kauf Dir doch einfach eine anodisierte Schraube.

    Gruß Alex

  • Diese kleine unscheinbare Schraube hat ein Zollgewinde und war die am schwersten zu bekommende und teuerste Schraube die ich bisher benötigt habe.
    Sehe da dann eigentlich nur noch Lack nach der Montage als Alternative?
    Jedoch wir driften ja vom Thema Brünieren ab...

  • es gibt ja alternativ noch das richtige brünieren mit brünierpaste zum einreiben.

    das hiess eigentlich braunieren und die oberfläche des metalles wurde oliv bis olivbraun.

    hat man bei vl gemacht. das geht ohne hitze

    das ne brünierung schwarz sein muß ist ja eher die nachfolgende idee nach der braunierung.

    da hat man mit schlämmkreide die metallteile entfettet.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • es gibt ja alternativ noch das richtige brünieren mit brünierpaste zum einreiben.

    "Das" Brünieren ist die von mir gestern beschriebene Rostbrünierung.
    Brünierpaste ist Kaltbrünierung mit einer anderen chemischen Zusammensetzung. Greift sich leider genau so schnell ab :(

    Der enstehende Braunton soll einen Antik-Look imitieren, sprich eine über die Jahre durch über das Fett und den Schweiß in der menschlichen Haut oxidierte Waffe, die ursprünglich keinerlei Oberflächenbehandlung hatte. "blanker-Stahl-Look" war im 19. Jahrhundert modern (und 1945, als die Wehrmacht keine Zeit mehr für Oberflächenbehandlungen hatte :D ).

  • pm deutzschland , mein opa bekam 45 eine p38 in blank stahl ohne brünierung, die ihm unter de dem hintern wegrosten wollte. es gab auch kein öl mehr und kein fett.
    er hat dann an nen zerschossenen lkw unten an den achsen eklig schwarzes fett gefunden , um den rost zu bannen...sicher eklige geschichte das ganze.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • mein opa bekam 45 eine p38 in blank stahl

    Solche Geschichten sollten viel öfter erzählt werden! Die Generation Wehrmacht stirbt ja leider langsam aus.
    Welche Verwendung hatte dein Opa denn? Panzertruppen haben die P38 ja oft gekriegt. Oder SS? Die waren glaube auch Hauptabnehmer!

  • Sooo... Der erste 37er ist zerlegt!

    :D Dann jetzt mal ne Frage an die erfahrenen "HW37 Chirurgen"!

    Kann ich die Hohlsplinte in Hahn und Züngel (siehe Bilder) bedenkenlos austreiben? Bzw. bekommt man sie dann auch wieder problemlos rein?!

    Der kleinste Treiber in meinem Satz (1/16) müsste grad so passen!!!

  • Tut mir Leid wenn ich dich wiederhole, ich habe den Thread nur überflogen Wird spät

    Keine Sorge, in den letzten Jahren hatten das schon zig andere vorher geschrieben. Das passiert bei einem so gut besuchten und vielschichtigen Forum zwangsläufig. ^^

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Kaltbrünierung ist für Restaurationsprojekte absolut nicht zu empfehlen. Abgesehen, dass es sich abgreift und diese winzigen Flaschen total überteuert sind, schützt es nicht vor Korrosion. Es verändert lediglich die Farbe des Stahls, und diese Farbe hängt auch noch von der Stahlsorte, Härte, et cetera ab. (Fleckenbildung)

    Ich muss da doch widersprechen. Ich habe schon einige Teile bis komplettes System eines (scharfen) Gewehres, sowie Vorderlader mit Kaltbrüniermittel brüniert.
    Wir widersprechen uns, aber das ist auch erklärbar. Denn das Ergebnis und die Haltbarkeit ist von mehreren Faktoren abhängig. Allen voran der Stahlqualität, der peniblen Vorbereitung der Oberfläche und der meist nötigen mehrfachen Anwendung des Brüniermittels.
    So duldet die Kaltbrünierung keine nachlässige Vorbereitung. Selbst Fingerabdrücke oder winzige Rückstände von Poliermittel verderben das Ergebnis. Heißbrünierungen sind da wohl weniger empfindlich, weil naturgemäß heiße Bäder im gewissen Sinne automatisch besser reinigen, als kalte Anwendungen.
    Ich habe Nu-Blak und Klever probiert. Beide Mittel funktionieren, wobei mir das flüssige Klever besser gefiel, als die blaue Paste von Nu-Blak. In jedem Fall ist eine wiederholte Anwendung anzuraten, dann wird es prinzipiell auch fleckenfrei und haltbar. Aber es gibt auch (rostende) Stähle, die offenbar nicht so einfach zu brünieren sind. Daher kann man das auch nicht generell schlechtreden.
    Hier ein älterer Bericht von mir:
    Brünierung leicht gemacht

  • Denn das Ergebnis und die Haltbarkeit ist von mehreren Faktoren abhängig.

