Dienstwaffe Revolver oder Pistole ?

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 20.944 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Juni 2009 um 13:54) ist von germi.

  • Zitat

    Original von Floppyk
    Die hat auch die Pikantinischiene unter dem Lauf. Ich darf da nur nichts drunter schrauben.

    Ich gehe mal davon aus dass das mit der Picatinny ein Verschreiber war? übrigens darfst du wohl hoffentlich trotzdem Brückenmontagen und Vordergriffe montieren, oder sind die jetzt auch schon verboten? ;)

    Zur Ergänzung: bei privater SV ist i.d.R. nicht nur die Schussdistanz deutlich geringer (meist unter 5m), sondern auch die Anzahl der abgegebenen Schüsse. Von daher genügt für die persönliche SV meistens ein Revolver. Wobei etwa die neuen S&W MP Revolver mittlerweile 8 Schuss .357 Mag in der Trommel bieten. Zudem meist (aber nicht immer) die Privatpersonen doch öfter mit ihrer Waffe trainieren als welche die Dienstwaffen haben (zumindest ist das mein persönlicher Eindruck); dafür sind diese selten auf "Ernstfälle" vorbereitet.

    Ich persönliche erachte es übrigens als grobe Fahrlässigkeit dass genau diejenigen die dienstlich mit Waffen hantieren und diese ggf. auch einsetzen müssen weniger als Sportschützen damit trainieren, aber nicht nur bei der Polizei wird immer mehr der Rotstift angesetzt. Lediglich bei Personenschützern "der gehobenen Klasse" wird auch fleißig trainiert und vorbereitet (ich habe übrigens zwei ganz interessant gestempelte G17 von den ehemaligen Leibwächtern von Gerhard Schröder; da dieser die Budgetfreiheit hat(te), durften auch die Leibwächter aussuchen was sie wollten).

    Was ich auch immer wieder bei Geldtransportern sehe sind Ruger Speed Six, ein extrem schwerer Stupsnasen-.357er der kaum kaputt zu kriegen ist.

    Übrigens, weil ich gerade letztens im Gespräch mit einem lokalen Polizisten darüber gesprochen habe, gibt es eine Übersicht welches Bundesland in Deutschland die Polizisten mit welcher Waffe (wobei ich jetzt Pistole meine, aber natürlich auch andere Waffen (MP's, SSG's, etc.) interessant wären) ausstattet? Im Gegensatz zu Österreich ist die Waffenausstattung der Polizeibehörde offensichtlich Ländersache.

    kaliber .44 Magnum - sicher, hat ordentlich Rumms. Aber man sollte auch bedenken wozu diese Menschen eine Waffe führen. Nicht um 3 hintereinander stehende Verbrecher mit einem Schuss auszuschalten oder durch die Ziegelwand jemanden umzulegen, sondern um möglichst schnell ohne Gefährdung Dritter (deshalb auch fast immer Hohlspitz oder Teilmantel, um Durchschüsse und somit Treffer unschuldiger dahinter stehender Dritter zu vermeiden und die volle Geschossenergie auch im Ziel abzugeben) das "Ziel" außer Gefecht zu stellen (auszuschalten sage ich bewusst nicht). Zudem potente Kaliber (bereits .357 Mag gehört dazu) dem Schützen gewisse Ehrfurcht geben und aufgrund des meist starken Rückstoßes eine lange Re-Visierungszeit geben und damit für einige Zeit blockieren. "Traumatisierte" Schützen wollen womöglich gar nicht mehr damit schießen und verzichten auf Schusswaffeneinsatz, wo er womöglich unumgänglich wäre. Hinzu kommt auch dass die stärkeren Kaliber fast alle Revolverkaliber sind, und somit schwer in einem Pistolengriffstück Platz finden (alleine der Rand, dann noch die Länge der Geschosse), was wiederum in einer geringeren Schussanzahl resultiert.
    Das Kaliber gilt es immer so stark zu wählen, wie es gerade noch vertretbar ist. Sowohl für den Schützen als auch für das Ziel (ohne Durchschüsse).

    Gruß Georg

    PS: Floppyk: steht in den Technischen Richtlinien übrigens auch etwas von einer manuellen Sicherung, oder was ist sonst der Grund wieso man so selten Glock in deutscher Behördenhand entdeckt?

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • Zitat

    Original von GEB
    Klar hat ne .44 Magnum viel Bums, aber sicher ist eine Magazinkapazität von 15+ mehr Vorteile.


    Ich bringe Dir extra meine 44 Mag und ein paar Patronen mit. Kannst Du dann in knapp 2 Wochen auisprobieren.

