Mittelwicklung Verschleiß?

Es gibt 94 Antworten in diesem Thema, welches 13.634 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. August 2014 um 16:20) ist von Raziel.

  • Hallo Raziel!
    Danke für deinen Hinweis bezüglich der Bogenpresse, bin gerade dabei mir ne eigene zusammen zubauen nach einem Vorbild hier im Forum. Das Wickelgerät hatte ich auch vor en paar Wochen hier gefunden. So wie das aber in seiner Hand aussieht, ist das Teil nicht viel kleiner als en Standardwickelgerät oder nicht?
    Hab übrigens meine Mittelwicklung heute wieder neu machen dürfen. Ist wieder so nach 180-200 Schuss gerissen... schade eigentlich!

    Gruß Niklas

  • Meine erst kürzlich erneuerte Mittelwicklung sieht nach ca. 250 Beschleunigung auch nicht mehr gut aus, diese wird deutlich weniger mitmachen als die Wicklung davor. Ich habe die neuen Pfeile mit Alu-Flatnock in verdacht, dass diese einen höher Verschleiß der Mittelwicklung hervorrufen, als Teile aus Kunststoff!

    Wenn die Wicklung neu gemacht werden muss, werde ich diese dann mal nur mit Pfeilen, die eine Nocke aus Kunststoff haben, malträtiere und schauen, wie lange die Mittelwicklung hält.

  • @ Blackjack89 - Irgend etwas stimmt da nicht,das ist einfach zu wenig!Da Du ja eh mit Omni- oder Moonnocks beschleunigen mußt würde ich Dir mal empfehlen die Schiene mit Scorpion Venom Fluid zu behandeln und die Wicklung zu wachsen und dann noch mal zu testen wieviele Beschleunigungsvorgänge die Wicklung hält!?
    Den einzigen Punkt bei deinem breiten Verschleißbild der mir noch in den Sinn käme wäre der Übergang nach dem Schloß,durch das stärkere aufdrücken der Sehne auf die Schiene könnte dort eventuell zu viel Hitze entstehen oder eine zu kratzige Kante sein.Aber das ist immer schwer eine Ferndiagnose zu erstellen,probiere es erst mal mit einem guten Gleitmittel auf der Schiene und Wachs an der Wicklung.
    @ ArrowGeist - An die Alunocks glaube ich nicht,hab eine Zeit lang mit Inserts als Nock gearbeitet und hatte dabei nie Probleme mit stärkerem Verschleiß an der Wicklung!Diese Inserts hatten aber auch nicht auf die volle Breite des Pfeils auf die Wicklung gewirkt.Die Wicklungen halten übrigens auch kürzer je häufiger hintereinander und öfter man trainiert!Wenn man schnell hinter einander Pfeile beschleunigt(erst nach 10 Pfeilen oder mehr die Pfeile ziehen geht) hält die Schutzwicklung auch nicht so lange wie wenn man nur 5-6Pfeile abgibt und dann wieder ziehen geht.Das Wicklungsgarn mag auch die Pausen zwischen den Pfeilen!Allerdings macht das nur so einen Unterschied von höchsten 100 Beschleunigungen weniger aus! :whistling:

  • Ich beschleunige in der Regel 10 Pfeile hintereinander, in relativ schneller Folge, da das Spannen der AB mit dem ACU-Rope fix von der Hand geht. Dann geht es zum Pfeilziehen und danach kommt die nächste Runde. Darum erreiche ich auch relativ hohe Beschleuningungszahlen, 50 sind da eher wenig, meist so um 80-100 pro Session.

    Bisher hat das die Mittelwicklung auch recht gut weggesteckt, nur diesmal sieht es nicht gut aus und das Einzige was sich geändert hat ist, das ich zum ersten Mal Pfeile mit Alu-Flatnock eingesetzt habe.

    Es wäre auch möglich, dass mir die Mittelwicklung misslungen ist, diese sieht aber bis auf den Verschleiß sonst gut aus, sitzt gut... ?(

  • Die Alu-Flatnock macht einen guten Eindruck, kaum spürbarer Übergang zwischen Schaft und Nocke und auch nicht scharfkantig oder so.

    Die wahrscheinlichsten Gründe für den schnellen Wicklungsverschleiß sind:

    1. Grate an der Schloßkralle,

    2. scharfkantige Übergänge am Schloßkasten oben oder unten,

    3. scharfkantige Übergänge vom Schloßkasten auf die Schiene,

    4. abschliffbedingte Grate am Anfang der Pfeilführungsrinne,

    5. hoher Sehnenandruck.

