Ermittlung der Energie eures Druckluftgewehres

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 7.906 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. November 2009 um 20:13) ist von santer.andreas.

  • Dann macht man den Test einheitlich auf 1m Entfernung (= E1 / V1). Das geht selbst in der Studentenbutze ("Wohnklo mit Kochnische") oder im Jugendzimmer (bei den Eltern).

    Fördermitglied des VDB.

  • Zitat

    Original von 5-atü
    Wenn wir also wissen, ein HW35 hat bspw. 7,4J und sehen im Test, dass die Waffe 15 Einheiten durchschlägt; dann können wir schlussfolgern, dass eine Waffe, die nur 7 Einheiten durchschießt, halb soviel Energie abgibt und demnach 3-4 J hat.

    Und genau das wird so nicht klappen ( Denke ich jedenfalls )
    Man könnte zwar 2 gleichstarke Waffen vergleichen oder die Aussage treffen die eine Waffe sei schwächer. Mehr aber auch nicht. Aus einen bekannten Energiewert den anderen, unbekannten, ableiten wird nicht mit einem einfachen Dreisatz klappen.
    Die Aussage : stärker / gleich stark / schwächer geht schon.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ich gebe zu, ich bin nicht der Physiker vor dem Herrn. Darum müsste man da mal experimentieren, ob es wirklich linear berechnet werden kann (2,0 Joule = 4 Platten; 5 Joule = 10 Platten; 7,0 Joule = 14 Platten) oder ob die Brems-/ Stoppwirkung degressiv ist (2 Joule = 2 Platten; 5 J = 6 Platten; 7 Joule = 7 Platten).

    Versuch macht kluch.

    Fördermitglied des VDB.

  • Wie wäre es mit einem einheitlichen Rezept für ballistische Gelatine zum selber machen?

    Leben ist Transformation. Ziel ist der Aufstieg ins Licht, an den Archonten vorbei.

  • Bevor dieser Thread wieder nur in den "Theoriendschungel" verschwindet ohne ein konkretes Ergebnis hervorzubringen, würde ich vorschlagen sobald ein User Zeit findet einen Versuchsaufbau durchzuführen, (natürlich mit einem gewissen Hausverstand, damit er von anderen Usern nachgemacht werden kann), dass wir dann diesen Versuch als Referenzprojekt anwenden und unsere Ergebnisse dann posten.

    Einmal editiert, zuletzt von santer.andreas (11. November 2009 um 16:20)

  • Mal ganz ehrlich, dieser ganze Aufwand grenzt schon an Fettischismus.
    Ob nun 6,5J. oder 7,5 Joule anliegen, ist in dieser Leistungsklasse
    ohnehin nur von akademischer Bedeutung, interessant ist nur das genaue
    treffen des Ziels. Versuch doch mal Erbsen auf 10 m zu treffen, das ist
    interessanter als Löcher in Dosen zu ballern.

    Gruß Bremer
    .

    ... mit dem Alter kommt die Reife ! (oder auch nicht ):Rock-Opi :bash:

  • Bremer: Dann würde dich auch sicherlich nicht stören wenn die Gesetzgebung den Wert von 7,5 auf 6,5J heruntersetzt sind ja nur ca. 14% Leistungseinbußen... Wobei die Treffgenauigkeit unmittelbar mit der Leistung vor allem auf weitere Entfernungen zusammenhängt.

    Hier geht es einzig und allein darum verschiedene Gewehrtypen/Marken zu vergleichen um eine Referenz zu haben.

