SSW-Einzelanfertigungen ?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 1.716 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. April 2006 um 11:17) ist von flens69.

  • Gibt es eigentlich die Möglichkeit sich SSW anfertigen zu lassen ? Kann das im Prinzip jeder Büchsenmacher ? Hat jemand Erfahrung mit dem Umbau von Originalwaffen ? Kosten ?

    rhodium

  • Hmm das heisst wohl das dies in Österreich eher möglich ist, auf die PTB-Zulassung wird hier ja gepfiffen. ??? Allerdings werden die Kosten wohl hoch ausfallen, allein mit Laufzuschweissen und so wirds nicht sein, alleine die Selbstladefunktion einer Pistole sicher zu stellen wird schwierig werden.

    rhodium

  • Das ist auch bei den moderaten österreichischen Waffengesetz nicht einfach. Ansonsten würden sich längst ein paar BüMa's eine Mark dazuverdienen..... In D ist das eh' lange nicht mehr möglich, wie Stefan geschrieben hat. Das waren aus heutiger Sicht halt noch goldene Zeiten, als Hege, CDS, Busch, HS und andere noch scharfe Waffen umgebaut haben und diese drei zu kaufen waren. Allerdings gibt's in Ö die Möglichkeit, alte Salut-Kurzwaffen günstig zu bekommen, da diese kein PTB-Zeichen haben und deshalb in D WBK-pflichtig sind. Wenn Du Dich z.B. mit einem Revolver anfreunden kannst, kann ich Dir nur den Schweizer Ordonanz-Revolver 1882/29 als Hege-Umbau auf 9mmR empfehlen. Ist 'ne schöne Waffe, die ich selbst in Ö besitze..... :lol:

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  • Flens

    Das der einfache Umbau von Kurzwaffen zu SSW eine Geldquelle wäre, hab' ich mir auch schon gedacht, allerdings war ja zu vermuten, dass der Gesetzgeber hier dazwischen funkt ... :ngrins:

    Der österreichische Markt an SSW bietet wie ich mitbekommen habe einige Besonderheiten, allerdings werde ich mir das gut überlegen bevor ich eine große Summe in solch einen Revolver investiere (was muss man dafür rechnen ?). Wiederverkaufsmöglichkeiten sind ja beschränkt, lieber ist mir natürlich der Ordonnanzrevolver in echt, wird wohl auch gleich teuer oder billiger sein *g* und macht wohl unumstritten mehr Spass.

    Trotzdem Danke flens

    rhodium

  • Salutwaffen haben eine BKA-Abnahme ihres Umbaus.
    Nicht für jedes Waffenmodell einzeln, sondern für eine Umbauvariante.

    Und:
    Salutumbauten sind immer Langwaffen!
    Kurzwaffen können nicht zu Salutwaffen umgebaut werden, sie sind immer PTB-abnahmepflichtig.

    Eine Langwaffe, die von vorneherein als Schreckschuss gebaut wurde, bekommt allerdings einen PTB-Stempel (nach der ganzen Abnahmeprozedur).

    Stefan

  • Hmm, also könnte ein findiger BüMa mehrere bekannte Waffen (z.B. PP/PPK, Beretta 92F, Colt 1911, Glock 17,...) umbauen und verkaufen?
    Ich würde zu denjenigen gehören, die sie ihm aus den Händen reißen würden....

    MisterX

    "Bad laws are the worst sort of tyranny." -- Edmund Burke

  • Ein Gedankengang:

    Ich habe einen Halbautomaten Marlin Camp in .45 ACP

    --> Umbaukosten ? Ich würde sagen enorm, passende Munition muss erst gefunden werden, wahrscheinlich 9 mm PAK, dann Funktion sicherstellen, d.h. Laufsperre, eventuell leichteren Verschluss, Umbau des Magazin und der Zuführung etc ...

    Sicher eine lustige Idee, aber da kommt man unter geschätzten 500 Euro wohl nicht zu Wege.

    rhodium

  • Salutumbauten benötigen in Deutschland eine BKA-Zulassung und sind durch deren Abnahmestempel zu kennzeichnen. Früher war das nicht so und so gibt es Alt-Salutumbauten ohne Stempel, die zwar legal sind, aber im Einzelfall evtl. Probleme bereiten könnten, da der Nachweis natürlich schwer zu erbringen ist, wann die Waffe umgebaut wurde. Die früher erhältlichen Salut-Umbauten von Kurzwaffen sind leider mittlerweile WBK-pflichtig und es gab nie Kurzwaffenumbauten mit BKA-Abnahmestempel. Einzige momentan in D legale Salutumbauten von Kurzwaffen sind die früher einmal von der PTB abgenommenen Waffen, wie sie Hege, HS, Busch, CDS, Orion, usw. gemacht haben, da PTB-zugelassene Altwaffen nach wie vor frei sind.

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  • Nein, PTB nicht, aber den schönen rautenförmigen Stempel vom BKA. Aber als Ösi betrifft dich das eh nicht ;)

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • @ rhodium: Mein Text war hauptsächlich an die deutschen Mitleser gerichtet, damit die nicht irgendeinen Unfug planen. Die Waffengesetze in Österreich kenne ich leider noch nicht bis ins Detail. Grundsätzlich wäre aber so ein Umbau möglich. Allerdings wirst Du Ladehülsen brauchen, da .45ACP erheblich größer ist, als alle gängigen SSW-Kaliber. Warum läßt Du das Teil nicht einfach auf LEP umbauen? Das ist überall relativ einfach möglich, die Waffe wird wesentlich schonender umgebaut und wenn Du das Ding mal loswerden willst, kannst Du es im gesamten deutschsprachigen Raum verhökern.....

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  • Ich glaube nicht das Umbauten von "scharfen" Waffen heutzutage den PTB Bestimmungen entsprechen würden... nicht ohne Grund sind SSWs ja nicht mehr wie ihre Vorbilder aus Stahl...

    Kann mir eigentlich jemand sagen wo genau ich die Bestimmungen, die eine SSW erfüllen muss um zugelassen zu werden, finde?
    Auf der Seite der PTB finde ich dazu nix...

    Schöne Grüße
    CP

    Tiocfaidh ár Lá

  • Grundsätzlich glaube ich schon, dass das möglich wäre. Es scheitert wohl eher am Business-Case, da erst einmal viele baugleiche scharfe Waffen gekauft werden müssen, dann kommt der Umbau, der von der PTB abgenommen werden muß, was wohl sehr viel Aufwand ist. So könnte ich mir vorstellen, das wesentliche Teile komplett erneuert werden müssen, was auch enorme Fertigungskosten verursacht und dann müssen zu einem horrenden Preis genügend von den Teilen abgesetzt werden, dass da am Ende auch noch was rausspringt. Ferner wird es die Zulassung mit Sicherheit zu Anfang nur befristet für zwei Jahre geben, sodaß die Zulassungskosten nochmal 24 Monate später anfallen. Abschließend muß jede einzelne Waffe zum nächstliegenden Beschußamt und dort staatlich beschossen werden. Danach die Waffen wieder zurück und reinigen, verpacken und ab in den Vertrieb, der ja auch noch was verdienen will.

    Die Idee zieht beim Nachdenken immer weitere Kreise und so würde wohl eine zugelassene Umbauwaffe kostendeckend im Handel einen satten vierstelligen Preis haben müssen. Wieviele Enthusiasten ohne WBK werden sich so ein Stück wohl kaufen, wenn sie einen weitaus orginaleren LEP-Umbau für einen Bruchteil des Preises bekommen?

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