Kettner: 150 Kölner zittern um Job
Traditionsunternehmen stellt Insolvenzantrag beim Kölner Amtsgericht.
Von VOLKER ROTERS
Flaggschiff: die Kettner-Filiale in der Kreuzgasse in der Kölner City.
Foto: Jens Koch
Köln – Die Krise im Einzelhandel – jetzt hat sie auch das große Kölner Traditionsunternehmen Eduard Kettner GmbH & Co. KG (Jagd und Mode) erwischt. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit stellte das Unternehmen noch am Freitagabend einen Insolvenzantrag.
Jetzt liegt das Schicksal von Kettner (750 Mitarbeiter, davon 150 in Köln, Umsatz im Geschäftsjahr 2002/03: 60 Mio €, Sitz in der Mathias-Brüggen-Str. 80) vorerst in den Händen der Insolvenzabteilung des Kölner Amtsgerichts.
„Es handelt sich um einen vorsorglichen Schritt. Die Gehälter für April wurden ausbezahlt. Wir sind zuversichtlich, dass genug Masse zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vorhanden ist“, so Kettner-Sprecher Dierk Kowalke am Sonntag im Namen der Geschäftsführer Thomas Vogel und Ernst im Brahm zum EXPRESS.
Anfang der 90er Jahre gab es die ersten Einbrüche im Jagdbedarfsgeschäft. Kettner (18 Filialen in Deutschland, Läden in Frankreich und Österreich) setzte auf hochwertige Textilien und Outdoor-Ausrüstungen, um das Ruder herumzureißen. 2001 verkaufte Eigentümer Klaus Bühring seine Anteile an eine Düsseldorfer Investorengesellschaft.
„Umsatz- und Margenverfall und die generelle Kaufzurückhaltung der Verbraucher und das katastrophale Weihnachtsgeschäft 2002/2003“, so Kowalke, hätten das Unternehmen „gezwungen, Insolvenzantrag zu stellen“. Seit der Änderung des Waffengesetzes durch die SPD nach den Schüssen von Erfurt sei auch das Geschäft mit Waffen zurückgegangen.
Wie‘s weiter geht, steht in den Sternen. Die Geschäftsführung will die Marke Kettner und den gesunden Kern – Jagdwaffen und Jagdbedarf – erhalten. Die Mitarbeiter bekommen Insolvenzgeld – und müssen zittern.
Die Mitarbeiter tun mir leid. Ein Hoch auf das neue Waffengesetz
Gruss
Ralph
Der Bericht: http://www.express.de/servlet/Satell…7012133®id=1