cal. 172 (4,5 mm) Geschosse für Wiederlader

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 7.402 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Januar 2016 um 15:46) ist von Floppyk.

  • Da müsste ich mir eh erst mal Gedanken machen. Ich hätte jetzt gedacht das ich das Geschoß an der Spitze mit ner Zange Packe und es in ein Bleibad tunke, so das es nur minimal dicker wird.
    Habe mit sowas aber keinerlei Erfahrungen.


    Das klappt nicht. So aufgebrachtes Blei wäre nur eine Hülle um das Geschoss, ohne jedoch eine feste Bindung mit diesem zu bekommen. Zudem würde so etwas stark unregelmäßig werden, was dann die Präzision versaut. Das ist auch gar nicht nötig, denn im Prinzip sollte es für alle Kaliber, Patronensorten usw. geeignete Geschosse geben. Es gibt eine große Vielfalt auf dem Markt. Was es nicht gibt, macht auch keinen Sinn, denke ich.
    Überhaupt ist die Entwicklung eines Geschosses eine Wissenschaft für sich. Es gibt sehr viele Parameter, die es zu berücksichtigen gilt, wie auch Anforderungen an das Geschoss, die es auch unter Widrigkeiten erfüllen soll. Gerade aus diesem Grund gibt es für eine Munitionssorte so viel Auswahl, die es dem Wiederlader nicht gerade einfach macht.

    Aber genau deswegen macht Wiederladen Spaß. Man stellt sich selbst was zusammen und sieht dann oft/meistens ein gutes Ergebnis - am besten schon klein um die 10. 8)

  • hätte man nicht anstatt zigarettenpapier besser schusspflaster von vorderladern zum testen nehmen sollen?

    in VL pistolen und gewehren funtionieren die ja auch sehr gut und der Drall wird m.w. auch übertragen (nur so ein gedanke von mir).

  • Im Prinzip liegst du richtig, denn das ist der Sinn des Schusspfalsters. Aber das dünnste Schusspflaster ist m.W. 0,12 mm. Somit macht es das Geschoss um (mehr als) 0,24 mm dicker, denn bei einem nicht kugelförmigen Geschoss wüsste ich nicht, wie man das faltenfrei in den Lauf würgt, ohne dass sich Pflaster und Kugel beim Setzen wieder trennen.
    Ich hoffe, man kann meinen Gedankengängen folgen.

  • das mit dem "nicht kugelförmigen geschoss", könnte in der tat der haken sein.

    bei meiner le page cal.36 fallen die indoor "kugeln" von Pedersoli (die gelben aus dem topshot indoor set) so grade eben durch den lauf (die eine mehr, die andere etwas weniger).

    mit den mitgelieferten 0,12er schusspflastern muss ich dann auch ordentlich mit dem ladestab drücken, um die kugel in richtung pulversack zu befördern.

    meine ursprüngliche befürchtung, das diese sich wegen dem "strammen sitz" nicht mit zh's verschiessen lassen, hat sich aber nicht bewahrheitet.

    bereits mit den RWS zh's funktioniert das sogar erstaunlich gut, aber das sind eben kugeln mit linienförmigen kontakt zum lauf.

    der TO könnte es ja evtl. einmal mit 0,12er schusspflastern probieren (falls er lust dazu hat).

    PS: vorderlader sind einfach cool :^)

    Einmal editiert, zuletzt von Okri (27. Januar 2016 um 23:43)

  • falls eine kleine OT-frage gestattet wäre... ich las vor kurzem, das schusspflaster auch problemlos mit speichel anstelle von milch, emulsion oder oel benetzt werden können.

    hat sich da jemand einen gag erlaubt, oder ist da tatsächlich etwas dran?

  • Das Schusspflaster hat drei Aufgaben:
    Den Drall auf die Kugel übertragen, dichten und etwas Feuchtigkeit in den Lauf zu bringen.
    Ideal ist eine Öl/Wasseremulsion. Dazu kann man Öl und Wasser vermischen, dazu eigent sich Ballistol hervorragend. Man kann auch teure Pflastermilch kaufen oder auch mal einfach drauf spucken. Allerdings sollten die Pflaster nur leicht angefeuchtet sein und das einigermaßen regelmäßig.
    Ich habe dazu eine Filmdose mit einigen Pflastern. Da kommt dann einige Tropfen Öl/Wasser drauf und dann hat das Zeit sich zu verteilen. Mit Spucke verbietet sich so angefeuchtete Pfalster zu lagern, weil das igrendwann gammelig wird. Aber hin und wieder mal einzelne P. mit Spucke feucht zu machen, spricht nichts dagegen. (Nur das Gelbe sollte in der Nase bleiben ;)

  • ...lieben dank für die hilfreichen Antworten.

    stimmt es eigentlich, das man auch beim schiessen mit zh's nach ca. jedem fünften schuss den lauf reinigen sollte und wenn ja dann am besten wie und womit?