  • evtl. wurde es bereits gesagt und ich habs überlesen, aber:

    Früher war es schlicht so, das dürfte das Hauptargument für Revolver gewesen sein, das sie einfach zuverlässiger waren! Wenig Teile ergo wenig Fehlerquellen!

    Die Pistole einmal im Dreck und jedes Sandkorn hat zig Möglichkeiten eine Hemmung zu bewirken.

    Heutige Pistolen sind da aber weiter....(wird behauptet)

    Ein Hoch auf meinen .357 S&W Magnum!

    Der Uffz

    :johnwoo:_________________________________________
    :F: HW77 :F:HW 40 PCA :F:Nighthawk :F:Diana Mod. 35 :F:Diana LP 5 .......und seit 25.10.07 - 18:45h eine FWB300S
    Der Uffz Zielen :schiess1: Treffen ??? Freuen:new11: alles hat seine Zeit

  • FloppyK, 13 (bzw. 15) Schuss Mindestmagazinkapazität?!?

    Das kann nicht sein. Die hessische Polizei sowie die Stadtpolizei von Frankfurt am Main führen die SigSauer P225. - Und die fasst 8 Patronen + eine im Lauf.

    Die Waffe soll 2010 oder um den Dreh zwar ersetzt werden, aber dennoch.

    Gruß
    andy

  • Zitat

    Original von marathon
    Für die (moderne) Pistole spricht gegenüber dem Revolver die deutlich größere Magazinkapazität und die Möglichkeit, schneller und einfacher nachzuladen.

    Der Wachmann für den Geldtransport wird eh nicht mehr als 4 oder 5 Schuss abgeben ;) Er trägt seine Waffe eher zur Abschreckung.

    Gruß... Uli

    Nein Uli, der Wachmann braucht den Revolver weil bei einem Revolver einhändig eine Störung behoben werden kann. Wenn der den Geldkoffer abstellt explodiert innen eine Farbpatrone durch die der gesamte Inhalt unbrauchbar wird.

    Die P225 ist eine Ausnahme, sie erfüllt nicht mehr alle aktuellen Erfordernisse. Sie hat aber damals bei ihrer Einführung in den 70ern allen Erfordernissen entsprochen.

    Promo:

    Das die deutsche Polizei keine Glock hat hängt nicht mit dem Budget zusammen. Die Glock erfüllt nicht die Erfordernisse des Pflichtenheftes für deutsche Polizeipistolen, und zwar durch zwei Sachen:

    -keine beidseitigen Bedienelemente

    -das Abzugssystem, hier wird SA/DA vorgeschrieben, und die Glock hat nun mal dieses vorgespannte System.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Zitat

    Original von aandykfDie Waffe soll 2010 oder um den Dreh zwar ersetzt werden, aber dennoch

    Die Sachen werden ja auch erst ersetzt, wenn sie ihr Soll erfüllt haben.
    Alles auf einmal auszutauschen wäre glaube zu zeit- und kostenaufwändig.
    Ist wie mit den blauen Partyautos, wieviel hast du schon gesehen bis jetzt und wie viel grüne fahren noch umher ? Oder die Kluften...

    Übrigens schreibt die aktuelle Richtlinie mindestens 12 Patronen pro Mag vor.
    Hast den zweiten Link aus seinem danach folgenden Post angeklickt ?
    http://www.pfa.nrw.de/PTI_Internet/p…-01-08.pdf.html

    Was passiert eigentlich mit den ausgemusterten Waffen ?
    Können die von Privat (WBK vorrausgesetzt usw.) gekauft werden, oder werden die eingeschmolzen ? Oder sind die überhaupt dermaßen ausgenudelt, daß es sich nicht mehr lohnt, so eine zu erwerben, falls möglich ?

  • Zumindest früher wurden ausgeschiedene Polizeiwaffen via Großhändler an Privatpersonen gebracht. Habe unter anderem 2 PP die ehemalige bayr. Landespolizisten waren, einen .22lr Revolver der Hamburger Polizei, belgische Behördenrevolver, Zollwache-Glock und BMI-gestempelte (nicht ausgekreuzte :nuts: ) Glock.
    Ich weiß auch aus Händlerkreisen dass Behörden diese Arsenale mittels Ausschreibung an die Höchstbietenden veräußern, diese werden dann an den Mann/an die Frau oder an weitere "kleinere" Händler verkauft.

    germi: ich habe ja nirgends etwas von "zu teuer" gesagt, nur von wegen Sicherung. Das bei Schröder war so gemeint dass diese sich nicht an irgendwelche Richtlinien (oder Preise, da ohnehin geringe Stückzahl) halten müssen.

