Durchschlagskraft Diabolo

Es gibt 100 Antworten in diesem Thema, welches 15.191 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. November 2012 um 16:39) ist von Technixx.

  • Dazu habe ich folgendes Beispiel:

    Ein sehr schnelles, leichtes Geschoss ( JSB ExpressRS 0,475 g ) erreicht eine relativ hohe Geschwindigkeit von ca. 180 m/sec. und durchschlägt eine Dose auf 10 m mit Leichtigkeit. Das gleiche Geschoss bleibt aber in einer 1,2 cm starken Fichtenholzplatte stecken. Das Holz absorbiert die Geschossenergie aufgrund seiner Elastizität vollkommen, währenddessen das Metall schneller perforiert.

    Dagegen erreicht ein relativ schweres Geschoss ( JSB Heavy 0,67 g ) eine deutlich geringere Geschwindigkeit von ca. 152 m/sec. bei gleicher Ausgangsenergie von 7,5 Joule. Auf 10 m wirst Du eine riesen Beule in der Dose sehen, die nicht durchschlagen wird. Hier wurde die kinetische Energie auf Grund der geringeren Geschwindigkeit in Verformung im Blech umgewandelt.

    Dagegen jedoch durchschlägt dieses Geschoss das gleiche Fichtenbrett total und richtet im Holz einigen Schaden an.

    Hast du das ausprobiert? Denn ich hätte gesagt, dass das leichtere und schnellere Diablo bei 7,5J das Holz eher durchschlägt als das schwere Diablo.

  • Hast du das ausprobiert? Denn ich hätte gesagt, dass das leichtere und schnellere Diablo bei 7,5J das Holz eher durchschlägt als das schwere Diablo.


    Natürlich! Sonst würde ich es nicht schreiben.

    Sicherlich sind dies keine Versuche gewesen, die einer hoch wissenschaftlichen Bewertung standhalten. Diesen Aufwand kann man nur schwer finanzieren. Jedoch habe ich solche Versuche oft genug wiederholt und immer wieder die gleichen Ergebnisse erhalten.

    Ich bin mir aber ganz sicher, dass bald jemand kommt, der auf `ne Coladose und Balsaholz plinkt und glatt das Gegenteil von mir behauptet! :thumbsup:

    Gruß, Tx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.


  • Natürlich! Sonst würde ich es nicht schreiben.

    Sicherlich sind dies keine Versuche gewesen, die einer hoch wissenschaftlichen Bewertung standhalten. Diesen Aufwand kann man nur schwer finanzieren. Jedoch habe ich solche Versuche oft genug wiederholt und immer wieder die gleichen Ergebnisse erhalten.

    Ich bin mir aber ganz sicher, dass bald jemand kommt, der auf `ne Coladose und Balsaholz plinkt und glatt das Gegenteil von mir behauptet! :thumbsup:

    Gruß, Tx

    Zumindest bei mir haben die leichteren RS Diablos immer die höchste Durchschlagskraft unabhängig vom beschossenen Material.

  • Wenn der Lauf deiner HW 35 nur minmal dicker sein sollte als der Lauf deiner HW30, dann hast du mit der gleichen Muni eine andere V0, sie sollte kleiner sein, da die Abdichtung geringer ist.


    Das sollte keine große Rolle spielen. Die meisten Diabolos besitzen ein Kelchmaß von 4,65 bis 4,75mm , also ein sattes Übermaß. Wie fest ein Diabolo sich in einen Lauf einführen läßt ist erfahrungsgemäß meist auch kein Kriterium, da die Geschosslager häufig deutlich weiter sind wie der eigentliche Lauf, damit man das Geschoss bequem einführen kann. Wer das nicht glaubt, der versuche mal einen Diabolo mündungsseitig zu laden... das artet in Fummelei aus ;)

    Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß je untermaßiger die Geschosse sind, desto höhere Energie erreichen sie bei einer Federkolbenwaffe - meistens. Natürlich nur in gewissen Grenzen. Das in einem solchen Fall geringe Losbrechmoment und die geringere Reibung bringen etwas mehr Schwung in die Sache. Die Präzision steht jedoch auf einem anderen Blatt. Die Kopfmaße tragen nicht wesentlich zur Abdichtung bei, das Übermaß wäre auch zu gering. Die Kelche besitzen da wie schon geschrieben deutlich mehr Übermaß. Das richtig Kopfmaß kann unter bestimmten Bedingungen das letzte bißchen Präzision aus einem Lauf herauskitzeln. In der Regel schießen aber ganz gewöhnliche unselektierte Geschosse von hoher Qualität auch schon sehr gut, es sei denn sie harmonieren aus irgendwelchen Gründen überhaupt nicht mit dem Lauf, was aber eher selten vorkommt.

