.357 Mag. oder .357 SIG?

Es gibt 48 Antworten in diesem Thema, welches 10.458 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Juli 2010 um 19:24) ist von tomba.

  • An die Jäger unter uns. Ich plane den Kauf einer Kurzwaffe als Fangschusswaffe für die Jagd. Nun habe ich ein interessantes Angebot von einem BÜMA:


    die aktuelleste FN (nicht die FN HP) in .40 S&W mit Wechselsystem in .357 SIG für ungefähr Euro 1.100,00

    oder

    nen Revolver im Kaliber .357 Mag. von eG... als Beispiel.


    Weil ich las das die .357 SIG die vergleichbare Energie der Revolverpatrone hat.

    Was würdet ihr empfehlen?

    Einen Revolver in dem Kaliber besaß ich schon einmal, das war nicht schlecht, die Mun. war bei jedem BüMa zu kriegen.

    Eine Pistole in .357 Mag. ist mir zu klobig, aber wenn es eine werden würde dann die DE in .44 Mag.

    Ich trainiere recht gerne, allerdings zur Zeit wenig Geld um immer wieder zum Stand zu fahren, denn der ist lockere 50 km von mir.

    Gruss

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von tomba (2. April 2010 um 20:09)

  • Ich würde mit beiden Waffen mal schießen und dann entscheiden was dir besser liegt Pistole oder Revolover.

    mfg master

    Dass ihr Menschen, rief ich aus, um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müsst:
    Wisst ihr mit Bestimmtheit die Uhrsachen zu entwickeln, warum sie geschehen musste?
    Hättet ihr das, ihr würdet nicht so eilfertig mit euren Urteilen sein.

    frei nach -Goethe-

  • Ich würde die preiswertere Munition vorziehen, also die klassische .357 Magnum. Und da der Revolver auch .38+P verschießen kann, bist Du da wesentlich flexibler (zum Training beispielsweise).

    Zumal die Verfügbarkeit auch besser ist.
    Zwar ist die .357 Sig nun auch kein ausgesprochener Exot mehr, aber dennoch seltener anzutreffen.


    Wie der Master sagt, schieß beide (wenn möglich) und entscheide dann...und berichte natürlich!

  • Die Verfügbarkeit von Munition ist für Jäger doch relativ egal. Da hält eine Packung Munition ja Ewigkeiten, so oft wie ein Jäger die Kurzwaffe benutzen muss...

    Ich glaube aber, für .357 Magnum gibt es eine bessere Auswahl an Jagdgeschossen.

    Ansonsten kann man eigentlich auch nur sagen was schon gesagt wurde: Finde raus, ob dir Revolver oder Pistole besser gefällt.
    (und wenn dir Pistole besser gefällt, kauf ne Pistole in .357 Magnum :laugh: )

    jaja, so ist das...

  • Ich mache zwar bloß Jagd auf Pappscheiben, würde aber als Fangschusswaffe einen Revolver vorziehen.
    Die Waffe kommt ja eigentlich nur in Stressituationen zum Einsatz und ich könnte mir vorstellen das man schnell mal vergisst zu entsichern wenn ein übellauniges Stück Schwarzwild zum Tanz bittet.
    Edit: Jogi
    Den israelischen Militärbumerang gab's bzw gibt's auch in .357mag.
    So abwegig ist das also nicht.

    Diese Signatur kann Spuren von Erdnüssen enthalten

    Einmal editiert, zuletzt von Eifelyeti (2. April 2010 um 20:09)

  • Als Jäger auf jeden Fall .357 Magnum

    .357 Sig hat 760J und .357 Magnum jeh nach Hersteller über 1000J

    Die 5 Faktoren des sicheren Treffens:
    Griff, Stand, Atmungskontrolle, Visierbild, Abzugskontrolle 
    An Xe (Blackwater), GSG9 und Bundeswehr, ich bin noch zu haben :ngrins:

  • Es stimmt zwar, dass die .357 Magnum mehr Energie als eine .357 SIG hat,
    jedoch sollte beides für einen Fangschuss genügen (rechtlich wie praktisch).

    Außerdem kann man mit der Pistole auch doppelt so viele Patronen verfeuern.

    Die Vorteile der Pistole liegen in der größeren Magazinkapazität und dem geringeren Rückstoß, der Vorteil des Revolvers liegt in der geringeren Größe
    (und man kann .38er damit verschiessen).

