Diabolos(!) stecken im Lauf fest, was tun?!

Es gibt 67 Antworten in diesem Thema, welches 9.515 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Juli 2014 um 12:29) ist von RoBass.

  • ... mit einem 4er bis 4,3er Messing- oder Alustab und einem Hammer .......

    Ich habe die Erfahrung gemacht, jetzt nicht hauptsächlich bei Gewehrläufen, sondern in anderen Fällen wo etwas auszutreiben war, das diese Baumarktstangen aus Messing aus einer härteren Legierung bestehen als z.B. die Messing - Flachprofile, und dadurch stabiler sind als die Baumarkt - Alustangen im gleichen Durchmesser, die sich unter starken Hammerschlägen leichter verbiegen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Im Maschinenbau treibt man weiche Medien mit noch weicheren Medien raus.
    Also etwas Kerzenwachs rein, dann eventuell einen Filzpfropfen und dann erst eine möglichst exakt passende Messingstange mit Hammer reinhauen.

    Hat einen Vorteil: Das Blei kann sich dann nicht verdichten.
    Hat einen Nachteil:
    Haue ich den Stab direkt auf das Blei, drückt es etwas seitlich weg und der Stab bleibt in der Mitte und die Spitze des Stabs vermeidet Kontakt mit dem Lauf.
    Beim Wachs muss ich dagegen noch mehr darauf achten eine möglichst stumpfe Spitze zu haben, und genau die kann Schäden am Lauf erzeugen da sie eben seitlich wegdrücken kann.

    Kann es im Moment nicht besser erklären, ich hoffe ich werde verstanden.

    Wenn mit der Wachsmethode etwas schief geht ist dann aber noch zusätzlich Wachs und Filz im Lauf, ich wollte es nur erwähnen.. 8)
    Ich habe die Methode bei Lagern schon öfter angewandt, mit Erfolg, aber ohne den Filz. Vorschlag: Erst mal nur mit Wachs versuchen. Filz habe ich nur vorgeschlagen weil ich Angst
    habe das Wachs drückt neben dem Stab in den Zügen heraus, aber wenn es bei Lagern geht sollte es auch beim Lauf gehen. Nicht daß am Ende der Filz den Schlag dämpft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (28. Juni 2014 um 23:44)

  • Vielen Dank für die vielen sehr guten Ratschläge! Immerhin bin ich nicht der Erste, der dieses Problem schon einmal hatte. Werde am Montag im Baumarkt eine 4 mm (wenn es geht 4,3mm) Messingstange besorgen, habe soetwas leider nicht zuhause.
    Die Theorie des Bleiklumpens von Musashi erscheint mir sehr plausibel, hatte auch schon an etwas Derartiges gedacht.
    Den Lösungsvorschlag mit Wachs und Filz finde ich sehr interessant, wusste garnicht, dass das im Maschinenbau angewendet wird, ist mir jedoch fürs Erste zu unsicher! Zum BüMa will auch die LP8 nicht bringen, ist mir fast zu peinlich :P
    Danke nochmals an alle :^)

  • Kann ja sein, dass Du den Lauf durch rausschlagen frei bekommst, wenn nicht gibt es eine sehr gute Alternative.
    Besorg Dir ein 4 mm Messingröhrchen und löte einen, dem Innendurchmesser des Röhrchens passenden, Bohrer hinein. (Wenn der Bohrer 5 mm im Röhrchen steckt, genügt das)
    Muss aber kein HSS Metallbohrer sein, es genügt ein Holzbohrer aus CV (ChromVanadium) Stahl.
    Läßt sich ausserdem besser löten.

    Wenn Du des Lötens nicht so kundig bist, findest Du sicher einen Freund/Bekannten oder Verwandten der das kann.

    Ist das dann gemacht, dann rein mit dem Bohrer in den Lauf und das ganze Blei durchbohren, und keine Sorge, dass macht dem Lauf nichts. Durch das 4 mm Messingrohr wird der Bohrer geführt und kann den Lauf nicht beschädigen.

