SSW in der DDR?

Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 9.970 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2009 um 20:45) ist von iwan wasiitsch.

  • @ Tailgunner667

    Die genaue Konstruktion kenne ich nicht. Weiß nur, dass ich damals mit 16 (1. Lehrjahr - GST Lager) das Teil schießen musste. Und fand das total aufregend...

    Im Übrigen war das auch nur Scheibenschießen (Mannscheibe) - keine Gefechtsübung mit Stellungswechsel oder so.

  • Eine SSW wäre vmtl in der DDR auch einfach viel zu teuer gewesen. Außerdem vermute ich, dass SSW zu "gefährlich" waren. Stellt euch vor, an der Mauer kommen ein paar Leute auf die Idee mit SSWs rumzuschießen. :confused2:

  • Naja man kann ja cuh aus scharfer Munition ganz schnell relativ harmlose Platzpatronen machen, Kugel raus und Holzproppen rein. Ausserdem werden die mit Sicherheit Platzpatronen aus Armeebeständen gehabt haben. Startpistole= Makarov+Platzpatronen.

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Zitat

    Original von Vogelspinne
    SSW sind keine rein westdeutsche Erfindung, da die Erfindung in das kaiserliche Deutschland zurückreicht und zum Beispiel eine Perfecta G 3, bis vor wenigen Jahren noch in Produktion, in den 30er Jahren im späteren "Osten" konstruiert und produziert wurde. In den 50er Jahren wurde die Produktion der G 3 in jetzigen Westdeutschland bei Mayer&Riem wieder aufgenommen.

    Das ist interessant! Wurden die damals (30er Jahre) als Startpistolen oder zu anderen Zwecken verwendet?

    Zitat

    Original von Vogelspinne
    Ausländische SSW-Produktionen wurden meines Wissens spätestens in den 70er Jahren ( vielleicht auch früher ) in Italien und Frankreich aufgenommen und deren Produkte, mit PTB-Zulassung versehen, teilweise bei uns im "Westen" angeboten.

    Ja, das ist der "unautorisierteTechnologietransfer", den ich meinte. ;) Dabei haben sich die ausländischen Hersteller ja an den (west)deutschen SSW orientiert und deren Kalibermaße übernommen, oder?

    Muss mir noch ne gute Signatur ausdenken.

  • Zitat

    Original von Tailgunner667
    Das ist interessant! Wurden die damals (30er Jahre) als Startpistolen oder zu anderen Zwecken verwendet?


    wohl die erste SSW die es je gab / Scheintodpistole
    ergo schreckschusswaffen gibt es schon eine ganze weile und sind seit dem ersten auftauchen nicht mehr verschwunden. die dinger scheinen also doch zielmich erfolgreich zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Hansipansi (14. November 2009 um 17:08)

  • Das ist mal krass. Die scheint schon einige Jahre auf dem Buckel zu haben :crazy2:.

    [Softair] HK P8 :F:, HK USP .45 :F:,
    [SSW] Colt 1911 (Silverballers), Colt Detective Special, HK P30, Reck "Победа" Makarov, RG96, Walther P22, Walther P99, Walther PK380, Walther PPK,
    [Sonstiges] Walther
    BlackTac, Walther MTL 300,

  • Also, in der DDR gab es keine SSW. Da hat niemand gewußt, daß es sowas gibt. Dafür gab es keine Beschränkung bezüglich der Joule Zahl bei Luftgewehren. Ich habe 1989 meine erste SSW gekauft in einem Otto Bönecke Schop in Spandau. 99,00 DM damals. So ne kleine Mod.5 oder so in 8mm. Damit war mein "Begrüßungsgeld" weg und ich sowas von stolz... :nuts:

  • Es gab keine SSW in der DDR. Ein Luftgewehr war das einzige, was man frei erwerben konnte.
    Wir haben uns als Schüler so eine Art Korkenpistole aus Polen mit gebracht, die Dinger machten einen fürchterlichen Krach.
    Aber man durfte sich an der Grenze auch nicht damit erwischen lassen, sonst gab es was anständig auf die Mütze.
    Es war aber auch nicht nötig eine SSW zu besitzen. Meine Westverwandschaft war imer sehr entsezt, wenn sie mitbekammen, daß wir so manches mal sogar Nachts die Tür nicht abgeschlossen hatten.
    War bei uns auf dem Dorf auch nicht nötig.

    Genieße dein Leben, denn Du hast nur eins. :party:
    Aber bitte nicht das Gehirn ausschalten.

  • Zitat

    Original von HEW2307
    War bei uns auf dem Dorf auch nicht nötig.

    Da konnte man auch in der Stadt um 3:00 Uhr Morgens nach der Disko noch durch den Park laufen. Das wär heute undenkbar.

  • Zitat

    Original von RaSu

    Da konnte man auch in der Stadt um 3:00 Uhr Morgens nach der Disko noch durch den Park laufen. Das wär heute undenkbar.

