Verschluss Drückjagdbüchse

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 5.913 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. August 2014 um 23:14) ist von MarcKA.

  • Meine Meinung zum Drilling ist sehr umfangreich.
    Daher kurz:
    Sehr schöne Waffe, sehr unpraktisch, viel zu schwer, sehr teuer, sehr speziell und daher nicht Fisch, nicht Fleisch.
    Ich brauch sowas nicht.

  • Ein paar Geradezügler würden mir noch einfallen die noch nicht genannt wurden, allen voran mehrere Schweizer wie G1889, G96/11 und G11. Ausserdem gibts noch die Strasser RS 05 und Mauser hatte auch mal eine, die M96, allerdings war das ein Flop.
    Geradezugrepetierer sind nicht immer ganz unumstritten, es gibt dokumentierte Fälle bei der Blaser R93 und der Strasser RS 05 in denen der Verschluß im Gesicht des Schützen landete, beim K31 kann das ebenfalls passieren wenn Verschlüsse aus dem billigeren Chrom Mölybdänstahl anstatt des Chromnickelstahles verbaut sind, allerdings ist bisher kein Fall öffentlich bekannt in dem das wirklich eintrat, die durch Risse beschädigten Verschlußwarzen wurden vorm worst case erkannt.
    Das die 7,5x55 nicht für die Jagd geeignet ist stimmt so eigtl nicht, es gibt sowohl von Norma als auch von Blaser gute Jagdmunition in dem Kaliber, das Problem ist viel eher die jagdlich nicht taugliche Schäftung und das anbringen einer praxisgerechten Zielfernrohrmontage.

    Einen Drilling habe ich auch nicht, was aber auch am Preis der für mich interesannten Waffen liegt. Die ganzen alten Drillinge vertragen allesamt keinen Einstecklauf im Rehwild- oder gar hochwildtauglichen Kaliber, da ist meistens bei der 22 Hornet Schluß, für mich daher uninteresannt.
    Ich kenne allerdings etliche, vor allem ältere, Jäger die schwören auf ihren Drilling und benutzen ihn nahezu ausschließlich, auch auf Niederwildtreibjagden sowie zur Drückjagd,(Kugel +2x Flg.).

  • Ich muss aber auch sagen, der Geradezugrepetierer wird manchmal überschätzt. Auf dem ersten Blick scheint es ein Vorteil zu sein, den Kammerstengel durch eine einfach geradlinige Zurück- und Vorbewegung zu bedienen. Das erkauft man sich aber mit weitaus mehr Mechanik im Verschluss. Zudem repetiert ein geübter Schütze mit herkömmlichen Verschluss nicht wesentlich langsamer. Aber wo macht diese wenigen Zehntel Zeitgewinn einen spürbaren Vorteil? Beim Biathlon sicherlich. Aber dort auch nur, weil die kurze KK-Patrone einen sehr kurzen Verschlussweg benötigt und man die Sache am KK-Gewehr derartig leichtgängig machen kann, dass eine kurze Daumen- und Zeigefingerbewegung ausreicht. Achtet mal bei der nächsten TV-Übertragung darauf.
    Auf der Drückjagd hat sich längst der Halbautomat durchgesetzt. Aber bei meiner letzten Einladung hatte kein einziger so ein Teil. Alle hatten normale Repetierer, ich glaube mit einer Ausnahme alle 30-06.

  • ... alias 7,62x54 Nato
    ...

    x51...

    Um das nicht mit dem alten russischen Kaliber 7,62x54mm R zu verwechseln...

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Okay..ich ging davon aus, dass es für den K11 geeignete Munition für die Jagd gibt.....wie für fast jedes Kaliber.
    Drillinge finde ich optisch sehr ansprechend, ebenso Doppelbüchsen aber wie ich schon von einigen Leuten gehört habe ist das mit dem zusammenbringen der beiden Treffpunkte wohl eine Sache für sich....

    Was das Tempo beim repetieren angeht gebe ich dir Recht Floppy, mit meiner Heym bin ich auch nicht schneller als andere mit normalen Rekrutierern.

