Hallo,
ich benötige Hilfe bzw. Erfahrungen anderer zu einem etwas seltsamen Thema.
Ich besaß eine P88 compact in 9mm PAK. Eine eindeutige Zinkguss Schreckschusswaffe mit blockiertem Lauf und Masseverschluss. Gekauft habe ich das Ding in den späten 90ern in einem renommierten Waffengeschäft gegen Vorlage des Ausweises. Dann lag sie daheim herum. Bis sie mir dieser Tage beim Ausmisten in die Hände fiel und ich mir dachte, verkaufe ich sie doch. Also egun aufgerufen und was stellte ich fest? Das Teil hat deutsche Beschusstempel auf Griffstück und Schlitten... aber keine PTB. Nirgends. Also, dumm und unerfahren mehrfach im egun Forum nachgefragt. Außer schrecklichen Warnungen kam nichts. Dazu unzählige Meldungen im Internet von Menschen mit SSW ohne PTB, die horrende Geld- und Gefängnisstrafen bekamen. Langsam packte mich die Angst, also habe ich das Ding vorhin zur Polizei gebracht. Die haben die Pistole untersucht und mir bestätigt, dass es eine Schreckschusspistole ist. Nichts anderes. Ohne Manipulation oder irgendwelche anderen illegalen Dinge. Aber eine Anzeige habe ich jetzt doch. Mist. Das hat man von seiner Gesetzestreue.
Die Polizei sagt, das Ding ist eindeutig eine Schreckschusswaffe, aber aus irgendeinem Grund ist keine PTB drauf. Deutsche Beschusstempel hat es, Jahreszahl "KF". Irgendeiner hat da furchtbar Mist gebaut. Umarex? Das Beschussamt? Der Waffenhändler? Ich weiß es nicht. Ich war es jedenfalls nicht, ich habe mit dem Ding noch nicht einmal geschossen. Aber ich bin jetzt dran. Für nix! Naja, die Polizei sagt, sie schicken die Pistole zur Überprüfung an das Waffenamt und wenn die sagen, ok, normale Schreckschuss, wird der Staatsanwalt wohl auch nichts unternehmen... "wohl"... Mir geht jedenfalls die Klammer und zwar ganz gehörig. Ich habe weder Lust auf Geldstrafen noch auf Einträge ins Strafregister, zumal ich im Grunde an nichts Schuld bin.
Keine "Hättest Du besser mal..."-Ratschläge bitte, die kann ich nicht gebrauchen. Ich hatte das Teil daheim, habe darüber öffentlich geschrieben und einfach Angst, dass morgen die Ordnungshüter klopfen und ich reif bin. Also habe ich das getan, was man als rechtschaffener Staatsbürger so tut. Was ich aber dringend brauche sind Berichte von Leuten mit ähnlichen Erfahrungen oder Meinungen von Menschen mit Sachkenntnis. Umarex habe ich unter Angabe der Seriennummer auch schon kontaktiert. Bereits zweimal, ich hoffe endlich auf Antwort. Ich benötige einfach Rat, falls es irgendein exempelsüchtiger Staatsanwalt doch böse meint. Und, um mich zu beruhigen.
Und zuletzt noch einmal, ich habe die Pistole ungefähr 1996 legal im deutschen Waffenladen als Schreckschusswaffe gekauft. Es ist eindeutig eine Schreckschuss, es passen auch nur Platzpatronen hinein, der Lauf ist fest, Zinkguss usw... Und ich habe an der Waffe nichts gebastelt, ganz großes Ehrenwort. Sie ist so, wie aus dem Laden. Handbuch und Kassenzettel habe ich nach zwei Umzügen inzwischen nicht mehr. Leider. Sonst wäre es erheblich einfacher und ich müsste hier nicht um Rat bitten.
Also, wer Rat weiß, ich bin dankbar und freue mich darüber.