Fragen zum "Choke" bei Luftgewehr- und Luftpistolenläufen im Kal. 4,5mm (.177")

Es gibt 246 Antworten in diesem Thema, welches 35.584 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2017 um 15:28) ist von Technixx.

  • Dann müsste man die Fragen stellen:

    - Welche Lauflänge ist für das Gewehr xy ideal?
    - Welche Dralllänge für diesen Lauf?
    - Gelten die gleichen Werte auch für einen Polygonlauf?
    - Bringt dieser mit optimierten Werten messbar mehr Präzison?
    - Kann man es sich leisten auf ein Choke zu verzichten?


    Fragen über Fragen, die niemals jemand beantworten wird, weil sie sich der Berechnung entziehen und nur über Versuche bestimmt werden können, die niemals jemand systematisch durchführen kann.

    Zitat aus:... Polygonaler Lauf mit Choke

    Gruß Wolf

  • Hallo Old_Surehand,

    das ist es was mir auch noch Kopf zerbrechen bereitet. Manche Wechselläufe kann man wohl einfach kaufen (bei SWS beispielsweise). Zumindest dachte/denke ich das, da dort keinerlei Hinweise zu finden sind. Bei einigen gibt es wohl solche Stolpersteine wie du sie erwähnst.

    Ich blick da um ehrlich zu sein noch nicht ganz durch.

    Wieso benötigt man für einen 4,5 mm Lauf eine Erlaubnis? Das "ganze" Gewehr gibt es doch auch frei ab 18 Jahren.

    Obendrein kann ich mir noch ganz legal ne Exportfeder > 7,5 J zulegen... [Ich weiß: Der Einbau ist illegal. Aber *hust* Ne?]

    Kann mich mal jemand aufklären wann und weshalb ich eine Erlaubnis benötige?

    Ich glaube man kann dem Thread entnehmen, das ich noch bis vor kurzem dachte ich könne meinen "Wunschlauf" ganz einfach bei Lothar Walther ordern.

    Der eigentliche Hintergrund dieses Threads: Ihr würdet mich auslachen... :)

    Es hat zufällig aber tatsächlich etwas mit dem Konstrukteur der Waffe zu tun. Und bei dieser Waffe kann man dem Konstrukteur eben nicht trauen. Das ist auch kein Geheimnis mehr. Der Konstrukteur hat Mist gebaut und ich will schauen wie ich das selbst beheben kann.

    Vorab schon mal Danke für etwaige aufklärende Worte.

  • Ich hab's etwas unklar ausgedrückt, den Lauf kannst du soweit ich weiß schon ohne Probleme kaufen, aber Änderungen an einer :F:-Waffe, die die wesentlichen Teile betreffen, also auch den Lauf, darfst du selbst nicht machen, sondern dafür braucht man eine spezielle Erlaubnis.

    Was die Frage betrifft, ich würde erwarten, dass ein Choke schon auch bei einer 6''-Lupi sinnvoll ist, aber er muss halt entsprechend der Energie sinnvollerweise anders dimensioniert werden als für ein 7,5J-Luftgewehr.

  • Über einen Kurzwaffenlaufrohling mit Choke bin ich leider noch nicht gestolpert. (Abgesehen von den hier vorgestellten Pistolen aus den 60ern.) Aber das kann sich ja noch ändern. Würde auf jeden Fall Sinn machen so ein kürzerer Lauf mit "schwächerem" Choke. Eben angepasst an die geringere Leistung.

    Was das Basteln an einer F-Waffe an geht:

    Ich glaube darauf würde ich einfach Pfeifen und es tun. Das behaupte ich jetzt mal ganz blauäugig..

    1. Wer will das kontrollieren?
    2. Bleibt die Leistung definitiv unter 7,5 J nach einem Auswechseln des Laufs. Das ist doch das allerwichtigste, oder?

    Meine Waffe ist danach im besten Falle etwas präziser. Kann man mir deswegen an den Karren fahren?