    Ich denke, dass es völlig egal ist ob man in Deutschland mit der 8x57 oder der 30-06 auf Reh- oder Schwarzwild schießt.... da würden sogar noch kleinere Kaliber durchaus gut funktionieren.
    Jedoch sind die militärischen Kaliber was Übungsmunition angeht um einiges günstiger als Kaliber wie 8x68S oder 9,3x62 etc.
    Auch stelle ich immer wieder fest, dass das Munitionsangebot in 30-06 größer ist als in 8x57 bzw. wenn neue Patronen auf den Markt kommen sind sie meistens in den zöllischen Kalibern früher erhältlich...kommt wahrscheinlich daher, dass der weltweite Absatzmarkt an zöllischen Kalibern höher ist.

  • Mein Vater führt einen Blaser Drilling D99, den es in den verschiedensten Varianten gibt. Wer da keine passende Kaliberkombination findet ist selber Schuld. Ich bin gespannt auf den BD14 den sich 2 bekannte Jäger bestellt haben. Mein Fall sind die Drillinge aber generell auch nicht.

    Das ein Drilling generell schwerer als eine Repetierbüchse ist würde ich verneinen. So wie es schwere Büchsen gibt, gibt es leichte Drillinge. Die Sache mit dem Treffpunkt ist heute eigentlich keine mehr, alle modernen Bergstutzen/Bockbüchsflinten/Drillinge haben heute die Möglichkeit die Läufe zueinander zu richten. Meist an der Mündung oder sonstwie am Lauf. Sicher, traditionell sind die Läufe verlötet, aber ob ich mir so einen Krampf antun würde... Eher nicht. Wieder andere schwören auf eine Doppelbüchse für die Drückjagd.

    Die letzte Sauer 303 die ich auf der Drückjagd gesehen habe wurde 2 Tage später wieder verkauft...

    Ich denke, alles 1. Geschmacksache und 2. wohl eine Frage der Art des Reviers und des zu bejagenden Wildes.

  • Es sind beides gute Jagdpatronen.
    Das .30'er Kaliber hat naturgemäß die größere Geschossauswahl, weil es auf 308, 30-06, 300 Winmag, 7,62x54R, usw passt.
    Die 8x57IS steht ziemlich alleine da.
    Dennoch, für alles sind sowohl fertige Jagdpatronen, sowie einzelne Geschosse zum Selbstbauen erhältlich. Für den K11/31 denkbar, aber nicht unmöglich. Angeblich kann man dort auch das 30'er Geschosse benutzen, aber ohne Laufvermessung würde ich das nicht ungeprüft machen. Wie dem auch sein, jagdlich sicher weit weniger vertreten.

    Solange wir mit den üblichen Patronen Reh, Schwarz- und Dammwild in die Kühltruhe befördern können, soll's mir das reichen. Auf Hirsch und Elch werde ich ohnehin keine Gelegenheit bekommen. Sollte aber auch klappen.

  • Mein Vater führt einen Blaser Drilling D99, den es in den verschiedensten Varianten gibt. Wer da keine passende Kaliberkombination findet ist selber Schuld. Ich bin gespannt auf den BD14 den sich 2 bekannte Jäger bestellt haben. Mein Fall sind die Drillinge aber generell auch nicht.

    Wobei man hierbei mit einem gescheiten Glas und der Montage ruckzuck 8-9000 € und mehr los ist, und das ist es mir nicht wert.

  • Nur weils Kal. .30 ist machts ja nicht unbedingt Sinn jede Murmel zb. auf der .308 oder .30-06 zu verladen. Geschosse die für die .300 WinMag bestimmt sind haben zwar das gleiche Kaliber, sind aber u.U. zu schwer für den Drall der eigenen Waffe. Ohne jetzt berechtigte Ausnahmen zu nennen (.300 Blackout z.B.) machts ja in der .308 wenig Sinn >180gr zu benutzen. Viel hilft hier eben nicht viel, aber da erzähle ich ja nichts neues.

    Natürlich gibts in Kal. .30 traditionell viele Geschosse, hier ist ja gerade der amerikanische Markt das Zugpferd. Aber wenn ich mich bei einigen Geschossherstellern umschaue gibt es gerade in Europa genug Geschosse für 8x57.

    Man braucht ja auch nicht möglichst viele Geschosse, sondern das Eine das gut funktioniert. Ich habe neulich das Norma Oryx in .323 verladen und zumindest von der Präzision her gab es auf Anhieb nichts zu meckern. Die Diskussion um die Munition und das Kaliber ist ja uralt. Wenn man 10 Leute fragt bekommt man 11 Meinungen. Mein persönlicher Favorit ist die .308

    7,62x54R hat doch .311 wenn ich mich da nicht täusche? Bin da nicht so bewandert.