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • Bei uns in Sachsen und sogar Bayern glaub ich haben sie immer noch
    die Heckler&Koch P7-M8 im Holster,mit dem komischen Griffspanner......
    Allerdings bekannter von mir ist Polizist und der schwört auf das Teil,er hätte
    aber lieber die mit 13Schuss P7-M13 (:)

    Bekennender HW100 FAN und Bassist!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Palme (10. September 2008 um 07:23)

  • Zitat

    Original von Peng!
    Was passiert eigentlich mit den ausgemusterten Waffen ?
    Können die von Privat (WBK vorrausgesetzt usw.) gekauft werden, oder werden die eingeschmolzen ? Oder sind die überhaupt dermaßen ausgenudelt, daß es sich nicht mehr lohnt, so eine zu erwerben, falls möglich ?


    Die sind käuflich. Es gab mal eine Aktion ausgemusterter P6, konnten aber nur im Großkontingent an Händler abgenommen werden, der die dann an privat weiter verkauftte.
    Hin und wieder tauchen auch immer noch nagelneue noch in Koservierungsfolie eingeschweißte Walther P1 der BW auf. Zuletzt bei eGun für 150 € gesehen.
    Aber auch original neu kann die P7, P8, P30 usw. problemlos von Privat bestellt werden, wie auch andere Dienstwaffen.
    Aber auch im Dienst befundene Dienstwaffen sind meistens stark gebraucht und haben entsprechenden Verschleiß. Ich meine, solche Waffen aus Jägerhand sind sinnvoller. Zum einen haben sie zwar Holsterspuren, sind in aller Regel aber wenig geschossen oder lagen ohnehin nur im Tresor.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (10. September 2008 um 08:58)

  • Zitat

    Original von Promo
    bei privater SV ist i.d.R. nicht nur die Schussdistanz deutlich geringer (meist unter 5m), sondern auch die Anzahl der abgegebenen Schüsse.

    Soweit richtig. Wobei allerdings die Munition sehr schnell knapp werden kann, wenn man in der Stresssituation mal das ein oder andere Stück Blei in der Deckung des Gegners versenkt hat oder diesen aus anderen Gründen nicht getroffen hat. Von daher finde ich fünf/sechs Schuss eines Revolvers möglicherweise schon etwas knapp bemessen, abgesehen von der längeren Nachladedauer...

    Zitat

    Original von Promo
    Wobei etwa die neuen S&W MP Revolver mittlerweile 8 Schuss .357 Mag in der Trommel bieten.

    Großartig. Möchte nicht wissen, wie dick die Trommel dann aufträgt. Ein 8-schüssiger Revolver dürfte allein aufgrund dessen nicht mehr zum verdeckten Tragen geeignet sein...

    Zitat

    Original von Promo
    Zudem meist (aber nicht immer) die Privatpersonen doch öfter mit ihrer Waffe trainieren als welche die Dienstwaffen haben (zumindest ist das mein persönlicher Eindruck); dafür sind diese selten auf "Ernstfälle" vorbereitet.

    Soweit ist Dein Eindruck richtig. Schlimmer noch: Auch der gewöhnliche Dienstwaffenträger, sei es nun die Polizei (aufgrund zunehmender Sparaktionen; war es nicht in Hamburg, wo eine Zeitlang das jährliche MP-Schießen aus Kostengründen ausfiel, die Peterwagen aber trotzdem mit MP ausgerüstet blieben), insbesondere aber die privaten Sicherheitsdienstleister, sind m. E. nur unzureichend auf Ernstfälle trainiert...

    Zitat

    Original von Promo
    Ich persönliche erachte es übrigens als grobe Fahrlässigkeit dass genau diejenigen die dienstlich mit Waffen hantieren und diese ggf. auch einsetzen müssen weniger als Sportschützen damit trainieren, aber nicht nur bei der Polizei wird immer mehr der Rotstift angesetzt.

    Dabei stimme ich Dir zu.

    Zitat

    Original von Promo
    (ich habe übrigens zwei ganz interessant gestempelte G17 von den ehemaligen Leibwächtern von Gerhard Schröder; da dieser die Budgetfreiheit hat(te), durften auch die Leibwächter aussuchen was sie wollten)

    Woraus schließt Du, dass es sich bei den beiden G17 um die Dienstwaffen der ehemaligen Personenschützer des BKA von Schröder handelt? Nur daraus, dass diese BMI-gestempelt sind?

