300S direkt bei Feinwerkbau kaufen?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 1.893 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. März 2012 um 10:50) ist von Drangdüwel.

  • Hallo Leute,

    ich möchte mir ein 300S zulegen. Wisst ihr ob man direkt bei FWB gebrauchte und überholte Gewehre kaufen kann? Oder kann man bedenkenlos bei egun kaufen?

    Grüße Manuel

  • Hallo

    Bei FWB direkt wirst Du nicht fündig werden, nur bei Ersatzteilen.

    egun ist eine gute Quelle.

    Mein Tipp: Spare nicht am falschen Ende. Schau Dir die Bilder und auch die Bewertungen des Verkäufers gut an. Im Idealfall findest Du frisch überholte Gewehre. Der eine Verkäufer, der die Bilder immer in der Sauna macht, scheint gute Ware anzubieten..

    Für so eine überholte Waffe kannst Du auch etwas über 200,-€ ausgeben. Die Ersatzteile schlagen mit etwa 50,-€ zu Buche wenn Du sie selbst kaufst. Also ist so ein Preis von meinetwegen 220,-€ immer noch günstig für eine überholte FWB.

    Man kann grob sagen, so wie die Waffe von außen aussieht, so wird sie auch innen sein. wer sein Gewehr äußerlich pflegt, der wird es auch innerlich nicht verrosten lassen.

    Vereinsgewehre sind oftmals ziemlich ausgenudelt, die würde ich nur kaufen wenn Du sehr viel Lust hast so ein Gewehr selbst zu restaurieren. Am Besten kauft man aber immernoch aus Privathand von einem schützen der die Waffe gut behandelt hat.

    Viel geht an einem FWB aber auch nicht kaputt. Beim Schaft achte auf Risse im Griffbereich weil dort die Schwachstelle liegt. Da findet man leider hin und wieder Exemplare, die Jahrelang unsanft abgelegt wurden (Vereinsgewehre) und die dann an der Stelle brechen bzw Risse bilden.

  • Hi,
    Also wenn du bei eGun was Kaufen willst solltest du aufpassen, es gibt gelegentlich auch Schwarze Schafe.
    Manche Leute bezeichnen Ihre Ware als kaum Gebraucht/mit leichten Gebrauchsspuren etc., und dann bekommt man Ware die Bereits Flugrostig ist und Defekte Dichtungen hat.
    Auch ist es schwierig zu sehen wenn in der Waffe bereits das ein oder andere mal Kaputtrepariert wurde.
    Manchmal ist es vorteilhaft sich die Bilder der Auktion sehr genau anzusehen.
    Am besten direkt beim Verkäufer nachfragen wenn etwas unklar ist, und gegebenenfalls fragen ob er dir ein paar Detail Fotos Mailen kann.

    So groß...,so böse...,so tot!

  • Ich würd dir empfehlen mal bei den großen stationären Händlern im Bereich Druckluft-Matchwaffen anzurufen.

    Holme in Erding verschickt zum Beispiel auch.
    Hat auch a paar ältere FWB, weiß aber net welche das genau waren (hab ich im Vorbeigehen gesehen, als ich diese Woche mein 110er abgeholt hab. Eins war ein 600er, das lag auf dem Tresen).
    Da hast dann ein Gewehr vom Händler, mit Garantie. Wenns dir die Reise wert ist, sogar mit selbst durchgeführtem Munitionstest.
    Bei egun unbesehen von privat ist irgendwie ein Glücksspiel.

    "He, who trades freedom for temporary security, deserves neither freedom nor security."
    ("Jene, die Freiheit aufgeben, um eine vorübergehende Sicherheit zu erwerben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.") --- Benjamin Franklin

  • Im Idealfall findest Du frisch überholte Gewehre.


    Da haben sich welche drauf spezialisiert. Das muss man dann halt auch entspr. bezahlen, die Teile kosten nicht die Welt und mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man das auch selbst machen. Teile kann man direkt bei FWB am günstigsten kaufen, einfach anrufen.
    Solche Gewehre bei denen der Schaft abgeschliffen und geölt wurde und Dichtung, Feder und Puffer getauscht wurden, für jemanden mit Übung in weniger als ner Stunde gemacht, gehen dann oft für weit über 200 Euro weg. Das wär mir zu teuer. Dann lieber selber machen und das Gewehr kennen lernen. Wenn das dann schlecht schießt muss man auch auf keinen anderen böse sein. :rolleyes:

  • Danke für die vielen schnellen und guten Antworten :^)
    Hmmm ich weiß leider nicht wo bei mir der nächste Matchwaffenhändler ist.... In dem Fall werd ich wohl bei egun die Augen offen halten :^)

    Danke Leute :^)

  • Mal ganz ehrlich, ich habe noch NIE ein gebrauchtes FWB "günstig" bei einem Händler gesehen.