  • Kurzwaffe mit 2 - 5 Joule, ~140 mm gezogener Lauf..

    Mit oder ohne Choke?

    Magst Du zur Art der Kurzwaffe vielleicht ein bißchen was sagen? 2-5J ist ja schon eher sehr weit gefasst...

    Ehrlich gesagt halte ich einen Choke bei einer Kurzwaffe, die keine Preßluft Matchpistole ist für weniger sinnvoll. Die ganzen CO2 Freizeit-Kurzwaffe besitzen keinen Choke, die HW40 und HW45 auch nicht, soweit ich das mit einem Filzreiniger spüren konnte. Und die sind beide außerordentlich präzise.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Zunächst einmal ist der Konstrukteur vermutlich nicht schuld wenn ein schlechter Lauf eingebaut wurde.
    Da kommen vorher noch die Kalkulatoren ins Spiel.
    Dann die Leute die die eingehende Ware nicht kontrollieren.
    Dann die Leute die bei der Endkontrolle nicht aufpassen.

    Also ich schiebe immer ein hartes Diabolo durch einen neu "reingekommenen" Lauf.
    Da sieht und fühlt man in Sekunden was Sache ist.
    Und bei Kurzwaffen bin ich da regelmäßig am Staunen.
    Gerade die Umarex CO2 Kurzwaffen haben fast alle einen Matchlauf.

    Was mir bisher nicht gefallen hat waren bestimmte Matchwaffen Gewehre von Diana.
    Aber von der Präzision her keine Kritik. Liegt wohl daran daß die vor dem Verkauf
    auch ausgiebig getestet wurden.

    Einmal hatte ich ein Walther LGR. Keine Kritik am Lauf.
    War aber relativ unpräzise.
    Dann ein paar Diabolos getauscht, und es fand sich eines damit schoss das Gewehr richtig gut.
    Andere LGR fressen dagegen alles was man hinten reinstopft.

    Da steckste nicht drin.

    Wenn ich eine Weihrauch Waffe testen wollte könnte ich nachts nicht schlafen.
    Ich muss es mir abgewöhnen da ein Diabolo durchzuschieben. :huh:

  • Ich löse die Sache bald zu euer aller Zufriedenheit auf. Möchte das aber am liebsten mit Bildern veranschaulichen. Dauert daher noch etwas.

    Momentan neige ich zu einem Lauf ohne Choke. Einfach, weil niemand dazu bislang genaues sagen kann und die Sache erst erprobt werden müsste. Darüber hinaus natürlich aus Kostengründen. Einen ungechockten Lauf in der Länge, welche ich benötige, bekomme ich vermutlich für 1/5 - 1/4 des Preises eines gechokten Laufs.

    Mein Ziel ist eine Waffe, welche möglichst präzise auf 7-10 m sein soll - jedoch kein Match-Waffen Niveau. Das Ergebnis einer Walther CP88 Competition beispielsweise würde mich schon mehr als begeistern.

  • Wenn du ohne entsprechende Erlaubnis Umbauten am Lauf deiner Waffe machst, dann berichte auch im eigenen Interesse bitte nicht auch noch hier im Forum davon. Das ist, was auch immer man davon hält, in Deutschland eine Straftat (§52 (3) Punkt 3 WaffG, bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe).

  • Das Ergebnis einer Walther CP88 Competition beispielsweise würde mich schon mehr als begeistern.

    Genau die Walther CP8 allerdings in kurz habe ich und den Lauf getestet.
    Also besser geht es nicht!
    Der Competiton Lauf ist ja einzeln erhältlich. Notfalls gebraucht in egun.


    Allerdings ist es nicht so einfach den Lauf irgendwo anders rein zu bauen.
    Wenn die Länge nicht passt.
    Schwieriger als die Mündung abzulängen und anzuschrägen
    ist es die Lademulde zu fräsen damit sie die idealen Bedingungen für das Geschoss mitbringt.
    Das wird ja geschnitten beim einschieben.
    Man muss den Lauf schon so nehmen wie er ist.
    Ich würde mir maximal zutrauen die Mündung zu bearbeiten.
    Aber das würde Stunden dauern bis ich ein passendes Werkzeug gebaut hätte.

