SV-Munition versiegeln ? Wer hat macht das? Wer hat Erfahrungen?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.906 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. März 2012 um 00:01) ist von Floppyk.

  • Hallo liebes Forum.
    Ich mache mir in letzter Zeit immer häufiger über Die Kombination von (Luft-)Feuchtigkeit und NC bzw SP in der Munition. Für bekanntlich sollen beide stoffe ja stark hydrophil, als "Wassersaugend" sein.
    Die Suche hat mir schon verraten dass die Kartuschen nicht immer ganz dicht sind und daher bei Kontakt mit Feuchte dazu neigen, nicht mehr richtig durchzuzünden.
    Daher lagere ich meine Munition mit Trockenbeuteln in ausrangierten Munitionskisten bei unter 8% Luftfeuchtigkeit.
    Soweit so gut.

    Da ich ich meine SSW hauptsächlich zur SV beim Angeln trage (ist leider notwendig :( ) wird sie öfter mal nass. Genrell ist aber doch fast jede SSW die geführt einer erhöhten Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Nicht nur bei mir sondern auch bei euch. Macht sich da denn neimand sorgen, ob die Munition überhaupt noch ihren Job tut?

    Wer von euch versiegelt seine Mun. mit Nagellack am Zündhütchen? Gibt es da Erfahrungswerte wie z.b. abgeplatzten Lack der zu Klemmern führt oder gar den Schlagbolzen festsetzt? Ist das ganze sinnvoll?

    Angeblich soll ja scharfe, militärisch genutzte munition ebenfalls entsprechend versiegelt sein. Stimmt das?

    BIn auf eure Antworten gespannt

    viele Grüße

    "Komm wir essen Opa" - Satzzeichen retten leben!!

  • Ich trage zwar keine SSW zur SV, aber habe schon enige male uralte Gasmun getestet, teilweise 1978 abgelaufen, bisher nicht einen Versager gehabt. Versiegelt war diese Mun nur vom Hersteller, aber immer auf der Vorderseite, die Hütchen waren alle völlig ohne Versiegelung. Bei Militärmumpeln hab ich schon ein paar mal etwas rotes ringsum das Zündhütchen gesehen, könnte ne Versiegelung gewesen sein. Allerdings sollte die Munition auch nach nem Wassrbad noch funktionieren. Eigentlich badet man beim ANgeln ja nur Würmer und keine SSW.
    Aber da wären wir wieder beim Thema, wenn du so große Angst vor Zündversagern hast, dann kauf dir nen Revolver. Wenns nicht knallt wird nochmal abgedrückt und dann rumst es.

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  • Hallo neuzehn85

    zuerst mal Respekt wieviel Gedanken du dir um dieses Thema machst,und ich dachte schon immer ich selbst sein schlimm :P
    Ich persönlich habe aber noch nie meine Abwehrkartuschen versiegelt.
    Tausche aber alle paar Monate die Munition aus,und teste regelmäßig die Zuverlässigkeit der Kartuschen mit mind. 5 Schuss aus jeder Packung.
    Ob Nagellack etc wirklich was bringen soll? berzeugt mich jetzt nicht wirklich.
    Lagern tue ich meine Knallkartuschen auch sehr trocken bei max 20 % Luftfeuchte. Um weniger zu erreichen müsste ich sie in eine Luftdichte Box sperren,und da ist mir der Aufwand zu groß.


    Gruß Andy

  • Nabend....

    Also ich teste immer die Katuschen, die ich zur SV nutze.
    Und wenn sie keine Versager haben nehme ich sie bis sie Abgelaufen sind oder ich sie "leider" nutzen muste!
    Denke mal da kann nichts passieren wenn du sie nicht über den MHD benutzt!
    So Handhabe ich das.


  • Ich mache mir in letzter Zeit immer häufiger über Die Kombination von (Luft-)Feuchtigkeit und NC bzw SP in der Munition. Für bekanntlich sollen beide stoffe ja stark hydrophil, als "Wassersaugend" sein.