    "Si vis pacem, para bellum"

  • Hallo,

    Ich würde definitiv einer Pistole den Vorzug geben.

    Besonders für Fangschüsse, die bei Schwarzwild zumeist auf den Teller abgegeben werden, sind die Unterschiede zwischen der 357 Sig und der .357 Magnum zu vernachlässigen. Bei Schüssen auf den Rumpf (mit Fangschussmuni) wird man bei den meisten Stücken mit beiden keinen Ausschuss haben.

    Die Pistole bietet die Möglichkeit viel Munition im Magazin zu laden und schnell geladen und entladen zu sein (Magazin rein/raus)

    Will man einen Schuss abgeben muss man nur schnell durchladen, hier ist der Revolver zwar schneller, da man nur abdrücken muss, allerdings ist das be und entladen fummeliger, da man immer alle 6 Patronen einzeln in der Hand hat und die Trommelkapazität in keinem Verhältnis zum Pistolenmagazin steht.

    Auch sollte man bedenken, dass ein Revolver, welcher kompakt und handlich gebaut ist, sich sicher unangenehmer schießen lässt als eine Pistole und mit kurzem Lauf bei weitem nicht die volle Leistung der 357 Mag ausschöpft. Bei einem Lauf von über 4" wird das Teil schon so unhandlich und schwer, da fällt Dir die hose in die Kniekehle, wenn Du das Teil länger an der Hüfte trägst.

    Training auf dem üblichen Pistolenstand halte ich für nicht sonderlich sinnvoll, es wird wohl am ehsten die schnellere Handhabung der Waffe fördern, einen Superpräzisen Schuss wird man in einer Fangschussituation nicht abgeben können, auch diese Scheiben, die sich wegdrehen stellen keine realistische Situation da, weil sich das meiste Wild wenn man an es heran tritt vollkommen unberechenbar verhält.

    Generell sollte man aber meiner Meinung nach mit der Langwaffe Fangschüsse antragen, die Energie ist um ein Vielfaches höher und das Wild kommt auch mit einem Schuss auf die Kammer sicher zur Strecke.

    Ich habe mir für solche Zwecke vor einem Jahr einen Vorderschaftrepetierer mit kurzem Lauf und Drückjagdvisierung zugelegt, da ich den Schuss mit Brenneke oder auch Postenschrot auf kurze Fangschussdistanz bei weitem für tödlicher halte als den aus einer Kurzwaffe.

    LG und Waidmannsheil,

    Felix

  • Ist die Flinte nicht um einiges unpraktischer als ein Revolver?

    mfg master

    Dass ihr Menschen, rief ich aus, um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müsst:
    Wisst ihr mit Bestimmtheit die Uhrsachen zu entwickeln, warum sie geschehen musste?
    Hättet ihr das, ihr würdet nicht so eilfertig mit euren Urteilen sein.

    frei nach -Goethe-

  • Zitat

    Original von GEB
    Als Jäger auf jeden Fall .357 Magnum

    .357 Sig hat 760J und .357 Magnum jeh nach Hersteller über 1000J

    Für den Fangschuss reicht schon fast eine Walther PP aus....

    Es geht darum verletztem Wild, auch bei Wildunfällen mit KFZ, sozusagen den Gnadenschuss zu geben

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Sorry ist verstehe nicht ganz, was verstehst Du unter unpraktischer?

    -Mit Brenneke habe ich noch auf 50m einen Streukreis bei dem sich die Löcher berühren

    -die Flinte liegt schnell im Anschlag

    -kann gut unterladen geführt werden und ist bei Badarf schnell Schussbereit

    - die Energie der 12/76 ist mit 4000 Joule an der Mündung einer Kurzwaffe um weites überlegen

    - durch die Drückjagdvisierung sind Schüsse auf kurze Entfernung kein Problem

    - Das Ziel ist schnell erfasst

    - Der Schuss ist präziser anzusetzen als bei einer KW

    - die Waffe kann man bequem auf dem Rücken tragen

    - sie ist klein ud man ist auch in der Dickung immer wendig

    - man kann sie auch zum Durchgehen auf der Drückjagd führen

    - diese Waffen sind nicht teuer und man muss nicht um jeden neuen Kratzer trauern


