Wie war das denn so damals?...

Es gibt 125 Antworten in diesem Thema, welches 18.566 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. April 2010 um 13:57) ist von 5-atü.

  • Zitat

    Original von Mr. Colt
    Wer mit dem Recht auf Selbstbestimmung argumentiert, müsste sein sechsjähriges Kind auch rauchen lassen, wenn es das will. Du bist dann wohl auch gegen Altersbeschränkungen bei Alkohol und Tabakwaren? Gegen Führerschein?


    So meinte es Bär nicht. Ich denke mal er wollte darauf hinaus, dass man seinen Kindern eben vermittelt, was gefährlich ist und was nicht, ohne den Zwang des Staates dahinter zu haben, die einem Erwachsenen diese Dinge verbietet, weil sie eben schädlich für Menschen sein können. Rauchen und Alkohol sind erwiesenermaßen schädlich und so würde er seinen Kindern bestimmt beibringen, dass sie bis zur Volljährigkeit eben verboten sind. Dies hat alles mit Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu tun. Eigenverantwortung der Gesundheit des Nachwuchses gegenüber verbunden mit der Selbstbestimmung, wie man dieses Ziel erreichen kann. Gib dem Kind zu eine Zigarette und lass es dran ziehen, es wird eine Kippe bestimmt niemals mehr anfassen...

    Zitat

    [i]Original von Mr. Colt[/i
    Aber Kindern kann man das nicht zumuten. Wie ich schon gesagt habe, sie können nicht unterscheiden ob Zigaretten sie umbringen oder ein Kindersitz ihr Leben retten kann. Deshalb hat man ja die Verantwortung, seine Kinder zu erziehen. Man lässt sie ja auch nicht in eine Steckdose fassen, weil es ihr Recht ist, wenn sie das wollen.


    Da Kinder noch keine ausreichende Eigenverantwortung übernehmen können, werden sie von ihren Eltern erzogen, die auf die Sicherheit des Kindes achten. Und natürlich bringt man seinen Kindern bei nicht in die Steckdose zu fassen, weil es eben gefährlich ist. Dieser Vergleich von dir ist absolut daneben. Wer erzieht seine Kinder denn zum Suizid?

    Und was ist, wenn du deinem Sohn vorschreibst einen Fahrradhelm zu tragen, er ihn nicht tragen möchte, weil er beim Fahren stört? Und wenn du ihn dann zwingst den Helm zu tragen, er ihn aber nach der nächsten Kurve abnimmt und im Gebüsch versteckt und er dann ein paar Straßen weiter in einem Unfall verwickelt ist, was dann? Sowas kann man nicht mal mit der Helmpflicht ausmerzen. Es wird immer Verkehrsopfer geben, bevor wir wirklich in einer Gummizellengesellschaft leben...


    Mr. Colt ich bitte dich ein wenig mehr zischen den Zeilen zu lesen. Bär hat es bestimmt etwas zu überspitzt dargestellt. Aber wenn du wirklich eine sichere Umgebung für deine Kinder aufbauen willst, dann empfehle ich dir, ihnen das Fahrradfahren zu verbieten und sie bei jedem Spaziergang an die Leine zu nehmen, wie schon eher bemerkt wurde.

    2 Mal editiert, zuletzt von mistermister (27. Juli 2009 um 16:23)

  • Ich denke, dass der Bär es schon so meinte, wie er es sagte. Ich sehe dass du die Schnittstellen erkennst, aber du fragst danach, wer seine Kinder zum Suizid erziehe.

    Meiner Meinung nach tut das jeder, der sich und seine Kinder im Auto nicht anschnallt.


