Messer richtig testen

Es gibt 155 Antworten in diesem Thema, welches 17.171 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. August 2017 um 14:31) ist von the_playstation.

  • Moin ^^'


    Dieses thema steht in direkter verbindung mit Messer beim discounter, weswegen auch bei eventuellen ergebnissen auf die dortigen posts bezug genommen wird


    Meine frage ist, wie schon der überschrift zu entnehmen, wie könnte oder sollte man Messer IM WALD einem Härtetest unterziehen? Und damit meine ich nicht unbedingt einen Torture-test wie das hacken von Bangkirai bis die Klinge bricht.

    Das beste beispiel ist das batoning, aber ich wollte mal fragen, ob hier noch andere tests interessant wären bzw was euch hier mal interessieren würde. Ideen werden gesammelt und zeitnah-möglicherweise schon morgen abend-umgesetzt. Gerne kann auch auf die von mir geposteten Messer in oben verlinktem thema zurückgegriffen werden, wenn auch bitte nur auf alles mit einer feststehenden Klinge, die taschenmesser sind eher nicht zum holzhacken geeignet ;)


    Selbstverständlich werde ich dann ergebnisse auch hier posten, wenn möglich vielleicht auch übergreifend mit im anderen thread


    Ich hoffe, interesse geweckt zu haben und warte schonmal auf ideen und vorschläge ^^'

  • Bei Markus Balbach gab es jahrelang folgenden Messertest:

    1.) Einen dicken Holzbalken (15x15cm) in ca. 1-2 min durchhacken (ohne Batoning).
    2.) Messer mind 45 Grad biegen. Es darf nicht brechen und nicht dauerhaft verbiegen.
    3.) Mit einem Hieb ein 4cm Tau (frei hängend) durchhauen. 3x Versuche.
    4.) Einen Stahl-Nagel durchtrennen (ohne eine Scharte zu bekommen).
    5.) Als letztes Haare vom Unterarm rasieren.

    Haben immer nur wenige Messer geschafft.

    Der Messertest hängt vom Messer und dessen Hauptgebrauch ab.
    Z.B. macht ein Biegetest bei einem Folder wenig Sinn. Die Achse hält das nicht aus.

    Für die Schnitthaltigkeit empfehle ich Sisalseile durchschneiden. Eine gute Klinge sollte mind. 200-300 Schnitte schaffen ohne stumpf zu werden. Manche schaffen 1000 bis 4000 Schnitte. Normales Holz spalten schaft eigentlich jedes feststehende Messer. Da müßte man schon ein paar fiese Holzarten nutzen. ;) Harter Bambus, Eisenholz, ...

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (4. Juli 2017 um 02:41)

  • 2.) Messer mind 45 Grad biegen. Es darf nicht brechen und nicht dauerhaft verbiegen.

    So, das war's nun. Ich schmeiß meine komplette Sammlung weg.
    Keins von den Dingern kann ich 45 Grad verbiegen. Und Schraubstock nebst Vorschlaghammer habe ich nicht in der Nähe und das ist ja wahrscheinlich Voraussetzung, ein gutes Messer zu benutzen.

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Eisenholz ist ein sehr schweres, dichtes Holz. Im Wasser geht es unter wie Eisen. Daher der Name. Ebenholz, ....
    Eichenholz zu Eisenholz ist wie Kiefernholz zu Eichenholz.

    Oblatixx:
    Es kommt halt auf die Ansprüche an, die man an das Messer stellt. Und die Art des Messers. Ob nun z.B. Rasiermesser oder Haumesser. Schneiden tun Alle. Aber der Sisaltest und der Unterarmrasiertest sind schon Tests, die für jedes Messer geeignet sind.

    Gruß Play.

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  • Aber der Sisaltest und der Unterarmrasiertest sind schon Tests, die für jedes Messer geeignet sind.

    Von denen sprach ich aber nicht. Ich bin ja schon beim 45 Grad verbiegen gescheitert. Alles Müll hier ...

    Nenn mir bitte eine vernünftige, normale Anwendung, bei der ein Messer 45 Grad gebogen wird.

