Rechtmäßiger Eigentümer = mitschuldig?!

Es gibt 96 Antworten in diesem Thema, welches 10.123 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. September 2010 um 15:56) ist von Kraufux.

  • Zitat

    Wie jetzt - auf der einen Seite erwartest Du Mitgefühl, aber für den Vater eines der "Opfer" nicht?
    Meinst Du nicht auch, dass er mindestens ebenso betroffen ist wie Hardy Schober und die anderen?

    Sollte nur er anders fühlen, weil er eine Teilschuld daran trägt, weil sein Sohn Täter war?
    Ist er deshalb schon mitschuldig? oder nur weil er die Waffe verfügbar machte?

    Ich denke der hat - auch ohne die Anklage - schon die beschissenste Position überhaupt!

    Immerhin gestehst Du ein, daß der Vater zumindest eine Teilschuld hat, immerhin, das ist schon was. Selbstverständlich ist er mitschuldig, eben weil er sich völlig verantwortungslos verhalten hat. Ich glaube einfach mal, daß alle Legalwaffenbesitzer in diesem Forum das ebenfalls so sehen, wenn nicht, dann müßte ich wohl die Seite wechseln.

    Die beschissenste Position, wie Du es so schön bezeichnest, hat er sicher nicht. Ich möchte nicht wissen, wie Du und Deinesgleichen reagieren würden, wenn ihr Kinder oder Angehörige hättet, die von so einem "Kranken" weggepustet" würden.Ich kann mir kaum vorstellen, daß ihr dann noch die gleichen Positionen verteidigen würdet, wie ihr das jetzt macht.

    Nimm es mir nicht übel, aber ich vertete eine völlig andere Position als "ihr weltfremden" Typen. Auch, wenn ich aufgrund dieser Aussage einen Verweis der Mods einfange ist mir das ziemlich egal. Hier geht es in erster Linie darum die Interessen der Waffenfreunde und des Forums zu vetreten und das tue ich. Leute, die Täter zu Opfern machen haben nach meiner Ansicht in diesem Forum nichts zu suchen!

    Sorry, das mag hart klingen, aber das ist genau so hart meine Meinung. Wenn wir unseren Sport, unser Hobby, nach außen hin nicht sinnvoll und verständig, auch gegenüber Mitbürgern, die gegen Waffen, deren Liebhabern, Freunden und Sammlern jede Menge Vorbehalte haben nicht schlüssig und wertfrei vertreten, dann dürfen wir auch kein Verständnis erwarten.

    Außerdem kann ich es nicht nachvollziehen, daß es in diesem Forum viele Mitglieder gibt, die in ihrem Profil absolut nichts über sich bekanntgeben wollen. Ok, das wird hier nicht verlangt und ist auch nicht das große Problem. Nur, ich persönlich habe überhaupt keine Problem mein Alter, mein Geschlecht, meine Herkunft, meine Interessen oder Hobbys bekanntzugeben. Immerhin ist dieses Forum für mich so etwas wie ein zweites zu Hause und da sollen die übrigen Mitglieder zumindest wissen, mit wem sie es entfernt zu tun haben. Wovor und vor wem sollte ich mich hier verstecken?

    Dies ist mein Forum in dem ich mich zu Hause fühle und wenn ich von einem MOD oder gar vom ADMIN einen Verweis erhalte muß ich mir überlegen was ich falsch gemacht habe!

    "Sehen und Erkennen ist zweierlei..."

    Einmal editiert, zuletzt von Kraufux (19. September 2010 um 01:52)

  • Die beschissenste Position, wie Du es so schön bezeichnest, hat er sicher nicht. Ich möchte nicht wissen, wie Du und Deinesgleichen reagieren würden, wenn ihr Kinder oder Angehörige hättet, die von so einem "Kranken" weggepustet"

    Ich wollte mich eigentlich nicht beteiligen, aber da muss ich doch einspringen.

    Er hat genauso ein Familienmitglied verloren wie die anderen Familien, insofern ist seine Position durchaus vergleichbar.
    Im Gegensatz zu den anderen trägt er allerdings zusätzlich einen großen Teil der Schuld an der Situation, jedenfalls am Ausmaß.
    Ob diese Schuld auch rechtsstaatlich geahndet werden kann (im Sinne der Fahrlässigen Tötung), das sei mal dahingestellt.
    Aber dennoch wird er diese Schuld verantworten müssen, und sei es auch nur vor seinem Gewissen.
    Damit steht er m.E. deutlich besch... da als die anderen.

