Eiskalt erwischt

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.258 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Januar 2009 um 20:17) ist von Herbk.

  • Es wird ja immer wieder behauptet, dass Pressluftwaffen sehr wenig auf Temperaturschwankungen reagieren.
    Neugierig wie ich bin wollte ich das dann doch genau wissen, und außerdem war da auch noch die Frage offen: wie reagiert das ganze (FT) System, Waffe mit montiertem Zielfernrohr auf unterschiedliche Temperaturen?
    Der Bick auf das Thermometer heute Morgen versprach ideale Testbedingungen. Also schnell die Kartuschen gefüllt und an die Gewehre geschraubt und ab damit in die Kälte. Eine Stunde sollte wohl reichen – das Thermometer zeigte nach dieser Zeit jedenfalls ein knackiges Minus an.

    etzt kam der unangenehme Teil der Aufgabe... ein Gewehr nach dem Anderen nach innen holen und ein paar Schuss damit abgeben. Geplant hatte ich 5 Schuß auf 10m (mehr Distanz habe ich warm nicht) , doch wer schon ein mal ein fast 15 Grad kaltes Stück Metall in der Hand gehalten hat, kann nachvollziehen, weshalb ich auf 2 Schuss reduziert habe – auf das Reinfummeln der Diabolos mit eiskalten Fingern will ich mal gar nicht näher eingehen.

    Die erste Überraschung kam von der Technik der Zielfernrohre: bei keinem konnte die Paralaxe verstellt werden. Das Fett in den Türmen war so fest, dass ich ohne Gewalt anzuwenden nichts ging. OK, war aber nicht weiter schlimm, ich wollte ja nur Schussbilder, wo die liegen ist ja egal...

    Bei den Waffen selbst (2x CZ200 und mein TM Shooter 200) gab es keine Funktionsprobleme, lediglich bei meinem TM Shooter klemmte das Einschußmagazin etwas, scheinbar schrumpft das System der Waffe mehr als das Magazin.

    Für die jetzt anstehende Aufwärmphase wurden die Gewehre auf dem Schrank geparkt und später der Bollerofen angeschürt, bis das Thermometer bei jetzt positiven 26 Grad angelangt war. Diese Temperatur für eine Stunde so gehalten und der Test konnte in die zweite Phase gehen.

    Auch hier wieder je 2 Schuss, damit das ganze auch vergleichbar ist. Hier die Trefferbilder:



    Die Zielfernrohre wurden selbstverständlich nicht angefasst, der Haltepunkt war jeweils die Mitte des gelben Kreises. Der hat 15mm Durchmesser, die Linien sind 10mm voneinander entfernt.
    Wie zu sehen lagen die Treffer nur sehr wenig von einander entfernt.

    Etwas mehr überraschten mich die Werte der Geschwindigkeitsmessung, denn hier verhielt sich mein TM Shooter genau anders herum als die beiden CZ.

    Mein erstes Fazit:
    Die Geschoßgeschwindigkeiten weichen doch mehr ab als erwartet, die Trefferbilder dafür aber etwas weniger...
    Schade dass ich den Test nur auf die kurze Distanz durchführen konnte. Mal sehen, wenn ich im Sommer eine Kühltruhe finde in der noch ein paar Gewehre platz haben.....

    neuer Nick wegen (technischer Probleme):

    Herbk_II

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbk (10. Januar 2009 um 10:12)

  • Hallo, Herbert!
    Interessante Ergebnisse.Hättest Du auch draußen geschossen, wären die Abweichungen, meiner Meinung nach, noch größer ausgefallen. Das sind die Variablen, mit denen wir FT Schützen zu kämpfen haben. Früher, als Klasse 3 Schütze, habe ich vor jedem Wettkampf neu eingeschossen. Das geht heute, mit der WBK-Wumme, leider nicht mehr so einfach.
    In der Theorie sollte die neue Daystate MK4 das ohne Abweichungen hinbekommen. Sie regelt ja die Geschwindigkeit selbstständig nach. Davon verspreche ich mir sehr viel. Mal abwarten, wie ich hörte, gibt es ja in Dorsten bereits die Erste.

  • :new11: Interessanter, aufopferungsvoller Test
    Weils gerade zum Thema passt: Wie verhält sich das ganze eigentlich bei Federdruckgewehren?
    Sind da die Schwankungen eher größer oder kleiner als bei Preßlüftern?

    Aber der Staat lügt in allen Zungen des Guten und Bösen;
    und was er auch redet, er lügt - und was er auch hat, gestohlen hat er's.
    (Friedrich Nietzsche)

  • Bei Vorkomprimierern soll sich Kälte noch negativer auswirken (stark variierende Geschossgeschwindigkeiten). Dieses rührt wohl daher, dass eben die Dichtungen des Kompressionszylinders bei Kälte "aushärten" und somit nicht mehr so gut abdichten.

    Folge: Es wird weniger Luft komprimiert.

    Vielleicht liegen die Abweichungen der CZ zum Röhm am unterschiedlichen Aufbau der Dichtsysteme.

  • Hallo,

    auch nach meiner Meinung nach ein interessanter Test, besonders auch der Erkenntnis, dass sich die Parallaxe nicht mehr verstellen läßt. Was machen da die Jäger im Winter?

    Schade, dass du nicht auch draußen schießen konntest. ;)

    Gruß
    Musashi

  • Zitat

    Original von Musashi
    Hallo,

    auch nach meiner Meinung nach ein interessanter Test, besonders auch der Erkenntnis, dass sich die Parallaxe nicht mehr verstellen läßt. Was machen da die Jäger im Winter?

    Schade, dass du nicht auch draußen schießen konntest. ;)

    Gruß
    Musashi

    Ich kenne auch kein Jäger der ein ZOS oder ein Ritter Zf montiert hat.Die halten diesen Kalibern nicht lange stand.
    Gruss Sandro:new11:

  • Hallo Bernhard,

    ich führe ein variables Redfield und ein variables S+B-Glas auf meinen Jagdwaffen.
    Parallaxenverstellung haben beide Gläser nicht. Ich wüsste auch nicht wofür........
    Das Wild was damit zur Strecke kommen soll ist seltenst auf unter 50m ran. Bei den Malen wo ich mit denen auf der Jagd war, der Hase 30m weg, der Rehbock 70m und der Fuchs geschätzte 200-220 m weg.

    Gruss

    Thomas

  • Hi,
    draußen schießen währe schon möglich gewesen, aber die Schußbilder währen wegen Wind und verstärktem Zittern meinerseits sicher weniger aussagekräftig gewesen...

    neuer Nick wegen (technischer Probleme):

    Herbk_II

    Einmal editiert, zuletzt von Herbk (11. Januar 2009 um 20:19)