    Hast Du das Blei dann durchbohrt, ist es so geschwächt das Du es ganz leicht rausschieben kannst.

    Ich hoffe, Du hast in etwa verstanden wie ich das meine, glaub aber schon den Du bist ja nicht dumm. :^)

  • Danke Herbert, sollte das Rausschlagen nicht funktionieren(was ich nicht hoffe!) werde ich probieren, das von dir beschriebene Verfahren anzuwenden! Ja ich finde mit Sicherheit jemanden, der das Löten für mich machen könnte, sollte kein Problem sein!
    In etwa hab ich es so verstanden, stimmt ;^)
    longrange: Was ich bis jetzt sagen kann ist, dass die mir vorliegende LP8 die 7,5J gut ausnutzt! (Habe sie ein paar mal bei meinem Kollegen geschossen, bevor der Lauf zu war..) Für mich war am Anfang der Spannmechanismus etwas ungewohnt, war allerdings nach kurzer Zeit kein Problem mehr. Ich würde zwar eine Metallvisierung bevorzugen, jedoch kann man halt nicht alles haben und die FiberOptik tut es auch. Zum Plinken reicht es für mich auf jeden Fall aus.. Das stark ausgeprägte Beaver tail der LP8 hilft meiner Meinung nach beim Stabilisieren der Waffe beim freistehenden Schießen sehr, bin ein solches Beaver tail allerdings auch von meiner KK Sportpistole gewohnt. Weiters ist die Waffe sehr robust, da bricht/splittert nichts ab oder ähnliches, sollte sie einmal runterfallen etc.
    Jetzt muss ich nur noch den Lauf frei bekommen 8)

  • Ersatzlauf kann ich selber nicht einbauen, bin ich viel zu ungeschickt dafür,


    Papperlapapp - guck' dir mal das Produktfoto an!
    http://www.sportwaffen-schneider.de/product_info.p…oducts_id/31114

    System vom Schaft trennen - 2 Schrauben am Knicklaufgelenk entfernen und einen Stift ausschlagen - mehr dürfte das nicht sein.
    Besorg' Dir die 4-4,3mm Messingstange,einen ca.1kg Hammer....und dann spannst Du den Lauf in 'nen vernünftigen Schraubstock.
    Senkrecht,Mündung nach oben - Alu-oder Kunststoffbacken verwenden!

    Entnehme zuvor lieber die Laufdichtung und pass auf,daß Du die Dichtfläche nicht versaust!
    Guck' das Du den Laufanfang so auflegst,daß die Laufbohrung frei bleibt.
    Dann den Messingstab ggf. mit einer Spitzzange festhalten und draufkloppen - erstmal sachte und dann langsam steigern - hört man schon am Geräusch,ob sich da 'was tut!

    Nicht zu ängstlich - rauf da wie ein Mann :!::smash::!:

    Ich würde mir da gar keine Sorgen machen....die Pistole ist doch geschenkt...und ein leicht beschädigter Lauf ist immer noch besser als ein verstopfter....aber das wird schon :thumbup:
    ...die Option mit dem Wechsellauf bleibt Dir dann immer noch...

    Einmal editiert, zuletzt von Dorgo (29. Juni 2014 um 12:33)

  • Nix bohren, keine Messingstange kaufen. Rausgeschmissenes Geld. Ab damit zum Büma. Der wird sicherlich schmunzeln, aber das macht ja nichts. Er kann dann aber die Ursache finden warum überhaupt die Dias nicht beim Schuss ausgetrieben wurden und ggf. gleich die Dichtung tauschen.
    Der Büma wird die Dias in 5 Min ohne Laufbeschädigung raus bekommen. Das wird er sicherlich schon dutzendfach gemacht haben. Für die 10 oder schlimmstenfalls 20 € würde ich keine Laufbeschädigung in Eigenregie riskieren. Erst recht nicht wenn du handwerklich nicht so begabt bist, wie du selbst geschrieben hattest. Da wirst mehr kaputt machen.
    Also Finger weg und ab damit zum Büma.