    Dies soll nun in keinster Weise seine Schuld relativieren, bloß nicht!
    Relativieren lässt sich eine Schuld nur dann, wenn das Fehlverhalten bei der Allgemeinheit verständlich ist.
    (So wie z.B. die jährliche kleine Steuerhinterziehung von sehr vielen Otto Normalbürgern oder der bereits erwähnte Autoschlüssel im kindlichen Zugriffsbereich)

    Das trifft hier aber nicht zu, deshalb:
    Er hat was falsch gemacht.
    Das ist auch nicht wegzudiskutieren.
    Durch seine Verantwortungslosigkeit und Nichteinhaltung klarer Vorschriften sind Opfer zu beklagen.
    Dies muss daher bestraft werden, gerne auch über das Maß des bloßen Nichteinhaltens der Aufbewahrungsvorschriften hinaus.

    Dies ist nämlich die einzige Möglichkeit, sein Fehlverhalten zu ahnden.

    Es gibt m.M.n. seinerseits eine zusätzliche (Mit-)Schuld an der Tat (an der Tat an sich, nicht nur an der Art der Ausführung!).
    Denn offensichtlich konnte er als (Mit-)Erziehungsberechtigter seinen Sohn nicht auf gewisse Dinge im Leben vorbereiten oder hat ihn nicht als einen Menschen erzogen, der eben nicht Gewalt als Ausweg sieht.
    Zusätzlich hat er ebenso offensichtlich es nicht verstanden (sofern er es gewusst hat natürlich!), sein Kind aus der Mobbingsituation herauszuholen.
    Er hat zwar für psychologische Behandlung gesorgt bzw. sie nicht verwehrt, aber er hat weder die auslösende Situation beseitigt noch hat er angesichts der psychischen Probleme seines Sohnes den Zugang zu der Waffe besonders erschwert.
    Im letzten Punkt käme es natürlich darauf an, inwieweit der Psychologe den Vater über den psychischen Zustand seines Sohnes informiert hat.
    Falls ihm dies bekannt war: Mitschuldig im Sinne der Erleichterung der Straftat in der erfolgten Form.
    Falls ihm dies nicht bekannt war: Unschuldig im Sinne der Erleichterung der Straftat in der erfolgten Form.
    Falls der Psychologe Anzeichen dafür bemerkt hat und keine Information an die Eltern gegeben hat: Mitschuldig.
    Wobei spätestens der letzte Punkt rechtsstaatlich nur äußerst schwer bzw. garnicht verwertbar sein dürfte.


    Die reale Verantwortung z.B. der Mobbenden wird nie aufgeklärt werden.
    Aber das liegt zu einem bedauerlich großen Teil daran, dass keiner der gesellschaftlich Verantwortlichen allen voran die Presse, in diesem unserem Lande auch nur das geringste Interesse daran zu haben scheint.


    In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder eine Aussage einer amerikanischen Schülerin ein, die kurz nach Columbine gefragt wurde, ob sie denn jetzt nicht Angst hätte (sinngemäß): "Ich habe keine Angst vor den Amokläufern, ich habe Angst vor denen, die sie dazu gemacht haben."


    Stefan

    EDIT:
    Woher ist eigentlich bekannt, dass der Sohn die Safekombination kannte?
    Denn kannte er sie wirklich, so wäre die unsichere Aufbewahrung im Nachttisch nicht ursächlich für den Umfang der Tat.
    Dann ist tatsächlich nur die reine Verletzung der Aufbewahrungsvorschriften zu ahnden.
    Wobei man sich aber auch fragen könnte, wie dem Täter die Kombination bekannt werden konnte.
    Ein altmodischer Schlüssel hat da deutliche Vorteile, der kann immer am Mann getragen werden.
    (Ja, kann er. Und wenn das nicht geht, dann kann er beim Schlafen oder anderen horizontalen Aktivitäten notfalls unter die Matratze und beim Duschen an den Handtuchhaken!)

