altes Federdruckgewehr präziser machen

Es gibt 68 Antworten in diesem Thema, welches 9.437 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Dezember 2004 um 14:33) ist von Falke.

  • hmmm, es ist schon etwas eigenartig.....


    Ein Kollege von mir hat eine 7x57 Sauer, der putzt das Dings nie im Lauf - ev. mal ein bisschen Öl - Streukreis nach Jahrzehnten auf 100 M 2 cm! Und das immer.

    Ich habe es mit und ohne putzen probiert, mit und ohne Wundergleitmittel, mit und ohne etc...

    Ergebnis:

    Bei dem einen hilft putzen - es wird tatsächlich um Längen besser, beim anderen hilfts nicht, es wird eher schlechter.


    Fazit:

    Nach Stand der Dinge ist wohl das Laufmaß (Feld/Züge) mit der verwendeten Mun daran schuld oder nicht schuld. Einfach ausprobieren.

    Ein anderes:

    Manche Waffen haben eine grottenschlechte Lauffase, ein alter Büma sagte mir: Das er einfach es freischießt - ist wohl auch eine "elegante" Methode.

    ichmußmichgleichübergeben.de

  • Zitat

    Original von C_O_2
    in einem anderen forum behauptet ein bekannter deutscher waffenhersteller das beim schiessen mit co2 trockeneis entstehe, das eine abrasive wirkung auf den lauf haben soll und die präzision nachhaltig und irreperabel schädigt.

    Das könnte dir aber auch jeder Physiklehrer bestätigen oder Schützen, die in der Wintersaison mit CO2-Waffen draußen Rundenwettkämpfe mitgeschossen haben (völlig unabhängig vom Fabrikat!). Und diese Eiskristalle greifen tatsächlich das Laufinnere an - die Frage ist halt, ab wann aus dem theoretischen Problem eins mit praktischen (= negativen) Auswirkungen wird.

    Zitat


    und wenn die laufreinigung so eine unumstösslich wirkung haben soll, wieso gibt es dann diesbezüglich so viele verschiedene mittelchen von diversen herstellern ???

    Tschuldige, aber das könnte die Frage der Woche werden: wenn doch Mercedes ein Auto baut, warum gibt es dann noch Opel, BMW und sogar Ferrari? Eine Sorte Butter im Regal reicht doch auch, eine Zeitschrift, ein Fernsehprogramm, ein Internet-Forum...

    Ich muß Scenar insofern recht geben, daß hier ab und zu Blinde von der Farbe reden. Es gibt zum Beispiel eine wissenschaftlich aufgebaute Testreihe, wo hunderte von Druckluftwaffen (über 400, um genau zu sein), mit denen regelmäßig und nachvollziehbar geschossen wurde (da sie den Top 100 der weltbesten Druckluftschützen gehörten) untersucht wurden. Man hat v0- und Präzisionstest vor dem Reinigen gemacht, dann die Läufe gesäubert. Selbst die von Olympiasiegern waren stark verdreckt, einige auch angerostet (nun sag nicht, das sei sicher das Erfolgsgeheimnis gewesen). NACH dem Reinigen war die Präzision mit derselben Diabolosorte ausnahmslos und deutlich besser - alle (!) Schützen haben akzeptiert, daß sie vor diesem erstmals durchgeführten Großversuch nie an das Reinigen von LG/LP-Läufen gedacht haben, daß es aber doch gewaltigen (positiven) Einfluß hat.

    Der Versuch, den Haendler & Natermann gemeinsam mit VISIER beim Worldcup 2001 in München mit allen Teilnehmerwaffen durchführte, machte das VFG-Putzsystem mit den Messingfäden-Filzen weltweit bekannt - ich räume aber ein, daß man Läufe auch auf andere Weise reinigen kann - aber gereinigt werden müssen sie von Zeit zu Zeit auf jeden Fall, besonders bei Waffen, die mehr als 7,5 Joule haben, weil da der Bleiabrieb höher ist. Ungläubigen sei einfach der Blick mit einem Endoskop in einen normal geschossenen Lauf anzuraten, da kann man sich die Ablagerungen an den Zug- und Feldkanten in Cinemoascope anschauen.

    Zum Tonfall hier bleibt anzumerken, daß Scenar sicher niemandem auf die Füße treten wollte, aber wenn C_O_2 dann meint:

    Zitat

    aha, als kaderschütze ist man also gegen fehler gefeit, muss ich mir merken. und zum thema laufreinigung gibt es so viele meinungen wie schützen!

