Welche SSW zum führen?

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 2.595 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Oktober 2009 um 19:25) ist von barret.

  • P99, P30, RG96 wenn wenige Schuss reichen....

    Die 5 Faktoren des sicheren Treffens:
    Griff, Stand, Atmungskontrolle, Visierbild, Abzugskontrolle 
    An Xe (Blackwater), GSG9 und Bundeswehr, ich bin noch zu haben :ngrins:

  • Neben der P22 könnte ich auch die P30 empfehlen.

    [Softair] HK P8 :F:, HK USP .45 :F:,
    [SSW] Colt 1911 (Silverballers), Colt Detective Special, HK P30, Reck "Победа" Makarov, RG96, Walther P22, Walther P99, Walther PK380, Walther PPK,
    [Sonstiges] Walther
    BlackTac, Walther MTL 300,

  • Wenn ihm die Beretta zu groß ist, dann wird ihm die P30 und P99 sicherlich auch zu groß sein.

  • Hallo und guten Abend!

    Ich habe schon sehr viele SSW besessen und durchprobiert - und aus dieser Erfahrung kann ich nur sagen: Zur Selbstverteidigung NIE eine Pistole - und schon gar nicht einen der unzuverlässigen Umarex-Zinkprügel!!!

    In den allermeisten Fällen ist man am besten bedient mit einem guten Abwehrspray. (Grundsätzlich konischer Strahl/Nebel! Vorschläge dazu in anderen einschlägigen Threads...)
    Die Wirkung enfaltet sich rascher und kontrollierter als bei der Gaswaffe - und man vermeidet die Eskalation, die ein Schuß unweigerlich hervorruft.
    Außerdem kann es nicht so leicht zu einer Fehleinschätzung der Situation durch Dritte, vor allem durch Ordnungskräfte und Polizei kommen. (Wer schießt, scheint erst einmal der Aggressor zu sein... In München wurde vor Jahren ein Mann von der U-Bahnwache angeschossen, weil er sich mit einer Gaspistole gegen einen Schläger gewehrt hatte, die Wachleute aber wegen der gezückten Pistole ihn für den Angreifer hielten...Selbst bei Tierabwehr kann es bei Schußwaffengebrauch zu solchen "Komplikationen" kommen...)

    Schußwaffen gaukeln außerdem ein falsches Überlegenheits- und Sicherheitsgefühl vor - denn man hat de facto nicht mehr in der Hand als mit einem Spray.

    Wenn es aber absolut eine Gaswaffe sein muß, dann sollte diese

    1) nur ZUSÄTZLICH ZU EINEM SPRAY geführt werden. (Das Spray ist IMMER die erste Lösung. Die Gaswaffe lediglich Backup für den äußersten Notfall - wenn es wirklich um Leben oder Tod geht.)

    2) NUR EIN REVOLVER sein. (Älterer HW37/HW88 - die neueren haben manchmal Zündversager-, EGR66, EGR66x oder RG59 - alle übrigen Modelle sind schlechter oder zu schwer und zu groß...)

    3) immer in einem hochsitzenden Hüftholster geführt werden - alles andere ist Unfug.


    Aber wie gesagt: ICH RATE DRINGEND ZUM SPRAY!!!!

    Beste Grüße! Perikles

    2 Mal editiert, zuletzt von Perikles (11. Oktober 2009 um 21:17)

  • Pistolen finde ich die PPK größe genau richtig, die guten Modelle RG 800/100/88, die RG 9 ist auch gut mir persönlich zu klein.

    Revolver den Weihrauch HW 37/88 mit Gummigriffe.

    Zum führen einen hohen Gürtelholster, der stört mich aber beim Autofahren. Mir ist lieber eine handelsübliche Bauchtasche, die ist nicht modellgebunden und Größe und Gewicht bis HW 94 kein Problem und ist auch im Sommer bei leichter Kleidung unauffällig zu tragen.

  • Perikles,
    man kann keine Ausschließlichkeitsvorschläge machen, was das Führen einer SSW angeht, genauso kann man nicht unbedingt immer in erster Linie zum Spray raten - solche Einzelheiten sind immer abhängig von Person und Umgebung.

    Während man sich bei einem Spray auf einen Wirkstoff festlegt, der dann bei einem menschlichen Angreifer nicht unbedingt wirkt, kann man bei einer SSW Pfeffer und CS abwechselnd laden und schließt so weitestgehend die Unwirksamkeitslücke - ist aber immer noch in der Lage, einen aggressiven Hund abzuwehren.
    Ein Spray hat eine etwa genauso große Chance zur Funktionsuntüchtigkeit wie eine SSW, und ist eine reine Distanzwaffe ohne Nahkampfmöglichkeit bei Wirkstoffresistenz - bei einer SSW ist der aufgesetzte Schuß noch eine Möglichkeit.
    Beim Spray sind die Unwägbarkeiten im schleichenden Druckverlust, Absetzen des Wirkstoffes ( da kommt dann nur die Trägerflüssigkeit mit Wirkstoffresten ) und der Wärmeempfindlichkeit ( im Hochsommer unter Sonneneinstrahlung ist man schnell über die Höchstgrenze 50°C! ) zu finden.