    Du meinst sicher hygroskopisch - bei SP stimmt das, bei NC eigentlich nicht. Ich kann dir als Wiederlader sagen, dass NC Pulver kaum anfällig dafür ist. Pulverfüllgeräte haben nur einen lose aufliegenden Deckel, der nicht mal annährend luftdicht ist. Immerhin sind dort gute 100g Pulver drin, die dort auch schon mal länger drin verbleiben.
    SP gilt als hygroskopisch, weil dort Kaliumnitrat - das Salpetersalz enthalten ist.


    Wer von euch versiegelt seine Mun. mit Nagellack am Zündhütchen? Gibt es da Erfahrungswerte wie z.b. abgeplatzten Lack der zu Klemmern führt oder gar den Schlagbolzen festsetzt? Ist das ganze sinnvoll?


    Ich habe es bei meiner selbst hergestellten Munition nie gemacht, aber es gibt tatsächlich ein Siegellack für die Fuge des Zündhütchens und den Hülsenmund. Die Sorge das Lackreste sich festsetzen und Störungen provozieren, ist nur theoretisch. Ich habe schon tausende Patronen verschossen, die diese Siegelung hatten (S&B).
    Störungen wären vorstellbar, wenn der Lack unfachmännisch zu dick und an falscher Stelle amgebracht ist. Den Lack am Hülsenmund ist oft nur schwer zu sehen und ist ganz fein am Geschoss angebracht und keinesfalls außen an der Hülse.


    Angeblich soll ja scharfe, militärisch genutzte munition ebenfalls entsprechend versiegelt sein. Stimmt das?


    Ja und nein. Ja, zumindest das was wir als Reservisten kistenweise verschossen haben, hatte eine grünen Siegellack. Nein, weil auch zivil erhältliche Munition das haben kann. Ist aber eher selten.

    BTW - wenn du sowas anbringen willst, nimm ruhig einen Nagellack vom Ramschladen. Trage ihn hauchfein um das Zündhütchen in die Fuge und am Übergang Kunststoffverschluss zur Hülse. Dabei gilt wenig ist mehr.
    Ob das tatsächlich dichtet bzw. ob eine 9 mm PAK tatsächlich empfindlich auf Nässe ist, muss man im größeren Mengen testen um eine einigermaßen verlässliche Aussage zu bekommen.

    PS: Wir Wiederlader kleistern die Hülsen nicht zu. Viel zu viel Arbeit, kein Nutzen und störender Lack, wenn die Hülse 30 mal und mehr wiederbenutzt wird.

  • Lack am Zündhütchen, Lack oder Paraffin an der Oberseite, ... können helfen, die Patronen dicht und funktionsfähig zu halten.

    Für den "amphibischen Einsatz" würde ich jedoch weniger einer SSW verwenden - eben wegen der Gefahr des Eindringens von Wasser in die Patronen.

    Wäre da nicht ein geschlossenes System, wie z.B. Jet Protector/ DS-201 oder Guardian Angel II besser geeignet?

    Fördermitglied des VDB.

  • Hallo,
    das versiegeln oder lagern in lufdichten Boxen halte ich für übertrieben... habe vor einigen tagen im Garten 8mm Patronen gefunden die seit Silvester da liegen. Sahen zwar sehr dunkel aus, aber zündeten normal. Man bedenke das diese starker Feuchtigkeit und Frost ausgesetzt waren, da würd ich mir nun keine Gedanken machen beim angeln. Probleme gibts wohl eher mit zugefalteten 9mmR Patronen.

    Gruß, David

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  • Sorry wenn ich diese Frage einbringe und mich vielleicht unbeliebt damit mache:

    Wieso ist Angeln so gefährlich ?

    Gruß
    cz75

  • Gute Frage Rudi,

    wenn ich das wüsste,wäre ich auch schlauer...
    Leider eine steigende Tendenz in den letzten Jahren,das Angler überfallen werden.
    Bei uns ist es zumindest so..

