Asbest auch in Dichtungsringen bei Waffen?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.674 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Februar 2010 um 15:35) ist von Cuddles.

  • Hallo,
    ich hatte mir am Montag bei WDR die Sendung "Asbest! Ein Schadstoff kehrt zurück" angesehen. War ziemlich erschreckend was da geschildert wurde bzgl. der Gefährlichkeit von Asbest, selbst bei kleinsten Mengen.
    Artikel in denen was gefunden wurde, wurden wie hochgiftige Stoffe behandelt. z.B. in Thermoskannen aus China wurde Asbest verarbeitet (in den Abstandhaltern innen).
    Nun wurde auch von einem Fahnder berichtet, der regelmäßig Dichtungsring-Sätze untersuchen ließ und wo man manchmal auch fündig wurde! Wäre es da nicht auch möglich, daß in so mancher Druckluftwaffe ebenfalls so was verarbeitet wurde? Falls ja, wäre es dann doch auch nicht ungefährlich bei den hohen Belastungen beim Schießen, oder bei Entfernen alter Dichtungen usw. ohne Schutz mit Dichtungen zu hantieren.

    Wurde so was hinsichtlich Druckluftwaffen schon mal untersucht?

    u.a. div. Crosman, Podium, Anschütz 275, div. Haenel, CP88, SSP 250, S&W 79G usw.

  • Hi,

    also in den Waffen die ich kenne sind Gummidichtungen.
    Asbest würde keinen Sinn machen da diese Dichtungen sehr spröde und starr währen.

    Gruß Christian

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen!

  • Bei Handfeuerwaffen wo Asbest Sinn machen würde (Asbest Feuer Hitzebeständig) gibte so weit ich weis überhaupt keine Dichtungen

    Da eine Druck/Luftdruckwaffe über keine Auspuffkrümmer/Abgasrohr, oder Sch/Trommelbremsbeläge verfügt,
    wo zu auch,
    würde Asbest auch überhaupt keinen Sinn machen ;)

  • @ Windbeutel:

    Die DIchtungen in hochwertigen Waffen sind fast immer aus Nitril-Butadien-Kautschuk, einem äußerst widerstandsfähigem und alterungsbeständigem Material. Nitril widersteht den meisten Chemikalien und ist öl- und krafstoffresistent.

    Gelegentlich wird auch PUR (Polyurethan) eingesetzt, zb als Laufdichtung bei Knickern.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Diese Asbest - Phobie finde ich stark übertrieben.

    Zunächst ist es mal so, dass das Asbest erst gefährlich wird, wenn es in irgendeiner Form bearbeitet wird.

    Wenn es in einem Dichtungsring verarbeitet wäre, wie solle es heraus kommen ? Sowas passiert nur bei Materialien, wenn sie zurechtgeschnitten oder sonstwie bearbeitet werden.

    Mithin würde ich auch eine "asbestverseuchte" Waffe benutzen, wenn es um Schießsport / Jagd geht.

    Im Übrigen denke ich, dass auf Grund der bereits genannten Umstände in Waffen Asbest kaum ein Anwendungsgebiet hat.

  • Asbest ist nur schädlich in Feinstaubform - wenn die fasern eingeatmet werden.
    Diese sind nämlich so fein, dass sie einen lungengängigen Staub bilden, und nicht mehr ausgehustet werden können.

    ( das ist im übrigen auch der Schleifstaub von Buchenholz - nur wissens die wenigsten )

    In meiner Branche wurden jahrzehntelang Eternitplatten verwendet, deren Bindefaser Asbest war - ( mittlerweile verboten )
    Unsere dachdecker schnitten damals tausende von laufmetern mit der Flex ! - KEINER ist erkrankt ! ( auch regelmässige Nachuntersuchungen bei 3 mittlerweile pensionierten Mitarbeitern brachten keine beeinträchtigung der Lunge zu Tage ! )

    Besagte Eternitplatten könnte man theoretisch fressen - weil eben die Asbestfasern zementgebunden waren.

    Sollte tatsächlich irgendwo ein Dichtring Asbest enthalten, braucht sich wirklich NIEMAND zu ängstigen - erstens ist die Menge verschwindend gering - zweitens liegt kein Staub vor !

    Die ganze Asbestgeschichte ist komplett hochgepuscht!
    Es ist zwar richtig, dass der eingeatmete staub in der Lunge abgelagert wird, und er sich verkapselt - daraus kann krebs entstehen.