    Ich würde mir die Bilder und Beschreibung bei egun gut anschauen und dann dort zuschlagen.

    "Es mangelt an Harmonie, Zusammenhalt und Größe. Das wird euer Untergang sein!"
    Seven-of-Nine, Borg

  • Mal ganz ehrlich, ich habe noch NIE ein gebrauchtes FWB "günstig" bei einem Händler gesehen.

    Man muß zwischen preiswert und billig unterscheiden.

    Beim Händler hast ein Jahr Garantie. Wenn du es dir schicken läßt, hast auch ein Widerrufsrecht nach Fernabsatzgesetz.
    Wennst persönlich hinfährst gibt dir jeder Händler mit eigenem 10m Stand (haben fast alle) die Gelegenheit zum Probeschießen und zu einem Munitionstest bei eingespannter Waffe.

    Ganz ehrlich: wenn ich weiß, das die Diabolos Loch-in-Loch schießen, die ich kaufe, dann klappts auch kopfmäßig besser beim Schießen. Hab bei meinen Matchwaffen Unterschiede im Schußbild von kalibergroß bei 5 Schuß bis zu 8mm umschloßen gesehen, waren aber alles Markendiabolos (RWS, JSB, H&N, ... ) in verschiedenen Kopfmaßen.

    Außerdem ist das, wie so vieles, Verhandlungssache.

    Hmmm ich weiß leider nicht wo bei mir der nächste Matchwaffenhändler ist.... In dem Fall werd ich wohl bei egun die Augen offen halten

    Google ist dein Freund.
    Such dir die Telefonnummern von Schützenvereinen im Schwarzwald raus (hat doch fast jeder Ort über 2000 Einwohner) und frag, wo die Mitglieder ihre Waffen kaufen.
    Außerdem kannst so vielleicht auch billig an eine 'Vereinshure' kommen (meine jetzt keine Frau :D ), die sind nämlich ab und an gar net so schlecht (und kannst auch probeschießen).
    Ein Verein wird sich auch hüten, dir ein mieses Gewehr als gut anzupreisen, das wäre nämlich die absolute Negativ-Werbung und würde potentielle Mitglieder abschrecken ... .
    Oder wenst zufällig nach München kommst, ein paar km nördlich ist Erding (Holme), einer der größten in Süddeutschland.
    Kannst auch dort anrufen, der verschickt auch.
    Und nicht vergessen, bei Gebrauchtwaffen ist es meist Verhandlungssache.

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    ("Jene, die Freiheit aufgeben, um eine vorübergehende Sicherheit zu erwerben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.") --- Benjamin Franklin

  • ja kannste ruhig mal bei egun schauen,meins hab ich vor jahren in nem echten topzustand von privat bei egun bekommen.kam 210 euro,aber ich wäre auch noch bissl höher gegangen.die matchgewehre kamen neu mal 1400 dm meine ich.dementsprechend bekam man aber auch was geboten an materialgüte und passgenauigkeit.auch wenn meins schon 36 jahre alt ist.....immernoch alles tiptop dran.und so penibel wie ich es pfleg...macht es sicher noch 36 jahre :-P. .

    wenn du dir die bilder ansiehst,achte besonders auf den seitenspannerhebel,den fotografieren viele nicht so gerne ganz genau,weil da in der regel die ersten abnutzungen entstehen.

    gruß marc

  • Mag sein, dass überarbeitete Gewehre über 200,-€ bei egun kosten.

    Aber es wird auch nicht billiger wenn man sich Schleifpapier, Beize und Ersatzteile von FWB kaufen muss. Hat man sowas alles Zuhause, dann spart man Geld, aber rechne ich das Material zusammen welches ich benötige, dann komme ich auf etwa 65€. Man müsste dann also ein FWB für weniger als 160,-€ finden damit man eine Preisersparnis hat.

    Ob alte Gurke oder überholt nimmt sich vom Preis her nichts. Man sollte eher danach gehen ob man Lust, Zeit und etwas Erfahrung mitbringt um ein FWB selbst zu überholen.

    Selbst 250,-€ wären nicht zu viel für ein überholtes FWB mit Ölschaft. Dafür bekommt man immerhin ein Matchgewehr das ein Leben lang gute Dienste verrichten wird. Auf dem Neumarkt wird man für 250,-€ nichts vergleichbares in der Qualität finden.

  • Hallo,

    also ich habe 2x 300er LG und 1x LP 65 in meinem Bestand, die auch regelmäßig genutzt werden.

