K98 Holz reinigen?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.883 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. März 2017 um 20:27) ist von herr_svensson.

  • Hallo Leute!

    Ich habe mir heute einen wunderschönen K98 von 1917 gekauft. Die Waffe ist ein Umbau auf Deko und ist matching Numbers.

    Das Holz ist in einem Super zustand und ist sehr dunkel mit einem rotstich. Sieht wirklich sehr edel aus! Allerdings fühlt es sich nicht schön an ;( Es ist so klebrig, ölig, fettig. Wie bekomme ich das Holz wieder schön "anfassbar" ohne es zu beschädigen? Habt ihr da nen Tipp an mich? Ich habe angst was kaputt zu machen und dann ist das Gewehr im Eimer =(

    Gruß Jannik

    Mit der Garantiert größten Kanone im Forum, 120mm Deutscher Stahl 8)

  • klebrig ölig und fettig ? gibts da nichtwas zum entfetten?versuch mal mit reinigern die fett lösen.
    oder evtl mal ne ecke mit petroleum . aber das stinkts halt nach petroleum.ich hab meinen 98k schaft leicht abgeschliffen und neu geölt
    sah dann so aus , der war vorher fast schwarzbraun

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Nasser Lappen+Bügeleisen holt jeden Schmutz aus dem Holz.

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  • Das Holz ist in einem Super zustand und ist sehr dunkel mit einem rotstich. Sieht wirklich sehr edel aus!

    Noch...

    Denn wenn..

    Bremsenreiniger?

    und...

    Backofenreiniger.

    erst mal wirken, dann lieber ...

    gleich Sandstrahlen??

    Nimm am besten einen Lappen mit ein wenig Öl, Ballistol, Gunex, was auch immer. Nur ganz wenig Öl in den Lappen und schön das Holz abreiben. Das Öl löst den Schmierfilm (wahrscheinlich Magazinfett) und entfernt ihn. Dauert aber ein wenig!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Ist der Schaft lackiert oder lasiert? oder ein Ölschaft?
    Im Hinblick auf das Alter würde ich nicht sofort zur gröbsten
    Kelle greifen.
    Ideale Holzpflege zum reinigen ist und bleibt Terpentin.
    Ist nicht teuer und sollte als erstes versucht werden.
    Grundsätzlich würde ich zunächst einmal von allen
    Chemikalien die Finger weg lassen, die es 1917 nicht gab.

  • Das ist eine Sache, die ich schon oft gemacht habe.
    Das System vom Schaft entfernen, dann Backofenspray dick auftragen . Etwa fünfzehn Minuten einwirken lassen, kurz abwischen, dann unter heißem Wasser abspülen, bis kein brauner Dreck mehr erscheint. Dann trocken wischen. Jetzt Aceton aus dem Baumarkt großzügig mit einem Lappen verteilen und immer wieder nachwischen. Das Holz wird dann grau, aber man sieht dann schon, dass es sauber ist. Dann kann man entweder nur noch ölen (ich habe alles mögliche ausprobiert bis hin zum Teakholzöl, am besten hat immer noch das simple Ballistol gewirkt, lacht nicht) oder beizen oder was auch immer. Von direkter Klartlackierung rate ich ab, das ist nicht angemessen und schön - naja, wer es mag. Nach der Ölung wird der Schaft wieder holzfarben und man sieht jede Maserung sehr schön. Man hat nichts zerstlört, nichts abgetragen, einfach nur sauber gemacht...
    Auf jedem Fall wird die Oberfläche und das Gesamterscheinungsbild um Lichtjahre besser und den verbliebenen Beschlagteilen passiert dabei auch nichts, im Gegenteil, sie sind super geölt. Es ist eben eine Verschönerung.
    Hinweis wegen Oldcrow:
    alte Militärschäfte sind mit dieser Methode absolut zuverlässig zu reinigen und zu verschönern, da muss man nicht auf Dinge zurückgreifen, die es 1917 nicht gab, da gab es auch keine lackierten Schäfte im Militäreinsatz, völliger Unsinn. Selbst wenn jemand in den letzten Jahrzehnten Lack oder sonstwas draufgetan hat - Backofenspray ist wie Colt: es macht alle gleich ;)
    Ich habe so etwa fünfzehn Schäfte restauriert und alle haben gleich reagiert.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

    3 Mal editiert, zuletzt von Necronomicon (7. März 2017 um 17:08)

  • Hinweis wegen Oldcrow:

    Wieso wegen mir?

