Schaft Restaurieren die 2te

Es gibt 62 Antworten in diesem Thema, welches 20.236 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Januar 2004 um 17:53) ist von Mr.HW 35.

  • nix da mit baumharz ;)

    "Schellackharz wurde und wird aus dem Sekret der parasitär lebenden Lac-laus hergestellt. Zum Schutz der Brut sondern besonders die weiblichen Tiere ein Sekret auf den Wirtsbäumen ab."

    gewissermassen läusescheisse also.

    deshalb ist das edle zeugs auch so schön teuer :lol:

  • Zitat

    Original von Paramags
    Hmm, nussbaum hätte ich eher bei meinem FWB 150 getippt (siehe bild)

    Leider hab ich kein bild vom abgeschliffenen schaft da ich da keine Cam zur hand hatte.
    Der Schaft des 3ßßer war dunkler und Gräülich, Nussbaum ist denke ich rötlicher und hat auch nicht solche "Streifen" in der Maserung.

    Gruß
    Para

    das ist buche.

    /edit : zum thema:

    es gibt verschiedene arten der schellackbehandlung, und es gibt auch verschiedene schellackaufgüsse. das zeug, was im baumarkt in flaschen angeboten wird, ist zwar besser als klarlack, aber nun mal nicht das,
    was die möbelschreiner und schäfter früher verwendet haben, zudem ist so ein aufstrich nicht ganz so fest wie mit bimsmehl einpolierter schellack.

    ich selbst kaufe schellack im restaurationsbedarf und bekomme da eine
    tüte mit bernsteinfarbenen kristallen, die mixtur stelle ich mir mit alkohol selber her.

    nur zum erlernen einer perfekten schellackpolitur kann man schon mal 1-2 monate veranschlagen. ich hab auch so lange gebraucht, aber ich restauriere - wie schon mal gesagt - antike möbel.

    eine so auspolierte oberfläche sieht aus wie bernstein. die holzmaserung leuchtet dadurch sehr intensiv, wie man es mit modernem zeugs nie hinbekommen könnte. und dabei sieht man dann noch nichtmal eine lackschicht auf den gegenständen, es sieht aus, als ob das holz selber leuchtet.

    Einmal editiert, zuletzt von robur (19. Januar 2004 um 15:58)

  • Zitat

    Original von ottertim
    .....Außerdem neben dem Gegenstand anfangen zu sprühen und dann mit dem Sprühstrahl drüberschwenken und neben den Gegenstand den Strahl stoppen. Dann gibt´s auch keine Kleckser und Spritzer

    Genau. Und Airbrush geht auch super


    Aber mal noch ne andere Frage zum selben Thema.
    Wie siehts eigentlich mit Wachs aus. Möbel und Treppen hab ich damit schon behandelt, sieht immer sehr schön aus und war für diese Zwecke auch sehr haltbar. Schadstellen können problemlos ausgebessers werden. Hat's einer mal am Schaft probiert, ist es zu empfehlen??

    Z-MAN :winke:

  • hi z-man

    Ich hab das schon mit Wachs probiert.
    So schön wie eine Lackierung geschweige denn Schellack wird es natürlich nicht.
    Die Oberfläche wird auch eher Seidenmatt, zumindest bei dem Wachs welches ich genommen habe.
    Allerdings finde ich Wachs besser als Schaftöl oder ähnliches, da das Hartwachs nach dem Austrocknen sich nicht mehr abgreift und man nicht ständig Ölige Finger hat.
    Bissher hatte ich aber auch nur das Handelsübliche Bienenwachs aus dem Baumarkt.

  • ich empfehle hartwachsöl . gibt es im bauhaus von irgendeiner biofirma ( hieß glaube ich osmo hartwachsöl ) und wird sonst zum versiegeln von holzböden benutzt die schwerer benutzung ausgesetzt sind . im notfallls kann man das zeug auch essen . halt total ungiftig . die oberfläche wird ähnlich hart wie mit lack . vorher kann man den schaft noch beizen . ist aber teures zeug !!

    cu crossi

  • Na dann geht's wohl. Schaft lackiert, kenn ich schon. Ist ok. Schellack, hab ich noch nicht probiert. Hört sich aber interessant an. Ich werd mal den Wachs testen. :confused2: Ich hab noch welchen da, bei möbeln ist er super und man kann leicht Schadstellen nachbessern. Das Wachs dringt auch sehr tief ins Holz ein. Und ja , es war s e h r teuer.
    Mal schaun.