    Beste Grüße,

    Felix

  • Zitat

    Original von GEB
    Als Jäger auf jeden Fall .357 Magnum

    .357 Sig hat 760J und .357 Magnum jeh nach Hersteller über 1000J


    Das ist falsch. Die 357 Mag erreicht nur mit längsten Läufen die 1000 Joule. Diese Waffen sind für den Jäger kaum interessant, weil nicht führig. So haben viele eine 2 1/2 " Stupsnase. Die erreicht mit Glück die Werte einer 9 Para, also um die 500 Joule. Zumindest im Vergleich von kurzläufigen Revolvern ist die 357 Sig klar im Vorteil.
    Die Frage ist eher, ob man als Jäger einen so kräftigen Ballermann auch braucht.

  • Zitat

    Original von germi

    Für den Fangschuss reicht schon fast eine Walther PP aus....

    Es geht darum verletztem Wild, auch bei Wildunfällen mit KFZ, sozusagen den Gnadenschuss zu geben

    Da hast Du natürlich recht, allerdings wünscht man sich doch bei einem verwundeten 100kg Keiler eine Waffe, die auch dann zuverlässig tötet, wenn dich das Stück annimmt. Klar der schuss mit der PP reicht auch, allerdings muss er sozusagen zwischen den Augen sitzen und das ist in solch einer Situation doch sehr schwierig zu erreichen.

    Ein Kelier von 115kg hat kürzlich noch den Hund meines Nachbarn schwer verletzt, als dieser an das Stück heranging und das trotz 3 tötlichen Schüssen (8x57IS auf Kammer, 7x64 auf Blatt, und 30-06 Träger) der Fangschuss fiel mit einem Schuss auf das Haupt (30-06)

    Das Wild ist viel wehrhafter, als manch einer denkt.


    Gruß,

    Felix

  • Zitat

    Original von Floppyk


    Das ist falsch. Die 357 Mag erreicht nur mit längsten Läufen die 1000 Joule. Diese Waffen sind für den Jäger kaum interessant, weil nicht führig. So haben viele eine 2 1/2 " Stupsnase. Die erreicht mit Glück die Werte einer 9 Para, also um die 500 Joule. Zumindest im Vergleich von kurzläufigen Revolvern ist die 357 Sig klar im Vorteil.
    Die Frage ist eher, ob man als Jäger einen so kräftigen Ballermann auch braucht.

    Nö die die ich kenne führen 6" 686, und da geht das...

    Die 5 Faktoren des sicheren Treffens:
    Griff, Stand, Atmungskontrolle, Visierbild, Abzugskontrolle 
    An Xe (Blackwater), GSG9 und Bundeswehr, ich bin noch zu haben :ngrins:

  • Wir reden hier von einem Schuss aus kurzer Distanz....da kommt es nicht rein auf die E0 an, sondern eher auf das Verhalten des Geschosses.

    Da reicht, wie schon geschrieben, eine 7,65mm, eventuell mit Federal Hydra Shok (gibts in dem Kaliber auch).

    http://www.natchezss.com/images/products/FAP9HS2.jpg

    Was nutzen einem 1000J wenn das Geschoss gerade durchgeht und die Energie nicht abgeben kann?

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Da hier der Großteil der Antworten von Nicht-Jägern stammt, mache ich auch mal mit. :crazy2:


    Ich würde die Pistole aufgrund der höheren Kapazität und den von FELIFELI136 beschrieben Vorteilen (ungeladen auf dem Weg von/zum Revier - schnell geladen/ ungeladen im Revier) nehmen.

    Und wenn es zur Nachsuche durchs Unterholz geht, sollte die Waffe sowieso schussbereit - teilgeladen und entspannt im Holster (wie beim Revolver auch) - sein.


    Das einzige was mich bei dem Angebot Deines Bümas stört, ist dass die Waffe original eine .40er S&W ist. Ich weiß nun nicht, wieviel Du damit schießen willst, aber was ich im Netz so las, scheint das eine Schwachstelle bei den .357SIG-Waffen zu sein: wenn sie als Wechselsystem in der .40er eingesetzt werden. Die 40er sind zum Teil zu schwach gebaut, es kann zu Waffenschäden bei häufiger Verwendung der nominal kleineren, aber kräftigeren Patrone .357SIG kommen.