    ,
    dann legt er das bewußt falsch aus: NATÜRLICH macht auch Pellet Fehler, er selbst (und Scenar auch) wäre der letzte, der das bestreitet. Es ging nur darum, einfach einen Rat von jemandem anzunehmen, der nachgewiesenermaßen über mehr Erfahrung in diesem Metier als andere verfügt.

    Die Zahl der Meinungen mag ja stimmen, aber ich frage ja auch nicht ALLE Schützen, sondern orientiere mich an den Meinungen derer, die mit ihrer Methode Erfolh haben - das spart einfach Zeit...

    Es gibt nämlich Fragen, auf die es zunächst erst einmal eine einzige klare Antwort gibt - diese zählt dazu. Wenn NACH dem Reinigen immer noch keine Präzision zu erzielen ist, dann geht die Suche halt weiter. Andersherum kannst Du 5 neue Federn einbauen, wenn der Lauf weiter verdreckt ist, wird das nichts bringen.

    Wenn sich hier alles wieder beruhigt hat, kann sich ja jeder überlegen, ob ihm weiterhin am Rat der erfahrenen Schützen gelegen ist oder er nur möglichst viele Antworten, egal von wem, auf seine Frage haben will. Die Profis ziehen sich nämlich irgendwann zurück, weil man nicht unbegrenzt gegen Wände anreden will, so einfach ist das.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Original von volldaneben
    Ein Kollege von mir hat eine 7x57 Sauer (...)Streukreis nach Jahrzehnten auf 100 M 2 cm! Und das immer.

    Und wohin geht dann der zweite Schuß? :laugh:

    Wahrscheinlich erzielt er diese Gruppen (3 Schuß? 5?) in Matchqualität auch noch stehend angestrichen, aber für Jäger ist das ja nichts Besonderes...

    Sorry, daß ich mich da lustig mache. Aber wie schon Schützen-Bundestrainer Sepp Herberger immer sagte: "Entscheidend ist auffem Stand..."

    Soll heißen, daß selbst GK-Wettkampfschützen (keine Benchrester, okay) regelmäßige 20 mm-Trefferbilder (Mitte der äußeren Schußlöcher) mit .308 oder .223 auf 100 m toll finden würden. Die besten Gruppen gehen zwar bis auf 9/10 mm zusammen, aber unter 20 wäre immer noch klasse. Aber in 7 x 57??


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Schön, da wir gerade bei Feuerwaffen sind, kann ich ja auch wieder meinen Senf dazugeben, da ich selber schon Waffen zu Schrott habe "putzen müssen" und "schießen dürfen."

    Man kann Waffen exzellent kaputtreinigen. bestens geeignet sind dazu Reinigungsketten. Ich nutze sie seitdem ich das weiß als Schlüsselanhänger, da machen sie nix kaputt und nützen noch was.

    Waffen kaputtschießen ist auch einfach. Mit einer (als kleines Beispiel)HK P8 250 Schuss ohne zu reinigen an einem Vormittag durchgeschossen und die Waffe kann man von der Präzision her in die Tonne treten (mit BW Mun, da die so schön viel Dreck im Lauf lässt). Da hilft dann auch kein Putzen mehr.
    -Vor dem Schießen katte die Waffe einen Streukreis von ca. 5cm auf 25m (49 von 50 Ringen). Nach dem Schießen war das kein Streukreis mehr sondern eine Streufläche!!!

    Seit dem bin ich was das Reinigen angeht extrem vorsichtig und penibel. Meine Waffen dürfen seit dem abkühlen, bekommen wenn das Rohr nach der entsprechenden Schusszahl dreckig ist eine Reinigung und werden zwischen den Schießveranstaltungen und Trainigs versiegelt.


    P.S.:

    Zitat

    Manche Waffen haben eine grottenschlechte Lauffase, ein alter Büma sagte mir: Das er einfach es freischießt - ist wohl auch eine "elegante" Methode.


    Was soll bitte eine Lauffase sein? Wenn es das ist was ich denke, dann ein ...Ahhhrrggghhh... fürs freischießen.

    P.P.S.: Uwe bleib bei uns, lass uns nich doof sterben.

  • de facto ist :direx: für mich kein probater tonfall mehr und wenn pellet der weisheit letzter schluss in sachen laufreinigung gefunden haben zu meint dann bitte aufklärung für alle. bis dahin bleibe ich dabei das eine falsche laufreinigung schädlicher ist als gar keine.

    vita brevis, ars longa

  • Exaktemeng: wir haben im Juli 2003 den Provider samt Redaktionssystem gewechselt und keine kompletten Artikel mehr online. Der VISIER-Bericht zur Laufreinigung ist aber als Sonderdruck kostenlos (soviel ich weiß) bei http://www.VFG.de anzufordern.