    John Matrix
    Er hat weitaus weniger bezahlt. Man muss halt u.U. eine für sich passende Kaliber-Kombination abwarten können. Die Blaser-Sattelmontage hat ja z.B. den Vorteil das sie auf allen modernen Blaser-Waffen passt und man das Glas samt Montage von einer Altwaffe mitnehmen kann. Da gibts kein Gelöt und Gepfriemel. Vielleicht bin ich da zu wenig nostalgisch, aber das Geschuster von vielen BüMa bei der Montage vermisse ich gar nicht ;^)

  • Die Blaser Sattelmontage ist sehr gut, keine Frage, die klassischen Montagen wie die Suhler Einhakmontage und Co. vermisse ich auch nicht.

    Wenn man dafür eine Waffe in Zahlung gibt und/oder das Glas übernimmt senken sich die Kosten schonmal, das ist klar, bei der Kaliberkombination wäre ich so oder so unschlüssig.

    Was Geschosse von US Herstellern anbelangt herrscht momentan sowieso Flaute, egal welches Kaliber, Geschosse gibts prinzipiell aber auch in 323 z.B. für die 8x57 IS von US Herstellern genügend, nur mit fertigen Patronen haperts, Hornady ist da ein Pionier, Barnes ist mit der Vor-TX Serie dabei, von Federal gibts auch eine Sorte. Bestimmte deutsche Patronen wie die 8x57 IS oder 9,3x62 haben in den USA eine kleine aber feine Fangemeinde. Ich persönlich mag die 8x57 IS jagdlich nicht so gerne, kann aber jetzt auch nicht wirklich erklären warum und weshalb, ist einfach so.

  • Ich habe eher die Erfahrung gemacht das die Diskussion interessant bleibt, solange man nicht fest auf seinem Standpunkt beharrt ;)

    Mein alter Herr hat derzeit im Drilling .243 und 8x57IRS. Die kleine Kugel lässt sich über Mündungsverstellung (ist aber original Blaser) zur großen Kugel justieren. Ist vielleicht mal ein bischen Pfriemelei bei der auch mal 10-15 Murmeln draufgehen, aber auf dem Stand problemlos selber machbar.

    Derzeit sind auf eGun immer einige Suhler Drillinge für recht kleines Geld, vielleicht schlage ich da mal zu wenn einer in der Nähe zu verkaufen ist. Vor der Glasmontage grausts mir aber jetzt schon. Der typische Flintenschaft und die Schwanenhalsmontiererei, bei der man das Kinn am besten auf die Schaftbacke auflegen muss um durchs Glas zu schauen, ist so gar nicht meins.

  • Hat dein Vater schonmal Probleme beim Ausziehen der 243 gehabt? Normalerweise kommen in Kipplaufwaffen doch Patronen mit Rand zum Einsatz.
    Drillinge gibts auch über die VDB Seite wie Sand am Meer zu günstigen Preisen.....was die Montage eines Glases angeht stimme ich Dir zu...das kann sehr leicht sehr teuer werden.... Wobei die alten Zeiss Gläser keineswegs schlecht sind....nur einen Leuchtpunkt möchte ich heute nicht mehr vermissen und da fängt das Problem schon an.

    Hat Jemand von Euch Erfahrungen mit 7x64 oder 7x65R? Habe jetzt schon von vielen meiner Jagdkollegen gehört, dass das ein sehr gutes bzw. starkes Kaliber sein soll.

    Oli

  • Hat Jemand von Euch Erfahrungen mit 7x64 oder 7x65R? Habe jetzt schon von vielen meiner Jagdkollegen gehört, dass das ein sehr gutes bzw. starkes Kaliber sein soll.