  • Okay.. Ich habe das Vorhaben eh verworfen. Einfach zu komplex, Kosten- und Zeitaufwendig. 8)

    Entschuldigt bitte, falls ich gegen Forenregeln verstoßen haben sollte.

    Grüße

    fAlbert

  • Ich frage mich gerade, ob bei den kleinen Energien und kurzen Entfernungen überhaupt ein gezogener Lauf sinnvoll ist. Ein glatter Lauf sollte da der zu erwartenden Präzision auch nicht viel schaden können.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Yup. Gerade bei den Dias wird die Ausrichtung stabilisiert. Ein Kippen verhindert. Die Kreiselstabilisierung funzt ziemlich gut. Auch wenn unsere Dias sehr klein sind.

    Bei GK sehr schön zu sehen ab min 2:00

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (26. August 2017 um 17:48)

  • Ich frage mich gerade, ob bei den kleinen Energien und kurzen Entfernungen überhaupt ein gezogener Lauf sinnvoll ist. Ein glatter Lauf sollte da der zu erwartenden Präzision auch nicht viel schaden können.

    Also besser ist ein glatter Lauf auf gar keinen Fall.

    Nicht umsonst haben die präzisesten CO2 Waffen von Umarex einen gezogenen Lauf.

  • Nicht umsonst haben die präzisesten CO2 Waffen von Umarex einen gezogenen Lauf.

    Der Spruch könnte von Uli E. stammen - mit einem Lacher ins Wochenende. . . 8)

  • Ist n Insider fA ...den verstehen nur Leute die schon (viel) länger on Board sind... ;^)
    Aber sicherlich klärt dich noch jemand auf.

    Sorry für OT.


    Und wieso bist du nicht so nett und klärst mich auf?

    AAAAAAAAAAADMIIIIIIIIIIIIIIN!!! *schrei*

    Ich werd gemobbt und Uli E. genannt!

    ;(

  • Ich werd gemobbt und Uli E. genannt!

    Das würde ich an deiner Stelle ganz schnell aus deinem Posting löschen!
    Da versteht Uli E. keinen Spaß ...... und er liest hier mit.

    Nicht umsonst haben die präzisesten CO2 Waffen von Umarex einen gezogenen Lauf.

    Allgemein vielleicht, aber jetzt leider nicht mehr für dich.

    :tine:

    Gruß
    Musashi ;)

    P.S. Tja Uli, so schnell geht das. Ich hatte heute in der Pizzeria ein Flash Back, zum Glück aufgelöst.
    Weiß hier noch jemand, wer Rübezahl ist?

  • Ich wage es mal, ein paar selbst zum Thema "Choke in Verbindung mit Zügen" gemachte Gedanken zu äußern.

    Drehen muss ein Geschoss, damit eine gewisse Flugbahnstabilität erreicht wird (flügelstabilisierte Treibspiegelgeschosse sind unterhalb Schrotkaliber eher selten).
    Die zur Geschwindigkeit exakt proportionale Rotation bekommt ein Geschoss direkt nach dem Verlassen des Lagers, am Anfang der Beschleunigung, danach muss sie nur noch proportional zur Geschwindigkeit gehalten werden, mehr nicht.
    Das Geschoss dreht zwar immer schneller auf dem Weg durch den Lauf, aber niemals unproportional zur Geschwindigkeit.
    Bei Letzterem würde das Geschoss die Züge überspringen, ein Fall, der nicht vorkommen sollte, denn dies ist nicht gleichmäßig steuerbar was neben einer nicht konsistenten Enddrehzahl und -geschwindigkeit einen hohen Laufverschleiß zur Folge hat (bei Blei-Dias eher weniger, aber das Prinzip bleibt das gleiche).