    Da müsste sich Dich enttäuschen, denn die Waffen können genauso gut beim MEK des BKA, der GSG 9 oder sonst wo verwendet worden sein, denn insbesondere auch zahlreiche Spezialeinheiten verwenden auch hier, quasi an der TR vorbei, die Glock... Und zumindest die bei der GSG 9 oder dem MEK des BKA benutzten G17 sind ebenso BMI-gestempelt.

    P. S.:

    Hatte hier nicht vorhin auch jemand geschrieben, dass "die deutsche Polizei" keine G17 verwendet?! Ich hoffe mal, in diese allgemeine Aussage sollten die Spezialkräfte des Bundes und der Länder nicht einbezogen werden, da wären mir nämlich gleich zahlreiche Einheiten bekannt, welche die G17 an der TR vorbei als Dienstwaffe führen (zwei davon habe ich oben genannt)...

    Zitat

    Original von Promo
    Was ich auch immer wieder bei Geldtransportern sehe sind Ruger Speed Six, ein extrem schwerer Stupsnasen-.357er der kaum kaputt zu kriegen ist.

    Dass im - nach außen erkennbaren - GuW-Transport Stupsnasen verwendet werden, wäre mir neu. Alle Firmen die ich kenne setzen hier auf 4-Zöller... Und laden die .357er mit .38er Munition... Und viele der Waffen sind, obwohl eigentlich "kaum kaputt zu kriegen" in bedauerlichem Allgemeinzustand.

    Zitat

    Original von Promo
    Übrigens, weil ich gerade letztens im Gespräch mit einem lokalen Polizisten darüber gesprochen habe, gibt es eine Übersicht welches Bundesland in Deutschland die Polizisten mit welcher Waffe (wobei ich jetzt Pistole meine, aber natürlich auch andere Waffen (MP's, SSG's, etc.) interessant wären) ausstattet?

    Hier muss man selber zusammentragen. Eine globale Übersicht gibt es nicht. Ich kann mit folgenden Infos (wohlgemerkt vorewiegend nur für den normalen Streifendienst) dienen:

    - Berlin: SIG Sauer P 6 (= P 225); das SEK führt die P 226 bzw. die G17; beim Personenschutz ist auch die G26 eingeführt

    - Brandenburg: SIG Sauer P 228

    - Bayern: HK P7M8

    - Niedersachsen: P 2000 (aber bitte frag mich niemand nach der Abzugsvariante)

    - Thüringen: HK P10 (evtl. noch vereinzelt HK P7M8, müsste aber eigentlich mittlerweile ausgesondert sein)

    - NRW: SIG Sauer P 6 (= P 225); wird sukzessive ersetzt durch die Walther P99 (haben die damit nach den langen Vorreden jetzt eigentlich schon angefangen?)

    - Hamburg: SIG Sauer P 6 (= P 225); wird sukzessive durch die P 30 ersetzt (k. A. in welcher Abzugsvariante); beim Wasserschutz ist die P 30 schon eingeführt; Kuriosität am Rande: Das MEK Hamburg ist die einzige mir bekannte Spezialeinheit, die noch Revolver führt...

    - Schleswig-Holstein: SIG Sauer P 6 (= P 225)

    - Hessen: SIG Sauer P 6 (= P 225)

    - Zoll: P30 (auch hier bitte nicht die Frage nach der Abzugsvariante stellen; aber hierzu dürfte FloppyK was wissen... Hab ich recht?)

    - Bundespolizei: SIG Sauer P 6 (= P 225); hier munkelt man aber von einer zeitnahen Ablösung; nur durch welche Waffe ist bis zu mir noch nicht durchgedrungen.

    Als Maschinenpistole wird bei der Polizei und ähnlichem vorwiegend die klassische MP 5 in ihren verschiedenen Varianten geführt (in Berlin noch auf jedem Funkwagen vorhanden), wobei ich gerade auch schon beim SEK in Berlin der kurzen Variante des Sturmgewehrs von SIG über den Weg gelaufen bin...

    Zitat

    Original von Promo
    Im Gegensatz zu Österreich ist die Waffenausstattung der Polizeibehörde offensichtlich Ländersache.

    Richtig... Jedes Bundesland entscheidet nach eigenem Gutdünken unter weitläufiger Beachtung der TR, welche Dienstwaffen angeschafft werden.

