Wie bastelt man einen eigenbau Plastikschaft?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.186 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Juni 2011 um 17:50) ist von pb207.2.

  • Sich für eine Form entscheiden. Dann ein exaktes Muster beschaffen (falls Vorbild, dann das nehmen. Ansonsten aus weichem + leicht zu bearbeiteten Material selbsrt herstellen). Dieses Muster mit einem Trennmittel bestreichen und eingiessen. Nach dem Aushärten der Gussmasse das Muster entnehmen, evtl. die nun entstandene Negativform nacharbeiten und dann mit geeigneten Kunststoff ausgiessen bzw. auskleiden (z.B. bei GFK oder Carbon). Details hängen vom Material und der Form ab.

    ----------------------- Jäger der verlorenen Erma's ------------------------
    --
    - Waffen- & Munitionssachverständiger, Spezialgebiet Erma ---
    ------------ bitte hier mithelfen, damit es hier weitergeht ------------

  • Eventuell wäre Fimo eine Möglichkeit. Auf ein stabiles Grundgerüst den PVC-Kunststoff aufkneten und formen, anschließend im Backofen den Weichmacher herausbacken - fertig. Fimo gibt es in allen Farben, auch farblos, metallic und phosphoriszierend.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Könnt ich jetzt einfach nen Schaft aus "Styropor" schnitzen und den dann als Gussform für die Negativ-Form nutzen?

    Was wär den eigentlich n gutes "Plastik" für nen Schaft?

    Es sollte:
    - leicht sein
    - stabil sein
    - leicht zu verarbeiten
    sein.

  • Könnt ich jetzt einfach nen Schaft aus "Styropor" schnitzen


    Grundsätzlich schon, aber das Styropor hat dan ja meist keine schöne Oberfläche. Als Grundkörper aber schon mal zu gebrauchen. Darauf läst sich dann z.b. eine Gips Schicht aufbringen die sich sehr fein schleifen läst. Ich würde es mal mit Glaßfaser und Epoxy probieren. Wie das geht, auch der Formenbau findet man im Netz. Kanu/Kajak werden öft so selber gebaut. In den entsprechenden Foren findet man das viel. Oder im Modelbaubereich, besonders bei den RC Bootsbauern. Da bekommt man auch das Materieal her.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • ich hab hier n Buch gefunden:

    http://kulturserver-nrw.de/home/forums/sy…gfkhandbook.pdf

    des les ich mir nun durch...
    aber ob das des richtige für mich ist?
    Gedanken, einen CFK-Schaft zu bauen hatte ich schonmal. Hab es dann aber seinlassen, weil ich nicht gewusst hab,
    wie man nachträglich Löcher einbohrt und Schrauben fixiert, ohne dass des Kaputt geht (einreisst).

    Drum wärs mir lieber, den ganzen Schaft zu gießen.

    Alles in allem hört sich es aber relativ leicht an:

    -eine Form aus z.B. Styropor, Gips, Holz,...
    -mit Trennmittel einstreichen (dass man die Form wieder runterbekommt)

    -mit Silikon (geht eigentlich auch das Epoxydharz selber???) eine Negativform machen
    -nochmal Trennmittel
    -und zu guter letzt dann halt den Schaft selber gießen

    Was ich jetzt noch schwierig finde ist, wie ich den Vorderschaft hinbekomme. Ich hab ja die HW100 und möchte die Kartusche aussenrum eingeschlossen haben (von vorne einschrauben). Mit Schicht für Schicht laminieren sieht es da wohl schlecht aus oder? Das System ist an sich ist ja kein Problem, des liegt ja frei... Bloß die Stellen, an die man nicht so ohne weiteres hinkommt.

    PS
    z.B. Vakuumpumpe
    http://www.jogis-roehrenbude.de/Formteile.htm

  • Plast giessen ist nicht ganz so einfach.das tut man in eine Druck-Guss form unter vakuum sonnst hat mal luft blasen drin.bessere metode fuer bastler ist eine grundform aus styropor oder ånliches herstellen.Darauf abwechslend carbon textile und eine harz sorte auftragen.Aushårten und passend schleifen.klarlack drueber und fertig.

