Entwicklung einer Schreckschusswaffe für die Selbstverteidigung

Es gibt 255 Antworten in diesem Thema, welches 79.215 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. März 2019 um 20:49) ist von PMDeutschland.

  • Doch, aber niemand kauft sich sowas für 500 Tacken :)

    Es geht ja hier auch darum, einen günstigen Preis zu erreichen.

    Wenn ich mir den Markt so anschau, kosten die meisten Zink-Pistolen zwischen 100 und 200 Euro.

    Wenn man nun eine haltbare Stahlpistole für unter 300 Euronen bekommt, wäre das wesentlich massentauglicher.

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Sehr intressante Diskussion.
    Nur ein Gedankenexperiment: Die 6mm Roehmpistolen ware im Prinzip eine Kombination von Pistole und Revolver; flache Bauweise und DA und mechanischem weitertransport des Magazins. Die Ideale SV Pistole koennte im Prinzip eine RG3/300/600 im Kaliber 9mm Knall sein. Ob das mechanisch mit der Strahlumlenkung praktikabel ist und ob das Abzugsgewicht noch vertretbar waere duerfen die Experten durchrechnen ;-).
    Die PTB duerfte mit dern Bauweise zumindest kein Problem darstellen.


    • Im Übrigen war ich schon ein wenig enttäuscht, manche Kommentare hier lesen zu müssen. "Viel Wind um nichts"

    Sorry, wenn du dich da angegriffen fühlst. In vielen Bereichen gibt es halt, gerade von jüngeren, oft Projekte die voller Enthusiasmus überschlagen vorangetrieben werden und dann über Nacht einschlafen. Was man dir als Erfahrung zutrauen kann und was nicht, lässt sich halt schwer einschätzen. Wirtschaftsabi, Maschinenbau und nun ne Lehre klingt halt auch schon mal anders als "Ich bin Azubi". Schon alleine, weil man mit sagen wir mal 24 oder 25 schon nen anderen Weitblick als mit 18 hat.

  • ... habe bei der Bundeswehr mit der P8 sehr gute Erfahrungen gemacht, ...

    Da PM Erfahrungen mit der P8 bei der Bundeswehr gemacht hat, wird er wohl kein 16 Jähriger mehr sein ;)

    Preis kann man eh erst nennen, wenn Herstellkosten, Abnahmen und Produktionsstückzahlen
    vorliegen. Kann klappen mit den unter 300€, muss aber nicht.

    Wenns was solides aus Stahl wird, bin ich auch gerne bei ü300 dabei :D

  • Ich denke, das ist bei Vielen so.
    Und auch nur, wenns wirklich was Brauchbares ist.

    Deshalb ist jeder Schnickschnack, den man weglassen oder vereinfachen kann, ein guter Schnickschnack :)

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Endpreis 300,- € ?
    Dann setze ich mal die Herstellungskosten mit maximal 100,-€ an, denn dann kommt Beschuss, Marketing, Vertrieb, Steuern anteilig Entwicklungskosten, Werkzeug- und Formkosten (Kunststoffgriffschalen?) und, und, und hinzu...
    Ich drücke unserem Jungbüchser mal ganz fest die Daumen....

  • Die Herstellung in Fernost kostet sogar noch weniger :)

    Entscheidend ist aber, ob die Qualität am Ende stimmt.

    Die Kosten für PTB darf man erst mal gar nicht rechnen, denn sollten Nachbesserungen notwendig sein, wirds ganz schnell teuer.
    Da muss dann anschließend die Masse die Mehrausgaben wieder reinspielen.
    Noch ein Grund mehr möglichst günstig zu bleiben und dafür lieber mehr abzusetzen.

    Die Steel Eagle dürfte da um einiges länger brauchen, bis die Kosten wieder drin sind :)

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Aber genau die PTB muss man genau rechnen, da ja anscheinend nur noch bestimmte
    Produktionszahlen erlaubt werden. Siehe Zoraki 906. Die neue PTB bricht der Kleinen
    das Genick bzw. Patronenlager...
    Wohl dem, der noch eine Alte hat.

  • Ein interessantes Thema, das hier sehr friedlich und kompetent diskutiert wird. Das finde ich toll. :thumbup:

    Genauso das Engagement des TS. Reden ist immer leicht, machen ist angesagt! :D Daher: RESPEKT.