  • Mal so als weiterer Gedankenanstoß, ohne jegliche Wertung zur Tat:

    Wurde hier nicht schon mal der Werteverfall angesprochen? Wieviele Eltern setzen sich denn heutzutage noch wirklich mit ihren Kindern auseinander? Die deutsche Wegschau-Mentalität hat sich doch schon längst auf die Familien ausgeweitet. Ja, natürlich gibt es davon auch sehr viele positive Ausnahmen, aber in vielen Familien wird das so praktiziert. Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß. Und ich glaub ich kann das etwas beurteilen. Als Jugendleiter hatte ich jahrelang mit solchen Problemfällen zu tun.

    Der Vater kann sich aus der Schuld nicht dadurch herausreden, dass er von dem psychischen Zustand seines Sohnes nichts gewusst hat. Allein DASS er es nicht gewusst hat ist schlimm genug! Und dabei ist es unerheblich ob der Sohn offene Anzeichen hatte oder er sich versteckt hat. Als Elternteil sollte man merken wenn sich ein Kind verändert. Und das hat der Sohn wohl, wenn er sich so stark zurückgezogen hat.

    Vielleicht würde es der Gesellschaft ja auch mal nicht schaden wenn die Verantwortung der Eltern für Ihre Kinder etwas angehoben wird.

  • Ich sitze gerade bei schönem Spätsommerwetter im Garten und schmöker' in einer alten Visier... Ausgabe 11/1991. Auf Seite 45 sprang mir in einem Artikel von Herrn Schiller ein Satz in dicken, roten Buchstaben ins Auge, der irgendwie sehr passend ist zu dem ganzen Thema missbräuchliche Verwendung von Waffen, angestrebte "Totalentwaffnung" von Sportschützen durch Waffenhasser usw :

    "Nicht der Mißbrauch von Waffen durch einzelne gefährdet die Gesellschaft, sondern der in der Geschichte immer wiederkehrende Machtmißbrauch des Staates."

  • Also Spundekäs,

    jetzt bremse Dich bitte selbst ein! Den Mörder, der 15 Menschen umgebracht hat, als "Opfer" zu bezeichnen ist eine Verdrehung der Tatsachen!


    Trotzdem muss der Hinweis gestattet sein, dass Tim K. nicht nur Täter war, sondern auch Opfer. Der Täter wird in den Mainstream-Medien nach so einer schrecklichen Tat der Täter nur immer zu gern als eiskalter Killer, gewissenlose Kreatur etc. pp. hingestellt, mehr Tier als Mensch. Völlig ausgeblendet wird, dass niemand 15 Menschen ermordet und sich selber erschießt, weil er so schweinelustig drauf ist. Das kann die Tat nicht relativieren, aber mit jedem Amoklauf bietet sich die Chance das grundlegende Problem zu erkunden und das Übel an der Wurzel zu packen, anstatt nur medienwirksam Bestürzung über das Symptom kund zu tun. Und bei jedem Amoklauf wird diese Chance vertan, nicht zuletzt weil durch die einseitige Darstellung des Täters es nicht mehr opportun ist, sich mit den Hintergründen der Tat auseinander zu setzen (jetzt mal von WaffG und Videospielen abgesehen).

  • @Alpha1802 Nur mal eines kannst du mir erlären wie du auf den Straftatbestand fahrlässige Tötung kommst? Meineswissens nach müsste der Vater dafür dem jungen die Waffe geladen in die Hand gedrückt haben.
    Fahrlässig war die aufbewahrung der Waffe, aber die Tat die sein Sohnemann damit beging nach dem er die Waffe entwendet hat, ist dem Vater nicht anzulasten.
    Und ich denke du als Moderator solltest dich in deiner Ausdrucksweise auch etwas zurücknehmen die Diskussion ist so schon ziemlich emotional, und ich kann nachvollziehen warum Spundekäs auch beim Täter von einem Opfer spricht. Er wurde nämlich das Opfer dieser Gesellschaft, die nur eines gelernt hat wegschauen und das Maul halten.
    Wenn ich jetzt von dir gesperrt werde, ist auf jedenfall eines klar das man hier keine eigene Meinung vertreten darf.
    Ich will hier nicht missverstanden werden, ich verabscheue die Tat als solches, Nur den Vater jetzt hart bestrafen wie du es gefordert hast?
    Ich bin der meinung das leben hat den Vater schon hart genug bestraft, er hat auch sein Kind verloren, das dieses Kind vorher ein Täter wurde ist bedauerlich.
    Ich bin der meinung das ein Ordnungsgeld in der damals für dieses vergehen vorgesehenen Höhe völlig ausreicht. Und dem Gesetz damit genüge getan wurde.
    Ist nur meine bescheidene Meinung
    gruss
    Andreas

  • @Alpha1802 Nur mal eines kannst du mir erlären wie du auf den Straftatbestand fahrlässige Tötung kommst? ...