    Nur ist mir absolut kein Produkt im täglichen Leben bekannt, das Asbeststaub absondert.
    Und rein der ist gefährlich.

    Lasst euch von derart reisserischen Berichten nicht ins Boxhorn jagen !

    gruss, jagdzeit

  • der Zimmerermeister hat gesprochen und der hat weise gesprochen :direx:

  • Unsereins hat schon in der Lehrzeit/Ausbildung zum Zweirad Mechaniker, Bremmsen Belegt, Teiweise von der Rolle selber angefertigt.

    Auf jeden Fall, mußten die Bremmstrommeln mit der Ausblaspistole vom Bremmsstaub ( Asbest ) befreit werden, das sah so aus, das man in der Werkstatt zeitweise die Hand nicht vor Augen sehen konnte, nix mit Staubmaske, sowat gabs nicht, oder war zu teuer, das Jahr ein Jahr aus, und mindesten 1000x pro Jahr und ich war damals 1968 grad 14 Jahre alt, und noch im Wachstum begriffen.

    Nach der These, hät ich heute schon 3 X einem Lungenkrebs leiden erliegen müssen, genau wie meine damaligen Kollegen, die diesen Beruf heute noch ausüben, ich hab nach der Ausbildung noch mal ne Ausbildung zum Kaufmann begonnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bruder (25. Februar 2010 um 12:54)

  • Zitat

    Original von derdennis
    der Zimmerermeister hat gesprochen und der hat weise gesprochen :direx:


    dennis: bist ja eh auch vom Fach, Herr Kollege ! ;)

    Fürn Laien hört sich das Ganze ja komplett lebensgefährlich an !
    Als Anfangs der 90er Jahre das Asbest verboten wurde, lief bei uns in der Firma das telefon heiss!
    DIE KUNDEN GLAUBTEN WIR VERGIFTEN SIE MIT DEN
    ETERNITPLATTEN !

    Da waren oft irrsinnig zeitraubende Diskussionen nötig, um die Leute wieder zu beruhigen ! :cc
    Einer hat damals meinem Vater sogar bei der Polizei angezeigt : er hätte ihm ohne Sein Wissen Gift am haus verbaut - er fühlt sich gefährdet ! *lol*

    Asbest ist nix anderes als ein natürliches Gestein, welches sehr spröde ist und dadurch zur Feinstaubbildung neigt.

    Heute noch liegen abertausende Quadratmeter Asbesteternit auf den Dächern verarbeitet !
    Und das ganze wird seit über hundert Jahren verarbeitet !


    Ich war einmal bei der fa.Hatschek in Vöcklabruck ( Eterniterzeuger) bei einer Werksbesichtigung. Laut Firmenchronik gibt es KEINEN EINZIGEN
    Fall in der Firmengeschichte von Asbestose.
    Und die haben das Zeug verarbeitet !
    Das wollte ich noch erwähnt haben.

  • Zitat

    Original von Jagdzeit


    dennis: bist ja eh auch vom Fach, Herr Kollege ! ;)


    Ich war einmal bei der fa.Hatschek in Vöcklabruck ( Eterniterzeuger) bei einer Werksbesichtigung. Laut Firmenchronik gibt es KEINEN EINZIGEN
    Fall in der Firmengeschichte von Asbestose.
    Und die haben das Zeug verarbeitet !
    Das wollte ich noch erwähnt haben.

    aber unser einer rennt trotzdem bei 35 Crad in einem anzug rumm und spritzt die platten ein :evil:??
    weil Vatterstaat es so will :direx:

  • Naja - die vorschrift hätten wir auch seit ner Weile.

    DIE KÖNNEN MICH ALLE GANZ KRÄFTIG ! :ngrins:

    kommt natürlich drauf an , WO die baustelle grad ist!

    In der Innenstadt ists sicher heikler.

    Anderweitig müsste grad jemand vorbeischlendern und ne Anzeige machen.

