Pfeillänge

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.136 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Februar 2006 um 07:58) ist von four-point-five.

  • Hallo Leute,

    ich bin gaaaanz neu hier und habe auch schon gleich einige Fragen :huldige: :

    Ich liebäugle mit der GL Impact. So weit so gut. Da steht, das diese Armbrust 2219 Pfeile mit 22,nochwas Zoll "befördert". Jetzt kommt auch schon die Fragerei:
    1. Auf welches Maß bezieht sich die Pfeillänge? Ist das der gesamte Pfeil oder nur der reine Pfeilschaft?
    2. Wie sieht das denn mit unterschiedlichen Gewichten der Spitze aus (anders Gewicht=andere Länge)?
    3. Sind denn Carbonpfeile wirklich gut?
    4. Sind denn Carbonpfeile nicht leichter oder haben die Abmessungen wie 2250?

    Ich habe eine Pistolen-Armbrust, ein Gaggelteil (aber mit ZF), für die habe ich die Pfeile selbst gedreht (nur Schaft und Endkappe), die Spitzen und Befiederung habe ich in unserem hiesgien Flitzebogenladen gekauft. Für die GL sind aber Halbmond-Endkappen erforderlich und die führen die nicht!!!
    5. Wie kann ich die selber herstellen (Alu)?
    6. Welche Pfeile sind, käuflich erwerbbar, sinnvoll (min XX75)?

    Ich freue mich auf Antworten!

    Gruß Dirk

    Einmal editiert, zuletzt von DirkP (30. Januar 2006 um 23:36)

  • Mann, du hast Geschmack (und Geld) ! Die GL Impact ist meiner Meinung nach das BESTE, was du zur Zeit für Geld kriegen kannst. Deshalb : Spare nicht an den Pfeilen UND benutze nicht zu leichte Pfeile. Würde keinen Pfeil unter 32g benutzen, dabei wiegen die Carbon-Pfeile eher 27g, also zu wenig. Wenn du deine Impact bei AiA kaufst, dann werden die dir schon sagen, welche Pfeile optimal sind... Nein, ich werde von AiA nicht bezahlt, aber ich finde deren "Strategie" gut : Kompetenz, Beratung und (relativ) günstige Preise aus einer Hand.

    Mit 20"-22" Länge liegst du nicht verkehrt. Ein wenig selbst experimentieren gehört auch dazu...

    Meine Cobra ist tot :cry:

  • Hallo tiefflieger,

    es geht mir nicht ums Geld, wenn ich die GL Impact nehme, nehme ich auch gleich die Carbon-Pfeile. Mir geht es mehr um die Lust, Pfeile selbst zu bauen.

    Gruß Dirk

  • Hallo DirkP

    ich kann mich tiefflieger nur anschließen. Am besten mal ein bisschen Zeit nehmen, sich einen gemütlichen Platz suchen und AIA anrufen. (das meine ich ernst, die Gespräche sind immer sehr lang und sehr informativ).
    Dort wird Dir bestimmt alles erklärt...

    MFG Thommy

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Hallo Dirk,

    zunächst mal zur "Theorie" ;) :

    Pfeile in "2219" bedeutet : Pfeillänge ist 22 Zoll 81 Zoll = 2,54 cm, aber das wirst Du schon wissen).
    Die "19" bezeichnet den sogenannten "Spine-Wert", salopp gesagt ist das der mögliche Biegewert des Pfeils. Um die Energie gut aufnehmen und auch "verdauen" zu können muß ein Pfeil sich durchbiegen können; ist der Wert zu klein verwindet sich der Pfeil zu sehr und es wird die Präzision leiden; ist er zu stark (der Pfeil also zu hart) kann's im extremsten Fall sogar zum Bruch des Pfeils und dadurch zu Verletzungen kommen.

    Die Pfeillänge bezieht sich meist auf den reinen Pfeilschaft; das Gesamtgewicht des Pfeiles ist durch Verwenden anderer Pfeilspitzen in gewissem Rahmen möglich; deutlich / erkennbar länger wird er dadurch aber nicht.