    Lese es einfach selber in meinem Beitrag! Ich werde es jetzt nicht extra für Dich ein zweites mal schreiben!


    Und ich denke du als Moderator solltest dich in deiner Ausdrucksweise auch etwas zurücknehmen die Diskussion ist so schon ziemlich emotional, und ich kann nachvollziehen warum Spundekäs auch beim Täter von einem Opfer spricht. Er wurde nämlich das Opfer dieser Gesellschaft, die nur eines gelernt hat wegschauen und das Maul halten.

    Da hast Du eine andere Ansicht wie ich. Und ich soll meine Meinung also nicht sagen, weil ich Moderator bin? Eigenartige Denkweise von Dir, Du hast Befürchtungen gesperrt zu werden, weil Du Deine Meinung sagst - Ich soll mich aber "zurücknehmen"! Ein Schelm, Wer Böses bei Deinen Worten denkt! :D


    Wenn ich jetzt von dir gesperrt werde, ist auf jedenfall eines klar das man hier keine eigene Meinung vertreten darf.

    Ach Du armer Märtyrer :rolleyes: Warum sollte Dich Jemand sperren? Du warst doch schon wegen anderer "Dinge" gesperrt, oder? Dann müsstest Du doch wissen, wann Sperren ausgesprochen werden. Weil Du eine andere Meinung hast wie ein Moderator sicher nicht!

    Einmal editiert, zuletzt von ALFHA1802 (19. September 2010 um 19:23)

  • Also, Fahrlässigkeit bei der Aufbewahrung der Waffe ist das einzige was man dem Vater vorwerfen kann. Das sein Sohn durchtickt ist nicht auf seinem Mist gewachsen, auch wenn Du es nicht wahr haben möchtest, Alfred!!
    Aber wenn Du es wirklich scharf möchtest, ich plädiere für die selben WBK Kriterien beim Kauf eines Heissluftföns, denn mit diesen Schittdingern werden Banken und Tankstellen überfallen wie es schlimmer nicht geht, Taxen werden damit ebenfalls um ihr Geld erleichtert. Und ob die von Erma kommen oder Italo-Schrott ist dem jenigen der das Ding vor Augen hat recht egal!! Jugendliche filmen wie ein anderer Jugendlicher verdroschen, vergewaltigt und weiss Gott was. Ist daran auch der Vater schuld, Alfred?
    Wenn nicht, warum der denn nicht? Komme ja nicht mit dem Argument der hat nicht die Kniffte frei liegen lassen. Der andere Vater hat mit Sicherheit nicht gesagt, nimm die Beretta und knall in deiner Schule rum.

    Gruss

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    dann haben Wir Beide im Grundansatz schon eine zumindest vergleichbare Meinung. Du setzt auch als gegeben an, dass die Art der Waffenaufbewahrung Fahrlässig war.

    Momentan geht es bei der Rechtsfindung darum, ob diese Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit den Nachfolgenden Tötungsdelikten zu sehen ist.

    Dein Argument, dass es sich bei dem Ablauf um 2 unterschiedliche Personen handelt (Vater = Aufbewahrung / Sohn= Mord in mehreren Fällen), wird vermutlich das Entscheidende in der Beurteilung durch das Gericht sein.

    Wenn ein kausaler Zusammenhang hergestgellt b.w. nachgewiesen wird, kann es zu einer Verurteilung des Vaters wegen Fahrlässiger Tötung kommen!

    Gruss
    Alfred

  • Also Alfred, ich bin derselben Meinung das Waffen vor dem zugriff unberechtigter geschützt werden müssen. Aber definiere mal den begriff Fahrlässigkeit, Fahlässig ist wenn ich durch mein verhalten eine situation begünstige oder herbeiführe. Und das muss auch noch im direkten zusammenhang mit der Tat als solcher stehen.
    Der Vater hat durch sein fahrlässiges Verhalten, dem Sohn ermöglicht widerrechtlich an die Waffe samt zugehöriger Mun zu kommen.
    Alles was der Sohnemann nach der entwendung mit der Waffe getan hat, ist dem Vater nicht mehr weiter anzulasten. Denn er hat sicher nicht zu seinem Sohn gesagt geh in die Schule und erschiess deine Mitschüler.
    gruss
    Andreas

  • Also Alfred, ich bin derselben Meinung das Waffen vor dem zugriff unberechtigter geschützt werden müssen. Aber definiere mal den begriff Fahrlässigkeit ....