    Ein Geschoss braucht, um im Lauf dauerhaft beschleunigt zu werden, eine gewisse Abdichtung.
    Der Idealfall wäre ein exakter Passsitz, genau an der Grenze zwischen Reibung und Spiel.
    Diesen zu erreichen ist aber wohl annähernd unmöglich.

    Was aber geht, ist ein minimaler Schlupf, vielleicht ein paar Mikrometer.
    Der Gasverlust ist so extrem gering, dass der Geschwindigkeitsgewinn durch die kaum vorhandene Reibung deutlich größer ausfällt.
    Etwas Spiel hat aber negative Auswirkungen auf die Präzision.

    Was kann man da machen?

    Man macht den Lauf vorne einen Hauch enger, gerade so viel, dass das Geschoss sicher und stabil geführt wird.
    Dies bremst das Gesschoss, keine Frage, speziell da der Druck im Lauf ja schon geringer geworden ist.
    Neben dem Druck gibt es aber noch etwas, was dem Geschoss durch die wieder engeren Züge hilft - seine kinetische Energie.
    Wieviel Blei auch mit 7,5J wie weit verformt werden kann, das sieht man beim Schuss auf ein unverformbares, unbewegliches Objekt - das Dia wird zum Teller, Teile des Kelches fliegen sternförmig weg.
    Mit dieser Energie lässt sich das bisschen Reibung und Deformationsarbeit im Choke sehr leicht überwinden.

    Nehmen wir also jetzt mal ein 7,5J-LG.
    Das Dia sitzt im Laufansatz, von hinten kommt ein Gasstoß.
    Es wird in die Züge gedrückt, der Kelch wird ein wenig gequetscht, das Dia nimmt außen die Form des Laufprofils an.
    Nach ein paar Zentimetern weitet sich der Lauf minimal, gerade so, dass die Längsreibung weg ist (es bleibt nur die Querreibung, die ist ja nötig, um die Rotation proportional zur Geschwindigkeit zu halten).
    Der Gasdruck ist noch recht hoch, aufgrund der geringen Reibung erfolgt also eine sehr gute Beschleunigung.
    Diese ist so gut, dass das Dia bei Eintritt in den Choke deutlich über 7,5J hat.
    Im Choke wird das Dia wieder auf Kurs gebracht und es erhält die Präzision, das kostet etwas Energie, das Geschoss kommt mit 7,5J aus dem Rohr.

    Die Bremsung ist in einem weiten Bereich recht gut berechenbar - leichte Geschosse müssen zwar stärker gebremst werden als schwere Dias, um die max. V0 zu erhalten, aber ihre geringere Masse lässt sich auch deutlich leichter bremsen.
    Erst bei Dias mit zuviel reibender Fläche oder zu hartem Blei kommt das System an seine Grenzen.


    Wie sind die Überlegungen entstanden?
    Diana hat sogar beim einfachen Modell 25 einen Choke im Lauf, im 60/65/66 ist wohl auch einer drin (so unglaublich es klingt, ich habe es dort noch nicht getestet!).
    Bei meinen Schwingungsmessungen (Was kommt zuerst..., alter Thread) war die Verweildauer des Dias im Lauf zu gering, als dass dies mit einer normalen Bescheunigungskurve erklärbar gewesen wäre.
    Das Dia muss also mal deutlich schneller gewesen sein, als wie es dann schlussendlich aus dem Lauf kam.
    Dies wurde mit auch mit den geringen Kolbendurchmessern von D25 und D60 erreicht, was vermutlich einem Bereich mit reduzierter Reibung im Lauf zu verdanken ist.
    Ich vermute allerdings, dass Lauf bei den fraglichen LGs eine relativ konstante Weite nach dem Lager aufweist, eine Änderung kommt erst im Choke.


    So, nu nehmt das Ganze mal auseinander!


    Stefan