  • Das kann nur eine unverbindliche Empfehlung sein.
    Das ZH macht beim richtigen VL Schießen nicht den Dreck aus. Das macht das Schwarzpulver. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, ist im Wettkampf kein Zwischenwischen erlaubt. Da muss der Schütze die ganze Serie hindurch ohne Reinigung schießen.

  • ...thx fuer die antworten.

    ich lese zwar sehr viel im net, habe aber dennoch manchesmal die eine und auch andere frage, da vl-schiessen noch neuland fuer mich ist.

    ein nettes forum ist das hier :^)

  • Also ich habe es grade mal mit sehr dünnen angefeuchteten Stoff Probiert. 1 Zehntel Spiel zwischen Lauf und Geschoß sind wohl zuwenig.
    Da das ein Expansionsgeschoß mit Polymer Spitze ist, bekommt man es mit starken Druck auch nicht heile in den Lauf ohne die Spitze zu zerstören.

  • Expansionsgeschosse für VL sind immer unterkalibrig. Sie werden erst durch den Gasdruck am Boden größer und passen sich an das Laufprofil an. Sie werden im VL ohne Pflaster gesetzt.

  • Schultz: zum unbeschadetem Laden wäre wohl ein Ladestock mit einer Bohrung im Kontaktbereich hilfreich, so daß sich die Kunstoffspitze dann unbelastet in einem Hohlraum befinden würde.

    Ich persönlich wäre jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich einfach lieber wieder passende Kugelmunition verwenden und schiessen gehen würde ;)

    Gruß,

    Olaf

  • Tja , das Problem ist aber , eine Kokille zu bekommen für .172 Geschosse .
    Sind auch nicht so einfach zu bekommen , hier in D .

    Erwin

    Wir machen unsere FT Ziele jetzt selber Selber oder bauen diese um Umbau

  • Stimmt schon Olaf, ich habe auch genug richtige Rundkugeln rumfliegen.
    Die 100 stk cal. 172. Expansionsgeschoße waren ja nur mal zum Probieren wie sich so ein Geschoß bei lediglich 38 Joule verhält. Nun liegen sie hier rum und dann kann auch Getestet werden. ;)
    Nach der Artikelbeschreibung war ich damals ja von 4,5 statt 4,4 mm Durchmesser ausgegangen. Sonst hätte ich sie mir auch garnicht geholt.
    Ich habe auch extra für das Geschoß eine alte Bürste abgesägt so das ich einen Hohlraum für die Polymer Spitze habe.
    Konnte sie aber beim Versuch gestern nicht auf die Schnelle finden, hätte das aber auch damit nicht in den Lauf bekommen. Das Tuch war einfach zu dick zum Laden.
    Bleibt nurnoch Steffirn sein Vorschlag die Patronen zu Stauchen.

    Wobei man sich sone 4,5 mm Kokille für Geschoße ähnlich den Rabbit Magnum bestimmt ganz gut selbst herstellen kann. Glaube das nehme ich mal in Angriff wenn ich mal Langeweile habe.  :thumbsup:


    Lg.

  • Man muss aber Vorderladergeschosse von Varmintgeschosse trennen. Letztere sind Hochgeschwindigkeitsgeschosse. Sie fliegen nicht nur extrem schnell sondern roteren auch im Drall sehr schnell. Das schließt aber reine Bleigeschosse aus, die man evtl. selbst gießen kann.
    Geschosse für Vorderlader fliegen gemächlich und da reicht Weichblei völlig aus. Aber schon bei Bleigeschossen für Patronenmunition muss das Blei gehärtet sein und wenn man diese schnell machen will, benötigen die mindestens einen Gascheck. Ansonsten kann man nicht heiß laborieren. Eine ungefähre Grenze ist die Schallgeschwindigkeit. Das ist aber für schnelle Langwaffengeschosse nichts, denn sie fliegen ein Mehrfaches davon.
    Anbei ein selbst gegossenes Bleigeschoss im Kal. .45 ACP im Gewicht von 200 grn (= 13 g). Gegossen aus legiertem Auswuchtblei. Sie sind für die Geschwindigkeit deutlich unter Schallgeschwindigkeit gedacht. Ich habe davon etwa 16.000 gemacht.