    Bei der SSW liegen die Unwägbarkeiten neben fehlerhafter Munition bei den Repetierstörungen bei der Pistole oder der Trommelblockierung beim Revolver durch rausgedrückte Zündhütchen oder teils auch durch zu schnelles Betätigen des Abzuges, wodurch durch die Massenträgheit der Trommel die Mechanik nicht immer greift ( zu beobachten bei vielen Revolvermodellen von Erma über Weihrauch bis hin zu Alfaproj - eigene Erfahrungen und teilweise auch im Forum gelesen.

    Bei einer SSW hat man zumindest noch einen Schlaggegenstand in der Hand, wenn alles versagt hat, beim Spray eine kleine, leichte Aludose, die kaum als Schlagverstärker dienen kann.

    Und zum Holster kann ich aus eigener langjähriger Erfahrung für mich sagen, daß ein Hüftholster nur eine zweitklassige Alternative mit wenigen Möglichkeiten zum Tragen darstellt.

    In der warmen Jahreszeit hat sich für mich die Holsterbauchtasche als Optimum herausgestellt. Und in der kalten Jahreszeit ist es das Schulterholster, da ich nur die Jacke ein wenig öffnen muß, um die Waffe zu ziehen, während bei einem Hüftholster ich entweder die Jacke bis weit über die Hüfte hochzerren muß, um an die Waffe zu gelangen oder die Jacke komplett öffnen muß, um dann die Jackenseite zur Seite zu schieben, um an die Waffe zu gelangen.
    Ich habe die Waffe aus dem Schulterholster erheblich schneller gezogen und in den Anschlag gebracht als bei einem Hüftholster. Das Hüftholster ( hier halte ich ein flaches Pancakeholster für sehr gut geeignet ) ist nur gut brauchbar, wenn eine längere Jacke / Mantel offen getragen wird.

    Bei einer geschlossenen längeren Jacke oder Mantel ist eine Waffe im Hüftholster kaum zu erreichen. Bei einer kurzen Jacke / Blouson muß man bei jedem Bücken ( z.B. unterste Regalreihe im Supermarkt ) befürchten, das andere etwas von Waffe oder Holster mitbekommen, was heutzutage durchaus einen Alarmanruf bei der Polizei auslösen kann.

    Wie man sieht, ist eine Ausschließlichkeit für eine Waffe / Spray und beim Holster / Führen nicht möglich.
    Wer Erfahrungen gesammelt hat, kann seine daraus resultierenden Empfehlungen weitergeben, was aber nicht heißt, das alle anderen Unsinn schreiben und nur die eigene Erfahrung das Nonplusultra ist. Was bei mir funktioniert hat, muß nicht bei anderen funktionieren!

    Daher kann ich nur jedem empfehlen, lest euch die Empfehlungen der anderen durch, entscheidet, was in eurer Lebensituation / eurem Umfeld für euch geeignet erscheint und probiert das für euch Mögliche auf Alltagstauglichkeit aus. Wer seine Verteidigungsmittel für sich gefunden hat, muß dann aber auch den Umgang und auch den möglichen Einsatz so lange trainieren, bis jeder Handgriff / Bewegungsablauf im Schlaf beherrscht wird ( der Ernstfall ist überraschend und schließt jegliches gedanklich koordiniertes Handeln aus - nur eintrainierte Bewegungsabläufe funktionieren noch! ). Wer meint, daß nur das Kaufen und Führen des Verteidigungsmittels völlig ausreicht, wird spätestens beim Ernstfall ernsthafte Probleme haben ( und hinterher vielleicht überall erzählen, daß das Spray / die SSW untauglich ist ).

    Ich führe ständig eine SSW und manchmal zusätzlich ein Pfefferspray oder ein Piexxon DS-201 ( Dog Shock ), was wetterabhängig ist ( bei stürmischen Wind ist ist eine SSW eine reine Nahkampfwaffe und ein Nebelspray völlig untauglich - da bietet sich der kleine Dog Shock oder ein Jet-Spray an ), weil ich damit trainiert bin und auch im Ernstfall damit sicher umgehen kann.

    Von Messern halte ich nicht viel, da ich keinerlei Distanzmöglichkeiten habe und im Nahkampf immer verletzt bis getötet würde. Und bei einer Hundeattacke ( eine der wahrscheinlichsten Möglichkeiten, wo man sich verteidigen muß! ) sieht man mit den heute noch zum Führen erlaubten Messerchens sehr alt aus.
    Gleiches gilt für die noch führbaren Elektroschocker, wo ich noch zusätzlich von der Ladung der Batterien abhängig bin ( mir ist kein E-Schocker bekannt, der eine Batterieladungsanzeige hat! ).

