Mündungsenergie HW77k

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.024 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Juli 2011 um 00:10) ist von Outl4w.

  • Guten Abend,

    ich wende mich heute an euch, weil ich einige Bedenken zu meiner frisch umgerüsteten HW77k habe. Das Gewehr wurde mit einer Titan XS Feder und einer Fettabschirmhülse ausgestattet. Die Kolbendichtung wurde nicht getauscht und ist demnach immer noch die originale von Weihrauch. Als Schierung wurde Mos2-Fett benutzt. Nach ca. 1500 Schuss Gesamtleistung habe ich das Gewehr heute nun einmal mit meinem Chrony Beta gemessen und bin dabei auf folgende Werte gekommen:

    (alle Angaben in m/s)

    1. 228,0
    2. 229,5
    3. 228,7
    4. 229,8
    5. 229,9
    6. 229,4
    7. 229,6
    8. 230,6
    9. 230,9
    10. 229,7

    Durchschnitt: 229,6 m/s

    Geschossen wurde mit H&N Baracuda Match 0,69g. Diese Kombination ergibt nach Adam Riese eine durchschnittliche E0 von 18,18 Joule.
    So, nun stellt sich die Frage, ob es sich bei dieser doch eher bescheidenen Leistungsausbeute um einen Defekt handelt, oder ob diese E0 für eine Titan XS realistisch ist. Dann würde sie allerdings noch unterhalb der originalen FAC-Feder (laut Weihrauch 290m/s) liegen.
    Die (meiner Meinung nach) geringe Streuung von 2,9 m/s spricht meiner Meinung nach eigentlich gegen eine defekte Kolbendichtung oder mangelnde Schmierung.

    Aber an was könnte es denn sonst liegen?
    Ich hoffe, dass mir einer der hier zahlreich anwesenden Experten viellecht einen Tipp geben könnte :rolleyes:

    mfg
    Outl4w

  • Kommt drauf an...vielleicht hast du auch zu viel Fett genommen!
    Hatte das mal bei einer FWB 300s da nam ich aus unwissenheit richtig viel Fett auf den Kolben, obwohl eigentlich
    von FWB empfohlen wird Motorenöl zu nehmen.

    So hatte ich eine viel zu starke Dämpfung, so dass der Kolben sich nun langsamer bewegte als er eigentlich könnte.

    Ich kenne die Titan XS Feder nicht, kann es nicht sein, dass das eine 16.3J Feder ist?

    The Bird of Hermes Is My Name,
    Eating My Wings To Make Me Tame

  • Wer hat denn das LG umgerüstet?

    Ansonsten lesen sich die Werte phantastisch, vergleiche hier: http://www.straightshooters.com/ourtake/ottesthw97.html

    Das HW77 ist ein laut straightshooters ein "medium powered rifle" und im Vergleich dazu sind die Werte welche Du genommen hast ausgezeichnet, speziell wenn man bedenkt daß derart ungeeignet schwere Geschosse wie Du sie verwendet hast ohnehin nicht in ein solches LG gehören und die Leistung immer drastisch verringern.
    Zusätzlich würde ich noch mal drüber nachdenken ob eine Hochleistungfeder aus dem Zubehör zwangsläufig abartige Leistung erbringen muß. Soweit ich das in englischen Foren nachlesen konnte handelt es sich bei den Titan XS Federn lediglich um hochwertige Tuningfedern in Bezug auf Qualität, nicht auf Leistung.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Kommt drauf an...vielleicht hast du auch zu viel Fett genommen!

    Ich war beim Umbau selbst dabei und habe peinlichst darauf geachtet, dass dies nicht geschieht. Benutzt wurde das Mos2-Fett von Mona Lisa. Zudem hielt sich das Dieseln nach dem Umbau in Grenzen: Nach ca.500 Schuss waren die kleinen Rauchwölkchen verschwunden und der Geruch hält sich nun auch in Grenzen ;)

    Ich kenne die Titan XS Feder nicht, kann es nicht sein, dass das eine 16.3J Feder ist?

    Tja, da es zur XS keine offiziellen Joule-Angaben gibt, kann ich recht wenig dazu sagen... Es handelt sich aber definitiv um die FAC (nicht die standard)- Version dieser Feder.

    Wer hat denn das LG umgerüstet?

    Mein örtlicher BüMA, dem ich dank langjähriger Freundschaft beim Umbau über die Schulter gucken konnte (und um ehrlich zu sein, war er hinterher froh darüber: Durch den exzellenten Tuning-Thread von Musashi kannte ich mich bei dem Thema besser aus als er ;) )


    Ansonsten lesen sich die Werte phantastisch, vergleiche hier: http://www.straightshooters.com/ourtake/ottesthw97.html

    Hmm, anscheinend bin ich wohl zu beschränkt, aber auf welche Feder beziehen sich diese Werte ? Da es eine amerikanische Seite ist, wird es sich wohl um die originale FAC-Version von Weihrauch handeln, oder ?!


    mfg
    Outl4w


  • ...speziell wenn man bedenkt daß derart ungeeignet schwere Geschosse wie Du sie verwendet hast ohnehin nicht in ein solches LG gehören und die Leistung immer drastisch verringern.