    Den Empfehlungen für sinnvolle Geschosse schließe ich mich hier gerne an. Die RWS Geco sind kaum zu schlagen. Mit diesen erreiche ich auch aus der Matchpistole eine sehr hohe Präzision und sie laufen aus den meisten Waffen hervorragend. Ebenfalls sehr gut sind in meinen Augen die H&N Sport.

    Wer sehr gute Matchgeschosse sucht die gut laufen, der wird natürlich bei RWS und H&N fündig. Ich möchte aber auch noch die Vogel Match Diabolos empfehlen. Leider sehr schwer zu bekommen, aber unglaublich präzise. Sie bestehen aus einem sehr weichen Blei, vergleichbar mit den JSB und erreichen auch aus extrem munitionfühligen Waffen sehr gute Präzision und Energie - nach meiner Erfahrung. Eine große Überraschung bei meinen Tests waren für mich auch die K&T Royal Match... ein echter Geheimtip meiner Meinung nach.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Servus Roland,

    und vielen Dank für die Info. Da habe ich nur nicht genau genug gesucht wie es aussieht. Ich hatte die immer bei 4komma5 mitbestellt, aber dort sind sie schon seit längerer Zeit nicht mehr im Shop. Bei Ebay kaufe ich nur in absoluten, völligen und totalen Ausnahmefällen. Ich bevorzuge die Bindung an einen Shop wo man mich gut bedient ;)

    Wie ist denn Shoot-Club so? Bei dem Preis spiele ich mit dem Gedanken mir mal so ein Stängchen kommen zu lassen :))

    Die Vogel Match Munition ist in der extremen Zicke - HW45 - das Non-Plus Ultra. Die Vogel 4,50mm lagen bei meiner letzten Messung zwischen 150 und 152m/s, wobei die letzen 3 Schuss alle mit exakt 151,8m/s laut Chrony durch sind... ich dachte erst die Schranke hätte den Schuss verpaßt, weil auf die Stelle hinter dem Komma wäre doch ein großer Zufall, aber dem war nicht so... die Vogel Diabolos sind tatsächlich so gut :)) Die Stelle nach dem Komma war sicherlich einfach teilweise ein Zufall, da muß man realistisch bleiben, aber die enorme Konstanz der Testserie allgemein wohl eher nicht. Ansonsten mag die HW45 bei mir nur mit den RWS Geco einigermaßen zusammenarbeiten, aber die liegen immer so bei 153m/s +-5m/s, schwanken also etwas stärker.

    Überflüssig zu erwähnen daß man mit den Vogel Diabolos nicht nur sehr kontant schießt sondern auch hervorragend trifft :))

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  • Muss man aber wiegen, so reicht eine Küchenwaage nicht aus.


    Doch das geht schon mit einer Küchenwage. Mann darf natürlich nicht nur ein Diabolo wiegen sondern z.B. gleich Hundert. Das Abzählen geht recht gut mit einer Schüttelbox.
    Man hat dann natürlich nur das Durchschnitsgewicht der Diabolosorte, aber bei brauchbaren Diabolos sollte das reichen.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • ok, da hast natürlich Recht. Man kann ja davon ausgehen, dass gerade Geschosse in einer Dose besonders gleichmäßig sind, was für diese Art der Messung wichtig ist. Dennoch sind nur digitale Küchenwaagen dafür nutzbar, weil man analoge Scalen nicht genau genug ablesen kann.
    Aber die Bestimmung des exakten Gewichtes ist nicht das Problem, denn erstens gibt es sicher genug Wiederlader (im Verein) oder der nette Apotheker kann das nochmals genauer.
    Die Messung der Geschossgeschwindigkeit ist leider nicht so einfach.

  • [w

    Dagegen jedoch durchschlägt dieses Geschoss das gleiche Fichtenbrett total und richtet im Holz einigen Schaden an.