    Du hast Recht, wenn du sagst, dass bestimmt viele Kinder ihren Helm an der nächsten Ecke abnehmen und an den Lenker hängen, weil sie von ihren Eltern dazu gezwungen werden, einen zu tragen. Aber es geht ja eben nicht darum, sie zu zwingen. Es geht darum, ihnen beizubringen und verständlich zu machen, dass dies ihrem eigenen Schutz dient. Da diese Ansicht leider (wie auf der vorherigen Seiten ausgiebig zu betrachten ist..) nicht allgemein vorherrscht, wollen Kinder ihren Helm nicht tragen, weil es "uncool" ist.

    Früher war es genauso mit Mofas, dann wurde die allgemeine Helmpflicht eingeführt. Jetzt gehört es eben zum Mofafahren dazu und niemand stört sich dran.

    €dit: Wenn euch schon ein Fahrradhelm beim Fahren stört, wie ist es dann erst mit einem Integralhelm auf dem Motorrad? Hier wird die Notwendigkeit doch mittlerweile auch allgemein anerkannt.

    "Why carry a gun? Cause a whole cop would be too heavy."

    2 Mal editiert, zuletzt von Mr. Colt (27. Juli 2009 um 16:22)

  • Zitat

    Original von Mr. Colt
    Du hast Recht, wenn du sagst, dass bestimmt viele Kinder ihren Helm an der nächsten Ecke abnehmen und an den Lenker hängen, weil sie von ihren Eltern dazu gezwungen werden, einen zu tragen. Aber es geht ja eben nicht darum, sie zu zwingen. Es geht darum, ihnen beizubringen und verständlich zu machen, dass dies ihrem eigenen Schutz dient. Da diese Ansicht leider (wie auf der vorherigen Seiten ausgiebig zu betrachten ist..) nicht allgemein vorherrscht, wollen Kinder ihren Helm nicht tragen, weil es "uncool" ist.


    Ich wollte damit eher zum Ausdruck bringen, dass selbst der Fahrradhelmzwang nicht jeden Fahrradfahrer vor einer schweren Kopfverletzung und eventuell sogar vor dem Tod beschützen kann. Eltern sollten ihrem Nachwuchs natürlich beibringen, wie man sicher mit dem Fahrrad fährt und dass dazu ein Fahrradhelm gehört, aber wenn das Kind den eigenen Kopf ein paar Meter weiter durchsetzt und den Helm abnimmt, hilft all dies nichts.

    Dazu muss man noch sagen, dass sich verantwortungsvolle Eltern an die gesetzlichen Bestimmungen halten, und da dies die Anschnallpflicht behinhaltet, würde man sich seinen Kindern gegenüber grob fahrlässig verhalten, sie nicht anzuschnallen.

    Ich bin natürlich deiner Meinung, dass man Kindern das sichere Fahren mit dem Fahrrad beibringen muss. In diesem Thread geht es aber wohl eher um die reifere Jugend und Erwachsene, die wissen was sie machen. Wenn man so doof ist und keinen Helm trägt, ist das die eigene Dummheit. Die Beispiele von Bär sind nur gerade unglücklich gewählt oder beschrieben.

    3 Mal editiert, zuletzt von mistermister (27. Juli 2009 um 17:17)

  • Zitat

    Original von Mr. Colt
    Gegen Führerschein? Schließlich sollte das doch jeder selbst entscheiden, ob und wie er fährt. Und wozu haben wir überhaupt eine StVO, die behindert uns doch auch nur beim Autofahren.. Flugaufsicht? Küstenwache?! :nuts:.

    Wo ist das Problem? 80% des Deutschen Luftraums hat KEINE Luftraumüberwachung. Das funktioniert hervorragend, und in sehr vielen Staaten gibt man nicht zig Monatslöhne für einen Führerschein aus, und auch da leben Menschen. Die Küstenwache ist in Deutschland eh nur dazu da Zoll einzutreiben, was Du mit denen willst ist mir nicht so ganz klar.

    Die Frage ist und bleibt, wie weit man Risikominimierung treiben will. Menschen Sterben, das ist unvermeidlich, das ist quasi eine Grundvorraussetzung zum Leben und währe es nicht so, währe das eine wirkliche Katastrope.