    Mein :F: HW97K mit bringt mit JSB Heavy (0,67 Gramm) unwesentlich weniger E0 wie mit den Exact, ausserdem schiesst sie mit den Dingern sehr präzise, nur kommen sie halt schneller runter *lol* . Und mit den Heavy aus :F: Gewehren werden Wettbewerbe gewonnen, Presslüfter allerdings.
    Ich denk bei 0,02 Gramm mehr bei den H&N da von ungeeignet schweren Geschossen zu sprechen, geht ein bisschen an der Realität vorbei.

  • Ich denk bei 0,02 Gramm mehr bei den H&N da von ungeeignet schweren Geschossen zu sprechen, geht ein bisschen an der Realität vorbei.


    Das denke ich nicht und zwar aus folgenden Gründen:

    Es gibt wesentlich mehr Faktoren als das Gewicht welche die Eigenschaften eines Geschosses beeinflussen. Neben dem Gewicht, welches dem erzeugten Druck respektive der Antriebskraft durch erhöhte Trägheit entgegen wirkt, haben wir da noch so etwas wie ein Losbrechmoment und eine Reibung im Lauf. Losbrechmoment und Reibung werden sowohl durch die Zusammensetzung und damit Härte des Bleies bestimmt, sowie auch durch die Geschossform bzw die Fläche mit welcher das Geschoss den Lauf berührt. Ist diese Fläche größer und das Material härter ( was bei den H&N im Vergleich zu den JSB auf jeden Fall zutirfft ) dann ist auch das Losbrechmoment höher und der Durchpresswiderstand durch den Lauf erhöht. Das führt beim Federkolben LG zwangsläufig zu reduzierter Leistung. Diese Reduktion der Leistung ist völlig vermeidbar in dem man ein geeigneteres Geschoss wählt. Die erreichte E0 alleine sagt zwar noch nicht zwangsläufig etwas über die Präzision aus, jedoch kann man anhand der entwickelten Leistung durchaus gut erkennen ob das verwendete Geschoss in der Summe seiner Eigenschaften mit dem Federkolben System harmoniert. Meiner persönlichen Meinung nach gehören solche Geschosse einfach nicht in ein normales Federkolben LG. Bei Preßluft ist sowas indes kein Problem.

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Die Amerikanische Seite spricht von 16,3 bis 19 Joule bei der HW 77 im Kaliber 4.5 mm, willst Du mehr Energie musst Du das Kaliber wechseln ( 5.5 mm bringt schon max 21.7 Joule ).
    Die 2.9 m/s Differenz sind schon mal nicht übel, sagen aber das noch nicht die Optimalen Dia gefunden hast.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • @ Bud

    Ich habe Deinen Beitrag gelöscht. Wir versuchen hier wirklich einigermaßen libral zu sein und jedem zu helfen, aber Du übertreibst es einfach ein wenig in den letzten Tagen mit Anfragen und Beiträgen zu Exportfedern. Da war zb erst kürzlich Deine Anfrage zu leistungssteigernden Federn für die HW45: HW45

    Nun trittst Du hier als Fachkundiger für Titan-Ersatzfedern und andere Federn auf, wo ich nicht weiß was ich davon halten soll.

    Der jetzige Beitrag ist zb bereits ein schmaler Grat, da wir uns hier eigentlich nur mit freien Waffen beschäftigen. Trotzdem versuchen wir zu helfen. Solche expliziten Beiträge zum Bezug von starken Federn wie Du ihn erstellt hast, mit der Vorgeschichte etc. senden aber einfach das falsche Signal. Das aktuelle Thema hier ist geduldet, wir wollen es jedoch nicht überreizen.

    Ich bitte da um Verständnis.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • So,

    ich bedanke mich erstmal für die bisherigen Antworten hier.
    Ich werde, wenn ich Ende der Woche meine nächste Diabolo-Lieferung von SWS erhalte, weitere Versuche durchführen und die Resultate hier posten (wenn es denn erwünscht ist :whistling: )

    zudem muss ich unbedingt noch etwas an der Indoor-Beleuchtung meines Chrony verbessern. Die bisherige "Nachttisch-Lampen-Lösung" hat sich alles andere als standfest erwiesen :S

    @ pupsnase:

    Wenn das die Resultate einer originalen HW77 bzw. 97 sind, ist Weihrauch mit seinen Angaben (290 m/s) aber sehr optimistisch. Dazu wurden wahrscheinlich die leichtesten am Markt erhältlichen Diabolos benutzt... :rolleyes:


    mfg
    Outl4w

  • Das ist eben das Problem wenn der Hersteller irgendeine V0 aber keine E0 angibt.