  • .... Alu-oder Kunststoffbacken verwenden!

    Entnehme zuvor lieber die Laufdichtung und pass auf,daß Du die Dichtfläche nicht versaust!
    Guck' das Du den Laufanfang so auflegst,daß die Laufbohrung frei bleibt.
    Dann den Messingstab ggf. mit einer Spitzzange festhalten und draufkloppen

    ?(

    Das Laufende darf auf keinen Fall aufgelegt werden!!
    Mit Alubacken wird die Brünnierung beschädigt!
    Und eine 4 Millimeter Stange mit einer Spitzzange festhalten? Unmöglich!
    Die Stange wird mit der Hand festgehalten!

    Ich bin hier raus.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Und eine 4 Millimeter Stange mit einer Spitzzange festhalten? Unmöglich!


    :wogaga: warum das denn?


    Die Stange wird mit der Hand festgehalten!


    Ich würde die Stange erst gar nicht so lang wählen,daß man sie mit der Hand festhalten kann - um Vibration zu vermeiden.
    Möglichst kurz...und wenn sie sich in den Lauf bewegt hat entnehmen...mit einer zweiten,längeren weitermachen

  • Weil die Stange beim Schlag zu 95% aus der Zange rutscht und bestenfalls verbiegt!

    Schlimmstenfalls rutscht der Hammer dann ab und knallt auf die Laufkrone!

    Deshalb immer mit der Hand halten. Macht man beim körnen, Nägel kloppen und meißeln ja auch!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Das Laufende darf auf keinen Fall aufgelegt werden!!.

    Warum nicht? Wenn die Auflage weicher als der Lauf ist, macht das nichts.
    Aber damit hast Du Recht.

    Zitat

    Mit Alubacken wird die Brünnierung beschädigt!

    Ausserdem kann er keinen Schraubstock so fest zuschrauben das sich da der Lauf nicht bewegen würde. Da bräuchte er Tonnen von Druck und sowas schafft kein normaler Schraubstock, wie man ihn zuhause hat.
    Da bräuchte er einen pneumatischen Maschinenschraubstock, die wir beim Fräsen benutzten und die eine Spannkraft bis zu 10000 kg/cm2 erreichen.

    Jakob, wenn Du es nicht schaffst, schick mir den Lauf und ich mach das, natürlich kostenlos.

  • Danke nochmal an euch, über den besten Lösungsweg scheiden sich ja offenbar die Geister...
    Sollte ich den Bleiklumpen wirklich nicht selber rausbekommen, geh ich eben zum BüMa, wie Floppy vorgeschlagen hat, und lass den das machen! Danke Herbert aber bis die LP8 bei dir ist und wieder zurück vergeht mir fast ein bissl zuviel Zeit, außerdem: selbst ist der Mann :P S
    Sollte der Lauf innen leicht beschädigt werden, ist das auch kein so großes Drama, verwende das Ding eh nur zum Plinken auf kurze Distanz und geschenkt hab ich sie auch bekommen..

  • Obwohl ich Handwerker bin, würde ich zum Büchsenmacher gehen.
    Wenn ich es selber machen müsste würde ich den Lauf erst mit 3-4 cm Fett befüllen und einen Diabolos reinstecken und da drauf hauen. Durch die hydraulische Wirkung sollte der Fremdkörper auf jeden Fall raus kommen. Natürlich vorher Öl/Rostlöser von der anderen Seite reinsprühen.

  • Kleiner Tip noch von mir:
    Nimm einen harten Gummihammer, oder, wenn du keinen hast, leg ein Stück Hartholz zwischen Hammer und Stange. Es wäre mehr als ärgerlich, wenn Du mit dem Hammer auf die Laufmündung kloppst.
    Die Aktion mit der MS-Stange wird funktionieren, sprüh´ heut schon Caramba / WD 40 in den Lauf, am besten mehrmals.

    Viele Grüße aus dem Bergischen Land

    Holger, der Blechbaron

  • Ob das mit dem Büchsenmacher so ne gute Idee ist, wage ich mal zu bezweifeln.

