HW45: Leistungserhöhung durch Leerschuss???

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.931 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Juni 2007 um 16:26) ist von J.A.L.1.

  • Hallo!
    Hab in einem englischen Forum gelesen, dass die Firma Beeman einem Kunden, der sich über einen Leistungsabfall seiner P1 (baugleich mit der HW45) beschwerte, den Ratschlag gab, einige Male ohne Diabolo zu schießen, um die Leistung zu erhöhen. (das war aber ein verschachtelter Satz :crazy2:)Bei dem Kunden hat dies wohl sofort geholfen.
    Ich konnte es kaum glauben, und probierte es mit meiner HW45 selber aus.
    Zuerst schoss ich mit einem H&N Field Target Diabolo aus 10m auf ein DIN A4 Skript aus der Uni. Der Diabolo zeriss Seite 1 bis einschließlich Seite 49.
    Danach schoss ich einmal ohne Munition (sehr lauter scharfer Knall mit viel Rauch), um dann wieder einen H&N Diabolo einzulegen. Dieser Schuss zerschlug das DIN A4 Skript bis einschließlich Seite 86. ´Der Schuss hat sich auch lauter angehört als der erste Schuss mit Diabolo.
    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wieso ist nach einem Leerschuss die Diesel-Wirkung verstärkt?
    Wenn die Firma Beeman seinen Kunden Leerschüsse empfiehlt, ist es dann bei schädlich für die HW45?

    Waffen: HW45, Diana 27 ohne F, Pistolenarmbrust Python, Coldsteel Big Bore Blowgun.

    Einmal editiert, zuletzt von J.A.L.1 (18. Juni 2007 um 16:43)

  • Wenn Du Dir eine zerbrochene Feder oder kaputte Dichtungen wünscht, kannst Du das ruhig noch öfter machen.
    Bei einem Leerschuss gelangt warscheinlich mehr Fett vor die Dichtung, da diese mangels Gegendruck, nicht so weit aufgebläht wird und nicht so gut nach Hinten abdichtet.

  • Ich kann mir kaum vorstellen, dass man jemals die Dichtung der HW45 kaputt bekommt...

    Waffen: HW45, Diana 27 ohne F, Pistolenarmbrust Python, Coldsteel Big Bore Blowgun.

  • Zitat

    Original von carfanatic
    Bei einem Leerschuss gelangt warscheinlich mehr Fett vor die Dichtung, da diese mangels Gegendruck, nicht so weit aufgebläht wird und nicht so gut nach Hinten abdichtet.

    Die Dichtung der HW45 kann sich nicht aufblähen, da es sich bei dieser nicht um eine Fallschirmdichtung handelt. Es ist irgendeine Art von sehr hartem Kunststoff. Vorne ist die Dichtung einfach nur platt, nicht zu vergleichen mit den sonst verbreiteten Dichtungen.

    Hört sich aber sehr interessant an, was JAL1 hier schreibt. Kann mir das allerdings nicht plausibel erklären, im Moment. Und nein, ich renne jetzt nicht los und probier das aus, dazu habe ich meine HW45 zu lieb :n1: außerdem arbeitet sie zu meiner vollsten Zufriedenheit.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hier mal ein Bild der Dichtung:

    Kaputt bekommt man die schon denke ich, aber wohl nicht durch Leerschüsse. Meine Dichtung habe ich getauscht wegen Riefenbildung. Kam u.a. von den Graten der Einfräsungen in der Kompressionshülse.

    Ich habe mir den Kunststoff nochmal angesehen. Er ist sehr hart und glatt, extrem unfexibel. Ich habe meine alte Dichtung etwas verbogen beim runterhebeln vom Kolben und sie ist immer noch krumm.

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • ich denke schon, dass sich die dichtung im schuss etwas staucht und dadurch besser abdichtet, egal wie hart die auch scheint. mich wundert aber schon lange, dass es keine fallschirm tuningdichtung für die hw45 z.b. von maccari oder venom gibt ... :nuts:

    vita brevis, ars longa

  • was soll so eine dichtung denn bringen? langlebig ist diese originaldichtung doch oder? und das reicht doch oder gibts da dichtungsprobleme?

    und es könnte durchaus sein das sich die dichtung in ihrer form verändert. schaut euch mal ein golfball an wenn er geschlagen wird? selbst dieser sehr harte ball verformt sich zu einem ei.

    auf der anderen seite macht es aber keinen sinn, das sich die dichtung der hw45 verändert. so viel druck befindet sich gar nicht in der druckkammer wenn man die so nennen kann. denn der wenige druck im großen zylinder wird ja in ein viel kleineren zylinder (der lauf) gepresst und dadurch entsteht die hohe kraft.

    so viel druck, als das sich die dichtung durch den gegendruck in ihrer form verändern würde, glaube ich gibt es da nicht.


    lieben gruß

    dino

  • Eine Fallschirmdichtung wäre eigentlich schon besser, denke ich. Die Gewehre haben die ja nicht ohne Grund. Nur sie ist scheinbar nicht zwingend notwendig. Die zerkratze Dichtung, welche ich oben gezeigt habe, hat übrigens noch Druck gehalten. Habe von Hand auf den Kolben gedrückt und den Transferport zugehalten. Da ging so wenig Druck flöten und vor allem so langsam...hat ein paar Sekunden gedauert, fast zu vernachlässigen für den Schuß. Nur optimal ist es natürlich wenn garnichts vorbeikommt.