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Yup. Alle Tests schaffen nur wenige Messer. Daher traten immer nur sehr wenige Messer beim Test an. Kaum einer wollte sein teures, selbstgemachtes Messer, in das viele Stunden Arbeit investiert worden waren, zerstören. Als Belohnung bekommt man auch nur ein quasi (wertloses) Zertifikat / Urkunde. Aber beim Schmiedetreffen ist man halt stolz, wenn man teilgenommen hat, und sein Messer es bestanden hat. Für mein Schwert war das natürlich Kinderkram. 90 Grad gebogen, mit 2x Hieben das Holz durchtrennt, weil ich den ersten Hieb versaut hatte, schnell das Seil gekappt und den Stahlnagel durchtrennt. War alles in unter 1 Minute erledigt. :D

    Gruß Play.

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  • Katana-Video:
    Yup. Katana sind sehr gute Cutter / Schnippeler. :D Mit einem Katana ist es leichter, auch bei falscher Technik etwas gut durchzuschneiden. Und der Ami setzt auch ordentlich Kraft und Gewicht ein. Beim Biegen zeigen Sie aber nicht das Zurückfedern.

    Mit einem Katana hat man gerade als Anfänger daher wesentlich mehr Freude. Bei einem europ. muß man es können und Alles richtig machen. Dann schneidet es top.

    Die gezeigten Katana sind allerdings keine Kampfschwerter da zu träge. Es sind amerikanische Interpretationen von jap. Schwertern. In einem Kampf bedeutet nicht unbedingt Zerstörungskraft den Sieg sondern Geschwindigkeit. Conan der Barbar funktioniert da nicht. ;) Trotzdem beeindruckend, was man alles schnippeln kann. Daher haben wir damals im Schwertforum 1-2x im Jahr Cuttests bei Treffen gemacht.

    Biegen:
    Tatsächlich verbiegt sich ein richtiges Damastschwert beim Härten und muß geradegebogen werden. Da reichen 90 Grad nicht aus. Bei 90 Grad federt es 100% wieder sauber zurück. Da muß man stärker biegen + erhitzen und hofft, daß einem die Klinge bei 180 Grad nicht um die Ohren fliegt und dann auch gerade (also leicht verbogen, damit Sie gerade wird) so bleibt. Das bringt dann etwas Angstschweiß auf die Stirn. Aber man weis auch danach, was die Klinge aushält.

    Gruß Play.

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    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (4. Juli 2017 um 12:34)

  • Da reichen 90 Grad nicht aus. Bei 90 Grad federt es 100% wieder sauber zurück. Da muß man stärker biegen + erhitzen und hofft, daß einem die Klinge bei 180 Grad nicht um die Ohren fliegt

    Du bist dir aber sicher, dass du NICHT von der Temperatur sprichst, sondern Winkelgrade meinst?
    Kannst Du das irgendwie belegen? Fotos? Video?

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Bei Markus Balbach gab es jahrelang folgenden Messertest:

    das ist dann eher ein Torture test... mir schwebten eher tests vor, die man in einem Wald vornehmen könnte, ohne dass das messer sicher kaputt geht, denn das ist unausweichlich, vor allem bei den gedachten messern. Da kann man auch gleich mit ner .50 BMG drauf halten


    So, das war's nun. Ich schmeiß meine komplette Sammlung weg.

    ich würde mich anbieten, dir das ganze kostenlos zu entsorgen o:)

  • @ the _playstation

    du redest immer von Katana.
    Meinst du die historischen Katana oder neue, mit modernen Techniken hergestellten Katana?

    Dir kann man sicherlich nichts vormachen was Schwerter angeht.
    Aber ich habe eine sehr interessante Doku gesehen.
    Gut, ich glaube Dokus gar nichts mehr. Aber wenn das alles stimmt was da über japanische
    Schwerter gesagt wurde, na dann gute Nacht.

    Ein falscher Schlag und so ein Katana ( klassisch ) war verbogen oder abgebrochen.
    Deswegen, und weil sich kaum ein Samurai ein Katana leisten konnte, kämpften die meisten
    mit Holzschwertern.
    Diese waren eine große Gefahr für die Katana, so der Bericht.
    Abgetrennt hat man den Kopf des Gegners dann mühsam mit einem Messer.
    Das Katana oder das Holzschwert wären dabei kaputt gegangen.

