Freut mich, dass ich helfen konnte, Zoraki917! :^) Hat das auch ohne Beschädigung der Schulterstütze geklappt? Wenn man so mit dem Schraubendreher darin rumaast, kann man das Holz da ja recht fix verhunzen. Erwähnt der Kerl im Video ja auch.
Meine Radom-AKM kam vorhin an. Hab jetzt schonmal ein bisschen mit ihr rumhantiert.
Nach dem Auspacken war ich erstmal positiv überrascht. Das Gewehr ist aus dem Jahr 1967 und sieht eigentlich erstaunlich gut aus. Das Holz weist natürlich einige Gebrauchsspuren auf, ist ansonsten aber noch super in Schuss. Meinem Wunsch nach schön dunklem und auch gleichfarbigem Holz wurde seitens ZIB-Militaria nachgegangen - sehr schön! Auch der Bakelit-Griff passt gut zur Farbe des Holzes. Die Waffe ist sogar zu einem Großteil nummerngleich soweit ich das gesehen habe. Außerdem wirkt sie fast unbenutzt. Das raue Oberflächenfinish ist in fast einwandfreiem Zustand und alle Hebel sind noch sehr straff. Den Hebel zum Entfernen der Gasröhre konnte ich bspw. nichtmal ohne Werkzeug umlegen. Schulterstütze, Griff und Handschutz sitzen auch fest. Kein Spiel der Teile oder leichtes geklacker. Nur das Magazin wackelt ein klein wenig, wenn man es eingelegt hat aber das ist nicht störend.
Sicherung, Abzugszüngel, Kimme und Verschluss samt Verschlussträger lassen sich allesamt bewegen. Zerlegen lässt sich das Gewehr bis auf den Lauf auch noch komplett. Dass es sich bei der Waffe nur noch um Deko handelt, kann man ihr von Außen nicht ansehen. Einzig und allein das verschweißte Patronenlager und der kleine Schweißpunkt am Hammer/Abzugsmechanismus lassen im demontierten Zustand darauf schließen. Die sechs Laufbohrungen sind auf der Unterseite des Laufs und durchgehend von dem unteren Handschutz verdeckt - jedenfalls dann, wenn man ihn nicht abnimmt. ;^)
Jetzt komme ich zu den Negativpunkten:
Der Staubschutz wirkt ziemlich verbogen und verengt sich nach unten hin ein bisschen. Dadurch ist das Zusammenbauen teilweise ein ziemliches Gefummel und man kann die Waffe im zusammengebauten Zustand viel, viel schwerer repetieren, als ohne Staubschutz. Manchmal wird der Verschluss durch den Staubschutz sogar wie durch einen "Schlittenfang" in der hinteren Position gehalten und auch das Zurückziehen des Verschlusses geht teilweise unglaublich schwer. Manchmal schließt der Verschluss nichtmal, weil er vorher zu sehr durch irgendeine Reibung abgebremst wird. Außerdem hat der Staubschutz zwei Dellen, die diese bremsende Wirkung evtl. noch begünstigen.
Zudem ist die Visierung unglaublich schief. Mit diesem Gewehr scheint es unmöglich gewesen zu sein zu schießen bzw. zu treffen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie das Schießen damit funktionieren sollte. Nachträglich dürfte ein Verbiegen der Visierung eigentlich auch nicht Teil des Umbaus sein. Wird auch auf dem Zertifikat nicht vermerkt. Vor allem das Korn ist völlig schief auf den Lauf gesetzt, die Kimme ist hingegen nur in der Waagerechten ein bisschen seitlich gekippt. Sieht nicht gerade schön aus und das Anlegen und Zielen ist damit auch kaum möglich. Klar, schießen kann man damit nicht mehr aber das stört schon, da es ja ein Dekogegenstand sein soll, mit dem man auch mal rumspielen will. Ich glaube jedenfalls nicht, dass es dem Normalzustand einer AK entspricht, oder? Auch wenn man das Alter der Waffe und die damaligen, schlechteren Möglichkeiten der Produktion/den evtl. nicht so hohen Qualitätsstandard der Warschauer-Pakt-Staaten einbezieht. Treffen wollte man seine Feinde schließlich auch damals schon.
Bei der Oberfläche bin ich mir außerdem unsicher, ob es die originale Brünierung ist oder eher nachträglich nochmal brüniert wurde. Unterhalb des Hebels zur Entnahme der Gasröhre ist die Farbe des Materials noch eher silber und nicht schwarz. Außerdem scheint sich die Brünierung recht schnell abzunutzen. Unter dem Sicherungshebel hat sie sich beim rumspielen sogar schon zum Teil verabschiedet.