    Dann zitiere ich zu Deiner Frage das bereits auf der ersten Seite Geschriebene von mir:


    Und der Vater des Mörders packt eine schussbereite scharfe Waffe in einen Wäscheschrank. Der Sohn musste nur die Schranktüre öffnen, wenn das nicht den Tatbestand "Fahrlässig" erfüllt ........? Und die, im Zusammenhang mit dieser Fahrlässigkeit, verübten Verbrechen waren "Tötungsdelikte". Eigentlich bleibt dem Staatsanwalt bei diesem kausalen Zusammenhang fast keine andere Möglichkeit, als ein Verfahren wegen "Fahrlässiger Tötung" gegen den Vater zu prüfen b.w. einzuleiten.

    Ich habe Desweiteren einen Teil meines Zitates Hervorgehoben. Vielleicht wird dann meine Ansicht differenter. Wir sind weder Staatsanwalt noch Richter, nur interessierte Beobachter.

    ..... Fahlässig ist wenn ich durch mein verhalten eine situation begünstige oder herbeiführe. Und das muss auch noch im direkten zusammenhang mit der Tat als solcher stehen.....

    Fahrlässiges Handeln muss nicht zwingend mit einer Nachfolgenden Tat stehen. In diesem Fall ist bereits die Fahrlässigkeit gegeben durch die Aufbewahrung, ohne Zugriffssperre!
    Wie gesagt, nur wenn ein "Handlungs-Strang" zwischen "Fahrlässiger Aufbewahrung" und "Tötungsdelikten" hergestellt wird/werden kann, dann wird es zu einer Verurteilung des Vaters in dieser Richtung kommen.

    Bis dahin gilt die alte Juristen-Weisheit: "Auf hoher See und vor Gericht - Bist Du in Gotteshand"!


    Gruss
    Alfred

    2 Mal editiert, zuletzt von ALFHA1802 (19. September 2010 um 20:26)

  • Die beschissenste Position, wie Du es so schön bezeichnest, hat er sicher nicht. Ich möchte nicht wissen, wie Du und Deinesgleichen reagieren würden, wenn ihr Kinder oder Angehörige hättet, die von so einem "Kranken" weggepustet" würden.Ich kann mir kaum vorstellen, daß ihr dann noch die gleichen Positionen verteidigen würdet, wie ihr das jetzt macht.


    Mit Verlaub, was Du da von dir gibst ist ein riesen Krampf.
    Unsere Tochter wurde auf einem Fußgängerüberweg von einer psychisch labilen Autofahrerin "weggepustet", wie Du so schön geschrieben hast.

    Von daher sind mir die Gefühle die die Angehörigen der Opfer gegenüber dem Täter bzw. dem Vater des Täters hegen durchaus bekannt und für mich auch nachvollziehbar.
    Habe ja nirgends auch was Anderes dazu geschrieben.


    In unserem Fall kam es jedoch nicht einmal zu einer Verhandlung (immerhin handelte es sich hier um eine grob fahrlässige Körperverletzung). Die ganze Geschichte wurde mit einem läppischen Strafbefehl unter den Teppich gekehrt. Zum Glück hat unsere Tochter die Geschichte gottlob überlebt, ist aber seither gesundheitlich schwer gezeichnet und praktisch ständig in ärztlicher Behandlung.
    Auf unsere Beschwerde wegen der Einstellung des Verfahrens, wurde uns von der Staatsanwaltschaft lapidar mitgeteilt, daß kein öffentliches Interesse in der weiteren Verfolgung des Falles bestehe und deshalb eben der Strafbefehl. Punkt. :cursing:


    Wie man also sehen kann, ist die Auslegung der entsprechenden Gesetze in diesem unseren Land sehr dehnbar gestaltet. 8|
    Ist es oportun, werden Verfahren einfach eingestellt. Oder eben wie im Fall des Vaters von Tim K., wo die Aufmerksamkeit der Medien und der Öffentlichkeit einen entsprechenden Druck aufgebaut haben, über das eigentliche Vergehen (nämlich die Ordnungswidrigkeit) beliebig erweitert (fahrlässige Tötung).