    Darum würde ich eher zu einer speziell für .357SIG konstruierten Pistole greifen. z.B.: GLOCK 31 (ca. 600 EUR), SIG-Sauer Mod. P 239 Jäger Package (ca. 1.100 EUR)

    Aber wenn die Waffe rein als Fangschusswaffe und nicht zum sportlichen Schießen verwendet werden soll, kann man das u.U. vernachlässigen.

    Fördermitglied des VDB.

  • Soweit ich gelesen habe geht es um "den Kauf einer Kurzwaffe als Fangschusswaffe für die Jagd." und bei der Jagd kann der Fangschuss aufgesetzt fallen, er kann aber auch auf 50m fallen und hat das sofortige Verenden des kranken Stückes als Ziel.

    Insofern halte ich die Energie, die das Geschoss mitbringt für extrem wichtig, das keine Vollmantelpatronen zum Einsatz kommen ist selbstverständlich.

    germi, sei Dir mal sicher die .357Mag wird auch mit 1000Joule nicht durch ein kleines 40kg Schwein fliegen, wenn Du mitten drauf schießt.

  • Welche Rolle spielt denn Geld?

    Denn den von dir auch genannten

    Zitat

    Original von tomba
    ...
    Revolver im Kaliber .357 Mag. von eG... als Beispiel.
    ...

    solltest Du gebraucht für einen Bruchteil der 1100 Euro bekommen. Vor allem, wenn du unter 3 Zoll Lauflänge bleibst.

    Wobei ich zugeben muss, sowohl .40 S&W als auch .357 SIG sind bestimmt auch "nice to have". ;)

    Gruß K-Inge (ebenfalls Nichtjäger)

  • Zitat

    Original von felifeli136
    Soweit ich gelesen habe geht es um "den Kauf einer Kurzwaffe als Fangschusswaffe für die Jagd." und bei der Jagd kann der Fangschuss aufgesetzt fallen, er kann aber auch auf 50m fallen und hat das sofortige Verenden des kranken Stückes als Ziel.

    Insofern halte ich die Energie, die das Geschoss mitbringt für extrem wichtig, das keine Vollmantelpatronen zum Einsatz kommen ist selbstverständlich.

    germi, sei Dir mal sicher die .357Mag wird auch mit 1000Joule nicht durch ein kleines 40kg Schwein fliegen, wenn Du mitten drauf schießt.


    Korrekt :crazy2:


    Außerdem letztens noch nen Bericht:

    Verschoss ein Jäger seine 6 Schuss Trommel auf ne Sau zum Fangschuss, danach hatte sie ihm noch in die Waden gebissen ;)

    Ich würde sagen jeh stärker desto besser ;)

    Die 5 Faktoren des sicheren Treffens:
    Griff, Stand, Atmungskontrolle, Visierbild, Abzugskontrolle 
    An Xe (Blackwater), GSG9 und Bundeswehr, ich bin noch zu haben :ngrins:

  • Fakt ist, die KW gilt für mich als Ultima Ratio, ich werde zwar so häufig auf den Stand gehen wie es mir möglich ist, denn ich schiesse sehr gern mit LW und KW.
    Fakt ist auch, das weder eine .357 SIG noch eine .357 Mag. einen 60 Kg Überläufer so ohne weiteres durchschlagen werden, so das es kaum einen Ausschuß geben wird.
    Eine Flinte hat energietechnisch viel mehr zu bieten ist mir aber zu unhandlich.

    Mit kurzen Griffstücken komme ich nicht mit klar, also SIG Sauer P239, wie auch die Kompakt- oder gar Supkompakten Pistolen oder Revolver in Leichtbauweise wird mir sicherlich nicht den Eintrag auf der WBK nehmen.

    Sicherlich ist es der Sau egal ob das Geschoss was sie auf den Teller oder ggfs. in Richtung Wurfscheibe geht 750 oder gar 1000 Joule innehat.

    Also wenn ich den Felix richtig verstehe ist eine Pistole praxisgerechter, mal von einer Flinte abgesehen.

    Geld ist nicht im Überfluss vorhanden, also Euro 1500 oder gar mehr auf den Tisch legen, ist nicht drin.

    Danke schon mal an die bisher guten Beiträge und es würde mich freuen, wenn es jemanden gibt, der beide Kaliber im direkten Vergleich geschossen hat.

    Gruss

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von tomba (3. April 2010 um 09:08)