Laufreinigung mit Nylonbürstenaufsatz OK?

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 2.894 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Mai 2010 um 22:11) ist von Dispatcher.

  • Hallo Leute,

    ich habe mal ein vor einiger Zeit ein "Reinigungsset für Pistolen und Revolver mit 17 cm langem Messingputzstock und Wollwischbürste, Nylonbürste und Messingbürsten-Aufsatz" mit geordert. Die Messingbürste hat im Lauf meiner
    z. B. HW 40 oder FW 65 nichts zu suchen, das hab ich hier mal irgendwo gelesen. Aber was ist mit der Nylonbürste? Kann ich mit dieser bedenkenlos,
    aber natürlich sehr vorsichtig, den Lauf Reinigen ohne ewas zu beschädigen?

    Zur normalen Laufreinigung nehme ich immer die Standard "VFG- Schnellreinigungsprfopfen" und nach längerem Gebrauch die "VFG-Laufreiniger Nr. 66800", die ich mit dem "Matsch-Set Pocket" durchziehe. Das funktioniert soweit sehr gut, nur werden doch eine Menge der Pfropfen benötigt, bis diese wirklich sauber zurück aus dem Lauf kommen.

    Nun möchte ich wissen, ob ich bedenkenlos auch die Nylonbürstenaufsätze, um tief in die Züge zu gelangen, z.B. als Vorreinigung benutzen kann.

    Was haltet Ihr davon?

    Gruß Black Tac 8-)

  • Laufreinigen ist ein Glaubenssache die eine machens die anderen nicht.

    Du kannst eine Nylonbürste verwenden, ich nehme lieber eine schnur mit
    reinigungs dochten.
    Wenn es schnell gehen soll habe ich immer Slim drehfilter mit
    diese würde ich bei Feder/kolben gewehren immer nur mit einem
    Diabolo verscheißen.

  • Ich benutze zur Laufreinigung immer Pfeifenreiniger, die ich an eine kleine Kette dranmache. Der Pfeifenreiniger wird durch ein Kettenglied gezogen und nach hinten umgebogen, danach noch gekürzt.
    Nehme die selben Pfeifenreiniger, wie ich sie auch für meine SSW benutze, also die mit dem roten eingeflochtenen Nylonbürsten.

    Ich lasse die Kette von hinten ín Schussrichtung durch den Lauf fallen und ziehe den Pfeifenreiniger dann hinterher durch den Lauf.

    Hab ich mal im Schützenverein gesehen, wo jemand seine scharfe 9x19 mit soetwas gereinigt hat. (allerdings ein paar nummern größer *lol*)

    Zurück zu deiner Frage: bei mir persönlich kommt sowas net durch den Lauf.
    Pfeifenreiniger haben zwar auch einen gewissen Anteil Nylonbürste (die oben beschriebene rote Bürste), sind aber nicht durchgängig damit ausgestattet.

    Normalerweise dürfte dem Lauf nichts passieren, da es ja kein Zink, sondern richtiger Stahl ist. Wie es sich mit den Feldern im Lauf verhällt, kann man dir nur nach einem Langzeittest mit eben dieser Bürste sagen.

    Wie gesagt, ich verwende keine pure Nylonbürste. Soviel dreck machen CO²- Waffen ja auch nicht.
    Wie sagte mir ein Sportschütze mal, ein gewisser Anteil an Blei im Lauf schmiert auch... naja. Ob man das so stehen lassen kann, weiß ich nicht.
    Wichtig ist meiner Meinung nach das einölen des Laufes von innen, wenn man seine Co²-Waffe, oder allgemein Waffen länger nicht benutzt.

  • warum soll eine Messingbürste im Lauf nichts zu suchen haben?
    Ein LG-Lauf ist wie der Lauf einer scharfen Waffe aus Stahl(auch wenn andere Stahlsorten verarbeitet werden). Selbst der einfachste Baustahl ist härter als Messing, wesshalb sich das Messing der Bürste abnutzt und nicht der Lauf.

    Gut, Messingbürsten sind an sich dazu da Pulverrückstände und Tombakreste aus dem Lauf zu entfernen, wesshalb der Einsatz im LG nicht zweckmäßig ist.

    Aber von einem schaden durch Messingbürsten habe ich noch nie gehört.

  • Laufreinigung ist sicher gerade bei einer Druckluftwaffe eine Glaubenssache.

    Ich würde überhaupt nicht putzen. Das Blei baut im Lauf eine dünne Schicht auf, die schmiert und schützt. Entfernt man diese, braucht es wieder eine Weile, bis dieser Bleifilm wieder aufgebaut ist und die Waffe konstant schießt.