    Nocken würde ich zuletzt verdächtigen, solange Form und Verarbeitung okay sind.

    Abhilfe ist durch entraten, runden und polieren der betreffenden Stellen möglich.

    Wenn der Sehnenandruck ursächlich ist, dann müßte die Wicklung über die Breite der Schiene gequetscht aussehen. Punktuelle Schäden deuten auf Grate und Kanten hin. Die Ursache bestimmt man durch Beobachtung, wo sich die schadhaften Punkte an der Mittelwicklung finden, oder indem man die Kanten abtastet.

    Generell erreichen die Mittelwicklungen bei den modernen Wurfarmstellungen und langen Auszügen nicht mehr ganz die hohe Lebensdauer wie beispielsweise bei den alten Great-Lakes-Modellen, bei denen die Sehne im Schloß weniger geknickt wird.

    Unabhängig braucht es etwas Übung, um eine ausreichend feste und haltbare Wicklung zu fertigen.

    Nach Deinen Fotos könnte es die Kralle oder die Kanten am Schloßkasten sein.


    Viele Grüße

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von kreuzbogen (1. April 2014 um 11:20)

  • Alle Kanten im Schlossbereich sowie auch die der Kralle habe ich mit Schleifvlies entgratet/poliert. Die Bilder zeigen jene Mittelwicklung die annähend 600 Beschleunigungen mitgemacht hat.

    Die aktuelle Mittelwicklung wird dagegen wohl nur die Hälfte davon erreichen (ich schätze so 50-100 Beschleunigungen sind noch drin), das wäre dann um die 300-350.

  • Alle Kanten im Schlossbereich sowie auch die der Kralle habe ich mit Schleifvlies entgratet/poliert. Die Bilder zeigen jene Mittelwicklung die annähend 600 Beschleunigungen mitgemacht hat.

    Super, und mit 600 Beschleunigungen hast Du vermutlich auch schon in etwa das erreicht, was bei dieser Bauform möglich ist.

  • Ich bin mit der Haltbarkeit meiner Mittelwicklung sonst auch zufrieden. Das Wickeln bekomme ich mittlerweile gut hin (nur die Erste war eine Katastrophe, da habe ich z.B. nicht auf die Eindrehrichtung der Sehne geachtet) und hält in der Regel so 500-600 Beschleunigungen - die kompakte Bauart und Leistung der Serpent LTD II fordert nun mal seinen Tribut beim Verschleiß.

    Deswegen bin ich verwundert, warum die aktuelle Wicklung deutlich schneller verscheißt, aber vielleicht mach ich mir auch zu viel Gedenken und so was kommt halt mal vor!

  • Deswegen bin ich verwundert, warum die aktuelle Wicklung deutlich schneller verscheißt, aber vielleicht mach ich mir auch zu viel Gedenken und so was kommt halt mal vor!

    Das ist möglich, und auch bei mir gelingt nicht jede Wicklung mit gleicher Haltbarkeit.

    Ansonsten kann es noch sein, daß der Anfang der Pfeilführungsrinne durch Abrieb gratig wird. Wenn man Halbmondnocken beispielsweise mit einer Darton schießt, ist das von Zeit zu Zeit mit dem kleinen Finger zu prüfen und nötigenfalls abzurunden.


    immer feste Wicklungen ;)

    Andreas

  • Moin,

    habe das Thema mit Interesse verfolgt und möchte an dieser Stelle kurz meine eigene Erfahrung dazu beisteuern. Nachdem ich ca. 150-200 Beschleunigungen mit meiner Titan Extreme durchgeführt hatte war die Mittelwicklung komplett durch. Etwas enttäuscht war ich schon, schließlich hatte ich nicht erwartet dass die Beständigkeit so gering sein würde. Doch Carsten (Armbrustmarkt) hatte mich schon vorgewarnt, die werkseitige Mittelwicklung ist nicht immer optimal.

    Also musste ich, Anfang der Woche, meine erste eigene Mittelwicklung fertigen. Welche ich dann nach dem Vorbild von Raziel (Holzklötze als DIstanzstücke) und eines Youtube Videos (Schlaufe am Ende der Wicklung) relativ fix und für meine Ansprüche zufriedenstellend fertiggestellt hatte. Hier noch zwei Bilder der fertigen Wicklung:

    Die Wicklung habe ich von links nach rechts gemacht und bin wie gesagt zufrieden mit dem Ergebnis. Bei der nächsten Wicklung werde ich das Ende allerdings etwas breiter machen.

