WIe kann man "Leichte gebrauchs Spuren" bei Egun deffinieren ?

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 3.125 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Mai 2011 um 22:02) ist von MatzexD.

  • Geht um einen Artikel der unter Leichte Gebrauchsspuren angeboten wird, wollte wissen was ich davon erwarten kann....


    Gruß


    MatzexD

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

    Treffen sich zwei Jäger,- beide tot....

  • Wird hier keiner wirklich sagen können, in Abhängigkeit vom Anbieter kann "leichte Gebrauchsspuren" alles zwischen neuwertig und schrottreif bedeuten.

    Vergangene Auktionen des Verkäufers anzeigen und detaillierte Fotos der Ware schicken lassen, im Zweifel lieber Finger weg.

  • Ich habe die letzten Jahre mit Verärgerung feststellen müssen, dass der Begriff "leichte Gebrauchsspuren" eine mehr als inflationäre Entwicklung durchgemacht hat.

    Wenn man vor 20, 15 und vielleicht auch noch vor 10 Jahren, eine SSW über Zeitungsanzeige gekauft hat, in Vor-EGUN-Zeiten. Dann geschah das Meistens ohne Bild, lediglich nach einer Textbeschreibung des Verkäufers.
    Der Begriff "leichte Gebrauchspuren" war in fast Allen Fällen ein untrügliches Zeichen, dass die Waffe eigentlich neuwertig ist. Der Verkäufer aber aus Fairness-Gründen, oder um späteren Diskussionen mit Pedanten von Vorneherein aus dem Wege zu gehen, eben diese Zustandsbeschreibung gewählt hatte!

    Wenn ich mir Heutzutage Beispielsweise angebotene ERMA-Revolver ansehe, die oft mit dem Zusatz "leichte Gebrauchsspuren" .......... :thumbdown:

    Der Rahmen um die Trommel ist weitgehend von eingebrannten Schmauch bedeckt, Griffschalen sind abgestossen. Die Seitenflächen zerkratzt, der Griffrahmen ist durch häufigen Gebrauch fast völlig von der Brünierung befreit. Auf der Laufoberseite, dem Korn, und in der Mündungspartie befinden sich teilweise tiefe Marken!

    Die ganze Waffe ist versifft, hat Jahrelang keine Reinigung, geschweige denn einige Tropfen Öl gesehen. Der Verkäufer schreibt "müsste mal gereinigt werden", setzt aber gleichzeitig ganz Siegesbewusst auch in der Zustandsbeschreibung hinzu: "leichte Gebrauchsspuren".

    Da ist mehr jeder Anbieter lieber, der schreibt: "Über die Jahre haben sich Gebrauchsspuren laut nachfolgender Bilder angesammelt"!

  • Da ist mehr jeder Anbieter lieber, der schreibt: "Über die Jahre haben sich Gebrauchsspuren laut nachfolgender Bilder angesammelt"!


    Volle Zustimmung, mit dieser Argumentation rennst Du bei mir offene Türen ein.
    Was mit so in den letzten Jahren zugesandt wurde ist teilweise erstaunlich.
    Das liess sich weder an den Bildern noch an den Artikelbeschreibungen absehen.
    Diese miesen Geschäftsgebaren schädigen die ehrlichen Verkäufer.
    Ich habe, und das will ich an dieser Stelle aber auch sagen,
    schon einge Fälle (so fünf oder sechs) erlebt, dass ich praktisch neuwertige Waffen in einwandfreien OVPs erhalten habe,
    obwohl die Verkäufer Gebrauchsspuren angegeben hatten.
    Dass ich mich in solchem Fall noch mal persönlich bedanke ist klar, bringt aber dem Verkäufer auch nichts,
    wenn die anderen Bieter unter "Gebrauchsspuren" bisher nur vergurkte Waffen bekommen hatten und dann nicht weiter mitgeboten hatten.
    Und auch eine ehrliche Angabe in der Artikelbeschreibung hält mich nicht vom bieten ab,
    so hab ich eine flugrostige Diana 27 bekommen.
    Sie war so, wie ich sie erwartet hatte.
    Keine Enttäuschung.
    Nur Spaß (denn Spaß macht das leichte Ding)

  • Naja mir ging es hauptsächlich darum, dass wenn das ding dan mehr als nur "leichte Gebrausspuren" hat die Pistole unter der Begründung "Artikel nicht wie in beschriebenen Zustand" zurückgeben kann. Müsste ja eigentlich möglich sein, oder nicht ?(


    Gruß

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

    Treffen sich zwei Jäger,- beide tot....

    Einmal editiert, zuletzt von MatzexD (24. April 2011 um 19:29)

  • Ich habe ein Gewehr mit der Beschreibung "neuwertig" und "bester Sammlerzustand" ersteigert, dann waren Rostansätze auf dem Laufmantel zu sehen, soviel zu den Beschreibungen bei egun. Habe es trotzdem behalten, da es einwandfrei schießt. Mußt du selbst wissen, ob du es probieren willst mit der Rückgabe, ich würde den Verkäufer erstmal mein Missfallen mitteilen und dann weitersehen.