    Viele Threads hier starten mit dem Satz: "Mein Gewehr klingt beim spannen/schießen komisch, weiß aber nicht ob die Schussleistung noch passt da ich keine Vergleichsmöglichkeit habe"

    Einmal editiert, zuletzt von santer.andreas (11. November 2009 um 16:45)

  • Ganz einfacher Testmethoden
    Ein Dickes Telefonbuch
    Ein Einfacher KFZ Kompressionsdruckprüfer

    Telefonbuch am besten mit Klebeband Kompakt aufstellen und sehen bis zu welcher Seite die kugel geht
    Der Kompressionstester Marke simpel hat eine Messuhr ein Rückschlagventil einen Flexiblen Hochdruckschlauch und eine gumminase zum Anpressen.
    je nach Anzeigenhöhe des Verbauten Messinstrumentes kann es sinnvoll sein eines mit einem höheren Messbereich aufzuschrauben . sehr gut eignen sich Manometer von Sauerstoffflaschen skala bis 300 Bar.
    Den Kompressionstester am Lauf fixieren Abdrücken Manometer ablesen fertig.
    Es empfiehlt sich nicht den kompressionsprüfer mit der Hand festzuhalten . denn bei besonders billigen Modellen könnte ich mir vorstellen dass der Manometer aufgibt und die Luft unter Mitnahme diverser kleinsteile aus dem Inneren des Manometers nach aussen entweicht .

    Ist sicher nicht der Profi Test aber damit kann man doch einiges sehen.
    Gruss TOM

  • Wenn ich es nicht vergesse, werde ich ebenfalls am WE den von mir o. g. Testablauf ausprobieren. Ich brauch eigentlich nur die Holztäfelchen.

    Fördermitglied des VDB.

  • markus: Interessanter Link, aber ich denke, dass diese Anleitung nur von Elektronikprofis nachgebaut werden kann.

    Und wie gesagt in diesem Thread geht es nicht um die Kommastellengenauigkeit, sondern um einen ungefähren Referenzpunkt, an dem sich jeder :F: Waffenbesitzer orientieren kann.

    z.B. Meine Waffe erreicht nur 70´% des Referenzversuches (es werden nur 7 Holzplatten oder Tempos durchschlagen, anstatt 10), dann weiß ich das da sicherlich etwas faul ist.

    Mal schauen ob sich etwas in diese Richtung verwirklichen lässt...

    LG

    Andi

  • Hallo zusammen

    Ich kenne eine Möglichkeit, wie man die Geschwindigkeit, resp. die Energie des Luftgewehrs recht genau experimentell bestimmen kann.
    Das Prinzip beruht auf der Physik des plastischen Stosses.


    Benötigtes Material:
    -Digitalkamera, die Videos drehen kann
    -Dickes Holzbrettchen/klotz
    -Styropor
    -Lineal
    -Dünne Schnur/Faden

    Als erstes baut man sich einen einfachen Kugelfang: man klebt ein etwa 10cm dickes Stück Styropor vor das Holzbrett.
    Der Genauigkeit zuliebe, sollte das ganze nicht zuviel wiegen: ca. 500g sind optimal
    Dann hängt man diesen Kugelfang mit 2-4 Fäden an die Decke, so dass er Frei pendeln kann. Die Fäden sollten eine Länge von etwa 1.5m haben.
    Nun muss man den Lineal möglichst nahe unter dem Kugelfang befestigen, so dass den Pendelausschlag des Kugelfangs gut ablesen kann.
    Jetzt muss nur noch die Digicam so ausgerichtet werden, dass sie den Lineal gut im Blickfeld hat. Die ersten 10cm des Lineals zu filmen reicht dabei meist schon.

    Wenn man das erst einmal so aufgebaut hat, kann es eigentlich schon ans messen gehen.
    1. Luftgewehr laden
    2. Bei der Digicam die Aufnahme Starten
    3. Möglichst mittig in den Kugelfang schiessen. Dabei darauf achten, dass der Kugelfang möglichst wenig pendelt.
    4. Aufnahme stoppen und den maximalen Ausschlag des Kugelfangs aus dem Video ablesen.
    5. Geschossgeschwindigkeit ausrechnen

    - Mdiabolo ist die Masse des Geschosses in kg!!! (also 0.000xxxxx)
    - Mkugelfang ist die Masse des Kugelfangs in kg.
    - c ist die Länge der Fäden in Meter zum aufhängen des Kugelfangs.
    - a ist der maximale Pendelausschlag in Meter (aus dem Video).