    Z-MAN :winke:

  • Weiß zufällig auch jemand wie man Löcher im Schaft ausbessern kann?
    Hab nämlich nen Schaft in den jemand Ziernägel reingemacht hat und die möchte ich jetzt halt entfernen.

  • Wenn man Bretter mit Astlöchern hat, werden diese oft rausgebohrt (sauberer Rand) und mit einem passenden Holzpropfen verleimt und verschlossen. Kann also wie das andere Holz auch bearbeitet werden. Vielleicht klappt das ja auch mit kleinem Bohrer und 2mm Stäbchen aus dem Baumarkt, passende Holzfarbe vorausgesetzt
    Hab ich nicht probiert, kann ich mir aber vorstellen

  • Zitat

    Original von isalost
    @ z-man

    Schellack ist meiner Meinung immer noch das beste und liefert die schänsten Schäfte, die maserung kommt super zur geltung.
    Sieht dann so aus.

    isalost
    Stimmt, sieht sehr schön aus. Ich vermute mal, das es in natura noch besser aussieht.
    Aber ich erhoffe mir vom Wachs, daß der Schaft " unbehandelt " aussieht. Und der Schellack glänzt schon ein wenig :ngrins:.
    Wie's wird, weiß ich selbst noch nicht, ich werd's mal testen.
    Aber gut zu wissen , das mit dem Schellack. Werd's im Auge behalten.


    @ Psycho 2001
    Vesuch dann Aber unbedingt "Pfropfen" der selben Holzsorte zu verwenden -> sonst Ärger beim schleifen. Verschidene Sorten können einen unterschiedlichen Materialabtrag aufweisen . Bin da kein Experte, aber so ist es mir mal ergangen. :evil:

    Z-MAN :winke:

    Einmal editiert, zuletzt von Z-MAN (20. Januar 2004 um 13:02)

  • psycho

    bei meinem 300S isses genauso : da hat auch ein Vorbesitzer irgendwas hingenagelt; zusätzlich hat's doch einige viele Macken und Dellen :cry:
    Ich hab mir im Baumarkt Holzspachtel besorgt - in der Farbe, die der Schaft nach dem Beizen haben soll / dürfte.
    100%-ig wird's aber vermutlich nie (mehr) werden, denn selbst wenn die Farbe identisch ist ist eben die Maserung unterbrochen.

    Ciaooo,

    Ingo

  • wobei ich anmerken darf, dass man eine maserung "nachmalen" kann,
    diese techniken werden auch bei "bierlack" angewandt.

    bierlackmöbel waren damals das "nussbaumfurnier" der armen leute,
    gut gemacht sieht man keinen unterschied.

    bei kleinen stellen schaff ich das auch schon, aber grosse flächen treue ich mir nicht zu.

    alternativ: beim tischler buchen - oder nussbaumfurnier holen, mit weisslein und schwamm flächig einstreichen, auflegen - und kräftig anbügeln. anschliessend schleifen. durch den trick mit dem bügeleisen wird der leim schlagartig hart und lässt sich nicht mehr ablösen. wer bedenken wegen dem weissleim hat: mit ganz normalem, klaren uhu geht das auch.

    danach ist wieder eine maserung auf den ramponierten teilen.

    nicht lachen, früher wurde sowas auch mit heissleim und speziellen furnierbügeleisen gemacht ;)

    /edith: holzmehl von einer anderen stelle mit etwas leim vermisch härtet auch aus, sieht besser aus wie holzpaste und bringt risse und kleinere löcher zum verschwinden.

    Einmal editiert, zuletzt von robur (20. Januar 2004 um 13:33)

  • Löcher kann man mit Holzspachtel ganz gut wegretuschieren, gibt es in jeder Holzfarbe bzw. Holzart im Baumarkt.
    Kleinere bis mittlere Dellen mache ich immer mit dem Bügeleisen raus.