  • Guten Abend zusammen!

    neo: Deine Mittelwicklung gefällt mir gut! :thumbup: Halte mich mal auf dem laufenden, wieviele Beschleunigungen die dann mit gemacht hat ja? :)

    Also ich konnte jetzt keine scharfkantigen Stellen an meiner AB entdecken... ich vermute, dass es bei mir der Anpressdruck der Sehne auf die Schiene ist. Ok Raziel, ich werde das mit Schienenöl mal ausprobieren und die neue Wicklung hab ich jetzt auch mal minimal gewachst.
    Weil Arrowgeist es in seinem Beitrag erwähnt hat, wie verhält es sich denn mit der Eindrehrichtung der Sehne im Bezug auf die Mittelwicklung? Meine Bogenpresse hab ich jetzt auch fertig :)

    Gruß Niklas

  • Die Bowmaster L-Brackets halten problemlos der Zugkraft der Wurfarme stand, diese sind aus gutem Stahl gefertigt und verrichten bei meiner Bogenpresse seit Monaten ihren Dienst und ich habe meine Bogenpresse in der Zeit schon mehrere male eingesetzt.

  • Blackjack89 - Ich hoffe für Dich das deine Presse hält,ich würde diesen Haltestücken nicht vertrauen!Aber es ist auch nicht meine Gesundheit!

    Hallo Raziel!

    Danke das du dich um meine Gesundheit sorgst, aber wie Arrowgeist schon erwähnt hat, sind diese Klammern aus 3mm starkem gehärteten Stahl wofür ich sogar die guten Cobalt Bohrer nehmen musste um durch zukommen. Ich behaupte um die zu verbiegen benötigt es mir als die knapp 90kg Auszugskraft meiner Armbrust ;)


    Gruß Niklas

  • Die Spannkraft des Bogens erreicht bei seinem Maximum zwar durchaus die 2-3fache Kraft der eigentlichen Zugkraft, aber die L-Haken verkrafte auch das problemlos, diese sind aus gehärtetem Stahl - jeder der da Löcher rein gebohrt hat, merkt schnell, das man da nicht so einfach ein Loch rein bekommt, mit einem HSS-Bohrer kratzt man z.B. nur die Oberfläche an, es braucht min. einen HSSE-Bohrer.

    Beim pressen reichen auch gut 4 cm um die Sehen und oder Kabel aus-/einzuhängen (die Wurfarme werden dabei auf jeder Seiten nur um 2 cm zusammengezogen und da da erreicht die Spannkraft der Wurfarme noch längst nicht ihr Maximum).

    Wie geschrieben, ich habe schon mehrmals die Sehne ausgespannt um die die Mittelwicklung zu erneuern - einmal habe auch die Kabel komplett ausgehängt - die L-Haken juckt das kein bisschen und mein Spannschloss hat eine Zugfestigkeit von 3,5 Tonnen :thumbup:

  • Ich hab mir gerade mal ein paar Videos zu Mittelwicklungen angeguckt .
    Einer benutzt am Ende hin Sehnenmaterial um das zu "vertüdeln" bei dem hier sieht es aus, als ob er ein Stück Garn verwendet, jedoch sieht das komplizierter aus .
    Kann mir da jemand weiterhelfen und mir sagen wie ich am einfachsten eine Mittelwicklung hinbekomme ?

    Ich bin nämlich echt gerade ratlos, noch ist es bei mir nicht so weit, aber irgendwann werde ich das wohl machen müssen .

    Auch ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit einem Schritt ...

    112% Leidenschaft

  • Ist doch ganz einfach,Du bindest auf den letzten 2cm eine Garnschlaufe unter etwas lockerer Wicklung mit ein.Dann wickelst Du die letzten 2cm so locker das man die Garnschlaufe samt durchgeführtem Wicklungsgarn durch ziehen kann,dann ziehst Du das abgeschnittene 5-7cm Ende durch,schneidest es auf 3-4mm ab und verbruzelst bzw schmilzt das Stückchen an und verklebst es so mit der Wicklung damit sich die letzten mm so nicht wieder lösen können.Das Video ist eigentlich schon der einfachste Weg.
    Einige führen das Wickelgarn auch noch einmal durch die geteilte Sehne vor dem durchziehen.

    Mach Dir keine Kopf darüber wie gut es die ersten Versuche wird.Es wird besser werden je öfter Du es machst! ;^)

    Einmal editiert, zuletzt von Raziel (9. April 2014 um 19:08)