    Zitat

    Original von Promo
    kaliber .44 Magnum - sicher, hat ordentlich Rumms. Aber man sollte auch bedenken wozu diese Menschen eine Waffe führen. Nicht um 3 hintereinander stehende Verbrecher mit einem Schuss auszuschalten oder durch die Ziegelwand jemanden umzulegen, sondern um möglichst schnell ohne Gefährdung Dritter (deshalb auch fast immer Hohlspitz oder Teilmantel, um Durchschüsse und somit Treffer unschuldiger dahinter stehender Dritter zu vermeiden und die volle Geschossenergie auch im Ziel abzugeben) das "Ziel" außer Gefecht zu stellen (auszuschalten sage ich bewusst nicht). Zudem potente Kaliber (bereits .357 Mag gehört dazu) dem Schützen gewisse Ehrfurcht geben und aufgrund des meist starken Rückstoßes eine lange Re-Visierungszeit geben und damit für einige Zeit blockieren.

    Dem schließe ich mich an, wobei man das Kaliber auch nicht zu klein wählen sollte, da man schon eine gewisse Penetration des Gegenübers erreichen muss und auch die Geschossgeschwindigkeit ausreichend sein muss, um ein Hohlspitzgeschoss zuverlässig aufpilzen und so seine Mannstoppwirkung entwickeln zu lassen.

    Hier ist die 9 mm Para immer noch ein guter Kompromiss meiner Meinung nach...

    Zitat

    Original von Promo
    "Traumatisierte" Schützen wollen womöglich gar nicht mehr damit schießen und verzichten auf Schusswaffeneinsatz, wo er womöglich unumgänglich wäre.

    Einen traumatisierten Schützen, der in einer Notsituation auf einen Menschen schießen, ihn vielleicht sogar erschießen musste, wird erstens niemand so schnell wieder an eine Waffe lassen und eine mögliche Hemmung des betroffenen Schützen, wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen, ist in einem solchen Fall dann kaliberunabhängig. Der würde auch mit einer .22er Probleme haben, zu schießen.

    Zitat

    Original von Promo
    oder was ist sonst der Grund wieso man so selten Glock in deutscher Behördenhand entdeckt?

    Zum Grund wurde ja bereits gesagt, dass die Glock nicht der TR entspricht. Mit der Sicherung hat dies nichts zu tun, insbesondere aber mit der Forderung nach zwei unterschiedlichen Abzugsgewichten, welche in der TR vorgesehen sind.

    Da die TR aber nur eine Richtlinie (!) darstellt, gibt es Behörden oder Teile der Behörden (hier insbesondere die Spezialeinheiten), welche an der TR vorbei dann halt die Glock anschaffen oder an der TR vorbei halt noch Revolver führen (vgl. MEK Hamburg).

    In diesem Sinne...

    Was senkt den Blutdruck eines Angreifers? Ein kleines Loch. Was senkt ihn schneller? Viele kleine Löcher. // Si vis pacem, para bellum.

    Einmal editiert, zuletzt von Jermaine25Bln (10. September 2008 um 15:56)

  • Zitat

    Original von Jermaine25Bln
    - Bundespolizei: SIG Sauer P 6 (= P 225); hier munkelt man aber von einer zeitnahen Ablösung; nur durch welche Waffe ist bis zu mir noch nicht durchgedrungen.

    Ein guter Freund ist bei der Bundespolizein in Kiel und der regt sich furchtbar darüber auf das er und einige Kollegen die Walther P38 haben. Andere wiederum haben dort wohl eine HK P30.

    Gruss

    Der Basisdemkrat

  • Die P38 bei der Bundespolizei?! Hmm... Dass die möglicherweise noch bei einigen verstaubten Waffenkammern der Bundeswehr vorrätig ist (und mit Vorliebe an die zivilen Wachen der Standorte ausgegeben werden), weiß ich, aber bei der Bundespolizei... Wäre mir jedenfalls neu, dass die dort noch im Dienst zu finden ist (außer vielleicht in der ein oder anderen Waffenkammer als Anschauungsobjekt)... Mir ist auch noch nie ein Bundespolizist mit einer P38 über den Weg gelaufen; auch nicht aus Kiel...

    Mir ist auch vielmehr so, als ob die Bundespolizei nie die P38 als Dienstwaffe geführt hat, wobei ich mich hier gerne berichtigen lasse. Ich bin allerdings der Meinung die Bundespolizei, damals noch Bundesgrenzschutz, hat nach der Gründung unmittelbar die P210 von SIG eingeführt und dann ohne Umschweife in den 70ern auf die P 6 umgestellt, so dass dort nie die P38 Dienstwaffe gewesen sein dürfte...