    Mir ist mal eine neuwertige Büchse in diesem Kaliber angeboten worden. Daher habe ich mich mal nach diesem Kaliber belesen. Die 7x64 ist von der Leistung mit der 30-06 gut vergleichbar. Auch für diese Patrone gibt es genug jagdliche Fertigpatronen. Sie hat gegenüber der 30-06 (und auch 308 u.ä.) den Vorteil, dass es gegen sie kein Bann in Frankreich und Italien gibt. Dort sind alle Schusswaffen für Privatpersonen verboten, dessen verwendete Munition eine Kriegsentwicklung ist. Das ist übrigens auch der (einzige) Grund der Pistolen im Kal 9x21, die in Italien (und Frankreich ?) sportlich geschossen wird. Die (Deutsche) Patrone 9x19 ist ebenso vom Bann betroffen.
    Für die meisten Jäger unwichtig, aber wer dort eine Jagdeinladung bekommt, muss sich darüber genauer informieren.
    (Nebenbei - dafür darf man in Italien Schwarzwild mit Posten bejagen 8| )

    Wenn es ein gutes Angebot zu dieser Waffe gibt, kann man meiner Meinung ruhig kaufen. An der Patrone ist nichts Schlechtes.

  • Der Bann für militärisch verwendete Kaliber in Frankreich wurde gelockert. Nur noch einige Kaliber dürfen nicht verwendet werden z.B. .223 Rem. Die 30.06, .308, 8x57 ... darf man inzwischen verwenden.

  • Randlose Patronen in Kipplaufwaffen sind nicht ideal aber im großen und ganzen ok, das entladen ist etwas fummeliger weil sich die Kralle in der Rille einhakt. Probleme habe ich bisher erst einmal gesehen, bei einem Drilling in 30-06 ist die Kralle beim ausziehen der abgeschossenen Hülse über die Rille gesprungen wodurch sich Auszieher und Hülse verkeilten und die Waffe ausser Gefecht war und nur durch Werkzeug wieder einsatzfähig gemacht werden konnte.


    In der Praxis kann die 7x64 alles was auch die 30-06 kann, leistungsmäßig ist sie fast ebenbürtig.
    Die 7x65 R ist für mich die Patrone schlechthin für Kipplaufwaffen, sie ist nur etwas schwächer als die 7x64 und reicht mit den richtigen Geschossen für alles in Mitteleuropa vorkommende Wild aus.

  • Ich frag jetzt mal ganz neugierig in die Runde: "Was für Waffen und von welchem Hersteller mit welchem Glas (ZF und Fernglas) führt Ihr auf der Jagd?"

  • Nein, mit der .243 gibt es in dem Blaser-Drilling gar keine Fummelei. Der Lauf hat einen Auszieher, der sauber funktioniert. Ich hatte auch etliche Kipplaufbüchsen von bekannten Jägern mit auf dem Stand zum einschiessen, auch hier null Handlingprobleme mit randlosen Hülsen. Da kommt es halt drauf an ob die Büchse einen Auszieher, Auswerfer oder gar gar nix hat :D Die aktuellen Blaser-Kipplaufwaffen haben aber auch alle keinen Greener-Verschluss, sondern einen Kippblockverschluss.

    Die 7x64 habe ich im 98er bzw. die 7x65R hatte der alte Herr in einer Brünner BBF. Die 7x64/65R ist eine gute Patrone, zweifelsfrei. Kann aber nicht mehr, aber auch nicht weniger, als die 308 und braucht im Schnitt dafür ca. 8-10gr mehr Pulver, was mich als Wiederlader halt irgendwo stutzig macht. Lässt sich aber auch sehr angenehm schiessen. Leistungseinbussen zwischen der Rand- und Randlosen Variante kenne ich jetzt keine. Der Gasdruck ist auch nicht so derart hoch das eine klassische Kipplaufwaffe das nicht halten würde. Vielleicht machen das einige Hersteller von sich aus so, das weiß ich allerdings nicht.

    Meine eigene R93 hat Kal. .308, woran ich auch so schnell nichts ändern werden. Auch wenn mich der .45 Blaser-Lauf beim Händler immer anlacht wenn ich dort bin. Sonst steht noch ein Unterhebelrepetierer in .45-70 im Schrank, der ist für Drückjagden gedacht. Gibt aber auch einige Jagden zu denen man eingeladen werden könnte wo sowas nicht gern gesehen ist. Sonst muss der SL7 herhalten, für den ich natürlich ein 2-Schuss-Magazin habe.

  • .45 Blaser hört sich interessant an ;-).
    Hattest du mit der R93 schonmal Probleme gehabt?
    Komme gerade vom Schießstand....mein Bekannter hat seine Krieghoff DB in 9,3x74 dabei gehabt....ein Traum von Waffe -Schußleistung 100m Bierdeckel.