    Carbonpfeile haben im Vergleich zu Aluminiumpfeilen den Vorteil, daß sie die Energie besser aufnehmen und sich besser verformen können; nach der Verfomrung gehen die Carbon's wieder in exakt die gleiche Struktur zurück; d.h. auch beim ungeschickten Auftreffen auf Deine Scheibe wird ein Carbonpfeil meist dann noch wiederverwendbar sein, wenn ein Alupfeil bereits leicht verbogen ist.

    Angeblich sollen die Carbonpfeile auch präziser auf größere Entfernungen (ab ~60 m) sein, da ich nur bis max. 35 m schiessen konnte kann ich da aber keine eignen Erfahrungswerte abgeben.

    Ich kann das mit dem Selbstbau und Einsatz handwerklichen Geschicks gut nachvollziehen, da Du aber keine Wild-Wald-Wiesenarmbrust (oder sogar noch Selbstbau) kaufen willst, würde ich von Bolzeneigenbau absehen; bei den ganzen Spitzenprodukten ist jede Menge Energie dahinter, da wär mir die Verletzungsgefahr einfach zu groß; und selbst wenn's "nur" den Bogen zerreißt, weil der hausgemachte Bolzen zu schwach oder stark ist .... das isses m.E nicht wert.


    Ansonsten viel Spaß und viele Grüße,

    Ingo

  • Zitat

    Original von IngoR

    Pfeile in "2219" bedeutet : Pfeillänge ist 22 Zoll 81 Zoll = 2,54 cm, aber das wirst Du schon wissen).

    Hallo Ingo,

    da ist dir was durcheinandergeraden.

    81 Zoll sind keine 2,54 cm sondern 205,74 cm
    1 Zoll ist 2,54 cm

    die 2219 hat mit der Pfeillänge gar nichts zu tun. Rohschäfte haben eine Länge zwischen 26 und 33 Zoll, das sind zwischen 66 und 83,5 cm. Was die 2219 genau bedeutet kann ich jetzt nicht sagen, das muss ich zu Hause erst nachlesen.

    Auf die Schnelle kann ich nur sagen:
    ein 2219er Pfeil mit einer Länge von 26 Zoll ist steifer als ein 2219er Pfeil mit einer Länge von 32 Zoll.

    Zitat

    Original von IngoR

    weil der hausgemachte Bolzen zu schwach oder stark ist

    Wenn der Bolzen zu "stark" ist passiert der Armbrust gar nichts. Das einzige was passiert: der Bolzen fliegt nicht so weit.

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland

    Einmal editiert, zuletzt von four-point-five (31. Januar 2006 um 12:43)

  • Also mal was zum Spine Wert:

    Alupfeile sind ja Rohre, also Hohlkörper. Da spielen dann 2 Faktoren eine Rolle, nämlich der Pfeildurchmesser und die Wandstärke. Durch beide Faktoren entscheidet sich das Gesamtgewicht, die Steifheit und das Flugverhalten.
    Dadurch wurde ein System entwickelt die Pfeile zu unterscheiden. Die 4 Stellige Nummer. Die ersten beiden Zahlen dieser Nummer geben den Pfeildurchmesser in 1/64 inch. (0,0396 cm)an. Die zweite Zahl gibt die Wandstärke in 1/1000 inch an (0,00254cm).
    Ein Pfeil mit der Spezifikation 2215 hat demnach einen Durchmesser von 0,87cm und eine Wandstärke von 15/1000 Inch (0,38mm)

    MFG Thommy

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Zitat

    Original von Thommy82
    Also mal was zum Spine Wert:

    Alupfeile sind ja Rohre, also Hohlkörper. Da spielen dann 2 Faktoren eine Rolle, nämlich der Pfeildurchmesser und die Wandstärke. Durch beide Faktoren entscheidet sich das Gesamtgewicht, die Steifheit und das Flugverhalten.
    Dadurch wurde ein System entwickelt die Pfeile zu unterscheiden. Die 4 Stellige Nummer. Die ersten beiden Zahlen dieser Nummer geben den Pfeildurchmesser in 1/64 inch. (0,0396 cm)an. Die zweite Zahl gibt die Wandstärke in 1/1000 inch an (0,00254cm).
    Ein Pfeil mit der Spezifikation 2215 hat demnach einen Durchmesser von 0,87cm und eine Wandstärke von 15/1000 Inch (0,38mm)

    MFG Thommy

    Hallo Thommy,
    danke für die schnelle Antwort. Das erspart mir das Nachlesen.

    Bei den 4 stelligen Nummern gabs doch auch noch Sondergrößen. Weißt du da was darüber?

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland

  • Nee, leider nicht... auch xx75 und sowas gibt mir immernoch Rätsel auf...
    Wer weiß da mehr?

    MFG Thommy

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Zitat

    Original von Thommy82
    Nee, leider nicht... auch xx75 und sowas gibt mir immernoch Rätsel auf...
    Wer weiß da mehr?

    MFG Thommy

    XX75 ist doch meines Wissens nach nur die Bezeichnung des Rohlings vom Hersteller.

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland

  • Hallo Leute,

    danke für die Antworten, aber das, was Ihr freundlicherweise geschrieben habt, ist teilweise richtig, aber teilweise auch falsch. Ich habe die Seite von AiA rauf und runter gelesen. Die Zahl 2219 hat also nichts mit der Länge oder der Steifigkeit eines Pfeils zu tun, sondern so wie von Tommy richtig beschrieben mit dem Durchmesser und der Wandstärke. Ein Pfeil wird sich beim schießen mit Sicherheit nicht biegen, da er dann das Ziel nicht mehr trifft. Ein Carbonpfeil muß, da die spez. Dichte von Carbon niedriger ist als bei Alu, in der Dimension 2219 bei gleicher Länge auch leichter sein. Da der Carbonpfeil aber die gleichen Spitzen und Nocken wie der Alupfeil bekommt, MUSS die Wandstärke größer sein, als beim Alupfeil. Das war aber nicht das, was ich wissen wollte. Lest mein Posting doch nochmal durch.

    Gruß Dirk

  • Der Pfeil verbiegt sich sehr wohl beim Abschuss... und in der Zeitlupe würde man sehen das er das ganz extrem tut. Und die Pfeildicke und Wandstärke haben sehr stark was damit zu tun, weil man das verbiegen so "steuern" kann. Der verbiegt sich allerdings nicht über seine elastizitätsgrenze d.h. es tritt keine dauerhafte Verformung ein. Er beruhigt sich nach einer gewissen Flugstrecke wieder.
    Ein Bogenpfeile hat sich nach ca. 10-15m wieder stabilisiert.

    MFG Thommy

    Edit: Hier einige Infos zu Pfeilen: http://www.compoundbow.de
    Dort auf: Technik -> Alte Hasen -> Pfeile

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

    Einmal editiert, zuletzt von Thommy82 (31. Januar 2006 um 21:31)

  • Hallo Tommy82,
    hast Du eine Hochgeschwindigkeitskamera oder woher hast Du die Erkäntnis, das sich ein Armbustpfeil durchbiegt, bzw. kurzzeitig verbiegt?

    Gruß Dirk

  • @ DirkP:
    Nimm einen Durchschnittsbogen und einen einfachen Pfeil.
    Schieße diesen ab und beobachte nur den Pfeil im Flug.

    Du wirst dieses Biege-Phänomen sehen und Dich fragen, ob er bei dem Geschlackere auf den ersten METERN AUCH WIRKLICH TRIFFT; BZW: WARUM ER BEI DEM Geschlackere am Ende doch da einschlägt, wohin Du gezielt hast.