  • Negativformen lohnen sich nur wenn man mehr als einen Schaft bauen will, das ist mehr Aufwand als der Schaft selbst. Ansonsten wie von Spash beschrieben, aber kein Styropor sondern Styrodur (XPS) verwenden. Styrodur ist deutlich dichter und lässt sich glatt schleifen. Dann je nach Lust und Geldbeutel Glas- oder Kohlefasergewebe mit Epoxidharz darüber und mit Abreisgewebe an die Form spannen.
    Bei Kohlefaser reist nichts ein wenn man Löcher bohrt, zumindest nicht wenn es richtig dimensioniert ist.
    Der Vorderschaft ist kein Problem, einfach das Styrodur herausschneiden oder lösen. Ich habe mir nach diesem Prinzip auch schon einen Vorderschaft für ein HW100 gebaut.

  • Was ist Abreisgewebe?
    Lässt man da einfach Gewebe überstehen, dass man garnicht mit Harz einstreicht und "reißt" das dann nach dem Härten ab???

    Das mit dem Vorderschaft versteh ich absolut nicht....
    N Kumpel hat vorhin zu mir gemeint, ich könnt doch einfach n Stück Rohr nehmen, dieses mit Trennmittel bestreichen und so lange Schicht für Schicht auftragen, bis ich
    auf den "Durchmesser" gekommen bin wie der ganze Vorderschaft sein soll.
    Abschliessend so lange wegfräßen / feilen / schmirgeln bis mir die Form gefällt und nochmal eine Schicht wieder drüberlaminieren.
    Ist des so möglich?

    Ich wüsst nicht, wie ich am besten ein ca 30cm langes Loch in den Vorderschaft bekommen könnte, dass dann auch noch "genau" ist, so dass da die Kartusche gescheit durchpasst.

    Ich hab gelesen, dass sich das Epoxydharz in heissem Wasser auflöst... des wäre nicht gut. Gibts da Harze, bei denen das nicht passiert?

  • Negativformen lohnen sich nur wenn man mehr als einen Schaft bauen will, das ist mehr Aufwand als der Schaft selbst.

    Das denke ich auch schon die ganze Zeit. Der Aufwand würde mich abschrecken, die Bearbeitung/Verarbeitung erfordert Fachkenntniss undl das laminieren bringt mich mit viel Gift in Kontakt. Ich vermeide schon auf Arbeit den Polyesterspachtel so gut wie möglich.

    Daher meine Frage: Warum Kunststoff? Sicherlich ein interessantes Projekt aber gibt es einen bestimmten Grund ausser dem Spaß am ausprobieren? :)

    (Ich bitte um Verzeihung dass ich nichts produktives dazu beitragen kann, aber die Frage interessiert mich schon sehr)

  • nun ja, ich werkel bestimmt schon seit nem 3/4 Jahr an nem Holzschaft. Da ich den aber als "Wohnzimmerprojekt" realisieren muss,
    dachte ich, ich kaufe mir ne Platte Leimholz, zeichne Stück für Stück auf, säge es aus und kleb's zusammen.
    So weit so gut, hab mir sogar ne kleine Fräße mit Kreuztisch zusammengebastelt.
    Bloß irgendwie dauert es sehr lange, allein 40 Brettchen mit je 7 Aussenkanten und nem großen Loch in der mitte zu fräßen.
    Und mittlerweile denke ich, dass es in meiner Konstruktion mit Holz ein paar Fehler gibt.

    z.B.:
    - müsste ich Vorderschaft und System so zusammenkleben, dass es sein könnte, dass es nicht richtig "stabil" ist.
    - würde es Stellen geben (das Loch für die Kartusche), die ich nicht richtig Lackieren bzw pflegen könnte, weil sie recht unzugänglich sind.
    - wäre recht viel Leim verarbeitet, so dass der "halbe" Schaft ja schon irgendwie Plastik is (zumindest kein Holz).
    - von der Maserung würds mir nicht gefallen (hatte sowieso vor zu Lackieren) so dass das "Anfass-Gefühl" von Holz verloren geht.
    - vielleicht lässt sich durch Veränderung des Werkstoffes auch noch was an Gewicht "gutmachen"
    - etc

    Na, bestimmt kann ich meine bisherige Arbeit als Schablonen benutzen, bin ja nicht unbedingt auf Holz angewiesen

  • Eine andere Möglichkeit wäre auch, sich einen Schaft aus einem Stück Kunststoff herrauszusägen, fräsen...
    Es gibt im Fachhandel oder bei Kunststoffverarbeitenden Firmen Blöcke.
    Vielleicht wäre das ja was.