    Kein Witz was ich da sage.

    Uns Dummen kann man ja alles vormachen.
    Entweder stimmt das alles was da gesagt wurde, oder die Holzschwerter waren der Witz. Ich tendiere zu ersterem.

  • Für mein Schwert war das natürlich Kinderkram. 90 Grad gebogen, mit 2x Hieben das Holz durchtrennt, weil ich den ersten Hieb versaut hatte, schnell das Seil gekappt und den Stahlnagel durchtrennt. War alles in unter 1 Minute erledigt.


    Kannst du nicht einfach mal ein Video von dem Wunderschwert machen? Mir würden 45° Biegung schon ausreichen, sollte ja dann kein Problem darstellen.

  • Na hoffentlich endet das nicht so:

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  • Katana:
    Originale Katana waren auch nicht schlecht. Hier ist es aber wesentlich, in welchem Jahrhundert bzw in welcher Epoche Sie gewertigt wurden. In der Zeit der Mongoleneinfälle waren die Katana naturgemäß stabiler und robuster. In der Edozeit z.B. eher hübsch aufwendig aber nicht mehr so leistungsstark. Grundsätzlich hatte Japan das Problem, daß Sie nicht an so guten Stahl herankamen (ausser ein paar kleinen Tamhagane-Bergwerken). Ergo die Schmiede mehr tun mußten, um den nicht so guten Stahl aufzukohlen, zu falten, ... Etwas, was in Europa ca. 2000 Jahre vorher gemacht wurde. Später wurde "Barbarenstahl" importiert.

    Durch die Differenzialhärtung und den Aufbau aus unterswchiedlich harten Stahlsorten (alleine schon um hochwertigen Tahamagane einzusparen), waren die Katana zwar bruchfest aber keine aus Federstahl. Da Sie aber auch dicker waren als europ. Schwerter wurde das durch die Klingengeometrie kompensiert. D.h. Sie waren absolut funktional. Wenn auch halt kein Federstahl.

    Durch die Krümmung wird das Katana beim Schlag quasi von selbst ausgerichtet und es ist schwer, damit "krum" bzw verkantet zu schlagen. Auch die Nutzung der Schwingungsknoten ist weniger wichtig. Bei einem geraden europäischen Schwert muß man die Klinge exakt ohne Verdrehen und Verkannten führen und exakt mit dem vorderen Schwingungsknoten treffen. Es ist daher schwieriger. Dafür bietet ein europ. echtes Schwert mehr Kampftechnikmöglichkeiten. Alleine schon wegen der zweiten Schneide.

    Messertest:
    Na ja. Holz schneiden kann jedes Messer. Man sieht häufig bei Youtube vermeintlich eindrucksvolle Messertests, die aber prinzipiell jedes feststehende Messer hinbekommt. Ein Test soll ja die Spreu vom Weizen trennen.

    Meine Schwerter:
    Jede Fähigkeit für sich ist keine Kunst. Alle in der Summe schon. Wobei die Zähigkeit und Ausbruchsresistenz mit Sicherheit die beeindruckenste sind. Nicht die enorme Härte und auch nicht die Biegefähigkeit. Auch wenn diese auch eindrucksvoll sind.
    ZDP189 ist genau so hart. Aber halt wesentlich spröder und empfindlicher. Vieleicht bringe ich eines mal beim nächsten Treffen mit.

    Bilder und Videos vom Biegen gab es 10 Jahre lang im Nordawind-Forum und 2 Jahre im http://schwert-shop.ch/forum zu sehen.
    Und ca. 4000 Besucher vom Hammer In und ca. 500 vom Fest auf der Feste Coburg haben es live bei Vorführungen gesehen und können das jederzeit bestätigen.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich habe eine Schaschliknadel, geschmiedet aus Hochleistungsstahl von Groeg Klihcsahcs. Die kann man durch 60 cm Stahlbeton ohne Schaden werfen. Und ohne größeren Kraftaufwand durch 100mm Panzerstahl drücken. 367 Leute auf dem Internationalen Panzer und Schaschliktreffen 1987 können das bestätigen.