    In diesem fall müsste der Passant fachkundig sein - bzw. der Arbeitsinspektor.
    Und so eine Kontrolle von den Herren haben wir, wenns hoch hergeht einmal im jahr ! :crazy2:

    Nebenbei muss der Hersteller ein Probestück ins Labor geben, um festzustellen ob Asbesthältig oder Asbestfrei !
    Und das ist den meisten Beamten zu viel Aufwand !
    ( ist der allerdings findig , und fragt den bauherrn nach dem Alter des Daches , könnts ein problem geben. :)) - weil ab Ende 1989 keine Asbestplatten mehr in Umlauf kamen )

    gruss, Albert

  • Sicher ist Asbest in einem Luftgewehr unnötig in der DIchtung, aber das Zeug haben die damals überall reingehauen, ist ja auch ein Super Material, gibt nur wenige Baustoffe die die selben EIgenschaften haben wie Asbest. Sicher sein kann man sich nie, dass das Zeug nicht doch drin steckt.
    Von einem Arbeitskollegen der Vater ist an ner Asbestose krepiert, der hat aber jahrelang Asbestfasern in Jutesäcken auf Schiffe verladen. So lange man das Zeug nicht schleift, sägt oder sonst wie stauberzeugend bearbeitet kann da nix passieren. Man sollte es nicht herausfordern, aber Panikatacken sind auch völlig übertrieben, gesunde Vorsicht ist hier angebracht.

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Na ja, in dem Film hörte sich das alles höchst gefährlich an. Und die Dichtungen waren aus dem Sanitärbereich. Weshalb dann nicht auch in Waffen? Hier wird ja manchmal auch empfohlen, solche Dichtungen ersatzweise zu nehmen. An sich sollen solche Teile ja unproblematisch sein, aber nicht mehr, wenn was davon aufgeschnitten wird oder zerbröselt. So kam das jedenfalls bei mir rüber.

    u.a. div. Crosman, Podium, Anschütz 275, div. Haenel, CP88, SSP 250, S&W 79G usw.

  • Ich hoffe, hier ist auch allen Sportschützen klar, dass sie in den meisten schusskanälen mit blei kontaminiert werden ?

    Alleine vorne beim Kugelfang liegen oft zu hunderten plattgeschlagene projektile herum, die schön langsam aus dem kugelfang wieder herausfallen !
    Da gibts bleiabrieb vom feinsten ! :n17:

  • In den Dichtringen ist 100%ig kein Asbest verarbeitet. Allerdings unterschätzen viele grob die wirkungen von Asbestfasern.

    Das wir tagtäglich bis zu 10.000 Asbestfasern einatmen werden sicher die wenigsten wissen. Es ist einfach ein allerweltsmaterial was in der Erdkruste horrends oft vertreten ist.

    Die eigentliche Wirkung des Asbestes beruht nach dem aufspleißen der Faserstränge in einzelne Flugfähige Fasern darauf, das der Körper sie weder auflösen noch abtransportieren kann.

    Einzige Abwehr des Körpers ist ein verkapseln der Fasern. Im Grunde ist jeder Fibrogene Staub für die Lunge ähnlich gefährlich wie Asbest, nur ist kaum was anders so Biopersistent wie eben Sepioloith, Krokydolith, Chrysotil, Tremolit, Antophyllit, Aktinolith usw......

    Oft werden schäden nicht immer bemerkt, aber ein "steif werden" d.h. zunehmedes ver-collagenisieren tritt immer bei einer Asbeststaubbelastung der Lunge auf!

    Aus diesen Collagenbündeln KANN dann später Lungenkrebs entstehen. Typischer für Asbestbelastung sind eher Pleuramesotheliome..........also bösartige Tumore des Zwerch und Rippenfelles.

    Die dunkelziffer einer Asbestassoziierten Lungenerkrankung ist allerdings erheblich da in den seltensten Fällen Lungenerkrankungen auftreten wo die erste länger anhaltende stärkere Asbeststaubbelastung 30 Jahre her ist.

    Durch Recherchen für mein 60-seitiges Hochschulkolloquium fand ich heraus das Personen auch nach 57 Jahren teilweise sogar noch später Lungenkrebs bedingt durch Asbeststaubbelastung bekamen.

    Eternit ist dabei allerdings das geringere Problem. Denn der sogenannte Faserzement, also fest gebundener Asbest staubt bei weitem nicht so stark wie lose gebundener Asbest der sog. Spritzasbest welcher schon durch einen Luftzug tausende Fasern verliert.

    By the way: Schaut euch mal genau in eurer Umgebung um! Mit offenem Auge werdet ihr auch heute noch alle 5m einen Asbesthaltigen Gegenstand finden. Ich wohne hier im Osten und ich habe als ich vor 2 Jahren die Facharbeit schrieb noch erschreckend viel von dem zeug gefunden. Hauptsächlich Weißasbest Chrysotil, etwas Grün und etwas Blauasbest war auch dabei!!