    Richtig. Das sofortige Ergebnis sieht immer gut aus, das habe ich ja auch garnicht angezweifelt.
    Weil es aber keine "Schutzschicht" über den Stahl bildet, wie eine ordentliche Brünierung eine Oxidschicht, greift es sich nunmal unweigerlich ab und wechselt von dunkelblau zu dunkelgrau.


    Und die Fleckenbildung, von der ich rede, geschieht, weil Bauteile manchmal nicht durchgehärtet werden oder partiell erhitzt. Da reagiert die Kaltbrünierung anders.


    Ich habe garantiert keine Fehler bei der Oberflächenvorbereitung gemacht, das Arbeiten an Waffen ist meine Profession.
    (Übrigens habe ich auch Klever verwendet. Die Pasten finde ich umständlich.)

    Kaltbrünierung ist auch nicht dafür gedacht, ganze Teile zu Brünieren, sondern kleine Stellen auszubessern. Aus diesem Grund werden auch nur diese winzigen Fläschchen verkauft ;)

  • Kann ich die Hohlsplinte in Hahn und Züngel (siehe Bilder) bedenkenlos austreiben? Bzw. bekommt man sie dann auch wieder problemlos rein?!

    Ja und Ja. Kannst sie auch durch normale Stahlstifte ersetzen, auf ebay werden die in allen Durchmessern, Längen und Stahlsorten für Cents angeboten :D

    Ohne mich wiederholen zu wollen, aber gerade Hahn und Abzug sind zwei Teile, an denen du auf keinen Fall mit dem Propangasbrenner rumspielen solltest ;) Also bitte nicht dieses seltsame Rapsölbrünieren testen!

  • Womit werden eigentlich kombinierte Waffen brüniert?
    Die dürfen ja nach meinem Wissensstand nicht ins Tauchbad, weil die Brüniersalze nicht richtig abgewaschen werden können und die Verlötung früher oder später den Weg alles irdischen geht.
    Bisher dachte ich, die werden kaltbrüniert.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ja und Ja. Kannst sie auch durch normale Stahlstifte ersetzen, auf ebay werden die in allen Durchmessern, Längen und Stahlsorten für Cents angeboten :D
    Ohne mich wiederholen zu wollen, aber gerade Hahn und Abzug sind zwei Teile, an denen du auf keinen Fall mit dem Propangasbrenner rumspielen solltest ;) Also bitte nicht dieses seltsame Rapsölbrünieren testen!

    Beim Hahn werde ich es auch lassen...
    Jedoch werde ich das "Heißbrünieren" mit einem der Abzüge testen! :D
    Da ist meine Neugierde bezüglich der Ergebnisse doch zu groß! Wenns schief geht auch ok, Fehler sind die besten Lehrer!!!
    Der Abzug kostet als Ersatzteil nicht die Menge...
    Warte nur noch auf die Lieferung des Brüniersalzes!

    Vielen Dank nochmal für deine Tipps!!!
    :thumbsup:

  • Weil es aber keine "Schutzschicht" über den Stahl bildet, wie eine ordentliche Brünierung eine Oxidschicht, greift es sich nunmal unweigerlich ab und wechselt von dunkelblau zu dunkelgrau.

    Die Brünierung ist die Oxydschicht. Eisenoxyd ist landläufig Rost und eine Brünierung ist Edelrost. Ein Oxyd kann nicht nochmal oxidieren.

  • Die Brünierung ist die Oxydschicht. Eisenoxyd ist landläufig Rost und eine Brünierung ist Edelrost. Ein Oxyd kann nicht nochmal oxidieren.

    Ja wie gesagt. Allerdings oxidiert beim Kalt"brünieren" nichts, nur beim Heiß-oder Rostbrünieren. Kalt"brünierung" ändert lediglich die Stahlfarbe.

  • Das ist aber falsch

    Nein. Aber dein Link ist nichtsaussagend, weil da nicht die Kaltbrünierung beschrieben wird, sondern die Heißbrünierung.
    Keine Oxidation bei der Kaltbrünierung, nur eine Verfärbung des Stahls. Deswegen auch kein Rostschutz.

    Glaub mir doch einfach, ich bin vom Fach.