    (falls inzwischen vergriffen würde ich mich bemühen, den Artikel als PDF doch noch online zu stellen (war ein Kundenauftrag, müßte daher nochmals neu erstellt werden - lies: kann dauern...)


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • C_O_2:

    Zitat

    bis dahin bleibe ich dabei das eine falsche laufreinigung schädlicher ist als gar keine.

    DAS bestreitet keiner.
    Aber ein Lauf, dessen Innenfläche nicht frei von wie auch immer gearteten Anhaftungen ist, wird nicht so präzise sein können, wie er es sauber wäre.

    Wenn die Waffe schlechter schiesst als sie sollte, dann dürfte so ziemlich jeder Versuch der Änderung eine Verbesserung bedeuten.
    Die Reinigung des Laufes ist da eine der einfachsten Möglichkeiten.
    Und Pellet hat lediglich auf das Putzen an sich hingewiesen, die Antwort entbehrt dabei nicht einem gewissen Humor, ist also nicht als Angriff zu verstehen.

    Und wenn jemand eine 3-stellige Anzahl LGs hat, von denen zahlreiche selbst restauriert sind und aus einigen wohl auch eine hohe Präzision (wettkampfbestätigt) rauskommt, dann hat seine Aussage Gewicht.

    Das auch andere Meinungen richtig sein KÖNNEN, bestreitet keiner, sie müssen aber nicht.
    Jeder wie es ihm beliebt und wie er glücklich wird.
    Jeder soll von seinen Erfahrungen berichten, aber sein Wissen doch bitteschön nicht als das einzig Wahre verstehen.

    @Scenar:
    Bitte bleib' hier, der Verlust deines Wissens wäre zu groß.
    Und was nützt Wissen, wenn es nicht verbreitet wird?

    Stefan

  • Zitat

    Original von Ulrich Eichstädt
    ....
    Ich muß Scenar insofern recht geben, daß hier ab und zu Blinde von der Farbe reden.
    ....
    Die Zahl der Meinungen mag ja stimmen, aber ich frage ja auch nicht ALLE Schützen, sondern orientiere mich an den Meinungen derer, die mit ihrer Methode Erfolg haben - das spart einfach Zeit...
    ....

    Wenn sich hier alles wieder beruhigt hat, kann sich ja jeder überlegen, ob ihm weiterhin am Rat der erfahrenen Schützen gelegen ist oder er nur möglichst viele Antworten, egal von wem, auf seine Frage haben will. Die Profis ziehen sich nämlich irgendwann zurück, weil man nicht unbegrenzt gegen Wände anreden will, so einfach ist das.

    Ja, Ulrich, so einfach ist das!
    Und dann ist dieses Forum tot...und das wäre sehr schade.

    Ich danke dir für deine Mühe, so intensiv und auch einfühlsam hier zu argumentieren. Dieses Forum lebt nicht von der Quantität der Mitglieder..es lebt von der Qualität einzelner Beiträge.

    Ich bin übrigens nicht nur hier, weil ich Informationen suche, sondern auch, weil ich hier Freunde treffe und deren Meinungen hier lese...manchmal teile ich sie, manchmal nicht. Ab und an hat man sogar das Vergnügen zwischen den Zeilen zu lesen und den einen oder anderen besser kennen zu lernen. In jedem Fall sollte man mit Freunden sorgsam umgehen.

    Ich danke auch dir, Pellet!

    Viele Grüße

    Musashi

  • so,
    bin wieder von der weihnachtsfeier zuhause!
    @scenar wir haben dich vermist!
    ich habe dieses thema mal angesprochen und über meine feststellungen gesprochen.
    fazit: vor dem wettkampf werden waffen möglichst nicht gereinigt. maximal 3 filzstopfen durchschießen. danach 10 bis 20 schuß durch den lauf jagen, damit die alte präzision wieder hergestellt wird. sollte man den lauf richtig sauber machen, ist an einen wettkampf nicht mehr zu denken. danach sollte man erstmal 50 bis 100 schuß durch den lauf schicken damit die präzision wieder hergestellt ist. die schützen die diese aussagen gemacht haben, schießen seit mehreren jahrzehnten!
    was soll man dazu sagen?
    die allgemeine antwort war: sparsam putzen.

    und nun hätte ich gerne gewust, wer ähnliche erfahrungen gemacht hat. es muß ja nicht bei jedem lauf gleich sein.

    hat denn überhaupt mal jemand darauf geachtet, ob sein gewehr nach dem gründlichen reinigen besser schießt oder schlechter? oder sind das alles nur vermutungen?