    Gruß Andy

  • Hallo

    danke erstmal für eure zahlreichen Antworten, inbesondere für die ausführliche Antwort von "FloppyK" weiter oben.
    Erstmal genrell:

    Zitat

    Sorry wenn ich diese Frage einbringe und mich vielleicht unbeliebt damit mache:

    Wieso ist Angeln so gefährlich ?

    Eigentlich ist es das ans ich kaum ::)
    ich für meinen Teil bin aber oftmals den ganzen Abend bzw nachts im Sommer unterwegs und bewege mich dabei viele hundert meter bishin zu wenigen kilometern am flußufer entlang. insbesondere an den wochenenden trifft man da viele leute, die nicht alle gut gesinnt sind. Darüber hinaus bin ich dabei meist allein unterwegs und trage eine Ausrüstung im Wert von rd. 500 Eur mit mir rum. Da gab es für mich schon etliche male in den letzten Jahre Konflikte, seltener wegen der Ausrüstung, sondern eher weil es gewissen Personengruppen gibt die einfach nur gerne Ärger machen... und JA - die treiben sich auch in der Natur rum und nicht nur urban :)...aber bitte lasst uns beim thema bleiben!

    Im übrigen habe ich auch hier im Forum gelesen, dass Kriechöl ala WD40 in der Lage dazu ist das NC zu verschandeln....kann diese Aussage jemand von den versierten Wiederladern hier bestätigen?


    Ich habe mir heute klaren Nagellack gekauft und werde die Mun damit mal vorsichtig am Zündhütchen versiegeln, schaden wird es denke ich nicht.

    dank an alle

    grüße

    "Komm wir essen Opa" - Satzzeichen retten leben!!

  • Ich weis nicht genau ob das hier nützlich ist, aber ich habe auch mal mit 9mm P.A K. Muni unter Wasser geschossen (bis mein Waschbecken dabei Explodiert ist). :pinch: aber naja man Lernt aus Fehlern...

    Erstaunlicherweise gab es beim Unterwasser schießen keinerlei Probleme, selbs als ich Damals mit einen Revolver ein paar Umas verheizt hab.
    Ich schätze mal dass es bei den Patronen auch darauf ankommt wie sie Verarbeitet sind, also wenn das Zündhütchen sauber sitzt und das Plastik Käppchen fest und nicht locker eingesetzt ist dürfte es da eigentlich kein Problem bei Feuchtigkeit geben.

    So groß...,so böse...,so tot!

  • Ich habe die Kartuschen an den Zuendhuetchen einschliesslich deren Rille mit Nagellack gekennzeichnet. Je nach Inhalt (Knall, CN, CS, PV) in unterschiedlichen Farben. So ist sofort erkennbar, um welche Art Kartusche es sich handelt.
    Die Zuendhuetchen-Rille wird dadurch zuverlaessig abgedichtet.
    Auf die Vorderseite trage ich ganz duenn farblosen Nagellack auf.

    Zugegebenermassen habe ich vor der Lackierung auch bei jahrelanger Lagerung nie Probleme mit "durchnaessten" Kartuschen gehabt, .
    Aber so bin ich in jedem Fall auf der sicheren Seite.

    Gruss
    pak9


  • danke erstmal für eure zahlreichen Antworten, inbesondere für die ausführliche Antwort von "FloppyK" weiter oben.

    Im übrigen habe ich auch hier im Forum gelesen, dass Kriechöl ala WD40 in der Lage dazu ist das NC zu verschandeln....kann diese Aussage jemand von den versierten Wiederladern hier bestätigen?
    grüße


    Bitte, gern geschehen.
    Die Frage darunter verstehe ich nicht so ganz. Denn natürlich würde auch nur ein Tropfen irgendwelchen Öles oder andere Flüssigkeiten die Zündwilligkeit des Pulvers gegen Null gehen lassen. Oder war die Sorge, dass Öl im Patronenlager das Pulver verderben kann?
    Zum einen sollten Patronenlager nicht geölt und zum anderen sollte die Waffe immer möglichst sparsam geölt werden. So kann kein Öl in die Hülse gelangen.