    Zitat

    Original von Mr. Colt
    Diese sogenannten "Pflichten und Zwänge" retten Leben, und deshalb bin ich mit ihnen einverstanden. Auch wenn es das Leben von jemandem ist, der zeit seines bisherigen Lebens niemals deren Sinn eingesehen hat..

    Für mich bedeutet Leben eben auch Freiheit, wer auch nur auf eine winzigen funken Freiheit verzichtet sollte sich in die Psychiatrie einweisen lassen. In der Gummizelle ist man dann bestens geschützt.

    Und was bedeutet Leben Retten? Sind die Leute danach unsterblich? Nein, ergo ist da nichts gerettet. Du klammerst Dich noch immer an Einzelschicksale. Die interessieren nun aber mal nicht in einem kausalen Zusamenhang.

    Zitat

    Original von Mr. Colt
    Prinzipiell wäre es mir egal, ob du dich im Auto anschnallst oder nicht. Aber wer auf das Recht auf Eigenverantwortung pocht, sollte dann auch im Schadensfall alle Konsequenzen selbst tragen. Sowohl die Reparatur für seine Windschutzscheibe als auch die Behandlungskosten die durch diese verantwortungslose Handlungsweise entstanden sind.

    Schön das Gutmenschen selber die Vorschriften erschaffen mit denen sie dann selber Argumentieren. Wenn es nicht auch eine Pflicht währe währe ich garantiert nicht Krankenversichert, und wenn man die Rezeptpflicht endlich abschaffen würde hätte ich auch nie Geld für einen Arzt zum Fenster herauswerfen müssen.

    Zitat


    Aber Kindern kann man das nicht zumuten. Wie ich schon gesagt habe, sie können nicht unterscheiden ob Zigaretten sie umbringen oder ein Kindersitz ihr Leben retten kann. Deshalb hat man ja die Verantwortung, seine Kinder zu erziehen. Man lässt sie ja auch nicht in eine Steckdose fassen, weil es ihr Recht ist, wenn sie das wollen.

    Deine Argumentation ist aus der Luft gegriffen. Ich schreibe nur keinem vor wie er seine Steckdosen zu sichern hat. Wenn es jedoch nach Dir geht, müsste der Gesetzgeber grundsätzlich Strom verbieten weil es könnte ja irgendwo ein Kind in irgendeine Steckdose greifen.

    Zitat

    Immernoch hundert Leute zuviel. Und du sagst ja selber, dass 99% der Erwachsenen keinen Helm tragen. Damit gibst du doch zu, dass - bestünde Helmpflicht - weniger Menschen gestorben wären.



    BEWEISE? Du warst sicher nicht im Rettungsdienst oder beim THW, die hast noch nie einen Radfahrer geborgen der von einem LKW überfahren wurde. Da hilft kein Helm, und bei einem normalen Sturz braucht man ihn auch nicht. Es gibt quasi keine Daseinsberechtigung für Fahrradhelme.

    Zitat


    Aber - moment. Hast du nicht gerade noch gesagt, jeder solle selbst das Risiko übernehmen dürfen? :confused2: Das Risiko einer Strangulation, verglichen mit dem eines Verkehrsunfalls, ist doch weitaus geringer... Weit weniger Menschen sterben dadurch als die deiner Meinung nach lächerlichen hundert Menschen.

    Du kannst es nicht verstehen? Es geht mir nicht um Verbote und Verordnungen. DAS fordern Typen wie DU. Mir geht es um die Freiheit. Wenn Du einen Helm tragen willst, mach es. Aber es gibt schon heute für Kinder auf dem Schulweg die Helmpflicht, und für Erwachsene wird sie von Gutmenschen die einfach die Menschliche Sterblichkeit nicht akzeptieren wollen, Forderungen nach einer vollständigen Helmpflicht für Radfahrer.