    Schlagstöcke bedürfen ebenfalls eines langfristigen Trainings und dürfen garnicht geführt werden. Ausnahme sind nur Gehhilfen - wobei der öfters genannte Spazierstock bei einem gesunden, jüngeren Menschen nach einem Verteidigungsfall mit Sicherheit nicht als Gehhilfe, sondern als verboten geführter Schlagstock gewertet werden würde.

    Unter den noch erlaubten Verteidigungsmitteln ist die SSW ( mit KWS + Personalausweis ) noch das vielseitigste Mittel der Wahl, trotz ihrer Unzulänglichkeiten.


  • Hallo, Vogelspinne,

    Du hast natürlich Recht: Kein Verteidigungsmittel wirkt 100%ig. Es geht immer um ein Abwägen von Wahrscheinlichkeiten.

    Was die Wahrscheinlichkeit anbelangt, so meine ich, daß man dreierlei feststellen kann:

    1) In den meisten Fällen dürfte man mit einem Abwehrspray (oder sicherheitshalber: zwei Abwehrsprays verschiedener Hersteller oder einem Abwehrspray + Piexxon DS-201, wie Du) auskommen.

    2) Wenn man unbedingt ganz sicher gehen will (was ebenfalls nur eine relative Sicherheit ist), kann man DAZU NOCH als Backup eine SSW verwenden. Man sollte aber meiner Meinung nach nie eine SSW ohne Spray führen, weil man dann immer gezwungen ist, gleich das äußerste Mittel anzuwenden. Und es gibt viele Situationen, in denen man aus diversen Gründen eine SSW besser stecken läßt...

    3) Wenn man eine SSW führen will, so ist unterm Strich der Revolver doch weitaus weniger störanfällig. Es ist zwar einzuräumen, daß es auch beim Revolver Probleme geben kann - doch diese sind viel seltener als bei der Pistole und führen in der Regel auch nicht zum Totalausfall, wie das bei Selbstladepistolen passieren kann.
    (Zu schnelles Abdrücken kann zwar zu Zehntelsekunden-Blockaden führen, - ich habe zu diesem Thema selbst kürzlich einen Thread eröffnet- , aber das ist in allen mir bekannten Fällen ein rein "kosmetisches" Problem, das den Vitrinen-Sammler stört. Die Schußfolge wird dabei nur um Sekundenbruchteile verzögert. Heraustretende Zündhütchen haben bislang nur bei wenigen Munitionsarten und wenigen Revolver-Modellen zu Problemen geführt. Ich selbst habe noch bei keinem einzigen Erma-, Weihrauch- oder Röhm-Revolver erlebt, daß es beim Abziehen nicht geknallt hätte - bei Pistolen hingegen hatte ich schon häufig Klemmer...)

    Was nun die Frage des Holsters angeht, so gebe ich zu, daß ich etwas zu scharf formuliert habe.

    Es sollte aber zu denken geben, daß die meisten Profis nur Hüftholster verwenden. Zum TRAGEN mögen Schulterholster und Bauchtaschen angenehmer sein - das ZIEHEN geht aber beim Hüftholster am schnellsten.

    Zum Schluß nochmals meine Meinung: MIR scheint ein Spray (bzw. die Kombi Spray+Spray oder Spray + Piexxon) ausreichend und sogar sicherer als eine SSW - und das, obwohl ich auf einige wirklich perfekt funktionierende Ermas zurückgreifen kann...

    Beste Grüße! Perikles

  • Zitat

    Original von Vogelspinne

    Schlagstöcke bedürfen ebenfalls eines langfristigen Trainings und dürfen garnicht geführt werden. Ausnahme sind nur Gehhilfen - wobei der öfters genannte Spazierstock bei einem gesunden, jüngeren Menschen nach einem Verteidigungsfall mit Sicherheit nicht als Gehhilfe, sondern als verboten geführter Schlagstock gewertet werden würde.

    Sag das mal nicht. Ich bin nicht der sportlichste - aber eine Kampfkunstschule
    bei uns hat einen Grundkurs in Escrima angeboten und den hab ich zu meiner Überraschung mit gutem Ergebnis mitgemacht. Die Grundtechniken sind eigentlich schnell und einfach zu lernen. Wahrscheinlich können wir da noch auf Teile unseres Affenhirns zurückgreifen.

    Und eine Gehhilfe ist eine Gehhilfe. Auch ein junger Mensch kann sich den Fuß verstaucht haben. Ich habe noch nie gehört, dass ein Richter einer Gehhilfe im nachhinein eine Waffeneigenschaften zugesprochen hat.

    Ein Stock ist zwar etwas hinderlich, wenn man ihn ohne Not mit sich rumschleppt - aber er ist sofort bei der Hand, wenn es Ärger gibt, man kann einen Angreifer schon auf weitere Distanz belästigen und steht vor dem Richter mit guten Karten da. Man hat ja keine Waffe eingesetzt, sondern nur in seiner Angst mit seinem Stock herumgefuchtelt.

    :anon: an die Vertreter diverser Behörden, die hier mitlesen: Ich besitze weder Waffen noch waffenähnliche Gegenstände. Ich bin nur wegen der netten und kultivierten Mitglieder dieses Forums hier.