    Eine Reinigungskette verwendet die Bundeswehr und da soll sie auch bleiben. Raddeln die Kettenglieder über die Laufmündung, ist die Präzision dahin. Eine Kette ist der beste und schnellste Weg sich den Lauf zu ruinieren.
    Wenn man schnell durchwischen will, so kann man eine Nylonschnur mit Dochten durchziehen. Da jedoch bei einer Druckluftwaffe die Züge im Verhältnis zum Kaliber recht tief geschnitten sind, dürfte der Reinigungseffekt mit Dochten in den Zügen begrenzt sein. Denn derartig stramm kann man die Dochte gar nicht durchziehen, dass sich der Docht kräftig in alle Winkel legt.
    Wirklich sauber wird das nur mit einem (hoffentlich einteiligen) Putzstock und Reinigungspatches.

    Billige Messingsbürsten sind verpöhnt. Da nimmt man die weicheren Bronzebürsten. Diese aber bitte nur, wenn Rückstände in Läufen von Feuerwaffen entfernt werden müssen.

    Nylonbürsten dienen meiner Ansicht nach nur für das Auftragen von Solventen. Da diese oft Ammoniak zum Lösen von Tombakablagerungen von Mantelgeschossen enthalten, greifen diese auch Messing und Bronze (Bürsten) an. Aber das hat im Druckluftbereich nichts zu suchen.

    Mein FWB700 ist jahrelang geschossen worden. Nach ca. 5 Jahren nur äußerlich geputzten dar sein, war zum Kauf neuer Dias es für einen neuen Diaboilotest Zeit. Und siehe da, es fanden sich Dias, die zumindest optisch den gleichen (engen) Streukreis produzierten, wie damals. Sie hat somit Trotz nie geputzten Laufes nichts an Präzision verloren.

    Daher - putzen ja, aber nur äußerlich damit sich kein Rost bildet. Lauf putzen - wenn unbedingt, dann vorsichtig. Es kann sonst mehr schaden als nutzen.

  • Prima, Danke für das feedback!
    Also dürfte die Nylonbürste nichts ausmachen. Mir gings halt auch um die Reinigung in den Tiefen der Züge. Ich denke, dass ich da mit den Pfropfen nicht wirklich alles sauber bekomme.
    Nur garnicht oder sehr selten zu reinigen, das leuchtet mir nicht ein. Ich mache dies sogar sehr häufig. Eine neue Schmierschicht sollte doch dann nach 3-4 Diabolos schon wieder im Lauf entstanden sein. Der Lauf wird dann ja aber durch immer mehr Abrieb auch enger und so denke ich, schwergängiger für die Diabolos, daher putze ich lieber. :)

    Die Tipps mit den verschiedenen Reinigungsgeräten sind super!

    P.S: Und die Messingbürste werd ich dann mal lieber gleich entsorgen!!!

    Gruß Black Tac 8-)

  • Zitat

    Original von Floppyk

    Eine Reinigungskette verwendet die Bundeswehr und da soll sie auch bleiben. Raddeln die Kettenglieder über die Laufmündung, ist die Präzision dahin. Eine Kette ist der beste und schnellste Weg sich den Lauf zu ruinieren.

    Tatsächlich? Glaub ich nicht so wirklich dran.
    Man muss die Kette ja auch nicht über Mündung Rattern lassen. Wenn man die Mündung senkrecht nach untern hält, fällt die Kette grade durch den Lauf durch, ohne zu rattern.
    Ich stand vor dem Problem, wie ich einen Pfeifenreiniger von hinten durch den Lauf ziehen kann.
    Schnur fällt nicht durch, die hängt sich im Lauf fest.
    Eine Kette nicht (durch ihr eigengewicht).

    SSW-Waffen : Walther P22Q, P99, PK380, Röhm RG96
    CO2-Waffen : Umarex HK P30
    Luftdruckwaffen: Feinwerkbau 601, Diana 75

  • naja wenn man die kette nur etwas schraeg haelt und sie die chance hat an der laufkrone zu knabbern dann bye bye praezision ich frage mich nur wieso die bundeswehr diese dinger dann ueberhaupt benutzt da gibt es doch bestimmt bessere alternativen (bore snake) zb..

    Zitat

    Original von Daniel85

    Tatsächlich? Glaub ich nicht so wirklich dran.
    Man muss die Kette ja auch nicht über Mündung Rattern lassen. Wenn man die Mündung senkrecht nach untern hält, fällt die Kette grade durch den Lauf durch, ohne zu rattern.
    Ich stand vor dem Problem, wie ich einen Pfeifenreiniger von hinten durch den Lauf ziehen kann.
    Schnur fällt nicht durch, die hängt sich im Lauf fest.
    Eine Kette nicht (durch ihr eigengewicht).