  • Ich habe andere Erfahrungen gemacht.

    Wie allgemein bekannt ist, muß man durch testen herausfinden welcher Dia mit welchem Kopfmaß am besten trifft.
    Wenn man das mit einem ungereinigten Lauf macht, dann funzt das bei einem gereinigten Lauf dann nicht mehr gut mit diesen Dias. -Sollte klar sein.

    Wenn man die Diasorte mit gereinigtem Lauf ertestet, dann funzt es nur bei relativ sauberem Lauf. -Sollte auch klar sein.

    Hierbei ist dann noch folgendes zu beachten:
    -einen Zustand der gleichmäßigen Verdreckung gibt es nicht.
    --Das Blei-, Eisen-, Öl- usw. Gemisch oxidiert fröhlich im Lauf vor sich hin. Das Ergebnis ist unberechenbar.
    -Natürlich muß man dafür sorgen, das der Lauf beim Wettkampf sich nicht mehr verändert. Man darf also nicht erst im Wettkampf damit anfangen nur 5 Dias durchzuschießen und sich hinterher wundern, dass man nicht gut trifft, da sich der Wiederstand im Rohr bei den nächsten 20 Dias noch etwas ändert.
    -Zwischen den Tests zu unterschiedlichen Dias den Lauf reinigen um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Die Bleie sind ja unterschiedlich legiert.

    Abschließend bleibt meiner Ansicht nach nur eine Frage:

    Wobei ist eine hohe Genauigkeit eher gewährleistet?
    1. Bei einem gut gepflegten und gesäuberten Lauf, der entsprechend "eingebleit" ist.
    2. Bei einem Lauf, der nie gereinigt wird, in dem sich die Bleiablagerungen von vor 3 Jahren mit denen von heute zusammenkuscheln.

    Gruß MOA

    P.S. Schießen und Treffen sind keine Glaubenssachen, es gibt einige, die dazu beitragen es zu einer Wissenschaft zu machen. Uwe ist einer davon. Für mich wäre es ein Verlust nichtmehr auf seinen Erfahrungsschatz zugreifen zu können.

  • Hallo Scenar,

    Ich kenne dich ja nur von ein paar FT Veranstaltungen aber ich dachte eigenlich immer das du ein sehr vernünftiger Mensch bist, warum jetzt so eine Überreaktion?

    Dies ist nun mal ein Forum für "freie Waffen" und hier gibt es viele "Hobbyluftgewehrschützen" (wie mich z.B. auch) und ich denke es sollte jeder seine Meinung zu einem Thema sagen dürfen. Ansonsten brauchen wir kein Forum.Es ist auch egal das z.B. "der Allwissende" etwas gesagt hat, wenn ich eine andere Meinung habe Antworte ich und werde dann von dem Allwissenden eines besseren belehrt oder nicht.
    Wenn es soweit ist, das hier einer etwas sagt (und habe er auch noch soviel Fachwissen) und keiner darf etwas anders behaupten, brauchen wir kein Forum. Dann reicht auch eine Webseite mit den Erfahrungen von "Allwissenden" (oder so ähnlich) und gut.

    Also beruhig dich und bleib hier!

    Gruß Christian

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen!

  • @scenar:
    nimms nicht so eng, auch wenn manchmal die merkwürdigen
    postings überwiegen, LOL. Geht mir öfters genauso und deshalb halte ich mich auch ganz gerne zurück. Man kann sich in der Öffentlichkeit
    die Runde leider nicht immer aussuchen.

    aber...bin jedenfalls froh, das es nicht nur mir manchmal so geht.

    Manche provokativen Aüßerungen sind halt wie der Senf zur Wurst. Hatte neulich ein Glas Aldi Senf und ohne Bier hätte ich es nicht ertragen.
    War halt extra scharfer...LOL

    Halt auf einiges gar nicht eingehen, dann versteht man sich auf jeden Fall, nimm es echt nicht so ernst.

  • Zitat

    Original von OmegaMatch
    klick mich!

    War zwar auch nett, hat aber mit den Problemen bei Druckluftwaffen nichts zu tun. Der hier gesuchte Artikel stammt zwar von VISIER, ist aber nur online und nicht im Heft erschienen - schade, daß VFG den nicht auch online gestellt hat (das PDF haben wir ihnen geliefert, aber da haben die Ansprechpartner 105mal gewechselt).


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...