    Zitat

    Wieso ist er denn überflüssig? Dass ein solcher Helm deinen Kopf schützen kann, ist ja wohl mehr als erwiesen. Und was das Andere angeht.. Wen hält denn die Helmpflicht vom Motorradfahren ab?

    Wobei Schützen? In meiner Klasse sind 30 Kinder gewesen, die sind zusammen sicher 30.000 Mal mit dem Rad gestürzt ohne sich ein Schädel-Hirn-Trauma einzufangen. Bei einem normalen Unfall braucht man den Helm nicht, bei einem Schweren nützt er eh nichts.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    3 Mal editiert, zuletzt von Erklärbär (27. Juli 2009 um 21:58)

  • Dummheit kann man leider auch nicht per Gesetz verbieten.
    (Ich bin bei Leuten mitgefahren, die nur deshalb ihre (Auto)Fenster getönt haben,
    weil man sich dann nicht anschnallen "braucht".)

    Ansonsten muss ich Bär zustimmen.
    Das Leben ist lebensgefährlich, lebend kommst du garantiert nicht raus.

  • Zitat

    Original von Erklärbär
    [...] für Erwachsene wird sie von Gutmenschen die einfach die Menschliche Sterblichkeit nicht akzeptieren wollen, Forderungen nach einer vollständigen Helmpflicht für Radfahrer.

    Unsere Kinder haben zwar Helme, aber tragen sie nicht. Ich finde es mittlerweile auch total albern. Ich bin ein paar Mal über den Lenker abgestiegen und nicht einmal mit dem Kopf zuerst aufgekommen.
    Und wenn ich auf Spielplätzen Kinder sehe, die mit Helm rutschen, klettern (müssen)... und bei den Geräten immer anecken, und die Helme selten richtig sitzen (weil das ist ja unbequem, also trägt man sie eher wie Calimero) - da könnte ich manches Mal schreien!


    Aber sollte die Helmpflicht für Fahrradfahrer kommen, ich hätte noch nen M35/53 oder M56 daheim.
    :ngrins:

    Fördermitglied des VDB.

  • Zitat

    Original von ErklärbärFür mich bedeutet Leben eben auch Freiheit, wer auch nur auf eine winzigen funken Freiheit verzichtet sollte sich in die Psychiatrie einweisen lassen. In der Gummizelle ist man dann bestens geschützt.


    Wenn man in einer Gesellschaft lebt, muss man mehr als nur auf einen Funken Freiheit verzichten. Du musst dich, zumindest in der Öffentlichkeit, an viele Vorschriften und Gesetze halten, die deine Freiheit sehr einschränken.

    Einmal editiert, zuletzt von mistermister (27. Juli 2009 um 22:37)

  • @ 5-atü: Ich kenne (bzw. kannte) drei Leute, die waren mit dem Fahrrad in einen Unfall verwickelt (nicht gleichzeitig), zwei davon haben überlebt, weil sie einen Helm getragen haben. Jetzt rate mal was mit dem passiert ist, der keinen aufhatte - richtig er (bzw. sie) ist gestorben. Deshalb trage ich immer einen Helm wenn ich Fahrrad fahre. Weil auch wenn man selbst sagt, man kann gut fahren, kommt irgendein Idiot und brettert dich übern Haufen. Sonst müssten die Leute bei der Tour de France ja keine Helme aufsetzen, weil wenn einer fahren kann dann die. Ich kann Dir zwar keine Vorschriften machen, aber Du wirst es ewig bereuen wenn mal was passiert. Und was ist schon dabei, wenn man einen Helm aufsetzt? Es muss ja nicht gleich was Schlimmes passieren aber wenns einen zum Beispiel auf nem Trialpfad über ne fette Wurzel haut, die man übersieht, dann ist es auch ganz angenehm, wenn man den Helm zwischen Kopf und Boden hat (und ich spreche aus eigener Erfahrung ;D).
    Auf dem Spielplatz mit Helm finde ich jedoch auch albern, da kann man die Kinder ja gleich in Luftpolsterfolie einpacken.

    mfG Flo

  • Eine Freundin von mir hat auch nur durch ihren Fahrradhelm einen Unfall überlebt, am gesamten restlichen Körper hatte sie schwerste Abschürfungen, Hämatome und Prellungen.