    Dafür dürft ihr heute auch außerhalb eures Geheges herumlaufen...

  • Zitat

    Original von RaSu
    Da konnte man auch in der Stadt um 3:00 Uhr Morgens nach der Disko noch durch den Park laufen. Das wär heute undenkbar.

    Mal ganz abgesehen
    - von der Bespitzelung,
    - von der Überwachung,
    - von den Hausdurchsuchungen,
    - von den Wanzen im Telefon,
    - von den Leuten die für lange Zeit für Ihre parteifeindliche Gesinnung eingesperrt, schikaniert und verhört wurden,
    - von der gewaltsamen Niederschlagung von Demonstrationen,
    - von den erschossenen Flüchtlingen an der Grenze,
    - von dem Reiseverbot in "westliche Staaten"
    - von dem Verbot von Schusswaffen für den normalen Zivilisten,
    - von der schlechten Versorgung mit einigen Lebensmitteln,
    - von der Baustoffknappheit, dem Verfall der Häuser
    - von der technischen Unterlegenheit der westlichen Welt gegenüber
    - von der Parteipropaganda in der Schule, dem Zwangsarmeedienst
    - davon, das man Jahrelang auf ein Schrottauto warten musste

    war die DDR ganz toll und man konnte prima morgends um 3:00 Uhr nach der Disko noch durch den Park laufen. Das wär heute undenkbar. :confused2:

    Pro Legal / BDS

    Einmal editiert, zuletzt von Hundefänger (14. November 2009 um 18:11)

  • Zitat

    Original von groza

    Dafür dürft ihr heute auch außerhalb eures Geheges herumlaufen...

    Da schei... ich drauf. Ich habe gut im "Gehege" gelebt. Du scheinst aber keine Ahnung zu haben.

  • Hast das alles aus dem Fernsehen? Zuviel getrunken heute Abend? Du bist ja jenseits von gut und böse.. solche Ideoten muß man sich nicht antun.

  • Zitat

    Original von [RUS] Guard
    Das ist mal krass. Die scheint schon einige Jahre auf dem Buckel zu haben :crazy2:.

    Die "Scheintod"-Pistolen, oder auch die "Entlarvt"-Pistole kamen zur Zeit des kaiserlischen Deutschland auf den Markt. Also zu einer Zeit wo es keinerlei Reglementierung im Bezug auf Schusswaffen gab. Es gehörte zum guten Ton eine Schusswaffe zu besitzen, meistens eine kleine Taschenpistole, oder auch Taschenflak genannt.

    Technische Unterlegenheit der DDR, naja, nur in manchen Bereichen. In anderen wiederum mindestens ebenbürtig. Schau dir nur mal den Receiver Robotron RS 5001 Hifi an, das nenne ich moderne Technik. Konnte sich zwar sicher nicht jeder erlauben "drüben", aber die Technik war keinesfalls von vorgestern, sondern seiner Zeit sehr modern...und man konnte oftmals nicht so wie man wollte, denn es wurde sehr viel vom Staat reingeredet. Man braucht sich nur mal anschauen, die Entwicklung eines Nachfolgers für den Trabant 601 wurde von "oben" eingestampft. Der sah dem Polo sehr ähnlich, und sollte einen Viertakter bekommen...

    Bei Computern allerdings...naja, man nannte es damals "das Tal der Ahnungslosen", in Anlehnung an Silicon Valley...das Problem war, durch diese Strukturen die dort vorherrschten dauerte die Entwicklung so lange dass in der Zwischenzeit das Teil schon wieder überholt war wenn die mit der Fertigung anfangen wollten. Das hat aber rein an der Politik gelegen, nicht an den Leuten die dort die Entwicklung betrieben haben.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Nun kommt mal wieder auf den Teppich! :evil:

    Ob und was in der DDR gut oder besser als in der BRD war, können unsere Mitglieder am Besten wissen, die in der DDR aufgewachsen sind und gelebt haben - damit sind praktisch alle "ostdeutschen" User unter 25 - 30 und alle "westdeutschen" User disqualifiziert, da sie dieses Leben nicht am eigenen Erleben miterlebt haben.

    Ich bin 1983 mit meiner Pfadfindergruppe als Tagesausflügler in Ostberlin gewesen ( als bündischer Pfadfinder in dort verbotener Kluft mit alten BW-Parka drüber :crazy2:). Da habe ich viel heruntergekommende Bausubstanz gesehen, eine Uralt-Strassenbahn mit dürftig übergemalten Reichspleitegeier und jede Menge netter Menschen. Das Essen im Restaurant am Alexanderplatz war sehr gut und sehr reichhaltig und wir hatten alle unsere Probleme, die 25 DM Zwangsumtausch auszugeben. Da bekamm man reichlich Ware für Westmark!

    Soweit meine persönlichen Erlebnisse in und an die DDR!