    Edit:

    Habe gerade nochmal recherchiert und siehe da; als der Bundesgrenzschutz 1951 ins Leben gerufen wurde, wurde die SIG P 210 als Dienstwaffe eingeführt. Ende der 70er / Anfang der 80er wurde dann direkt auf die P 6 (= P 225) umgestellt. Die P38 dürfte dort also tatsächlich nie Dienstwaffe gewesen sein...

    Bist Du Dir sicher, dass derjenige nicht vielleicht bei der Bundeswehr und nicht der Bundespolizei ist?!? Sonst möchte ich fast behaupten, hier spinnt jemand "Jägerlatein"...

    Das mit der P30 hingegen mag sein. Ich habe gerade nochmal an anderer Quelle nachgeschlagen, wonach bei der Bundespolizei wohl Trageversuche mit der P30 gelaufen sein sollen oder noch laufen und diese evtl. als Ersatz für die P6 in Betracht kommt...

    In diesem Sinne...

    Was senkt den Blutdruck eines Angreifers? Ein kleines Loch. Was senkt ihn schneller? Viele kleine Löcher. // Si vis pacem, para bellum.

    Einmal editiert, zuletzt von Jermaine25Bln (10. September 2008 um 16:17)

  • Zitat

    Original von Jermaine25Bln


    Bist Du Dir sicher, dass derjenige nicht vielleicht bei der Bundeswehr und nicht der Bundespolizei ist?!? Sonst möchte ich fast behaupten, hier spinnt jemand "Jägerlatein"...

    In diesem Sinne...

    Der ist bei der Bundespolizei. 100%

    Zur P38: Gute Frage ... ich kann ja auch nur das weitergeben, was er mit verzählt. Ich kann ihn ja mal bitten ein Foto mit dieser Waffe zu machen .....

    Gruss

    Der Basisdemokrat

  • Hallo Jermaine25Bln,

    Zu den Glock, die Infos habe ich vom Großhändler erhalten. Die maritime Feder wie ich sie aus den anderen P9M kenne haben sie nicht. Ich muss sie aber nochmal zerlegen und innen genau ansehen, mit Bildern kann ich vorherst nur mit den beiden "populären" Markings liefern:

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • @ Basisdemokrat:

    Wenn das Foto auch einen zeitlichen Bezug erkennen lässt... Wie eine P 38 aussieht, weiß ich nämlich; mir geht es nur darum, dass ich mir nicht recht vorstellen kann, dass diese heute noch bei der Bundespolizei geführt wird, zumal diese dort offensichtlich nie als Dienstwaffe eingeführt wurde.

    @ Promo:

    Aah ja, wir haben es also nicht mit einer G17, sondern der maritimen Ausführung P9M derselben zu tun... Ich kann jetzt zwar nicht mit Sicherheit sagen, dass diese nicht auch bei der für den Personenschutz zuständigen Sicherungsgruppe I des BKA geführt werden (wobei da wohl eher die "normale" G17 - neben der P 226 und der P 229 von SIG - präsent ist), aber für mich hört sich das vielmehr nach einer Verwendung der Waffe in der GSG 9 (genauer gesagt: der dortigen maritimen Abteilung) an... Das würde auch die BMI-Stempelung erklären.

    Ich kann mir den Gedanken nicht so recht verkneifen, dass der Großhändler hier ein gutes Verkaufsargument gesucht hat; wobei das Verkaufsargument "GSG 9" eigentlich für sich genommen schon ausreichend wäre...

    Vielleicht noch in diesem Zusammenhang:

    Auch die Personenschützer des BKA dürfen ihre Waffen nicht frei wählen. Es liegt nur ein größeres Spektrum an Waffen auf Kammer, aus dem der Personenschützer dann "seine" Waffe frei bzw. einsatzbezogen wählen darf. Von wegen: "Ich hätte aber gerne..." ist auch dort nicht möglich.

    Dein erster Beitrag zu diesem Thema erweckte so ein wenig den Eindruck, dass beim Personenschutz des BKA ähnliche Zustände wie in manchen Police Departments in den USA herrschen, wo jeder nach Gutdünken seine Dienstwaffe im Rahmen bestimmter Richtlinien selbst - mit festgelegtem finanziellen Zuschuss des Departments - im Waffenladen einkaufen gehen kann (was dann dazu führt, dass der eine Beretta, der andere SIG und wieder ein anderer S & W führt)...