    Aber, und ich möchte damit keineswegs irgendwem in die Parade fahren oder stänkern, aber du hast ja nach unserer Meinung gefragt. Ich sehe da folgende Punkte:

    * WENN es einen lukrativen Markt für eine solche Waffe gäbe, dann hätten ihn die großen Hersteller bestimmt schon erschlossen und z. T. machen sie das ja auch. Die analysieren ja auch den Markt und schauen, was sich lohnt und womit man Umsatz generieren kann. Dass man einfach "zu blöd" ist, um so eine Wunder-SSW zu konstruieren, ist ein Märchen. Die am Markt befindlichen Waffen sind halt Kompromisse, um am Ende ein recht attraktives Produkt zu einem realistischen Preis an die Mann/die Frau zu bringen und damit dann auch noch Gewinn zu machen. Um aber damit Geld zu verdienen und nicht noch welches reinzubuttern, muss man sicherlich große Mengen dieses Produktes absetzen und die Herstellung darf nicht zu teuer sein. Daher sind viele SSW eben aus Zinkdruckguss und eben nicht aus Stahl. Und um Gewinn geht es doch, oder? Oder soll es eine Art Kleinserie werden, in der das Machbare ausgetestet wird? Und trotz des Booms von SSW derzeit sehe ich da doch Probleme, so viele Exemplare zu verkaufen, auch, weil deine Waffe noch kein Image, rein Renommee hätte. Das Vertrauen der Kunden muss man sich auch erst mal erarbeiten, bevor viele Menschen drei große Scheine auf den Tisch blättern. Und man darf nicht vergessen, dass da draußen nicht alle so SSW-krank sind wie wir hier. Wir vermuten hier ins Blaue, dass es für eine hochwertige Vollstahl-SSW einen großen Markt gibt, aber ist das wirklich so? Von denen, die jetzt sagen "Hier, ich nehme eine!" bleiben dann am Ende des Tages sehr wahrscheinlich nur ein paar über, aber das reicht eben nicht.

    * Ich bin wahrlich kein Experte, VERMUTE aber mal stark, dass man eine solche Pistole am Ende kaum für unter 300 € anbieten kann in der Qualität, die Dir vorschwebt. Schließlich spielen wie schon weiter oben erwähnt Faktoren wie PTB-Zulassung, Maschinen/Werkzeuge für die Herstellung und dann auch solche Sachen wie Vertrieb eine Rolle. Allein für die Maschinen und entsprechenden Werkzeuge kommen schnell fünfstellige Summen zusammen (Fertigung in D), das muss man erst mal wieder reinholen. Und was, wenn es Probleme gibt und die PTB rumzickt oder die Kleine nicht richtig funktioniert? Solche Unwegsamkeiten machen den Spaß dann noch mal eine Ecke teurer.

    Wenn dem so sein sollte, dass es für 299 € geht - nochmals Respekt.

    Trotzdem alles Gute für Dein Projekt und ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg.

    Jens

    P. S.: Es gab nach meiner Erinnerung vor längerer Zeit schon mal einen Thread, wo es um eine eigene Entwicklung einer SSW ging und wie die aussehen sollte und wie das finanziert werden sollte.

  • Erst einmal vielen Dank für die lobenden Worte, ich habe mir mal folgenden Gedanken herausgegriffen, weil ich den ganz interessant finde:

    * WENN es einen lukrativen Markt für eine solche Waffe gäbe, dann hätten ihn die großen Hersteller bestimmt schon erschlossen und z. T. machen sie das ja auch. Die analysieren ja auch den Markt und schauen, was sich lohnt und womit man Umsatz generieren kann. Dass man einfach "zu blöd" ist, um so eine Wunder-SSW zu konstruieren, ist ein Märchen


    Die großen SSW-Hersteller beurteilen "lukrativ" ganz anders als vergleichsweise ich. Das wird wohl am ehesten der riesige Silvesterwaffenbedarf sein, den es abzudecken gilt. Deswegen schießen ja auch immer mehr "Taschen-FlaK´s" aus dem Boden, wie ein Nutzer so schön gesagt hat.
    Qualität steht für Umarex und Consorten auch eher im Weg - die Sollbruchstellen sind da nicht drin, weil der Ingenieur unfähig ist :D Wenn die Waffe ewig hält, kommt ja kein Bedarf nach.
    Und die werden dann in riesigen Stückzahlen produziert! Man schaue sich einmal die Seriennummer auf der eigenen Waffe an, das gibt einen ganz guten Eindruck ;)

    Also wozu soll jetzt Umarex oder Zoraki die komplette Fertigungslinie umrüsten, Stahlwerke mit einbinden statt dem bisschen Zinkdruckguss, das auch auf dem Firmengelände zu schaffen ist und eine funktionierende Ganzstahlwaffe produzieren, mit einer Lebensdauer von Fünfzehntausend Schuss? Es verkauft sich ja auch so wunderbar!


    Jetzt kommt natürlich die Frage, wieso mache ich das nicht auch so? Naja, auf dem Silvesterwaffenmarkt bin ich keine Konkurrenz zu den bestehenden Unternehmen aus offensichtlichen Gründen. Also ist der Selbstverteidigungswaffenmarkt optimal.
    Da gibt es keine riesigen Unternehmen, die den Bedarf sättigen (denen wäre der Markt sicherlich auch zu unbedeutend). Ich bin schon mit den 50 anfallenden Waffen im Monat ausgelastet, dafür steht der Umarex-CEO sicherlich nichtmal auf :D

    EDIT zum Bedarf[/i]: Da hast du Recht, wir vermuten hier ja nur, dass es dafür einen ausreichenden Markt gibt. Da muss ich mich einfach mal auf den gesunden Menschenverstand verlassen, dass man seine Gesundheit lieber in die Hände von etwas qualitativ Hochwertigem legt als einem Zinkklotz. Inklusive der Eindrücke aus diesem Forum und anderen Foren sowie diverser wutgeladener Youtubekommentare, denke ich doch, dass eine kleine Änderung auf dem SSW-Markt ganz gut ankommen wird. Ich möchte ja auch keine Stückzahlen verkaufen wie Millionenunternehmen. :P

    Übrigens, sind hier im Forum nicht sogar Leute von Umarex angemeldet? Oder täusche ich mich da?