    Aber, meine Güte, wenn du unbedingt so frei sein willst, dann fahr nicht angeschnallt, setz keinen Helm auf - weder beim Motorradfahren noch beim Radfahren - und bau dir deine elektrischen Sicherungen aus.

    Dir ist sowas doch eh noch nie passiert, warum sollte es auch..

    Illusion der eigenen Unverwundbarkeit olé.

    €dit: Hoffentlich bist du nicht bei der TK versichert. Wo "Menschen wie ICH" ( :confused2:) sich anschnallen und ein Geländer an der Treppe haben. Und die Betten ihrer Kinder mit ungiftiger Farbe streichen. Du weißt schon...diese Leute die auch Airbag-Vollausstattung im Auto haben und nicht betrunken fahren. Familienväter und solches Pack :))

    "Why carry a gun? Cause a whole cop would be too heavy."

    4 Mal editiert, zuletzt von Mr. Colt (27. Juli 2009 um 23:23)

  • Es geht nicht um Unverwundbarkeit - es geht um Nutzen vs. Aufwand.

    Lohnt sich z. B. Vollairbag-Ausstattung, wenn ich 90% im Stadtverkehr unterwegs bin, wo sowieso keine hohen Geschwindigkeiten machbar sind?

    Wenn ich als Fahrradfahrer umsichtig fahre und an Gefahrenstellen abbremse, sowie andere Verkehrsteilnehmer durch Handzeichen deutlich meine Abbiegewünsche anzeige, sehe ich im Helm auch nur eine minimale, zusätzliche Absicherung, die mir viel an Komfort nimmt. Da sind funktionierendes Front- und Rücklicht, Leuchbänder bzw. helle Kleidung im Verkehr IMHO sinnvoller.

    Ein Rennradler oder Mountainbiker, der entweder wesentlich höherere Geschwindigkeiten, als meine durchschnittlichen 20 km/h fährt, oder auf unwegsamen Terrain unterwegs ist, wird das gleich wieder anders sehen, da hier eine höherere Gefahr bei Stürzen besteht. Soviel zu dem Beispiel mit der Tour de France.

    Ich bin das letzte mal vorletzten Winter "abgestiegen", auf einer vereisten Fahrbahn in der Kurve. Habe mich im Reflex mit meinem Arm auf der Seite aufgefangen und habe nichtmal mit dem Kopf den Boden berührt. Da habe ich mir beim Stolpern schlimmerere Verletzungen zugezogen. Wäre allerdings der in einigem Abstand nachfolgende Van direkt hinter mir gefahren, wäre ich sicher mit meinem Rad in ihn "hineingerutscht". Da hätte mir auch kein Helm geholfen. Soviel dazu.

    Im Gegensatz dazu befürworte ich die Gurtpflicht, die schon ab 30-40 km/h sehr viele Verletzungen verhindern kann und somit großen Nutzen beim Eindämmen einer realen Gefahr hat. Alle weiteren technischen Spielereien wie Airbags, ABS und Knautschzone sind ja sowieso ohne "komfortverlust" eingebaut...
    Wer sich allerdings für einen kleineren, billigeren Wagen ohne viele Extras entscheidet, nimmt die verringerte Sicherheit auch in Kauf... Man kann auch nicht alle Leute zwingen, sich eine Mercedes S-Klasse zu kaufen, nur weil diese Limousine sicherheitstechnisch erste Sahne ist...

    So, wir sehen - Risikominimierungstechniken müssen vor allem PRAKTIKABEL sein, um von der Mehrheit der Bürger akzeptiert und angenommen zu werden. Du kannst irgend einen abgedrehten Irrsinn zum Gesetz machen, und viele Leute werden protestieren - oder sich einfach nicht dran halten (wie zum Beispiel die "Kinder", die den Helm nicht bei jeder noch so kurzen Fahrt benutzen wollen). Ganz einfach so.

    Das ist auch direkt auf Waffengesetze übertragbar - du kannst die Gesetze streng machen, wenn die Leute trotzdem weiterhin unbesorgt ihrem Hobby nachgehen können - aber irgendwann rebellieren die - dass die Waffenbesitzer das bis jetzt noch nicht genug getan haben, war wohl ein Fehler, da diese Debatte von ideologischem Ausmaß ist...
    Und die "protektionisten" werden wohl auch nicht vor solchen Bereichen wie Verkehrsrecht zurückschrecken, um ihre Weltsicht zu verbreiten (siehe "Führerscheintest für Alte")...
    :confused2:
    MfG, Mike.

    11 Mal editiert, zuletzt von crassmike (28. Juli 2009 um 01:06)

  • Wie war das früher ?
    Ganz einfach, jeder hatte noch eigene Verantwortung, wenn etwas passierte war man selbst schuld und niemand anderes.
    Sogar Kinder hatten die Verantwortung für ihr tun. Wir konnten auf Bäume Klettern ohne das jemand mit einem Sicherungsseil oder einem Verbot auftauchte.

    Meine Devise ist : Leben ist Risiko, das Risiko einschränken heist das Leben einschränken.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Zitat

    Original von Mr. Colt
    Eine Freundin von mir hat auch nur durch ihren Fahrradhelm einen Unfall überlebt, am gesamten restlichen Körper hatte sie schwerste Abschürfungen, Hämatome und Prellungen.

    Ja ja... wenn man keine Beweise hat. Wündert mich nur das Du nicht noch mit irgendwelchen Melonentestes kommst die geflissentlich übersehen das Melonen weit weniger aushalten als Köpfe.

    Was sollen ein paar Hämatome und Abschürfungen beweisen? Ich kenne jemanden der sich bei einem Treppensturz ohne Helm 7 Knochen gebrochen hat. Der Schädel gehörte nicht dazu.

    Zitat

    Original von Mr. Colt
    Aber, meine Güte, wenn du unbedingt so frei sein willst, dann fahr nicht angeschnallt, setz keinen Helm auf - weder beim Motorradfahren noch beim Radfahren - und bau dir deine elektrischen Sicherungen aus.

    Woher nimmst Du dein Wissen ob ich mich Anschnalle oder Sicherungen habe? Es geht um ZWÄNGE nicht um Taten oder das Vorhandensein von Einrichtungen.

    Aber aus deinen Worten schließe ich, das Du z.B. sicher keinen Airbag im Auto hast, schließlich zwingt Dich ja keiner einen zu haben, und da Du für alles ein Gesetz oder eine Verordnung brauchst da Du ohne ja offenbar laufend in die Steckdose greifen oder deine Kinder mit Stricknadeln darin herumstochern lassen würdest, wirst Du so viel Eigenverantwortung so ganz ohne Zwang ja sicher nicht übernehmen.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Erklärbär (28. Juli 2009 um 09:05)

  • moin.
    früher war einfach alles besser.
    rabe

    Einmal editiert, zuletzt von räbchen (10. August 2009 um 13:24)

  • Kauft einfach ein altes Auto, dann erübrigen sich solche Dinge. Mein Wagen, der im Avatar abgebildet ist, hat gar keine Sicherheitsgurte, Airbags, ABS, ESP, Seitenaufprallschutz, Bremskraftverstärker und was es da noch alles für'n Krempel gibt und trotzdem bin ich in den letzten 10 Jahren damit 143.000km unfallfrei mit viel Spaß durch Europa gekurvt.

    Was vielen einfach abgeht, ist das Nachdenken vor der Handlung. Wenn alle vorausschauend handeln würden, dann würde wahrscheinlich nur ein Bruchteil im Land passieren.....

    ----------------------- Jäger der verlorenen Erma's ------------------------
    --
    - Waffen- & Munitionssachverständiger, Spezialgebiet Erma ---
    ------------ bitte hier mithelfen, damit es hier weitergeht ------------

  • Aus Erfahrungen lernt man.
    Aber wenn man keine Erfahrungen mehr machen darf, was dann?
    Wer nicht entscheiden lernt, was richtig und was falsch ist, der ist eine Gefahr für sich und seine Umwelt.
    Fehlverhalten MUSS Konsequenzen haben.
    Aber jeder muss, jedenfalls wenn es nur um sein eigenes Leben geht, das Recht haben, die Fehler erstmal zu machen, eben weil nur dadurch ein Lerneffekt eintritt.

    Wenn wir gerade im Straßenverkehr sind:
    Jegliche Helferlein sind gefährlich, denn sie gaukeln falsche Sicherheit vor.
    Wenn man die Straße nicht fühlen kann, weil es das Auto oder die eigene Unfähigkeit nicht zulässt, dann lässt man das Fahrzeug am besten stehen.
    Wer bei leichter Nässe oder Glätte schon mal etwas gerutscht ist, der ist beim nächsten Mal vorsichtiger oder er lernt, damit umzugehen (oder er ist schlichtweg zu blöd, um zu fahren, aber dann ist er auf der Straße sowieso falsch).
    Warum wundern sich Leute, dass es bei Frost und/oder Schnee glatt ist?
    (Ganz!) Früher war Tauwetter der einzige Räumdienst.
    Und auch damit sind die Menschen klargekommen.
    Dann war es technisch möglich, auch vorher für ordentliche Verhältnisse zu sorgen, und plötzlich erwarten alle, dass diese immer und überall herrschen.
    Bleibt dann auch nur einmal die Technik hinter den Einflüssen zurück, bricht alles zusammen, weil keiner mehr mit dem Urzustand klarkommt.

    Spurassistenten sind wohl die absolute Krönung des Wahnsinns.
    Sie funktionieren nämlich nicht nur dann, wenn der Fahrer einnickt; nein, auch dann, wenn der Fahrer wach ist. Aber mit so einem tollen Helferlein braucht man ja nicht mehr so konzentriert zu fahren.

    Sicherheit ist gut, keine Frage.
    Aber sie darf niemals zur Selbstverständlichkeit oder gar zum Zwang werden, wobei letzteres zumindest dann sehr fragwürdig ist, wenn es nur um den Einzelnen geht.

    Wen gefährden Motorradfahrer ohne Helm denn?
    Nur sich selbst!
    Wer außer ihnen selbst hat das Recht, über ihr Leben zu entscheiden?
    Jeder in D hat das Recht, sich zu Tode zu rauchen oder zu saufen, aber nicht das Recht, auf seinen Gurt oder Helm zu verzichten?
    Bigott, wenn ihr mich fragt.
    Moment, Tabak-, Branntwein- und nicht zuletzt Mehrwertsteuer sind Einnahmequellen, das erklärt vieles.

    Nur wer sich seiner eigenen Gefährdung bewusst ist, der kann entsprechend handeln.
    Aber heute gibt es ja kaum noch Gefahren, und wenn, dann erkennt sie keiner mehr, oder sie werden durch alle möglichen Helferlein weggefiltert.
    Das, was noch übrig ist, wird von den Medien so aufgeblasen, dass jeder denkende Mensch Migräne bekommt.
    Und die, denen ihr tägliches Gefahrenpotential nicht hoch genug ist, die stürzen sich auf Extremsportarten.
    Und da regt sich kaum einer über etwas höhere Unfallzahlen auf.
    Nein, die Kranken- und Unfallkassen machen Extratarife und alles ist wieder gut.
    Warum geht das nicht auch bei Helm- und Gurtverweigerern?

    Der ganze Sicherheitswahn ist kontraproduktiv.
    Weg mit der Watte, weg mit der rosa Brille.
    Wir verlernen sonst das Leben!
    Leben mit allen Konsequenzen, gut wie böse.

    Auch Kinder müssen das lernen.
    Frühzeitig vermitteln, aber bloß kein Dogma daraus machen.
    Die Kleinen müssen verstehen lernen, sonst bringt es nichts.
    Und dieser Lerneffekt wird ihr ganzes Leben nachwirken.
    Sie allerdings bewusst absichtlich oder fahrlässig in größere Gefahr bringen, das ist verwerflich.
    Aber nur wer die Gefahren kennt, hat auch die Möglichkeit, dies zu entscheiden.

    Und damit schließt sich der Kreis zu den Waffen.
    Wer den Umgang, die Gefahr, die Funktion und sonstige Bedingungen nicht kennt, weil er sie nie lernen konnte bzw. durfte, der wird, so er denn später mal an eine Waffe kommt (auf welchem Wege auch immer!), zu einem fahrlässigen Gefährder.

    Wer als Kiddie mal Nachbars Scheiben gekillt hat (Fußball oder LG, das ist egal) und sie danach von seinem Taschengeld zahlen musste, Hausarrest bekam und ein paar Wochen auf das Corpus delicti verzichten musste, der hat gelernt, aufzupassen.


    Stefan

  • Bezieht sich jetzt auf Erklärbär:

    Wie zum Henker kommst du jetzt auf Melonentests? Setz dich lieber mal mit Dummytests auseinander.. Hämatome und Abschürfungen nebst einem zerdellten Fahrradhelm sind mir persönlich Beweis genug, ich stelle nicht den Anspruch, dich damit zu überzeugen.


    Woher nimmst du denn dien Wissen, ich führe ohne Airbags? Ich habe Airbags im Wagen und andere Sicherungsmaßnahmen, ohne dafür Verordnungen zu brauchen.

    Ich bin vernünftig genug, auch für mich selbst nach bester Möglichkeit Vorkehrungen zu treffen, um mein Leben und das meiner Mitfahrer zu retten. Ebenso wie ich, wann immer möglich, verhindern würde, dass ein Kind in eine Steckdose greift. Ich weiß nicht, wieso du denkst, ich benötigte dafür Zwang. Mir scheint es vielmehr so, dass manche Leute den brauchten, um vor sich selbst geschützt zu sein...

    Dass man Menschen keine totalen Grenzen setzen kann und darf, ist mir absolut bewusst. Aber fühlst du dich durch einen Rückhaltegurt im Wagen derart eingeschränkt? Oder durch das Rechtsfahrgebot? Falls ja, dann tut mir das leid, denn es muss wirklich schrecklich sein, in einer Welt zu leben, in der man sich nur Zwängen der Obrigkeit ausgesetzt sieht. Zum Glück gibt es Länder, in denen quasi Gesetzeslosigkeit herrscht. *lol*


    HWJunkie:

    Sicherlich ist es wichtig, dass man nicht den Blick für die Realität verliert. Es verhält sich wie bei der Selbstverteidigung: Weder Airbags noch eine SSW machen einen unverwundbar.

    Aber gerade aus diesem Grund beschafft man sich diese ja, nämlich weil man sich der Gefahr bewusst ist.


    Unser aller persönliche Freiheit in Ehren, so bin ich dennoch u.A. für Rückhaltesysteme in Autos. Und zwar, weil sie Leben retten. Vielleicht auch irgendwann mein eigenes, toi toi toi. Jedes Leben ist schützenswert.

    "Why carry a gun? Cause a whole cop would be too heavy."