    Das ist völliger Humbug ..gerade die schweren Geschosse verlieren aufgrund ihrer Masse dramatisch an Geschwindigkeit ,ich selbst habe das mit 5,5mm getestet

    wenn du eben nur noch 120ms zur Verfügung hast aufgrund der Masse kann sich jeder halbwegs logisch denkende Mensch ausrechnen wie schwach die Wirkung (Durchschlag ) am Fichtenbrett sein wird. Ich habe auch die Erfahrung gemacht das immer noch die Geschosse am tiefsten in das Holz eindringen die die höchste Geschwindigkeit drauf hatten.

    Die leichten Geschosse wie z.b. auch die Plastik HPPs schlagen viel tiefer ins Holz ein als langsame schwere Diabolos von über 0,67 Gramm die prallen teilweise sogar am Holzbrett ab und fallen zu Boden weil nur noch 90ms überhaupt ankamen am Brett.

    Hast du das ausprobiert? Denn ich hätte gesagt, dass das leichtere und schnellere Diablo bei 7,5J das Holz eher durchschlägt als das schwere Diablo.

    Genau das ist auch meine erfahrung aus der Praxis :D

    Kleiner Praxis Test schieße aus 10m Entfernung auf ein Fichtenholzbrett mit 7,5 Joule waffe mit Walther HPP (0,37g,gamo pro magnum 0,49 gramm und HN Silverpoint 0,69 Gramm) Jeder kann sich jetzt schon ausrechenen welches Diabolo bei konstanten 7,5 Joule am tiefsten in das Fichtenholzbrett eindringen wird. Nämlich genau entgegensetzt es ist das leichteste Geschoss weil es eben noch genug Rasanz(Geschwindigkeit) zum Durchschlag mitbringt. (bei größeren Entfernungen und höheren Energien relativiert sich das natürlich)

    2 Mal editiert, zuletzt von Noizesupressor (18. Oktober 2012 um 19:34)

  • Das ist völliger Humbug ..gerade die schweren Geschosse verlieren aufgrund ihrer Masse dramatisch an Geschwindigkeit ,ich selbst habe das mit 5,5mm getestet

    wenn du eben nur noch 120ms zur Verfügung hast aufgrund der Masse kann sich jeder halbwegs logisch denkende Mensch ausrechnen wie schwach die Wirkung (Durchschlag ) am Fichtenbrett sein wird. Ich habe auch die Erfahrung gemacht das immer noch die Geschosse am tiefsten in das Holz eindringen die die höchste Geschwindigkeit drauf hatten.

    Die leichten Geschosse wie z.b. auch die Plastik HPPs schlagen viel tiefer ins Holz ein als langsame schwere Diabolos von über 0,67 Gramm die prallen teilweise sogar am Holzbrett ab und fallen zu Boden weil nur noch 90ms überhaupt ankamen am Brett.


    Ich frage mich nur, bei welcher Entfernung mit Deiner Flinte die 120m/s erreicht sind. Ich habe die Wirkung auf 10m Entfernung zu Grunde gelegt. Bei einer Vo von ca. 152m/s sind auf 10m noch 145m/s bei 7,1 J vorhanden ( Exact Heavy 0,67g Cal. 177). Die 120 m/s hat man erst nach ca. 55m erreicht bei einer Restenergie von immerhin 5,0 J! Das sagt Chairgun und auch mein Chrony! Und genau da setze ich eben mit meiner These an. Es kommt eben auf das richtige Pellet an und auf die Art des Zieles (hart oder weich).

    Aber wenn`s immer noch nicht überzeugt, so nehme ich diesen angeblichen "Humbug" mal sportlich - dann drehe ich mal ein kleines Video übers Wochenende - auf 50m und auf`s Fichtenbrett, wenn es sein muss. Demnächst auf Youtube und in diesem Forum! Ich freue mich dann auf den fälligen Kommentar.

    Gruß, Tx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • die 120ms gelten für 5,5mm Diabolos nur mal zum Vergleich weil die ja noch mehr "Masse" haben aber die größte Masse nützt dir bei 7,5 Joule nichts wenn die Geschwindigkeit(Beschleunigung) zum Durchschlag fehlt.

