Armbrust und Jagd - Ein Thread zur Erleichterung des Forums

Da immer wieder Diskussionen zur Thematik Jagd - ob
mit oder ohne Armbrust - hier im Forum wild diskutiert werden, und dies meist
in Diskussionen, die eine ganz andere Thematik aufweisen,

habe ich mich entschlossen, diese Diskussion quasi zur "Entlastung" der
übrigen Diskussionen zu starten.

Es ist durchaus möglich, dass ein ähnlicher Thread bereits existiert,
allerdings scheint dieser - trotz des offensichtlich weiterhin bestehenden Diskussionswillen
- nicht mehr allzu aktuell zu sein.

An dieser Stelle sollen also alle Fragen bezüglich der Jagd sowie der Wilderei
mit der Armbrust diskutiert werden, tut euch keinen Zwang an, haltet euch aber
bitte an die Forenregeln.

Es geht hierbei übrigens NICHT um eine Rechtfertigung der Wilderei oder
ähnliches, ich möchte hier eine Grundsatzdiskussion beginnen und auch zu nichts
Aufrufen. Jeder kann eine Meinung zu diesem Thema haben, wie sie auch sei -
aber die tatsächliche Anwendung in der Realität ist entscheidend und sollte von
Jedem gut abgewogen werden, sowohl aus rechtlicher als auch aus moralischer
Perspektive.

Ich bin mir der ungewünschten Themen im Forum bewusst - sollten die Admins es für nötig und gerechtfertigt halten, diesen Thread zu sperren und zu löschen habe ich nichts dagegen einzuwenden - ein Zusammenleben ohne Regeln funktioniert eben nicht. Ich fände es schade, da diese DIskussion hätte interessant werden können - würde die Entscheidunga aber akzeptieren und verstehen.

Um zu starten, hier meine persönliche Meinung zu diesem sehr heiklen Thema:

Ich persönlich sehe in Armbrüsten in erster Linie ein Sportgerät, welches in
Notfällen aber gute Voraussetzungen für die Jagd bietet.

Ohne die hiermit einhergehenden Schwierigkeiten an dieser Stelle weiter
auszuführen stell die Jagd im Notfall, also zu Lebenserhaltung, für mich kein
Problem dar. Sie ist seit Jahrtausenden Teil der Natur und als solche sehr wohl
natürlich.

Bei vielen Schützen mag es sich auch - wenn überhaupt - auf diese Auffassung
beschränken, die durch die sich tatsächlich deutlich zugespitzte aktuelle
politische Situation immer wieder neues Futter erhält - Stichwort "Ekkart,
ich glaub die Russen sind da!"

Eine ganz andere Situation stellt sich allerdings momentan - niemand ist
gezwungen, mittels Jagd zu überleben.

Auch die rechtliche Situation ist eindeutig, die Jagd ist in Deutschland nur
nach entsprechender Ausbildung und mit Jagdschein gestattet, sie unterliegt
strengen Vorschriften, und die Jagd mit der Armbrust ist laut Jagdgesetz
verboten.

Sämtliche in Deutschland stattfindende Armbrustjagd ist also schlicht gesagt
illegal - rechter weise?

Selbstverständlich kann nicht jeder einfach fröhlich vor sich hin jagen, das Wild
währe schnell ausgerottet, und auch die strengen Jagdvorschriften dienen dem
Naturschutz und haben alle einen Sinn - und sollten demnach befolgt werden.

Ich persönlich muss an dieser Stelle sagen, dass ich grundsätzlich wenig gegen
"Kleinwilderer" habe, die sich - als Beispiel - einmalig eine Ente
oder ein Eichhörnchen schießen. Bei der Jagd auf Rehe, Wildschwein, etc. sieht
die Sache für mich schon wieder etwas anders aus, aber die Grenzen zieht hier
jeder willkürlich und individuell.

Für mich gilt folgender moralischer Grundsatz:

Wir ein Tier aus gutem, vertretbaren Grund gejagt, so ist das legitim. Ein
guter Grund ist für mich z.B. der Verzehr oder die Nutzung der vom Tier
gelieferten Materialien - dies kann aber natürlich von jedem anders
wahrgenommen werden, und jeder muss sich der Folgen einer Taten bewusst sein
-> Ist es für ihn moralisch vertretbar, ein Lebewesen aus diesem oder jenem
Grund zu töten?. Es sollte aber meiner Meinung nach immer und unbedingt auf
geschützte Arten, Schonzeiten und möglichst minimales Leid des Tieres geachtet
werden.

Weiterhin stellt für mich Wildfleisch grundsätzlich eine gute Alternative dar,
da Wild ein deutlich besseres Leben führt und auch deutlich weniger Stress bei
der "Schlachtung" ausgesetzt wird als Vieh bei den üblichen
Massehaltungsbetrieben mit minimalen Tierrechten. Somit ist (selbst)gejagtes
Fleisch für mich "ethisch" eher Vertretbar als das Fleisch aus
Massenhaltung.

Zum Schluss nochmal zum Punkt, warum die Jagd mit der Armbrust verboten ist -
ich habe hierzu vor kurzem einen Jäger gefragt:

Weil es im Gesetz steht! Möglich ist auch, dass die zur Zeit der
Gesetzesentstehung existierenden Armbrüste die jagdlichen Anforderungen noch
nicht erfüllten, oder man so Wilderei vorbeugen wollte - was aber mit diesem
Paragraphen eigentlich nicht geschieht.

Die Armbrustjagd tötet ähnlich zuverlässig wie die Jagd mit dem Gewehr, und
bringt weitere Vorteile mit sich: keine Verbleiung des Bodens, kein Aufschrecken
der gesamten Tierwelt durch den Schuss, etc. ....

Viele Länder zeigen, dass die Jagd mit der Armbrust möglich und erfolgreich
ist, die einzige interessante Frage an dieser Stelle ist also aus meiner Sicht:
Aus welchem Grund ist die Jagd (für ausgebildete Jäger!) mit der Armbrust
verboten, und wie steht ihr zum Tötungseffekt - leidet das Tier eurer Meinung
nach mehr als bei Gewehrbeschuss?

Grundsätzlich lässt sich meine Meinung also tatsächlich mit dem moralischen
Grundsatz "Töte nur, wenn es nötig ist und du das Tier verwertest"
zusammenfassen - mit Ausnahmen - da ich große Probleme mit sinnlosem
Abschlachten aus Spaß am Töten habe.

Wie steht ihr dazu?

Dieser erste Beitrag ist ja nun etwas länger geworden, ich hoffe so schon mal
genug Diskussionsmaterial für den Anfang geliefert zu haben.^^

Es mags ein, dass das Thema Jagd hier nix zu suchen hat - absolut korrekt bemerkt.
Das hier soll aber kein Austausch unter Jägern werden, sondern eine Grundsatzdiskussion, und ich finde gerade dass sich die Sportgemeinschaft auch mit diesem Thema in der Theorie auseinandersetzen sollte - zumal die ständigen Diskussionen eindeutig zeigen dass die Mitglieder Interresse an diesem Thema haben, es also durchaus in diesem Forum diskutiert werden kann.
Daher würde mich deine Meinug zum Thema interressieren - Wieso gibst du die nicht an, sondern beschwerst dich nur? Kannst du natürlich machen, aber so entseht kein ordentlciher kommunikativer Austausch, der bei einem solch heiklen gesellschaftlich bedeutsamen Thema unabdinglich ist.