Es gibt 48 Antworten in diesem Thema, welches 16.364 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Oktober 2008 um 18:57) ist von Vampyr.

  • na das ist doch mal was gutes! hab seite 17 bis 24 gelesen, dort wird es narrow channel genannt. nie nachgewiesen, extrem schwache schockwellen.

    bin überzeugt. schockeffekt ist bullshit.

  • Ist es. Denkt nur an all die armen Menschen, die bei Unfällen mit Sprengstoff z.B. eine Gliedmaße verloren haben. Die Schockwelle, die durch eine nahe Explosion durch den Körper geht, ist viel schneller als eine Gewehrkugel. Folglich müssten diese Leute alle tot sein.

  • hmm da fallen mir die Bilder auf der Seite eines Munition Herstellers ein .
    Es ging da um den Begriff "Gullaschkanone" .
    Da ging es aber darum soviel Energie wie möglich im Ziel zu lassen .

    Ansonsten schließe ich mich tetrahydrofurans meinung an . Mytos zerstört !

    Gerade gefunden : "Irrglauben: So stirbt Wild nicht!

    Es gibt eine Reihe scheinbar unausrottbar festsitzender Irrtümer und Aberglauben über Wunderwirkungen von Schußwaffen. So über Trauma und Schock, siehe auch Schock .

    Kein tödlicher Hydrodynamischer Schock

    Eine, das Ziel treffende, Kugel verursacht im Fleisch eine Druckwelle durchaus starker Größe. Fleisch, Blut und die festen Organe, außer der luftgefüllten Lunge, sind ähnlich wie Wasser zusammendrückbar, nämlich, fast gar nicht. Wundwirkungen treten nur ein, wenn Gewebe zerstört wird. Da die von der Druckwelle durchlaufenden wasserähnlichen Gewebe sich jedoch in sich kaum bewegen, wird auch kein Gewebe auseinandergerissen oder zerstört, also tritt aus reiner Druckerhöhung keine Verletzung ein.

    Adern federn stark. Kleine Adern bieten großen Strömungswiderstand, also dämpfen stark Also ist auch die Mär, ein an Gliedern getroffenes Tier könne durch, sich durch die Adern bis in das Gehirn ausbreitende, Druckwellen getötet werden, aberwitzig. Ebenso wahnsinnig ist der Irrglaube ein Streifschuß könne geradewegs töten "

    [ http://www.lima-wiederladetechnik.de/Wundwirkung.html ]

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit.

  • Ich glaub, hier muß man mal zwischen zweierlei Wirkungen im Ziel unterscheiden:
    Das eine ist die urbane Legende, daß Geschosse, die extrem schnell unterwegs sind, bereits bei einem Streifschuß einen tödlichen Nervenschock auslösen, das andere ist die Wirkung, die ein Geschoss auf einen Flüssigkeitsgefüllten Körper hat (hydrostatische Schockwelle).
    Gerade beim Militär werden dann diese beiden Dinge gerne mal vermixt.
    Die Sache mit der HV-Munition hat sich tatsächlich als Legende erwiesen, aufgekommen ist dieses Gerücht im Vietnamkrieg, wo eben solche Munition verwendet wurde und viele Soldaten letztlich an Streifschüssen gestorben sind. Bei genauerer Auswertung zeigte sich aber, daß die Todesursache in den meisten Fällen auf Infektionen, Wundstarrkrampf etc, also primär mal hygienische Mängel zurück zu führen waren.

    Das mit der hydrostatischen Druckwelle ist soweit richtig, wenn man auf einen leeren Kasten schießt, gibt´s einfach nur ein Loch, ist dieser Kasten aber mit Wasser gefüllt, zerreist´s ihn (natürlich erst ab einer bestimmten Mindestenergie). Wichtig ist halt, wieviel Energie im Ziel abgegeben wird.
    Dieses Phänomen war übrigens der Grund, weswegen im ersten Weltkrieg in bestimmten Einheiten die Order galt, nur mit entleerter Blase ins Gefecht zu gehen, da hätte man bei einem Bauchschuss wenigstens noch eine kleine Chance, ein Treffer der gefüllten Blase wäre fatal gewesen. Quelle dafür hab ich allerdings keine, hab ich irgendwo mal gelesen.

    Zur Action-Munition: Hier ist weitestgehend alles gesagt, in Bayern meines wissens nach derzeit die vorgeschriebene Dienst-Munition.