  • Zitat

    Original von Hansipansi
    naja wenn man die kette nur etwas schraeg haelt und sie die chance hat an der laufkrone zu knabbern dann bye bye praezision ich frage mich nur wieso die bundeswehr diese dinger dann ueberhaupt benutzt da gibt es doch bestimmt bessere alternativen (bore snake) zb..

    Ganz einfach, weil die Kettenglieder an den Stellen, die zum Lauf Kontakt haben können aus Aluminium sind, welches eine Streckgrenze(proportional zur Härte) von etwa 150N/mm² hat einfacher Baustahl hat dagegen zwischen 250 und 350N/mm² Vergütungsstahl bis 1000N/mm².

    Selbst ein Soldat, der seine Waffe damit in ungeeignester Art und Weise reinigt, beschädigt damit die Kette und nicht den Lauf. Mir ist nicht ein Fall bekannt, in dem die Präzision einer Waffe durch das Verwenden von BW-Reinigungsketten verschlechtert wurde.

    Falls jemandem etwas gegenteiliges bekannt ist, was nicht nur auf Hörensagen bzw allg. Forenmeinung beruht, bin ich gerne bereit mich belehren zu lassen..

    Einmal editiert, zuletzt von Vampyr (16. Mai 2010 um 16:24)

  • Zitat

    Original von Vampyr
    Ganz einfach, weil die Kettenglieder an den Stellen, die zum Lauf Kontakt haben können aus Aluminium sind, welches eine Streckgrenze(proportional zur Härte) von etwa 150N/mm² hat einfacher Baustahl hat dagegen zwischen 250 und 350N/mm² Vergütungsstahl bis 1000N/mm².

    Die Oberfläche der Aluminiumteile ist mit einer Korundschicht überzogen. Und Korund wird nicht umsonst zur Herstellung von Schneidplatten, Schleifscheiben und Sandpapier verwendet. Die Oberflächenhärte von Aluminium kann so bis auf 9/10tel an Diamanthärte reichen.

    Wenn dir kein Fall bekannt ist indem die Eigenschaften der Waffe verschlechtert wurden, kennst du offensichtlich keinen der Damit reinigt. Ich kenn auch nur wenige, denn über die Vereinsmeisterschaft kommt in der Regel keiner hinaus der seine Waffe derart vergewaltigt.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    Einmal editiert, zuletzt von Erklärbär (16. Mai 2010 um 16:35)

  • abgesehen davon würde ich auch nicht mit einem messing- oder aluhammer auf meinen luftgewehrlauf hauen, trotz des härteunterschiedes. härte ist eben nicht die einzige grösse.

    vita brevis, ars longa

  • Zitat

    Original von C_O_2
    abgesehen davon würde ich auch nicht mit einem messing- oder aluhammer auf meinen luftgewehrlauf hauen, trotz des härteunterschiedes. härte ist eben nicht die einzige grösse.

    Dafür ist die Härte hierbei die einzig relevante Größe.
    Beispiel Glasritztest bei Messern. Ist Martensit vorhanden(der härter als das Glas ist), ist es möglich mit der Schneide das Glas zu ritzen. Ist das nicht der Fall, bleibt das Glas unverändert.

    Du kannst dir ja auch mal mit dem Handballen vor den Kopf hauen. da wird nicht viel passieren. Nimmst du statt dessen einen Hammer (gleicher Impuls vorausgesetzt), machts schon etwas mehr aua.

    bei dem Beispiel stellst du übrigens fest, dass sich der Kopf nach hinten bewegt und so der Impuls von der Nackenmuskulatur aufgenommen wird. Genau das ist nicht der Fall, wenn dein Lauf auf einem harten Untergrund liegt bzw eingespannt ist und du mit einem weicheren Hammer draufhaust. Dann wird dieser Impuls nämlich in Verformungsarbeit umgesetzt.

    Erklärbär, an die Oxidschicht auf dem Alu habe ich natürlich nicht gedacht :nuts:

  • Auch weichere Materialien verschleißen Härtere. Ansonsten dürfte ja beispielsweise ein Holzbohrer niemals stumpf werden.

    Sicherlich schadet ein einmaliges, versehendliches Benutzen einer Reinigungskette nicht der Laufmündung. Aber es ist nunmal eine Tatsache, dass die Laufmündung einen wesentlichen Einfluss auf die Präzision hat. Diese sollte sorgsam behandelt werden. Dass das dauerhafte, sorglose durchziehen mit besagten Ketten auch nicht der Laufmündung gut tut, ist hinreichend bekannt. Letztlich sind die Ketten nicht im zivilen Handel, sondern immer nur über irgendwelche BW-Restbestände erhältlich.
    Ist an sich auch egal, denn es gibt genug Alternativen.