    In Deutschland gibt es auch für behördliche Personenschützer oder andere Spezialeinheiten nur das, was der Dienstherr gerne hätte. Dass in den genannten Einheiten dann mehr "Material" auf Kammer liegt, ist auch klar. Aber eine wirklich freie Wahl hat man nicht (so á la: SIG und Glock liegen mir schlecht in der Hand, ich hätte lieber eine Beretta)...

    In diesem Sinne...

    Was senkt den Blutdruck eines Angreifers? Ein kleines Loch. Was senkt ihn schneller? Viele kleine Löcher. // Si vis pacem, para bellum.

  • Revolver sind einfach in der Handhabung einfacher.
    Ich habe eine Pistole und einen Revolver.
    Den Revolver nehme ich in die Hand und weiß er ist geladen und sobald ich auf den Abzug komme schießt er sicher.
    Bei der Pistole erst einmal den Schlitten zurückziehen, Ladekammer kontrollieren, zumachen, entsichern.
    Habe ich beim Revolver nen Blindgänger ziehe ich einfach nochmal durch. Bei der Pistole wirds da schon komplizierter.

    Ich führe meinen 44 Revolver immer bei der Jagd mit.
    Da kann ich die 45,Pistole einfach nicht brauchen.
    Mein Revolver ist meine Lebensversicherung bei der Nachsuche.
    Wenn ein angeschossener Keiler auf mich zurast brauche ich etwas zuverlässiges. Hätte da meine Pistole ne Ladehemmung :(

    Und so ist für den Geldtransporter eben der Kriminelle mit der AK der Keiler. ;)

    Also ich würde mir wenn ich ein Wachmann wäre, einen Revolver zulegen, aufgrund seiner Bedingunslosen Funktionalität, Einfachheit und Robustheit. Man muss allerdings auch sagen dass ich ein guter Schütze bin und meinen Gegner wahrscheinlich mit weniger als 6 Schuss gefechts unfähig bekommen würde.

    Außerdem ist die Stoppwirkung einer Luger nichts im Vergleich zu 357. oder gar 44.Mag.

    mfg Disk

  • Zum einen:

    Auch ein Revolver kann Funktionsstörungen haben, die sich dann, im Gegensatz zur Pistole, nicht so einfach beheben lassen. Meine Lieblingsstörung bei einem Revolver ist ein ausgeblasenes Zündhütchen, welches die Drehung der Trommel blockiert.

    Bei der Pistole bemerke ich ein ausgeblasenes Zündhütchen nichtmal.

    Und bei einem Revolver, der nur "klick" statt "bang" macht, ziehe ich den Abzug durch; bei einer Pistole reicht es dann regelmäßig, einfach nur schnell erneut durchzuladen, wenn ich nicht gerade eine Auswurfstörung habe, was allerdings bei modernen und vernünftig gewarteten Dienstpistolen sehr sehr selten ist (nicht häufiger als ein ausgeblasenes Zündhütchen bei einem Revolver möchte ich behaupten)... Aber auch die Auswurfstörung lässt sich - im Gegensatz zum ausgeblasenen Zündhütchen, welches die Trommelbewegung blockiert, mit dem richtigen Drill rasch beheben...

    Ich sehe also, außer in dem höheren Trainingsbedarf, keinen Nachteil der Pistole gegenüber dem Revolver...

    Mehr noch ist der Revolver ein vergleichsweise offenes System, in dem sich so richtig schön Sandkörner und Schmutz festsetzen und die Drehbewegung der Trommel behindern können... Die Pistole ist da recht geschlossen und dass ein paar Sandkörner die Schlittenbewegung so behindern können, dass die Waffe nicht mehr ordnungsgemäß repetiert, ist zumindest bei Dienstpistolen recht unwahrscheinlich. Beim Revolver hingegen reichen ein paar Sandkörner an der richtigen Stelle und das war es dann... Davon, dass ein Revolver aus diesem Grund überhaupt nicht in der Lage ist, den militärischen Schlammtest zu bestehen, wollen wir jetzt gar nicht erst reden.

    Zum anderen:

    Nur, dass man ein guter Schütze ist, bedeutet nicht, dass man einen Angreifer mit weniger als sechs Schuss kampfunfähig bekommt. Da spielen viele andere Faktoren eine erhebliche Rolle.

    Auch ich treffe auf dem ruhigen Schießstand alles, was ich will. In einer Stresssituation mit einem zurückschießenden Angreifer kann man davon allerdings nicht ausgehen... Hinzu kommt, dass auch der Angreifer unter Stress steht und Treffer in Sekundärzonen mitunter gar nicht wahrnimmt, diese ihn aber zumindest nicht kampfunfähig machen. Auch wird der Angreifer, wie man hoffentlich selbst, Deckung suchen und aus der Bewegung schießen müssen.