    Nun tritt dieses Phänomen nicht nur beim ollen einfachen Holzpfeil auf, sondern bei jedem Pfeil, auf den Du hinten Kraft ausübst.
    Er wird zusammengedrückt, will dies nicht und biegt deswegen durch.
    Nachdem er die Sehne verlassen hat, also nicht mehr dieser Kraft ausgesetzt ist, dersucht der Pfeil wieder in seine ursprüngliche Form zurückzukehren, dies geschieht durch die Schwingung zu beiden Seiten bis er sich kräftemäßig ausgeglichen hat.

    Das passiert auch mit einer Stahlstange, einem Wurfspeer ( schau mal Sommerolympiade, dem Stab beim Hochsprung.
    Beim letzteren kann man es vielleicht einfacher verstehen.

    Gruß Willy,

    der auch verwundert war, als seine billigen wabbeligen Pfeile auf 20 Metern wieder ins Gold gingen, obwohl es aussah, als ob der Pfeil nach 3 bis 5 Metern um die Ecke fliegen würde ...

    FWR-Mitglied 26256 ...und Du? :deal: -+- Field Target -Mitglied im DFTC2000 -+- Co2-Mehrdistanz.de

    Alles, was ist, dauert 3 Sekunden: Eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin ...

  • Hallo Roland,

    recht haste !

    Mal abgesehen davon, daß ich natürlich nicht 81 Zoll meinte, sondern es ne Klammer sein sollte (und 1 Zoll = 2,54 cm) sind die "22" in "2219" tatsächlich nicht die Pfeillänge (peinlich, peinlich, werd wohl doch älter). :cry:

    Natürlich stimmt das, was Thommy geschrieben hat, und auch full.house hat mit seiner Beschreibung recht was das "Verbiegen" des Pfeils betrifft.
    Täte er das nicht (verbiegen) würde es ihn vermutlich -vor allem bei den Energien, die heutige Armbrüste und Bogen leisten) zerreißen.

    Wer's immer noch nicht glaubt :

    http://www.wernerbeiter.com/de/information…ins_zentrum.php

    Besonders interessant ist das Video "erste Flugphase", da könnt man fast glauben, daß so ein schlackernder Pfeil nie dahin trifft, wohin er soll.
    (:)


    Viele Grüße,

    Ingo

  • Jo, genial. Auf dem Video sieht man es wunderbar... als wenn es Gummipfeile sind ;)
    Man sieht auch deutlich wie der Pfeil um das Bogenfenster herrum schwingt. Ein Anzeichen das er die richtigen Pfeile für den Bogen gewählt hat.


    MFG Thommy

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

    Einmal editiert, zuletzt von Thommy82 (2. Februar 2006 um 10:59)

  • Hallo,

    danke für Eure Antworten, aber die wichtigste Frage ist unbeantwortet geblieben: Auf welches Maß beziehen sich z.b. 22" beim Pfeil? Gesamtlänge oder Schaftläge?

    Gruß Dirk

  • Schaftlänge

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  • Zitat

    Original von DirkP
    Hallo,

    danke für Eure Antworten, aber die wichtigste Frage ist unbeantwortet geblieben: Auf welches Maß beziehen sich z.b. 22" beim Pfeil? Gesamtlänge oder Schaftläge?

    Gruß Dirk

    Hallo Dirk,

    die 22" gehen vom Nock (Innenrundung wo die Sehne anliegt) bis zum Ende der Spitze.

    Es handelt sich hier also um die Gesamtlänge des Pfeiles.

    (Bevors zur Diskussion kommt: Gesamtlänge habe ich aus dem Buch Tunen von Compound-Bogen)

    Die Schaftlänge ist abhängig von den verwendeten Nocks und Pfeilspitzen, also kann man sagen Schaftlänge < Gesamtlänge.

    Als drittes Maß gibts dann auch noch die Auszuglänge.
    Auszugslänge < Schaftlänge < Gesamtlänge
    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland