Chronometer für Arme Guide.
Hallo Kameraden,
wer kennt das nicht man möchte gerne wissen welche Leistung den meine Schleuder hat, aber extra deswegen sich ein Chronometer zu kaufen werden sich nur die wenigen erlauben.
Heute werde ich euch Zeigen wie man mit Hilfe einer Konservendose, ein wenig Schnur und etwas Mathematik und Physikkenntnissen einem sehr günstigen Chronometer bauen kann.
Bestimmt wissen viele das die Energie nicht einfach verschwindet, sondern wandelt sich in eine andere Form um. Es geht also um den Physikalischen Energieerhaltungsgesetzt. Auf seinen Prinzipien werden wir das Chronometer aufbauen.
Der Chroni funktioniert folgendermaßen. Die Schleuderkugel die mit einer bestimmten Energie einen Schwungkörper mit einem bestimmten Gewicht trifft, verschiebt in auf einer Anzeige die wir dann ablesen und umrechnen.
Hier ne kleine Skizze und die Formel dazu.
Die Formel wurde stark vereinfacht aber für unsere Zwecke reicht sie allemal, wir wollen ja nicht auf Tausendstel genau rechnen
Dabei ist
V die Kugelgeschwindigkeit in m/s (Meter pro Sekunde)
M Gewicht des Schwungkörpers in kg ( Kilogramm)
x gemessener Schwung in m (Meter)
m Geschoßgewicht in kg (Kilogramm)
g Erdbeschleunigung in freien fall 9,81 m/s
l Länge der Aufhängung in m (Meter)
So genug Theorie fürs erste. Wie bastele ich mir so ein Ding. Als erstes brauch ich einen Schwungkörper, am besten eignet sich ein Zylinder oder so ähnliches. Also hab ich gleich zum Frühstück eine Aprikosen Konserve geschnappt und vertilgt. Die Dose wird mir als Schwungkörper dienen. In die Dose vier Löcher gebohrt, kleine Ringe aus draht gebogen und in die Löcher reingesteckt damit die scharfen Dosenränder meine Schnur nicht durchscheuern. Ich will ja schließlich öfters mal den Chroni benutzen.
Der Schwungkörper muss folgende Voraussetzungen erfüllen, er muss bestimmtes Gewicht haben und die Kugel darf aus Ihm nicht Rauspringen. Sie muss also stecken bleiben sonnst nimmt sie beim raushüpfen Restenergie mit, und unsere Ergebnisse werden verfälscht.
Das mit dem Gewicht kein Problem, bin raus und hab mir Kieselsteine in verschiedenen Größen geholt damit ich das Gewicht Zusammenstelen kann. Gegen Raushüpfen eignet sich am besten Knetmasse. Man kann auch kleiner Sandsack oder stark zusammengefaltete Zeitung nehmen Hauptsache die Kugel bleibt in der Dose stecken.
So die Dose auf ne kleine Küchenwaage gestellt, Kieselsteine rein, Knetmasse leider nicht zu hand also alte Zeitungen Reingestopft so das alles auf ca. 500 Gramm kommt. Meine Dose hat 550 Gramm ergeben. Schwungkörper hab ich. Jetzt brauche ich eine Aufhängung.
Folgendes hab ich mir überlegt. Mein Chroni darf nicht zu Groß geraten, und sollte tragbar und abbaufähig sein. Ich wollte keine Löcher in die Decke reinbohren oder so was also hab ich mir aus paar Reststücken Kantholzer eine kleine Aufhängung montiert die ich einfach mit ein paar Schraubzwingen an mein Kellerregal festschnallen kann. Und so sieht die Aufnahme aus.
So die Dose mit Schnur auf exakt 1,5 Meter von der Aufnahme ausgesehen aufgehängt, je länger die Schnur desto genauere Ergebnisse werdet Ihr herausbringen. Mein Platz erlaubt es mir leider keine längere Aufhängung.
Also einen Funktionierbaren Schwinger hab ich, wie messe ich den abstand welchen der Schwungkörper beim zusammenprall mit meiner Schleuderkugel ausschwenkt.
Ich hab mir ein Bügelbrett geholt weil es so schön in der Höhe verstellbar ist und unter meine Dose gestellt. Ein glattes Brett drunter (PVC beschichtet oder so) und ein kleines Stück Schaumstoff draufgelegt. Die dose wird schwenken, den Schaumstoff bewegen und ich messe um wie viel Zentimeter.
Ihr müsst ja nicht unbedingt Schaumstoff nehmen, egal was Hauptsache es ist leicht und rutsch nicht zu sehr.
Hinter der Dose hab ich meinen Kugelfang hingestellt falls was daneben gehen sollte.
So der erste Test, meine Selbstmade Schleuder mit RR-T Gummis, eine 8,85 mm Kugel die 2,8 Gramm wiegt, und eine 550 Gramm schwere Dose die auf 1,5 Meter aufgehängt ist.
Der erste Schuss aus ca. 3 Metern (leider erlaubt mir meine Enge nicht etwas weiter zu Schießen) schwenkte die Dose so um die 13 Zentimeter, wie berechne ich das.
Die Formel noch mal
Bei mir ist
M = 0,55 Kg (550 Gramm Dose die ich in Kg umwandeln muss also 550 : 1000 = 0,55 Kg)
x = 0,13 Meter ( Geschwungene 13 cm : 100 = 0,13 Meter)
m = 0,0028 Kg ( Geschoßgewicht 2,8 Gramm : 1000 = 0,0028 Kg)
g = immer gleich 9,81 m/s im freiem Fall
l = 1,5 Meter
Zuerst hab ich mir den Teil der Formel mit der Wurzel berechnet.
Da das bei mir sich nie ändert und ich die Zahl immer stehen lassen kann.
9,81 m/s : 1,5 m = 6,54 Wurzel daraus ist 2,557342371
Jetzt weiter
0,55 kg * 0,13 cm : 0,0028 kg * 2,557342371 = 65,3 m/s
Also machte mein RR-T Gummi ca. 65 Meter die Sekunde.
Ich brauche jetzt in diese Formel nur noch immer wieder Verschiedene Schwungergebnisse einzusetzen um verschieden Schleuder zu testen, nicht vergessen ihr werdet nie Gleiche Schussergebnisse bekommen das kann euch auch jeder mit elektronischem Chronometer bestätigen, aber im Schnitt könnt ihr recht genau Die Leistung eure Schleuder berechnen.
Wem noch die Joule interessieren hier noch weitere Formel.
E = m : 2 * V²
E = 0,0028 Kg : 2 * 65,3 m/s im Quadrat
E = 5,9 Joule hat meine Kugel entwickelt.
Natürlich kann man so ein Chronometer für alle andere Geschoßtypen nützen. Ob Luftgewehre Blassrohre oder sonnst was fliegt, nur müsste man das Gewicht des Schwungkörpers etwas verändern.
Viel Spaß beim basteln und Rechnen.