    SSW-Waffen : Walther P22Q, P99, PK380, Röhm RG96
    CO2-Waffen : Umarex HK P30
    Luftdruckwaffen: Feinwerkbau 601, Diana 75

  • Man könnte das Urmodell auch mit Styling Clay herstellen, das ist wie harter Knetgummi der je wärmer er wird umso weicher wird. Hab damit auch schon ein wenig mit rumexperimentiert.

    Was als Überzug ne schöne schwarze babyhautglatte Oberfläche besitzt ist sog. Formenharz, damit könnte man nen schönen Plasteschaft für ne Dommi zaubern.

    avalongg : Epxydharz löst sich nicht in heißem Wasser auf, wenns ausgehärtet ist es resistenter als alle anderen Materialien die für Schäfte verwendet werden. Als Finish sollte jedoch ein Deck- oder Coatharz verwendet werden dann bleibt es auch UV-stabil, wenns nicht lackiert wird.

    Einmal editiert, zuletzt von SaschaH (2. Juni 2011 um 01:08)

  • Was ist Abreisgewebe?
    Lässt man da einfach Gewebe überstehen, dass man garnicht mit Harz einstreicht und "reißt" das dann nach dem Härten ab???

    Das mit dem Vorderschaft versteh ich absolut nicht....
    N Kumpel hat vorhin zu mir gemeint, ich könnt doch einfach n Stück Rohr nehmen, dieses mit Trennmittel bestreichen und so lange Schicht für Schicht auftragen, bis ich
    auf den "Durchmesser" gekommen bin wie der ganze Vorderschaft sein soll.
    Abschliessend so lange wegfräßen / feilen / schmirgeln bis mir die Form gefällt und nochmal eine Schicht wieder drüberlaminieren.
    Ist des so möglich?

    Ich wüsst nicht, wie ich am besten ein ca 30cm langes Loch in den Vorderschaft bekommen könnte, dass dann auch noch "genau" ist, so dass da die Kartusche gescheit durchpasst.

    Ich hab gelesen, dass sich das Epoxydharz in heissem Wasser auflöst... des wäre nicht gut. Gibts da Harze, bei denen das nicht passiert?

    Abreisgewebe ist ein Gewebe das sich nicht mit dem Epoxidharz verbindet. Man spannt das Gewebe über die Form, damit sich die darunterliegenden Lagen sauber an die Form anliegen. Dadurch spart man sich zum großen Teil das Schleifen und Spachteln. Falls die letzte Lage Sichtkarbon sein soll, gibt es außer Vakuum auch keine andere brauchbare Möglichkeit. Zusätzlich wird überflüssiges Harz durch das Abreisgewebe nach außen gedrückt. Nach dem Anhärten des Harzes kann das Abreisgewebe mit dem überflüssigen Harz leicht abgerissen werden, man erhält dann eine optimale Oberfläche für die weiteren Schritte.
    Das mit dem Vorderschaft ist eigentlich ganz einfach. Man baut sich ein Modell aus Styrodur, das um die Wandstärke des Kunststoffs kleiner ist als der fertige Schaft. Das Modell muss mindestens so groß sein wie das System inklusive der Kartusche. Nachdem der Schaft fertig ist kann man das Modell relativ einfach aus dem fertigen Schaft heraus schneiden, kratzen oder mit Verdünnung herauslösen. Da Loch für die Kartusche war also schon da, nur hat das Modell hat darin gesteckt, man braucht nicht 30 cm in den Kunststoff zu bohren. Man fertigt dabei keinen massiven Kunststoffblock sondern eher eine dünne Hülle.
    Epoxidharz ist beständig gegen kaltes und heißes Wasser, gegen Benzin und Verdünnung und gegen fast alle andern Chemikalien.Man baut unter anderem Flugzeugteile damit, es wäre ungünstig wenn sich die im Regen auflösen würden.

    Die Form wird durch das Modell vorgegeben, das Styrodur lässt sich im Gegensatz zum fertigen Schaft leicht bearbeiten. An Glas- oder Kohlefaserverstärktem Kunststoff herumzuschleifen ist weder leicht noch gesundheitsfördernd.

    Unter http://www.hp-textiles.com Arbeitsanleitungen gibt es einige Informationen.