  • ...mehr als nur "leichte Gebrausspuren" hat die Pistole unter der Begründung "Artikel nicht wie in beschriebenen Zustand" zurückgeben kann.

    hi MatzexD - davon würd ich mir nix versprechen. Du wirst keine objektive für jeden gültige Definition finden und vorallem: keine objektive Schiedsstelle.
    der Verkäufer, der mit "leichte Gebrausspuren" (oder auch "Bestzustand") seinen Artikel vor dem Deal 'aufgewertet' hat, wird auch nachher nicht einsehen,
    was da denn nicht in Ordnung sei. Das Thema ansprechen oder diskutieren im Nachhinein kannst Du sicher - aber mit unsicherem Ausgang.

    Ich verlasse mich auch lieber auf Fotos, und wenn wieder nur unscharfe und nicht aussagefähige Fotos kommen, dann besser Finger weg

    LG - Christian

  • Moin.

    ich hab zur zeit auch Ware zu verkaufen mit leichten Gebrauchsspuren.

    Ich leg dann fotos der Kratzer bei oder was da grad dran ist. Ich mach meine Ware damit ehrlich, und jeder weiß was er ersteigert.

    Das ist das einzig seriöse Verhalten. Oder aber der Verkäufer bietet Fotos an bei Intresse. Alles andre ist ein Glücksspiel.Und heutzutage ist Ehrlichkeit nicht selbstverständlich bei so einen unpersönlichen Geschäft.

    Wnn du Zweifel hast , unscharfe Bilder in einer Anzeige siehst, oder er dir keine Fotos der Fehler schickt, Finger weg.

    Vor allem unscharfe Bilder sind eine besondere Frechheit zum vertuschen. Scharfe bilder bei Tageslicht kann jeder machen, und mit jeder Knipse.

    Gruß eike

  • Meine Holde hat mir per Egun eine RG3S gekauft gehabt. Ebenfalls leichte Gebrauchsspuren und letztendlich waren tiefe Dellen und Kratzer in der Waffe, der Lauf war teils angerostet und die Waffe war so derart von Innen und ausse versifft...da hab ich dann überlegt, mit egun aufzuhören.

  • Mir ist aufgefallen, daß "merkwürdigerweise" bei sehr vielen brünierten Waffen die Fotos wohl "absichtlich" dunkel gehalten werden. Vielleicht um den tatsächlichen Zustand der Brünierung zu verschleiern? In solchen Fällen bitte ich den Verkäufer um entsprechende, aussagefähige Fotos, wenn ich Interesse an der Waffe habe.

    Sollte ich keine Fotos bekommen bzw. die Qualität der Bilder ähnlich schlecht sein, dann lasse ich es lieber. Da kann man nur sagen: Finger weg!

    "Sehen und Erkennen ist zweierlei..."

  • Bei Dr. Google findet sich viel zum Thema Gebrauchsspuren.

    Konkrete Urteile habe ich bei kurzer Suche nicht gefunden, resümierend lässt sich jedoch festhalten, dass der Begriff relativ ist.

    Wird eine Waffe als "Silvesterwaffe" angeboten, ist unter geringen Gebrauchsspuren etwas anderes zu verstehen als bei "Vitrinenstück".
    Beispiel: Wird ein Baustellenfahrzeug mit "geringen Gebrauchsspuren" angeboten, muss man einen anderen Lackzustand als bei einem normalen PKW erwarten, obwohl sich beide Beschreibungen auf den Lackzustand beziehen. Abzustellen ist auf den gewöhnlichen, bestimmungsgemäßen Gebrauch. Darauf bezieht sich die Beschreibung "gering". Eine "Vitrinenstück" muss bei geringem Gebrauch daher einen besseren Zustand aufweisen als eine "Silversterwaffe", womit die Zustandsbeschreibung nicht isoliert betrachtet werden darf.
    Wird der bisherige Gebrauch nicht weiter beschrieben, wird man von dem üblichen Gebrauch als "Gas-Signalwaffe" ausgehen müssen, d.h.: Gelegentlich geschossen (auch Signalsterne), gelegentlich geführt, gelegentlich geputzt ;).

  • Bei manchen Verkäufern ist es beliebt, Macken vom Herunterfallen oder grober Behandlung als Gebrauchsspuren zu deklarieren.
    An einer von mir ersteigerten Waffe mit "Leichten Gebrauchsspuren" fanden sich Macken und Dellen im Zinkguss, welche auf dem Foto nicht zu sehen waren. Das finde ich unfair! Der ehrliche Verkäufer weist auf so etwas hin.
    Eine leicht abgegriffene Brünierung oder Holsterspuren -kurz "Used-Look" stören mich nicht, grobe Beschädigungen aber schon!

    Ohne Gaffee gönn mer nich gämpfn!