    Eben deshalb nehme ich diese Position ein und maße mir an Augenmaß einzufordern. Entweder haben wir die entsprechenden Gesetze, dann haben sie auch für alle gleich zu gelten unabhängig der Quantität des Tatgeschehens. Oder wir wenden uns wieder der Verfolgung von Schadenszauber zu wie weiland im Mittelalter, mit den den bekannten und bewährten Methoden.

    Dieser Beitrag lässt klar erkennen, daß der Verfasser über keine Kinder verfügt oder wenig Erziehungserfahrung besitzt. :huh:

    Meine Frau und ich haben eine sehr liebevolle und verständnisvolle Beziehung zu unseren Kindern. Über Probleme wird offen in der Familie gesprochen. Dennoch können wir nur in so weit in Ihre Gedankenwelt eindringen, als sie dies auch zulassen.

    Gestern Abend auf dem Ansitz habe ich, wie ich finde einen sehr guten Artikel aus dem Stern 38 mit dem Titel "Der verlorene Sohn" zu dem Fall von Tim K. gelesen.

    Darin steht unter anderem ein Zitat einer Bekannten der Mutter von Tim K. Gefragt nach den Gründen für die Tat meinte sie "Das konnte keiner wissen. Niemand hat das geahnt. Keiner!" und weiter "Ich würde nie mehr für ein Kind meine Hand ins Feuer legen".
    Und der psychiatrische Gutachter der den Fall zu bewerten hatte kam zum Schluß "keiner wusste wirklich, wie er war und wie er lebte". Wie gesagt, die genauen Zusammenhänge die zu disen Zitaten führten gehen aus dem Artikel hervor.

    Woraus man also eine Mitschuld (nach unserem geltenden Recht) in Form einer fahrlässigen Tötung durch den Vater von Tim K. herbei konstruieren möchte, entzieht sich meiner Kenntnis als rechtlichem Laien.

    :) Liebe dein Leben ständig. Denn du bist länger tot als lebendig! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Grunfilda (21. September 2010 um 10:33)

  • Tja... Gesetze dienen eben nur als abstrakte, verallgemeinernde Richtschnur.
    Interpretationen werden im Einzelfall getätigt.

    Ein hochwertiger Post, Grunfilda, der mich an meiner eigenen Argumentation zur Sache zweifeln lässt, mich jedoch im gefühlsmäßigen Empfinden bestätigt. Das sind ja eh zwei Paar Schuhe.

  • Außerdem kann ich es nicht nachvollziehen, daß es in diesem Forum viele Mitglieder gibt, die in ihrem Profil absolut nichts über sich bekanntgeben wollen. Ok, das wird hier nicht verlangt und ist auch nicht das große Problem. Nur, ich persönlich habe überhaupt keine Problem mein Alter, mein Geschlecht, meine Herkunft, meine Interessen oder Hobbys bekanntzugeben. Immerhin ist dieses Forum für mich so etwas wie ein zweites zu Hause und da sollen die übrigen Mitglieder zumindest wissen, mit wem sie es entfernt zu tun haben. Wovor und vor wem sollte ich mich hier verstecken?

    Habe ich gerade erst gelesen und beziehe es jetzt einfach mal auf mich. Ich verstecke mich nicht sondern habe lediglich vergessen das Profil auszufüllen.

    Aber da Du es genau wissen willst.


    Also ich wohne in Schwaikheim. Das ist der direkte Nachbarort von Winnenden. Als die Geschichte damals passierte, war ich krankgeschrieben und justament zur Tatzeit beim Arzt in Winnenden keine 500m vom Ort des Geschehens und habe den Polizeieinsatz live erlebt (die Geschichte vergißt man nie!). Ferner kenne ich Bekannte aus der Familie des Täters (die Familie selber allerdings nicht) und der Opfer. Ein halbes Jahr nach der Tat habe ich dann beruflich auch einen unmittelbaren Angehörigen eines Tatopfer kennengelernt.