    Wie oft hört man das so mancher Büma gar kein Interesse an der Reparatur einer, und ich sag jetzt mal, Spielzeugwaffe hat und lieber ne Neue anbietet. Bitte jetzt "Spielzeugwaffe" nicht so eng sehen.

    Und sollte sich ein Büma doch um so ein Teil kümmern, dann ist schnell ne Stunde rum und dann blätterst du locker nen Fufziger hin, ausser du bist ein guter Stammkunde.

    Heute will jeder gut verdienen und die Zeiten wo sowas für ein paar Mark gemacht wurde, ist lange vorbei.

    Mal so nebenbei: Ich brauchte neulich eine Druckfeder 3 x 25 mm. In unserem Workshop hätte man mir die geschenkt, hatten aber gerade keine da. Also im Netz bestellt und dieser "Fliegenfurz" kostete mit Porto 5,15.

  • Schaff das ganze zum Büma bevor du sinnlos Geld in ne Messingstange investierst und dir die Waffe versaust. Wenn ich das schon höre mit Bohrer auflöten und sonstwas. Auch wenn Blei weich ist, sooo weich ists nun auch wieder nicht. Das Blei muss ja auch abgeführt werden was man "bohrt". Am Ende ist der Bohrer halb im Blei und die Lötverbindung löst sich weils immer schwerer ging bis irgendwann Schluss ist. Irgendwann ist dann der ganze Lauf mit immer mehr Kram voll ;)

    Hatte allerdings auch mal nen Gamo Gamatic 85 überlassen bekommen mit Lauf zu (Ohrstäbchen und unzählige Diabolos). Habe die Waffe dann senkrecht gestellt und den Lauf immer wieder mit Öl vollgepumpt. Von aussen erwärmt und das immer wiederholt. Dann von vorn mit ner Messingstange und nem ordentlichen Hammer losgelegt. Ging sehr schwer und ich hatte ne Weile zu kämpfen. Letztenenedes kam es aber. Übrigens war die Waffe vorher beim BüMa und der hat es nicht rausbekommen ;) Waren allerdings einige Zentimeter Ohrstäbchen und Blei. Bestimmt 10cm wenns reicht. Weiß jetzt nicht mehr ob das das einzigste war oder auch Stahlbolzen etc.aber hat einige Nerven gekostet ;)

    Ansonsten bisher immer Glück gehabt selbst. Im Prinzip ist es das dümmste was man machen kann, immer mehr nachstopfen und in den Lauf ballern. Wenn der erste Dia steckt, dann nur noch Leerschüsse versuchen ob es rausgeht aber nix nachstopfen. Wenn mans nicht merkt, wie auch jemand schrieb, ists natürlich Pech.

  • Wenn ich das schon höre mit Bohrer auflöten und sonstwas.

    Darf ich Dich fragen, wieviel Erfahrung Du in der Metallbranche hast?
    Wahrscheinlich Null, sonst würdest Du nicht schreiben: "Am Ende ist der Bohrer halb im Blei und die Lötverbindung löst sich".
    Lass Dir sagen. bevor sich eine gute Lötverbindung löst, bricht eher der Bohrer ab.
    Da muss man halt mit Gefühl arbeiten und die Späne durch herausziehen des Bohrers immer wieder entfernen.

    Aber ist ja nichts neues. Wenn nichts mehr geht, heißt es: Immer feste mit dem Hammer drauf !

    Das ist keine Arbeit, sondern Dilettantismus.

  • Das ist keine Arbeit, sondern Dilettantismus.

    Hallo? Der Threadstarter hat selbst geschrieben, dass er handwerklich nicht sooo bewandert und ausgestattet ist. Was ihr hier für Vorschläge macht geht an der Realität leicht vorbei, da nicht jedem der Maschinenpark oder Werkzeug aus der Industrie zur Verfügung stehen um mal eben seinen Privatkram nebenbei in ner Nachtschicht mit zu machen oder machen zu lassen. Sonst hätte der TS wohl schon in seinem Bekanntenkreis das Thema erledigen lassen.