    Zitat

    Seit wann dürfen denn um Gottes Willen auch Mädchen nach Hammelsburg

    Seit bei der Bundeswehr ALLE Truppengattungen für Mädels zugänglich gemacht wurden ;)

    btw, in Hammelburg ist die Infanterieschule und das UN-Ausbildungszentrum, die Ari-Schule ist in Idar-Oberstein ;)

    Gruß, RugerBlackhawk

  • Zitat

    Seit bei der Bundeswehr ALLE Truppengattungen für Mädels zugänglich gemacht wurden

    :cry:

    Wenn das der Kaiser wüsste !!!

    :confused2:

    Ansonsten ist das mit dem Streifschuss-Schocktod völliger Hirnriss.

    Nachgewiesen ist der Schocktod bei kleinen Lebewesen unter Schrotbeschuss, Hasen, Tauben usw.

    Obwohl keine Korne in den lebenswichtigen Bereich gedrungen sind, fallen die tot um.

    Bei den schnellen Geschossen gibt es zwar Gewebezerstörungen, die bei weitem über den primären Schusskanal hinausgehen, aber diese sind immer um den primären Wundkanal angeordnet - der sekundäre Wundkanal eben.

    Zurück nach Vietnam: Damals stellte man von der 308 auf die 223 um, vorher waren die schnellen leichten Geschosse kaum bekannt.

    Man versprach sich damals viel davon, höhere Lethalität und sonstiges. Es wurde auch viel Geld ausgegeben für aus heutiger Sicht sinnlose Forschung.

    Alles Kwark. Man kann bei einem Streifschuss schon sterben, z.B. wenn man stolpert und sich den Schädel beim Fallen einschlägt.

    Einzige Ausnahme wären die Flechettepatronen z.B. des Steyr ACR.

    Diese Flechettes hatten die nachgewiesene Angewohnheit beim Eindringen in ein Weichziel die Flugbahn unvorhergesehen zu ändern - d.h. Einschuss im Brustbereich von vorn und Ausschuss aus dem Kopf nach oben.

    Wie gesagt, ich war bei den Tests nicht dabei. Aber das sol tatsächlich stimmen, weil die Flechettes sich verbogen hätten und völlig unvorhersehbar weiterfliegen würden.

    Das ist einer der Gründe, warum der militärische Einsatz dann auch nicht zugelassen wurde. Einfach selber mal unter ACR googeln.

    :ngrins:

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

    Einmal editiert, zuletzt von ich_bins (12. Oktober 2008 um 15:21)

  • Zitat

    Original von ich_bins
    Einzige Ausnahme wären die Flechettepatronen z.B. des Steyr ACR.

    Das ist einer der Gründe, warum der militärische Einsatz dann auch nicht zugelassen wurde. Einfach selber mal unter ACR googeln.

    Das ACR wurde für das US Militär entwickelt und war ein erster Prototyp. Das Flechette war lediglich Mittel zum Zweck, es wurde nicht die Waffe dafür entwickelt sondern das Flechette für die hülsenlose Munition.
    Leider ließ die US-Armee das Projekt einstellen und in der Schublade verschwinden.

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • Das ACR war aber auch nicht gut.

    In "Die G 11 Story" wird ein umfassender Vergleichstest dargestellt zwischen dem G 11, dem ACR und noch ein oder zwei "moderneren Pusten".

    Das war alles nicht so der Hit, aber die Flechettes hatten in der Praxis viele Nachteile.

    Interessanter war das schon die Version, die zum Einsatz gegen Panzer vorgesehene war .... :lol: ... jesses, was ein Klopper !!!

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

  • Diese Flugbahnänderung der Flechetten ist mir nicht bekannt. Soweit ich weiß, werden die nicht eingesetzt, da sie zum einen recht unpräzise sein sollen und zum anderen das ziel schlichweg durchschlagen ohne viel energie abzugeben.

    Der mythos des hydrostatischen schocks ist dagegen viel interessanter. Dass es zum sog. hydrostatischen schock (kein schock im med. Sinne) kommen kann, kann man ja wunderbar an Hand eines mit Wasser gefüllten Kanisters ausprobieren. Das passiert natürlich nicht bei einem Streifschuss, da so die Energie verpufft.

    Nun geht es um die Frage, was eine derartige Schockwelle anrichten könnte. Es ist ja bekannt, dass sie in vielen Fällen schlichweg fast garnichts tut.
    Interessant wird es jedoch dann, wenn die schockwelle an speziellen Punkten ansetzt bzw durch große Gefäße (wie die a.carotis) wandert und beispielsweise druckrezeptoren (wie den sinus carotis) derartreizen, dass es zum Blutdruckabfall und in Folge dessen zum letalen schock kommen kann.