    Und genau deshalb ist es völlig unsinnig mit einem 7,5 Joule Gewehr überschwere Diabolos zu verschießen .Die werden dir keinerlei Vorteile bringen in Sachen Durchschlag eben weil ihre Geschwindigkeit zu schnell abnimmt.Ich selbst war schwer entäuscht von den überschweren HN Silverpoint

    mehr als einen Kratzer hinterlassen die nicht am Holzbrett während die leichten Gamo Pro magnum durchgingen.

    Einmal editiert, zuletzt von Noizesupressor (19. Oktober 2012 um 10:53)

  • Wie sind die Gamo so? Gewicht, Durchschlag? Schnell oder eher Langsam? Streuung?

    Typ: Flachkopf
    Gewicht: 0,46g
    Durchschlag: k.A. aber in einen Kugelfang haut mein HW 30 S ordentliche Dellen rein
    Geschwindigkeit: Mit dem HW 30 S knapp 180 m/s
    Streuung: auf 10m Indoor Loch in Loch (hängt aber mehr von meiner Tagesform ab als von den Gecos)
    Verarbeitung: Dias mit zerdrückten Kelchen oder große Mengen Bleireste in einer leeren Dose habe ich bei den Gecos noch nicht gefunden.

  • die 120ms gelten für 5,5mm Diabolos nur mal zum Vergleich weil die ja noch mehr "Masse" haben aber die größte Masse nützt dir bei 7,5 Joule nichts wenn die Geschwindigkleit(Beschleunigung) zum Durchschlag fehlt.

    Und genau deshalb ist es völlig unsinnig mit einem 7,5 Joule Gewehr überschwere Diabolos zu verschießen .Die werden dir keinerlei Vorteile bringen in Sachen Durchschlag eben weil ihre Geschwindigkeit zu schnell abnimmt.Ich selbst war schwer entäuscht von den überschweren HN Silverpoint

    mehr als einen Kratzer hinterlassen die nicht am Holzbrett während die leichten Gamo Pro magnum durchgingen.


    Hi,
    um die Dinge zu versachlichen, muss man immer die genannten Zahlen und Werte in einen Kontext stellen. Es macht nur Sinn, wenn man die Diasorte, das Kaliber und die damit verwendete Waffe nennt. Ein erwiesenermaßen hartes, überschweres Geschoss, das stark übermaßig ist ( H+N) aus einem 7,5 J Gewehr zu verschießen, das vielleicht auch noch ein Preller ist, macht wirklich keinen Sinn. So etwas ruiniert nur das Gewehr. Da hast Du recht!

    Die Sache sieht jedoch ganz anders aus, wenn es sich um einen Presslüfter handelt, der auf Grund seines kurzen Laufs (HW 100 Carbine) einen schwereren Munitionstyp sehr gut verträgt. Die JSB Heavy in 4,52 sind besonders weich und entlocken meinem 7,5 Joule Gewehr
    eine Vo von ca. 164 - 167 m/s. Das sind von unten weg 9,03 Joule. Wie Du siehst, sind das Geschwindigkeitswerte, die manche F-Gewehre gerade mal mit den leichteren Sorten z.B 0,547g zustande bringen. Übrigens: Das gleiche Gewehr bringt jedoch mit den JSB Express ( 0,51g) ca. 172 m/s als Vo und ist mit 7,5 J recht zahm.

    Zum Thema Energieherhalt bzw. Geschwindigkeitsabnahme; Die JSB Heavy besitzen einen hohen BC von 0,031. Auf den ersten 25m verliert das Geschoss ca 10% seiner Energie. Auf 50m beträgt der Energieverlust 19%. Bei den JSB Express ( BC 0,021) liegt der Energieverlust auf 25m bei 15% und auf 50m bei 25%. D. h. das es mit der schwereren Kombination auf 10m mit 8,3 J und auf ca. 25m mit 7,5 J im Ziel rumst. Wie gesagt: es kommt auf die richtige Kombination an! Und die habe ich ganz bewusst auch im Einganspost erwähnt. Was das für ein Holzbrett bedeutet, das liefere ich natürlich in Bild und Ton nach incl. vohergehendem Chronytest als Beweis. Versprochen ist versprochen.

    Für alle Zweifler: Nein, es wurde nichts an der HW 100 getunt. Alles befindet sich im jungfräulichen Originalzustand und verdient sich das F-Zeichen ganz ehrlich.

    Gruß, Tx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.