  • Zitat

    Original von Floppyk
    ... Raddeln die Kettenglieder über die Laufmündung, ist die Präzision dahin. Eine Kette ist der beste und schnellste Weg sich den Lauf zu ruinieren.
    ...

    Deswegen haben wir die Kette auch nur mit montiertem MFD durchgezogen. Selbst bei einer AK reicht es für einen richtigen Putzstock, wieso beim Bund nicht?

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Zitat

    Original von germi
    Selbst bei einer AK reicht es für einen richtigen Putzstock, wieso beim Bund nicht?

    Ich denke, das wird auch ein bisschen was damit zu tun haben, es den Soldaten nicht zu leicht zu machen. Auch beim Bund gibts dienstlich gelieferte Putzstöcke, nur habe ich die bisher noch nie bei einem Mannschafter gesehen.

  • Zitat

    Original von germi
    Selbst bei einer AK reicht es für einen richtigen Putzstock, wieso beim Bund nicht?


    Auch der alte K98 hatte seinen (halben) Putzstock "an Board".
    Die Kette ist für die BW einfach praktisch. Denn sie passt auf so ziemlich alle Handwaffen. Lediglich Bürsten müssen andere her. Dochte sind denkbar billig und universell in der Anwendung. Auch was die Lagerung und Handhabung betrifft, sind die Taschenboxen praktisch.
    Zudem hat der Soldat massig Zeit seine Knarre zu putzen. :n17:

    Aber das müssen wie mit unseren Privatwaffen ja nicht nachmachen. Zudem kann man auch schön mit Pfeifenreinigern putzen, insbesondere bei der Laufsperre einer SSW. Somit kann und sollte sich jeder sein persönliches Reinigungsbesteck anschaffen. Platzprobleme mit einem 1,2 m langen Stock sollte es ja nicht geben und unterwegs habe ich Reinigungskram noch nie gebraucht.

  • Zitat

    Original von Vampyr
    Auch beim Bund gibts dienstlich gelieferte Putzstöcke, nur habe ich die bisher noch nie bei einem Mannschafter gesehen.


    Oha, die hätte ich auch gerne mal gesehen.
    Die sind wahrscheinlich nur für den Waffenwart :confused2:

  • Floppyk die Ketten bei der BW sind aus einer sehr weichen Alulegierung inwiefern ich mir beim G3 oder jetzt G36 mit der Kette den Lauf ruinieren kann ist mir schleierhaft. Denn die Läufe bei der BW werden wohl kaum absichtlich kaputtgeputzt indem falsches Material verwendet wird. Ich selber habe bei Y-Tours mehrere Jahre ein G 3 ,G 22 und das G82 geschossen und auch die Reinigungsutensilien genutzt. Ich muss sagen das deine Aussage schlicht falsch ist. Beim G22 war nach 3 Jahren der Lauf ausgeschossen was beim Kal. .300 Winmag mit mehreren hundert schuss in der Woche schon mal vorkommen kann. Da da dann der Übergangskonus ausbrennt und daher das Rohr gewechselt werden musste. Aber von der Kette ist keine Beschädigung erfolgt.
    Allerdings nutze ich für meine Privatwaffen auch einen einteiligen Putzstock mit Leerschloss um Beschädigungen an der Kammer zu vermeiden.
    Die Ketten sind für Feldmässiges reinigen durchaus brauchbar. Aber da man als Jäger das eher nicht machen muss putze ich meine Waffen lieber zuhause am Küchentisch.
    gruss
    Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von Anyvja (16. Mai 2010 um 19:06)

  • Ich hatte bei der BW auch mehr als andere mit Waffen zu tun ;)
    Es gab wirklich Putzstöcke für das G3. Die waren mehr so für die
    proffesionelle Anwendung, weil viel praktischer.
    Bei richtiger Anwendung kann man mit der Kette nichts kaputtmachen.
    Bei richtiger Anwendung! Genau da liegt der Knackpunkt. Wenn eine
    Kette verdreht, sich verklemmt und abreist ist sie nur noch mit der
    Fettpresse aus dem Lauf, Verzeihung aus dem Rohr, zu bekommen.
    Und dabei kann es passieren, das eine Kratzspur zurückbleibt.
    Kommt leider ziemlich oft vor. Mit aufgesetztem Mündungsfeuerdämpfer
    kommt man mit der Kette auch schwer an die Mündungskante.
    Wirklich praktisch sind die Ketten nur in Bezug auf ihr Packmaß :crazy2:

    Gruß Klaus