    Als erstes den Schaft wässern, einmal kräftig unter die Brause gehalten reicht, dann ein Nasses Wischtuch auf die Schadhafte stelle des Schaftes und mit dem Heissen Bügeleisen drüber.
    Aber immer wieder Wasser auf das Tuch, es muss richtig nass sein.
    Der Wasserdampf zieht dann in das Holz und treibt die Dellen raus.
    Jeh nach grösse kann das ettwas dauern, aber funktioniert prima.
    Ist die Delle zu gross, dann den Rest abschleifen.

  • Zitat

    Original von robur

    /edith: holzmehl von einer anderen stelle mit etwas leim vermisch härtet auch aus, sieht besser aus wie holzpaste und bringt risse und kleinere löcher zum verschwinden.

    100%ig richtig! Gehört zum Wissensschatz eines jeden Schreiners! Allerdings ist zu beachten das solche Stellen anders bei der Nachbehandlung reagieren als das umliegende Holz!(Ist bei Holzkitt oder Spachtel teilweise auch so!!!) Diese Stellen nehmen z.B. schlecht Beize oder Öle an.
    Also, sparsam mit dem Holzleim und nicht rumsauen! Nachher wenn der Leim richtig ausgehärtet ist ordendlich nachschleifen.
    Ergibt mit der richtigen Sorgfalt ganz gute Ergebnisse. ;)

    1. DM Co2-Mehrdistanz 2004 ............ich war dabei! :lol:

  • Zitat

    Original von robur
    wobei ich anmerken darf, dass man eine maserung "nachmalen" kann,
    diese techniken werden auch bei "bierlack" angewandt.

    bierlackmöbel waren damals das "nussbaumfurnier" der armen leute,
    gut gemacht sieht man keinen unterschied.

    Hehe, das das noch einer kennt. :huldige:
    In meiner Lehre musste ich das sogar noch erlernnen, nicht den ganzen Umfang der Holzmalerei, aber mit Kamm hab ich der ein oder anderen Türe wieder schickes Aussehen verliehen.
    Jasses, lang isses her.

    Das Schöne an der Bielasur anrühren war immer der schluck aus der Flasche wenn der Meister oder Altgeselle nicht gekuckt haben :-))

    So richtig Holzmalerei können heutzutage eigentlich kaum noch welche.

    Einmal editiert, zuletzt von isalost (20. Januar 2004 um 15:57)

  • Es gibt auch sogenanntes Hartwachs, in verschiedenen Farbtönen,
    das man in die Löcher oder Risse reintröpfeln kann. Dazu werden
    diese Wachsstangen mit einer Heizspachtel oder einem Lötkolben
    angewärmt. Man kann sich auch Harz-Wachs Kitte in der Wunschfarbe
    selbt herstellen. Aus Dammar, Carnauber, Bienenwachs und den
    entsprechenden Pigmenten. Danach eventuell Retusche mit Malmeri-Farben....

  • Hört sich ein bisschen an als ob wir einen
    Rembrand restaurieren wollten *lol*

    Aber was bitte sind Malmeri - Farben ???

    1. DM Co2-Mehrdistanz 2004 ............ich war dabei! :lol:

  • Zitat

    Original von Paramags
    robur

    Nein, der FWB-Schaft da oben war KEINESFALLS Buche. Da ich eigentlich Gelernter Schreiner bin/war erkenne ich Buche an han der Maserung und der Spiegel

    Gruß
    Para

    ich werd noch mal bei meinen holzmustern nachschauen, bin mir eigentlich recht sicher gewesen.

    @ den 2 posts über mir ;) dasselbe gibts auch als schellackstangen zum ausbessern. vorteil: nicht so empfindlich

    einen cranach hab übrigens schon restauriert, musste nur gereinigt werden, allerdings war das kein bild von lucas cranach dem älteren sondern von wilhelm lucas cranach, stargard um 1900, nachfahre der familie cranach. es handelt sich hierbei um eine kopie von dem bild "grosse landschaft" von meindert hobbeema, einem niederländischen maler, der schüler von ruisdael war.

    Einmal editiert, zuletzt von robur (20. Januar 2004 um 16:27)