    Joachim

    Edit : Außerdem erreicht mit Dia´s beim 0.45 g und 18.9 Joule 290 m/s

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Hallo Outl4w,

    mit deiner Bemerkung, dass jeder Hersteller wohl die Parameter optimiert, um (einigermaßen) seriös möglichst verführerische Werte angeben zu können, hast du wohl recht.
    Nur wird meist übersehen, dass die Eo ab einer gewissen Grenze gar nicht mehr so wichtig ist. Bei Federdurckgewehren kann das letzte bisschen Eo-Zuwachs sogar extrem schädlich sein.
    Ja, ich weiß, dass predige ich hier schon seit Jahren und vielleicht wird es auf die Dauer langweilig.

    Die Eo, E25, E50 ist völlig egal, wenn das Geschoss am Ziel vorbei geht. Erst einmal muss man treffen (können). Und je mehr ein Federdruckgewehr wegen extremer Feder durch Rückstoß und Prellschlag bockt, umso schwieriger wird es zu treffen.

    FT-Schützen optimieren ihre Gewehre auf minimale Streukreise. Okay, hier ist die Leistung auf 7,5J bzw. 16,3J begrenzt. Aber kein einziger Federdruck-Wettbewerbsschütze würde an seinem Gewehr, was "nur" 7,0J oder 15,5J hat "rumschrauben" wenn die Vo extrem konstant ist und die Streukreise minimal.
    "never change a running system"!

    Davon ab verstehe ich dieses Streben nach ein paar Joule mehr nicht. Es bringt keinerlei Nutzen! Selbst wenn ich versuche mir die verwerflichsten, hier im Forum strengstens verbotenen "Ziele" vorzustellen. Es ist völlig egal ob ich ein Ziel mit 17J oder 20J treffe. Hingegen ist es überaus wichtig, dass ich dort treffe, wo ich auch treffen wollte.

    Wer eine so konstante Vo bei seinem Gewehr hat wie du, der hat die besten Voraussetzungen für minimale Streukreise. Alles andere ist absolut sekundär.

    Gruß
    Musashi

  • Hallo Musashi,

    mit deinem Beitrag muss ich dir absolut recht geben... Leider ist es bei einem Feder-LG nun einmal so, dass steigende Leistung (fast) immer mit Einbußen in der Präzision einhergehen.

    Und es war keinesfalls mein Bestreben, die HW77k auf eine möglichst hohe V0 zu bringen. Vielmehr hat mich der Gegensatz zwischen den im Netz so angepriesenen Werten und den real gemessenen irritiert.
    Dieser "V0-Optimismus" zieht sich wahrscheinlich von den LG-Herstellern über die diversen Feder-Fabrikanten und endet dann meistens bei den Endkunden, die diese Werte blind schlucken, ohne einmal selbst zu messen.

    Aber wenn wir schonmal beim Thema Präzision sind:
    Bei meinen mittlerweile 2000 Schuss aus diesem Gewehr hat mich ein Zusammenhang sehr irritiert (fast schon schockiert):
    Sobald sich die Schaftschrauben auch nur minimal lösen, hat dies enorme Auswirkungen auf den Streukreis. Ich war zuerst ratlos und hatte die ganze Zeit meine ZF-Montage im Verdacht. Aber mit der Zeit bemerkte ich, dass eine lockere Schaftschraube eine viel größere Auswirkungen haben kann.
    Ich behalf mir zuerst damit, dass ich die originalen Schlitzschrauben immer wieder festzog. Doch durch den Prellschlag hat es meistens keine 100 Schuss gedauert, bis sich mindestens eine Schraube wieder gelöst hatte. Ich habe daher folgendes geändert:

    - Alle 4 Schrauben wurden durch Inbusschrauben ersetzt (schwarz brüniert. damit auch die Optik stimmt :rolleyes: )
    - An den vorderen Schrauben habe ich zusätzlich Sicherungsringe unterlegt
    - Bei den vorden Schrauben und der hinteren M4-Schraube habe ich neue, selbstsichernde Muttern unterlegt (ist vorne durch den Spannhebel etwas kniffelig)
    - Alle Schrauben wurden zusätzlich mit dem stärksten Locticte (der grüne) gesichert.

    Erst seitdem habe ich wirklich Ruhe bei diesem Thema. Ich kann daher nur jedem HW77/97-Schützen diese einfachen aber wirkungsvollen Maßnahmen empfehlen.


    mfg
    Outl4w