    Wie bekomme ich das Holz wieder schön "anfassbar" ohne es zu beschädigen? Habt ihr da nen Tipp an mich? Ich habe angst was kaputt zu machen und dann ist das Gewehr im Eimer =(

    Nach zerlegen und neu aufbauen klingt das nicht, oder?

    Jedenfalls teile und achte ich den Respekt vor dem 100-jährigen Historischen Stück.

    Aber nix für ungut.

  • Hallo Liebe Leute!

    Erstmal vielen vielen dank für eure Tipps und tricks!!!

    Zuallererst:

    Auch Ich habe sehr viel Respekt vor diesem 100 Jahre alten Gewehr. Mir ist es wirklich sehr wichtig das ich so wenig von der Patina entferne wie es nur eben geht. Deshalb möchte ich nur reinigen und nicht restaurieren.
    Ich möchte auch das das Holz ziemlich dunkel bleibt und nicht so hell wird. Gibt es eigentlich nen Öl was dafür sorgt das das Holz wieder sehr dunkel wird?
    Ich denke ich werde mich mal hinsetzen und anfangen einen lappen mit Ballistol zu tränken und dann einfach mal reiben und schauen was da runterkommt. Sollte das nicht gehen oder ausreichen versuche ich mal Terpentin.
    Wird das Holz durch solche stark entfettenden Chemikalien nicht trocken und Spröde?

    @Necronomicon

    Deine Methode hört sich wirklich sehr interessant an!! Hast du mal Fotos gemacht von vorher, während und danach? Ich trau mich da ehrlich gesagt nicht so dran (haha, dabei restauriere ich nebenbei nen ganzes Auto ;( )
    Evntl. kauf ich mal irgendwo biilig nen alten schaft und probiere das erstmal aus.

    Wenn ihr wollt dann stelle ich mal Fotos rein von dem guten Stück =)

    Gruß Jannik

    Mit der Garantiert größten Kanone im Forum, 120mm Deutscher Stahl 8)

  • Ich möchte auch das das Holz ziemlich dunkel bleibt und nicht so hell wird. Gibt es eigentlich nen Öl was dafür sorgt das das Holz wieder sehr dunkel wird?

    Normalerweise dunkelt Holz von selbst nach. Ausser es wird von der Sonne ausgeblichen.
    Nach 100 Jahren ewarte ich allerdings nun kein nachdunkeln mehr, dieser Prozess wäre
    inzwischen sicher abgeschlossen. ;)
    Als einfaches Pflegemittel habe ich Hiermit recht gute Erfahrungen machen können.

  • Ich werde mal säubern und dann schauen ob mir das Holz noch dunkel genug ist =) Toll das man mit dem Balsin auch nachtönen kann!

    Mit der Garantiert größten Kanone im Forum, 120mm Deutscher Stahl 8)

  • Backofenspray ist Ätzlauge in Spraydosen. Das zieht nicht nur das Öl aus dem Holz, sondern auch das Lignin. Wenn man es nur kurz drauf lässt und dann mit Leinölfirnis (Balsin und Co. ist nichts anderes, nur mit nem Trocknerzusatz und ein wenig Farbe) nacharbeitet, dann kann man das machen.
    Ich nehme für sowas (Schuhcreme- und Magazinfett-verwarzte Militärschäfte) einen Mix aus 4 Teilen Balsamterpentin, 4 Teilen Leinölfirnis und 1 Teil Ammoniak. Einpinseln, Einwirken lassen und dann mit 0000 Stahlwolle in Maserrichtung abschrubben. Mit Papiertüchern trocken legen und wenn sauber noch mal mit Leinölfirnis drüber.
    Hilft auch bei dachbodendreckigen Möbeln und Co.
    Hinweise zum Umgang mit Leinölfirnis beachten!!

  • Stimmt. Hab Grad nachgesehen. Danke für die Richtigstellung. Jedenfalls fühlte sich mein letzter Militärschaft nach etwas zu langer Einwirkdauer an, als wenn die Oberfläche morsch wäre. Scheint sich also auch mit den neuen Reinigern die Agressivität nicht geändert zu haben.