    Wie erworben?

    1. 300U - eine Vereinhure vom meinem Schützenverein erworben für 160.-€. Dichtungen und Puffer wurden neu vom Waffenwart neu gemacht und der Schaft wurde von einem talentierten Schützenbruder abgeschliffen und mit heller Schaftfarbe sehr ansprechend optisch aufgehübscht.
    Klar, leichter Flugrost auf den Metallteilen war durch die 30 Jahre Vereinsgebrauch auch da.
    Aber mal das System ausgeschäftet, und mit Ballistol und sehr feiner Stahlwolle mal eine halbe Stunde abgerieben und schön glänzte sie wieder.
    Jetzt nur so einmal im Monat mal mit einen Öllappen über das System und gut ist es.

    Von der Schußleistung fehlt der ehemaligen Vereinswaffe rein gar nichts.
    Kann man unbesehen in meine Fall kaufen.

    Die FWB-Gewehre sind nicht kaputt zu kriegen, wenn sie vernünftig gewartet wurden oder nicht kaputt repariert wurden.

    Der Verein verkaufte für den bevorstehenden Erwerb von neuen Presslüftern für die Schützenjugend vier 300er. Ich konnte mir da das mir am angenehmsten erschien aussuchen.


    2. Eine 300S, auch eine ehemalige Vereinhure, dann von einem älteren Schützenbruder im Verein erworben für 100.-.
    Auch hier waren neue Dichtung, Puffer und Federn noch eingebaut worden.
    Schaft war aber etwas abgestoßen, aber da muss ich mal selber nochmal ran.
    Das System ist aber sehr gut und schiesst ohne Fehl und Tadel, sehr präzise.

    Für ein überarbeitetes 300er würde ich um die 200.-€ ausgeben, für ein noch zu restaurierende so um die 150.-€.
    Machen kann man mit etwas Zeit und Muße selber alles an den FWB, anders als zum Beispiel bei den Diana-Matschgewehren.


    3. Die Luftpistole LP 65, war augenscheinlich auch eine Vereinhure, sah etwas stark gebraucht aus.
    Ersteigert über Egun für 120.-€.
    Dichtungen, Puffer und Feder direkt bei FWB bestellt und vom Waffenwart für 10.-€ Arbeitsentschädigung einbauen lassen.
    Die original Ersatzteile kosteten vor 6 Jahren gerade mal 20.-€, die Preise habe aber stark angezogen und kostet jetzt wohl um die 50.-€ bei FWB. Aber telefonisch bestellt und nach ein paar Tagen war auf Rechnung die Ersatzteilsendung im luftgepolsterten Großumschlag da. Ein super Service für eine, damals, 35 Jahre alte Waffe man konnte noch alles bekommen.

    Auch diese Waffe aus dem Jahre 1972 laut Serienr. schießt jetzt wesentlich präziser und problemlos als ich es umsetzen könnte.
    Einziges Manko, dass sie durch den lieblosen Gebrauch der Vorbesitzer etwas abgestoßen aussieht, ansonsten schießtechnisch aber top in Ordnung ist.


    Fazit: Die FWB-Waffen kann man fast unbesehen kaufen, sofern sie nicht verbastelt wurden. Die Qualität und Präzision ist einfach, selbst für diese über 30 Jahre alten Waffen, noch hervorragend.

    Meine FWB-Sportwaffen kann ich in diesen Leben nicht mehr verschleißen, da haben noch meine Enkel was davon.


    Zum Kauf: Einfach mal bei den Schützenvereinen in der Umgebung anfragen, ob sie ihre alten 300er zu verkaufen hätten, oder mal in der Schützenzeitung oder Visier eine Anzeige schalten, dass man was suchen würde.
    So dürfte man an billigsten an eine 300er ran kommen.


    Grüßle

    stefan911

    Waffen: HW 40, FWB 300 U + 300s, Haenel 310-4, Baikal IJ60, FWB LP 65 (BJ.72)

    3 Mal editiert, zuletzt von stefan911 (5. März 2012 um 00:46)

  • :^)
    Eine Frage hab ich aber noch, weiß aber nicht genau wie ich mich ausdrücken soll....: Kann man jeden Schaft abschleifen und einölen(?) ? Ich kenne mich da leider kaum aus, aber mit Klarlack behandelte Schäfte gefallen mir nicht sonderlich. Ich hoffe ihr versteht was ich meine... Auf einigen fotos der 300S "glänzt" der Schaft etwas, das ist nicht so mein Ding...

  • Eine Frage hab ich aber noch, weiß aber nicht genau wie ich mich ausdrücken soll....: Kann man jeden Schaft abschleifen und einölen(?) ?