    Einmal editiert, zuletzt von Yoda (27. April 2011 um 09:21)

  • einBeispiel für eine Beschreibung:

    Zitat:

    Am Schlitten , im Bereich der Mündung, ist die Brünierung leider zum Teil "verbrannt" als ich eine Rakete aus dem org. Abschussbecher abfeuerte!! Wer etwas Brünierung besitzt, kann diesen kleinen optischen Defekt aber leicht beheben.


  • einBeispiel für eine Beschreibung:

    Zitat:

    Am Schlitten , im Bereich der Mündung, ist die Brünierung leider zum Teil "verbrannt" als ich eine Rakete aus dem org. Abschussbecher abfeuerte!! Wer etwas Brünierung besitzt, kann diesen kleinen optischen Defekt aber leicht beheben.


    Das ist doch schon auf den ersten Blick vertrauensbildender als all diese Waffen, die "nur 32 Schuß abgegeben", "nur eine halbe(!!!) CO2-Kapsel verschossen oder dieses "Alter unbekannt - Rechnung liegt bei"-Phänomen haben!!! Ich zumindest hätte weniger Bedenken, eine gebrauchte Sache zu kaufen, wenn in ihrer Beschreibung auch ihre Fehler und Macken genannt werden. Denn das Wenigste ist perfekt und 100%ig fehlerfrei - erst recht bei Gebrauchtem ...

    WAS? TAVOR IS NICH' GEGEN HUSTEN?!? :anon:

    Cogito, ergo consum! ----- :wogaga: ----- Fumo, ergo sum Fumm!!!

  • Pistole ist deffekt:


    -Magazin lässt sich nicht mehr ohne aufwendung von Kraft (...) aus der Waffe lösen.

    -Waffe lässt sich nicht mehr abfeuern, da der Schlagbolzen volkommen verrostet ist. Munition Fiocci.

    -Abdeckung des Schlagstücks löst sich von alleine.

    -Die Waffe befindet sich in einem Katastrophalen Wartungszustand.


    Da sieht man wie man leichte Gebrauchsspuren deffinieren kann.....


    Gruß

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

    Treffen sich zwei Jäger,- beide tot....

    2 Mal editiert, zuletzt von MatzexD (2. Mai 2011 um 19:44)

  • Ohne Worte ...

    ... das zählt doch fast schon als "arglistige Täuschung", oder? Sind Juristen anwesend?

    WAS? TAVOR IS NICH' GEGEN HUSTEN?!? :anon:

    Cogito, ergo consum! ----- :wogaga: ----- Fumo, ergo sum Fumm!!!

  • Wenn der Verkäufer um die Mängel weiss und sie vorsätzlich, damit die Waffe überhaupt verkauft werden kann, verschweigt, dann ist es eine arglistige Täuschung. Aber ganz wichtig: Er muss den Vorsatz haben, den Käufer über den Zustand der Waffe zu täuschen.

    Das Problem ist immer der Nachweis. Sobald er vorgibt sich dieser Mängel nicht bewusst gewesen zu sein, dann ist es kaum nachzuweisen. Ausser man könnte ihm nachweisen, dass ein anderer Käufer genau diese Waffe bereits wegen der gleichen Mängel abgelehnt hat.

    LG Andreas :)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • So lautete die Artikelbeschreibung:

    Sie bieten für einen Kollegen auf eine

    Walther P 99
    9mm
    Gebraucht
    sehr guter Zustand
    mit Box
    siehe Bild..

    :| (.......)


    Gruß

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

    Treffen sich zwei Jäger,- beide tot....

  • Hi Matze, :)

    und genau diese subjektive Einschätzung ist es ja, um die gestritten werden kann. Wenn es für die Verkäuferin allerdings völlig klar sein muss, das die Waffe eben nicht im beschriebenen Zustand ist, dann wird auch ein Gericht die Täuschungshandlung als gegeben ansehen.

    Ist nicht ganz einfach. Ein cleverer Rechtsanwalt würde wohl die Bilder als Negativkriterium für eine arglistige Täuschung anführen.

    LG Andreas :)

    Wenn die Waffe in dem Zustand ist, wie Du sie beschreibst, dann natürlich sofort zurück damit. Ist auch nebensächlich ob jetzt "Arglist" vorliegt, oder nicht. Zumindest der Versuch einer Täuschungshandlung ist ja gegeben.

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Die in diesem Zuammenhang üblichen Begriffe definiere ich so:
    neu: Artikel ist unbenutzt. Er darf allenfalls mal ausgepackt gewesen sein. Auch bei genauerem Hinsehen dürfen keine Gebrauchsspuren zu sehen sein.
    neuwertig: Nur kurzfristig benutzt, aber ohne Gebrauchsspuren. Erst eine sehr genaue Betrachtung offenbart absolut geringste Spuren.
    mit geringen Gebrauchsspuren: Bei genauerem Hinsehen sind kleine Gebrauchsspuren zu sehen.
    mit Gebrauchsspuren: Gebrausspuren sind offensichtlich sichtbar.

    Aber in allen Fällen 100%ige Funktion. Ist dem nicht so, so muss das angegeben sein.