    BTT:

    Die Schreckschußwaffen sind eine alte deutsche Erfindung, die in den uns umgebenden Staaten auch ihre Anhänger fanden und finden, wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei uns.

    Zuerst waren es kleinere Schrotkaliber, die statt Schrot mit CN ( Tränengas ) oder Blitzpulver gefüllt waren, in den 30ern kam das Kaliber 6 mm Flobert auf, wo die kleine mit Zündsatz gefüllte Hülse, wie heute, statt der Bleikugel etwas CN und einen Wachspfropf bekam.
    Nach dem Krieg wurden zuerst die alten Vorkriegsmodelle in 6 mm Flobert gefertigt und irgendwann in der 2. Hälfte der 50er Jahre wurden die ersten Taschenpistolen im Kaliber 6,35 Br. als SSW umgerüstet - Stahllaufsperre in den ungezogenen Rohlauf und statt des Geschosses eine CN-Ladung und ein Wachsgeschoß.
    Etwa Mitte der 60er Jahre brachte ( meines Wissens ) SM Rhöner Sportwaffen die erste auf einer 6,35er Taschenpistole ( SM 11 ) basierende SSW im Kaliber 8 mm K als SM 10 heraus. Auf dieser Basis folgten auch eine Startpistole in 8 mm K mit Ausschuß schräg nach oben ( SM 12 ).
    Als zu 1969 die PTB-Pflicht eingeführt wurde, wurden die alten SSW im Kaliber 6,35 Br. wegen ihrer direkten Verwandtschaft zu den scharfen Taschenpistolen WBK-pflichtig ( auf Antrag Bestands-WBK, wie alle SSW ohne PTB ) und damit raus aus der Produktion.
    Damit war bei den Pistolen das Kaliber 8 mm K das Standardkaliber, bei den Revolvern war es 9 mm R und das schon sterbende Kaliber .320 ( 7 mm R ), sowie die Kaliber .22 lang und 6 mm Flobert. Letzteres war auch bei den kleinen Startpistolen und Schreckschüssern wie Perfecta G 3, RG 3s, RG 3, etc. Standard.

    Soweit mein, nicht allumfassendes, Wissen zum Thema.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vogelspinne (14. November 2009 um 20:24)

  • Zitat

    Original von HWJunkie


    Die SBZ hörte mit der Gründung der DDR faktisch auf zu existieren (dass die DDR nur ein Satellitenstaat war ist dabei uninteressant).
    Damit wäre das DDR-Waffengesetz die einzige Reglementierung.
    Stefan


    Hast Du dieses zur Hand?Was hatte sich denn konkret nach Gründung der DDR verändert im Bezug auf den Besitz von Kurzwaffen...nichts,ausser das es nun die GST gab!
    Eine SSW brauchte -und meines Wissens- wollte niemand und ich hab nicht mal heute eine ;)
    Ich schildere hier nur meine Erfahrungen die ich in 28 Jahren "Diktatur des Proletariats" gemacht habe...Gruss Ronny

    Haenel, what else?

  • Zitat

    Was hatte sich denn konkret nach Gründung der DDR verändert im Bezug auf den Besitz von Kurzwaffen...nichts,ausser das es nun die GST gab!

    Für den Bürger nichts.
    Aber die erwähnten Potsdamer Verträge galten nicht mehr, denn sie betrafen nur die Besatzungszonen.
    Wobei sich die UdSSR auch schon vorher kaum noch an diese gehalten haben dürfte, siehe Berlin-Blockade.

    Ob und wie das DDR-WaffG gestaltet war ist mir unbekannt.
    Aber die Potsdamer Verträge galten nicht mehr und genau darauf kam es hier im Zusammenhang an.

    Haben wir evtl. jemanden an Bord, der ein zitierfähiges DDR-WaffG, falls es eines gab, besitzt?
    Das würde vieles klären.


    Stefan

  • Zitat

    Original von FBO
    Naja man kann ja cuh aus scharfer Munition ganz schnell relativ harmlose Platzpatronen machen, Kugel raus und Holzproppen rein. Ausserdem werden die mit Sicherheit Platzpatronen aus Armeebeständen gehabt haben. Startpistole= Makarov+Platzpatronen.

    Ist doch sicher nicht dein ernst oder?
    Wohin fliegen denn die Holzpfropfen?
    Startpistolen die ich kenne waren Revolver,vielleicht vom Klassenfeind?

    Tobi

  • Zitat

    Original von Tailgunner667

    Herkömmliche AK mit Einstecksystem oder von vornherein als KK gebaut?

    :confused2:

    Das war die AK 47 in klein.Gleich als kk gebaut.Mit einzel und :ngrins: dauerfeuer.Durfte man bei den GST-Wochen ,2x im Jahr eine Woche,
    in der Berufsausbildung schießen.
    Und dazu gab es den LKW Führerschein(alles außer Bus) für 90 DDR mark.

    Tobi