    Einmal editiert, zuletzt von PMDeutschland (30. Januar 2018 um 21:20)

  • Übrigens, sind hier im Forum nicht sogar Leute von Umarex angemeldet? Oder täusche ich mich da?

    Ulrich ist hier angemeldet,er war mal Pressesprecher von Umarex.

    Und selbst wenn ein Preis von 399€ rauskommt ;) ,wenn man was schnuckeliges bekommt was gut in den Händen liegt ,ordentlich gemacht ist und nicht so ein Ostkram wie die Eagle mit 1000 Schuss Garantie und stümperhaft gepinselten Magazinen was mehr zusammengeschustert aussieht ist es auch total ok.

  • Nachdem ich hier die letzten Tage erst mal nur mitgelesen habe, jetzt mal ein paar Gedanken zur SV-SSW:

    1.) Steel Eagle als "Ideal" (wie es weiter oben mal anklang): eher nicht, weil sie einfach zu klein ist. Warum zu klein? Ich kann da das Griffstück mit 1-1,5 Fingern fassen - das ist nicht unbedingt ein sicherer Halt. Außerdem schadet ein wenig Masse und Volumen nicht in einer SV-Situation, falls die Waffe mal als Verlängerung physischer Argumentation dienen soll ...

    2.) P8: hui, da könnte die RG96 beinahe ein Show stopper sein - die ist recht dicht dran (und zugegebenermaßen für mich eher an der idealen Größe)

    3.) Ich persönlich würde ggf. einen innenliegenden Hahn (analog zur PPQ) bevorzugen, insbesondere wenn die Waffe DAO sein soll, dann ist ein außenliegende Hahn eher hinderlich und vor allem unnötig.

    4.) Sicherungen: DAO mit fliegendem Schlagbolzen würde die Waffe im Grunde schon mit einem Maximum an Handhabungssicherheit ausstatten. Also gäbe es keinen Bedarf mehr für zusätzliche Sicherungen.

    Dann noch ein paar Dinge, die bislang nicht genannt wurden:

    5.) Hülsenauswurf: so, dass sowohl Rechts- als auch Linksschützen sich nicht mit den leeren Hülsen selber bewerfen - die Dinger sind heiß. Wenn der Auswurf z.B. nach rechts hinten erfolgt, dann kann sich ein Linksschütze die Hülse im Zweifel in den Kragen werfen (und das sieht dann erst mal saublöde aus, wenn man das heiße Ding loswerden will)

    6.) Laufsperre: ist a nun so gebaut, dass der böse Bohrer zur Seite abgelenkt wird - aus der Nummer ist schwer raus zu kommen. Das sollte aber auch erreichbar sein, wenn die Spitze der Laufsperre an die Rohrwand gelegt wird und damit der leuchtende Metallpunkt "verschwindet" (sofern zulässig)

    7.) Prototyp: eine Idee dazu: wenn Du einen Metallbetrieb in der Nähe hast, der ausbildet (die klassische Metallerwerkstatt) könnte eine Anfrage durchaus lohnen. Denn da ist teilweise durchaus Interesse vorhanden, mal was zu machen, was nicht nur mit dem Rundfeilen eines Vierkants zu tun hat. Drehbank und Fräser sind da vorhanden ...

    8.) Auszieherkralle: ist übrigens ein Bauteil, dass bei SSW mit unverriegeltem Masseverschluss eigentlich überflüssig ist ... reduziert die Systemkomplexität und damit ein Teil weniger, dass kaputt gehen kann.

    Dann noch ein paar Gedanken zum Preis: wenn ich mir die M22 ansehe, dann sind 300€ "nur" rund 50% mehr. Selbst für SSW ab 600€ gibt es einen Markt, also ist 300€ eine durchaus vernünftige Zielgröße, selbst 400€ dürften bei entsprechender Qualität durchaus realistisch sein ...

    RG 59, RG 96, PPQ M2, P22, R1, 917, 906, M22 u.v.a.

  • 8.) Auszieherkralle: ist übrigens ein Bauteil, dass bei SSW mit unverriegeltem Masseverschluss eigentlich überflüssig ist ... reduziert die Systemkomplexität und damit ein Teil weniger, dass kaputt gehen kann.

    Und was ist wenn ich die SSW wieder entladen will?

    Soll ich dann jedes mal die Kartusche mit den Fingern rauspopeln?