    Da werden sechs Schuss ganz schnell knapp...

    Wie gesagt kann ich es nachvollziehen, dass im GuW-Transport Revolver geführt werden (schon allein der mangelhaften Ausbildung, aber auch der einhändig behebbaren Fehlfunktion wegen). Aber sonst würde ich immer zur Pistole tendieren.

    Und:

    Die Stoppwirkung einer 9 mm Para ist nichts gegen eine .44 Mag; soweit richtig, soweit aber auch Unsinn. Wenn ich Doubletten abgeben muss, dann bringe ich die sicherer mit einer 9 mm Para ins Ziel, als mit einer .44 Mag, wo ich erst sekundenlang nachzielen muss, bevor ich den zweiten Schuss abgeben kann... Von der Umfeldgefährdung wollen wir dann gar nicht mal erst reden.

    Und ich sag es ja gerne nochmal:

    Im GuW-Transport werden die .357er regelmäßig "nur" mit .38er Munition geladen... Wo liegt da wohl der Grund für (neben dem Kostenfaktor)? Richtig: Im beherrschbareren Rückstoß und der geringeren Umfeldgefährdung, gerade im notwehrtypischen Nahbereich bis zu 7 m.

    Für den realistischen Einsatz ist und bleibt m. E. die 9 mm Para der beste Kompromiss aus Stoppwirkung (mit der richtigen Munition) und möglichst niedriger Umfeldgefährdung.

    Hier .44 Mag zu fordern, ist Irrsinn. Mich wundert, dass noch keiner .50 AE vorgeschlagen hat.

    In diesem Sinne...

    Was senkt den Blutdruck eines Angreifers? Ein kleines Loch. Was senkt ihn schneller? Viele kleine Löcher. // Si vis pacem, para bellum.

  • Zitat

    Original von Jermaine25Bln
    Hier .44 Mag zu fordern, ist Irrsinn. Mich wundert, dass noch keiner .50 AE vorgeschlagen hat.

    In diesem Sinne...


    Man nehme einfach die hier, dann hat man gleich beides in einem: eine schöne Pistole und .50AE ... ;)


    Gruss

    Der Basisdemokrat

  • Ich wahr schonmal in einer Streßsituation, bei einer Nachsuche kam ein angeschossener Keiler aus eine Dickung gerast und direkt auf mich zu.
    Ich zog sofort den Revolver und brachte den ersten Schuss auf eine Distanz von 15m sofort ins Ziel.
    Ein Zweiter war nicht mehr nötig, nur um das angeschossene Tier zu erlösen.

    Auch wenn meine Pistole funktioniert hätte hätte ich unzählige Schüsse gebraucht bis der Keiler zu boden gegangen wäre.
    Ein Revolver gibt mir da einfach mehr sicherheit.

    Außerdem: Ich hatte bei meinem Revolver noch nie eine Ladehemmung, bei meiner Pistole kommt das regelmäßig vor.

  • Zitat

    Original von Promo
    germi: ich habe ja nirgends etwas von "zu teuer" gesagt, nur von wegen Sicherung. Das bei Schröder war so gemeint dass diese sich nicht an irgendwelche Richtlinien (oder Preise, da ohnehin geringe Stückzahl) halten müssen.

    Gruß Georg

    Hallo Georg,

    deutsche Polizeipistolen dürfen keine manuelle Sicherung aufweisen. Da die Glock keine manuelle Sicherung hat würde sie da wieder punkten. Und gewisse Vereine wie z.B. GSG 9 haben auch keine Beschränkungen in der Hinsicht, die haben u.a. auch die Glock im Lager. Also so klein ist die Auflage nicht.

    Und eine PP mit ByP habe ich auch... Davon sind genügend ausgemustert worden Anfang der 80er...bzw. wurde die Arsenale geräumt denn ausgemustert waren die schon lange vorher.

    Jermaine:

    Die P38 wurde beim Bundesgrenzschutz der frühen fünfziger Jahre neben einigen Exemplaren SIG P210 geführt. Die Bundeswehr hat hingegen teilweise heute noch P1 (P38 mit Duralgriffstück). Der Grenzschutz hatte damals sogar MGs usw. Kein Wunder, war im Endeffekt nur eine Art Ersatzarmee bis die Bundeswehr kam. Damals gab es auch noch militärische Dienstgrade (niedrigster Dienstgrad: Grenzjäger), die wurden aber in den 70ern durch die Dienstgrade der Polizei ersetzt.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-