    Grundsätzlich schon, aber neuere 300er Schäfte sind aus Buche, da musst die vorm Ölen noch beizen wenn's nicht ganz hell bleiben soll.
    Ich hab in letzter Zeit 3 Schäfte auf versch. Arten geölt, auch einen Buchenschaft. Das würd ich nicht mehr machen, zuviel Aufwand für ein eher durchschnittliches Ergebnis, Nussbaum allerdings immer wieder.
    So sieht der 300S Schaft aus den ich mit Schaftol Dunkel behandelt habe.
    Dieser HW35 Schaft ist nur mit Leinölfirnis behandelt.

  • Danke!
    Je mehr Zeit und Arbeit du reinsteckst, umso besser das Ergebnis! ;^) Der HW35 Schaft ist immer noch in der Mache...
    Unter diesem Link findest du sehr viel, sehr gute Info zum Thema Ölen: KLICK
    Allerdings hab ich meine Schäfte noch feiner geschliffen als der Autor dort empfiehlt.

  • Du solltest für so einen Schaft schon eine Woche Arbeit (jeden Tag eine Stunde) einplanen.

    Ab einfachsten geht es wenn Du die alte Farbschicht/Lack grob mit einem Schleifgerät entfernst. Ich habe mit dafür einen Dreieckschleifer gekauft. damit kommt man gut in die Ecken.

    Danach gehts weiter mit der Hand.. Wenn die ganze Farbe ab ist, kommt die Feinarbeit mit sehr feinem Schleifpapier. am Ende sollte es schon 600er Körnung sein.

    Wichtig ist: nach dem Schleifen muss der Schaft gewässert werden. Den Schaft mit einem nassen Lappen anfeuchten. Dadurch stellen sich die plattgeschliffenen Fasern wieder auf. nach dem Trocknen fühlt sich der Schaft wieder rauh an. Dann wird wieder mit feinem Schleifpapier geschliffen. Dann wieder wässern, trocknen, abschleifen... Diesen Vorgang musst Du gut 5-6 mal wiederholen bis der Schaft wirklich glatt bleibt und sich keine Fasern mehr aufstellen. Nur so hast Du hinterher einen schön glatten Schaft.

    Danach gehts ans Beizen. Ich nehme dazu die Aqua-Beize von Clou. Farbe nach Wunsch. ich mag Mahagoni gerne. Die Beize wird dünn mit einem Pinsel aufgetragen. ich habs mit einem Baumwolllappen gemacht. Das wird gleichmäßiger.

    Ich habe meinen Schaft mehrmals gebeizt um ein dunkleres Ergebnis zu bekommen. Zwischendurch habe ich den Schaft immer mal wieder mit ganz feiner Stahlwolle abgerieben. Nicht aufdrücken! Nur ganz leicht rüberstreichen, so dass der Schaft glatt bleibt.

    Nach dem alles so ist wie Du es willst, kannst Du den Schaft mit farblosem Möbelöl ölen. Ich versiegel den Schaft hinterher noch mit Möbelwachs.

    Du siehst, es ist etwas Arbeit, macht aber auch Spaß. Nur wirklich billiger wird es nicht wenn Du alle Zutaten kaufen muss. Eventuell sogar noch ein Schleifgerät (eins für 25,-€ aus dem Baumarkt reicht da völlig aus)

    Hier mal ein Bericht mit Bildern von meiner FWB-Restauration:

    Restauration eines FWB 601-Schaftes

    Ich weiß, viele machen es sicher anders und würden z.B. niemals eine Schleifmaus zu Hilfe nehmen. Ich habe schon einige Schäfte so bearbeitet und mit der oben beschriebenen Methode stets gute Erfahrungen gesammelt.

  • Also ich hab letzte Woche 2 FWB 300s für je 190€ bei Egun gesteigert, bin voll zufrieden, bei dem Gewehr kann man aber auch nicht viel falsch machen finde ich ! Zur Not muss man es eben mal überholen lassen, das kostet ja auch nicht die Welt oder man machts selber ! Ich hab mir die erste gestern mal vorgenommen, an der Schussleistung gibts nichts zu meckern, Präzision ist 1a nur der Schaft war dadurch, dass es vorher einem Wettkampfschützen gehört hat mit etlichen Dellen und Kratzern versehn, er hatte 3 Stück, 2 davon sind jetzt MEIN´s !

    Hab den Schaft gestern abgeschliffen und neu lackiert, ZF-drauf, jetzt sieht sie aus wie neu, obwohl mir noch irgendwas fehlt, sieht zwar gut aus, aber das i-Tüpfelchen fehlt mir noch !