    Wem diese Rechnung zu Kompliziert ist, der kann auch seine Messwerte hier posten und ich werde die Geschwindigkeit bzw. die Energie bei gelegenheit ausrechnen.


    Bei mir hat diese Methode recht plausible Werte ergeben:
    Weihrauch HW 40 PCA: 114 (m/s) , Flachkopfdias 0.535g -> 3.5J

    Gamo CFX (ungedrosselt): 272 (m/s) , Flachkopfdias 0.535g -> 20J


    Ich hoffe ihr konntet meiner Beschreibung folgen. Bei Problemen fragt mich!
    Ansonsten wünsche ich euch viel Spass beim Messen!

    Freundliche Grüsse aus der Schweiz

    Sven

  • Ich schätze die Geschoßenergie immer auf folgende Weise:

    Ich verwende grundsätzlich nur RWS Basic, 4,5 mm, 0,45 g, bei denen habe ich festgestellt, daß auf 8 m ein Diabolo bei ziemlich genau 7,5 J in einem Flach-Kugelfang komplett plattgeschlagen wird, lediglich ein sehr minimaler Kranz steht noch vom Kelch.

    Bei mehr als 7,5 J ( z.b. eine FWB 300 ) zerplatzt der Diabolo teilweise, bei etwa 3,5 J bleibt noch ein etwa 2 mm hoher Kelchrest stehen.
    Ich habe von einigen Waffen mit bekannter Energie die Diabolos aufgehoben, um sie als Vergleichsmaterial herziehen zu können.

    Aus diesen Beobachtungen kann ich ziemlich sicher schließen, ob eine Waffe, die ihre 7,5 J bringen soll, diese auch erbringt. Gleiches gilt für schwächere Waffen.
    Mir reicht das, um ein neu eingetroffenes LG oder LP zu beurteilen.

  • Nach dem Post von 5-atü habe ich meinen Test nicht gemacht, da es nur ein Referenzprojekt geben soll und dieses auch gut von 5-atü verwirklicht wurde. Zudem hatte ich Probleme beim einschießen meiner HW 57 auf 10m, was auch an den GECOS liegen kann, schlussendlich konnte ich aber eine 5cent Münze zuverlässig treffen (aufgelegt). Da ich die Möglichkeit hatte am Samstag einen Outdoortest zu machen, habe ich einen Durchschlagstest einer anderen Art gemacht: Habe den braunen Verpackungskarton von SWS als Beschussmedium ausgewählt. Da aber auch bei das zu verfügung stehende Grundstück seine Grenzen hatte (55m) habe ich das Karton 3 mal gefalten und es wurde noch von den GECOS durchschlagen (ich weiß dieser Test kann nur von einigen wenigen Privilegierten nachgemacht werden :)) ).

    hayatepilot: Deine Idee klingt sehr interessant, aber das mit dem Styropoor habe ich nicht verstanden, das nimmt ja einen Teil der Energie auf (Dämpfer) und müsste somit die Messung verfälschen?

    Grüße Andi

    2 Mal editiert, zuletzt von santer.andreas (16. November 2009 um 10:27)

  • @ santer.andreas: Ja das Styropor dämpft, aber das spielt keine Rolle, denn solange das Diabolo im Kugelfang stecken bleibt, stimmt die Formel.

    Wikipedia: Stoss

    Ich habe die Formel aus dem Teil "Plastischer Stoss" hergeleitet. Ausserdem hat unser Physik-Professor dieses Experiment so vorgeführt und mit diesen Formeln gearbeitet. Wenn man also das den Versuchsaufbau gewissenhaft durchführt, dann sollte auch etwas stimmiges dabei herauskommen.

    Gruss Sven

  • Zitat

    Original von Unimax
    Wie wäre es mit einem einheitlichen Rezept für ballistische Gelatine zum selber machen?

    Gute Idee - ich werde mir mal einiges an Gelatinegrundstoff besorgen.
    Da wäre nur die Frage für das korrekte Mischungverhältnis,
    damit alles reproduzierbar ist .

    Gruss terracan

    Einmal editiert, zuletzt von terracan (16. November 2009 um 21:09)