    :) Liebe dein Leben ständig. Denn du bist länger tot als lebendig! :)

  • Zitat

    Außerdem kann ich es nicht nachvollziehen, daß es in diesem Forum viele Mitglieder gibt, die in ihrem Profil absolut nichts über sich bekanntgeben wollen. Ok, das wird hier nicht verlangt und ist auch nicht das große Problem. Nur, ich persönlich habe überhaupt keine Problem mein Alter, mein Geschlecht, meine Herkunft, meine Interessen oder Hobbys bekanntzugeben. Immerhin ist dieses Forum für mich so etwas wie ein zweites zu Hause und da sollen die übrigen Mitglieder zumindest wissen, mit wem sie es entfernt zu tun haben. Wovor und vor wem sollte ich mich hier verstecken?

    Öh... ich gehöre auch zu denen, die es nicht so mit dem Profil-Ausfüllen haben. :whistling: :D
    Aber letztlich kommt es doch darauf an, wie man sich am Forum beteiligt. Finde ich zumindest. :) Was im Profil steht, wird ja eh kaum jemand verifizieren (können).

  • Mit Verlaub, das was ich da gesagt habe ist kein Riesen-Krampf. Vielleicht aus Deiner Sicht. Die Geschichte mit Deiner Tochter tut mir wirklich Leid, vor allem Deine Tochter! Auch, wenn sie den Unfall überlebt hat muß sie doch mit den Unfallfolgen leben, womöglich ein Leben lang. Leider Gottes passieren solche Unfälle mit Personenschäden fast täglich, zumindest sehr häufig und ich kann die Sorge um sein Kind besser nachvollziehen als Du vielleicht glauben magst, schließlich bin ich selbst Vater einer Tochter. Nur kannst Du m.M. nach diese Fälle nicht miteinander vergleichen. Selbst wenn man vor Gericht geht heißt das noch längst nicht, daß man Recht bekommt bzw. einem Gerechtigkeit widerfährt. Man bekommt vor Gericht ein Urteil, mehr nicht. Das mußte ich selbst erfahren und das Urteil konnte kein normaldenkender Mensch nachvollziehen.

    Daß es im Fall Deiner Tochter noch nicht einmal zu einem Verfahren gekommen ist obwohl sie auf einem Fußgängerüberweg angefahren wurde, das kann ich auch nicht verstehen und ich gebe Dir völlig Recht, wenn es in diesem Land unterschiedliche Rechtsaufassungen gibt. Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe und manchmal kann man an der "Rechtsstaatlichkeit" in Deutschland zweifeln. Aus welchen Gründen auch immer, es gibt bei uns zumindest in vielen Fällen keine Chancengleichheit oder Gerechtigkeit wie es der Einzelne empfindet. Das mag bedauerlich sein aber es ist so.

    Demnach sind " dem Gesetz nach" eben nicht alle gleich!

    Ich kann sehr wohl verstehen, daß die Familie und das Umfeld des Attentäters von Winnenden unter diesem schrecklichen Vorfall leiden und zutiefst betroffen sind. Es hätte dem Vater allerdings gut angestanden zumindest sein Mitgefühl gegenüber den Opfern und ihren Familien auszudrücken.

    Was den "verlorenen Sohn" angeht, das sehe ich auch so, da sind wir einer Meinung. Es kann keiner seine Hand für andere ins Feuer legen, das gilt nicht nur für die eigenen Kinder.

    "Sehen und Erkennen ist zweierlei..."

  • Zitat

    SoHabe ich gerade erst gelesen und beziehe es jetzt einfach mal auf mich. Ich verstecke mich nicht sondern habe lediglich vergessen das Profil auszufüllen.

    Aber da Du es genau wissen willst.

    Also ich wohne in Schwaikheim. Das ist der direkte Nachbarort von Winnenden. Als die Geschichte damals passierte, war ich krankgeschrieben und justament zur Tatzeit beim Arzt in Winnenden keine 500m vom Ort des Geschehens und habe den Polizeieinsatz live erlebt (die Geschichte vergißt man nie!). Ferner kenne ich Bekannte aus der Familie des Täters (die Familie selber allerdings nicht) und der Opfer. Ein halbes Jahr nach der Tat habe ich dann beruflich auch einen unmittelbaren Angehörigen eines Tatopfer kennengelernt.

    So genau wollte ich es auch wieder nicht wissen. :D Ich bin nur der Meinung, wenn man in seinem Profil neben dem Namen, den Wohnort, das Alter und das Geschlecht, womöglich auch noch etwas zu seinen Hobbsy sagt, vergibt man sich nichts.

    "Sehen und Erkennen ist zweierlei..."