    So hart wie die Dichtung ist, denke ich auch eher nicht, daß die Ihre Form verändert beim komprimieren. Beim Aufschlag auf den Hülsenboden wird sich allerdings schon was tun. Aber sicher nur was im Bereich ein Zehntel oder paar hundertstel. Aber ich glaube nur und weiss es nicht.

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  • Also ich kann mir das Venomen mit dem Leerschuss zwar auch nicht erklären, jedoch kann ich das gesehene Bekräftigen, da meine Diana Modell 35 die selben schwankungen hat.

    Anfangs wusste ich nicht das es ungesund ist leer zu schießen und so habe ich die Waffe des Öfteren leer geschossen, um den Abzug zu beherschen und und und..

    Danach habe ich dann neue Infos bekommen und es gelassen.

    Es sei gesagt das diese Waffe von mir völlig erneuert wurde, und ich sie zu Diana geschickt hatte und alles an verschleißteilen ersetzt wurde. DAnach wurde die Waffe noch Brüniert und von Diana montiert zurückgesendet.
    Ich habe sie dann nur noch in den Schaft gesetzt.

    Ich kann mir das ganze auch nur durch erhöhtes Dieseln erklären.


    mfg:pex

  • Zitat

    Original von Lt. Columbo
    Ich habe mir den Kunststoff nochmal angesehen. Er ist sehr hart und glatt, extrem unfexibel. Ich habe meine alte Dichtung etwas verbogen beim runterhebeln vom Kolben und sie ist immer noch krumm.

    Könnte Delrin sein...

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Aber wieso gibt Beeman den Ratschlag leer zu schiessen, wenn das doch so schädlich sein soll?

    Waffen: HW45, Diana 27 ohne F, Pistolenarmbrust Python, Coldsteel Big Bore Blowgun.

  • @ Thommy82: Vielen Dank für den Tip. Du scheinst Dich sehr gut mit Werkstoffen auszukennen. Ich habe da leider gar keine Ahnung und gehe mal davon aus, daß Du Recht hast. Und schon wieder was gelernt. Ich dachte an irgendeine Art Kunststoff mit Teflon drin, wenn es sowas überhaupt gibt.

    @JAL1: Also sooo schlimm wird es bei der HW45 nicht sein, wenn man mal leer schießt, aber gar allzuoft würde ich das nicht machen. Ich persönlich mache das garnicht. Der Verschleiß ist halt höher wenn man leer schießt, speziell die Kolbendichtung dürfte etwas darunter leiden auf Dauer. Nur die Waffe wird höchstwahrscheinlich nicht auseinanderfallen wenn man das macht, zumindest nicht sofort *lol*

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Leistungserhöhung durch Leerschuss ?!? Naja es mag Sonderfälle geben, aber klingt für mich eher wie: musst im Leerlauf ca 1 Stunde lang Vollgas geben, dann hat dein Wagen 10 PS mehr.... ;D

    ODER: In Beeman Systemkammern herrscht ein besonderer Zustand der Antimaterie und kehrt das Unvermeidbare in das Gegenteil um.... :laugh:

    :W:enn der Klügere immer nachgibt, passiert immer nur das was die Medien wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von Asassin (19. Juni 2007 um 01:39)

  • Ich habe festgestellt, dass der Schußknall nachdem ich ein Mal leer geschossen habe, sehr viel lauter ist in der 2. Spannstufe.
    Diesen Effekt konnte ich auch ohne Leerschuss beobachten, wenn die HW45 tagelang nur in Stufe 1 gespannt wurde und dann in Stufe 2 geschossen wird.
    Der Knall ist dann manchmal extrem laut (kein Leerschuss).

    Der Diabolo dringt etwas tiefer in ein Buch ein nach dem Leerschuss, was ich aber auch auf den erhöhten Dieseleffekt schiebe. Sicherlich hat das mit dem Fett zu tun. Beeman hat wohl festgestellt, dass sich das vorhandene Fett aus allen Winkeln in der Waffe verteilt, wenn ein Leerschuss abgegeben wird, -deshalb der Tip. Ich vermeide auch Leerschüsse, weil mir das schon bei meinem Knicklaufgewehr geraten wurde. Ich denke aber nicht wirklich, dass es sehr schadet bei der HW45.

    Aktuell: Steyr LP10, S&W 686 .357, Crosman 1377c, QB78, div. Schleudern, Cold Steel Big Bore .625 Blasrohr, Feinwerkbau AW93, Pedersoli Le Page, Bearpaw Kiowa

  • Hier nochmal der Ausschnitt aus dem Forum:

    Zitat

    A weaker mainspring allows for easy cocking effort in spite of the power. The piston comes straight back at your hand, so the recoil force is very much like a firearm. The gun can actually be cocked to two different levels for low and high power, though I never shoot mine on anything but high. I found that if I shot too much on low power, the gun would diesel with every shot. Don Walker at Beeman told me to dry-fire the gun twice, after which I should shoot it only on high power. I've been doing that ever since.

    Zitat

    Dry-firing the P1 sounds dangerous, but the pistol has a PTFE (a term for Teflon) piston seal that actually forms to the compression chamber that way. Webley rifles used to do that also.

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    2 Mal editiert, zuletzt von J.A.L.1 (19. Juni 2007 um 15:11)

  • Das erklärt aber nicht, wieso derselbe Effekt auftritt, wenn man oft in der 1. Spannstufe schiesst. Wird wohl irgendwas mit dem Fett oder Öl zu tun haben, dass sich dann im Kolben anders verteilt.

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